Erst 2017 als Pilot verprobt, konnte sich das Startup „SchulBuLi – die individuelle Schulbuchliste“ bereits in diesem Jahr einer erfolgreichen Wachstumsphase und hoher Kundenzufriedenheit erfreuen. SchulBuLi verkürzt die zum Schuljahreswechsel übliche Beschaffungszeit für Schulbücher und Schulmaterial von mehreren Stunden auf wenige Minuten und erlaubt somit Eltern, Schülern und auch Lehrern, mehr Zeit den wirklich wichtigen Dingen zu widmen. Wir haben bei Juliane Will, der Geschäftsführerin, genauer nachgefragt.
Juliane, wer oder was ist SchulBuLi?
SchulBuLi steht für „individuelle Schulbuchliste“. Dahinter verbirgt sich eine Serviceleistung, die die alljährliche Beschaffung von Schulbüchern und Schulmaterial erheblich einfacher, schneller und bequemer macht.
Ich habe selbst zwei schulpflichtige Kinder, die jedes Jahr zum Schuljahreswechsel zum Teil lange Listen von den Schulen bekommen, was alles zum Folgejahr mitzubringen ist. In den Ferien habe ich dann regelmäßig mindestens einen halben Tag damit verbracht, alles zu besorgen. Mich hat diese Rennerei durch die verschiedenen Buch- und Schreibwarenläden selbst immer sehr genervt. 2016 war ich es endgültig leid und die Idee für SchulBuLi war geboren.
Die SchulBuLi Gründerinnen Bianca Wiedemann und Juliane Will, schulbuli.de
Ihr verkauft also Schulbücher und Schulmaterial. Was genau macht Ihr anders?
Bei uns bekommen Kunden zum einen alles aus einer Hand – also Schulbücher, Arbeitsbücher, Schreibwaren und alle sonstigen Schulmaterialien – und dazu alles bereits individuell und bestellfertig zusammengestellt. Auch Sonderwünsche erfüllen wir dabei sehr gerne, sofern es die Artikel – wie z.B. spezifisches Kunstmaterial – irgendwo zu kaufen gibt.
Bei uns steht alles unter dem Motto „Stressfrei ins neue Schuljahr!“. Wer selbst schulpflichtige Kinder hat oder an einer Schule für die Beschaffung der Lernmittel verantwortlich ist, weiß, dass es häufig eben nicht stressfrei ist. Wer bei uns bestellt, kann sich zum einen viel Zeit und Aufwand sparen und zum anderen sicher sein, dass nichts vergessen wurde oder falsch gekauft. Darüber hinaus achten wir bei der Auswahl der Produkte auf ein bestmögliches Preis-Leistungs-Verhältnis für unsere Kunden.
Alles in einem ist SchulBuLi somit die einfachste und schnellste Art, alle benötigten Schulbücher und Schulmaterialien zu beschaffen.
Wer ist Eure Zielgruppe und wie profitiert sie von SchulBuLi?
Jeder, der Schulbücher, Schulmaterial oder sonstige Lernmittel benötigt, kann von SchulBuLi profitieren.
Zum Beispiel Eltern, die grundsätzlich wenig Zeit dafür haben oder lieber die Zeit mit Ihrer Familie verbringen möchten. Insbesondere in den ersten Schuljahren, also Grundschule und frühe Mittelstufe, ist ganz oft sehr viel zu besorgen. Selten findet man alles in einem Geschäft oder muss mehrfach hin, um z.B. bestellte Artikel abzuholen. Besonders Eltern in ländlichen Gebieten müssen ja ganz oft lange Wege zurücklegen, bis der nächste gut sortierte Schreibwaren- bzw. Buchhandel erreicht ist. Dazu kommt häufig Überforderung aufgrund der großen Materialvielfalt in den Läden und damit verbunden die Unsicherheit, ob man wirklich das Richtige kauft. All das kann man sich mit einem Einkauf bei SchulBuLi sparen. Bei uns bestellt der Kunde innerhalb weniger Minuten und lässt es sich dann bequem und klimaneutral nach Hause liefern.
Das Gleiche gilt selbstverständlich für Lehrer und Schulen, die auf diese Weise auch bei uns bestellen können. Darüber hinaus unterstützen wir diese Zielgruppe zusätzlich durch diverse digitalisierte Prozesse rund um die Planung, Beschaffung und Verteilung der Schulbücher und Materialien.
Was ist Euer wichtigster Tipp für andere Startups?
Neben Mut, einer guten Idee und einem gewissen Durchhaltevermögen braucht es auf jeden Fall die vollständige Palette der wichtigsten Kernkompetenzen. Jeder Gründer sollte sich daher gut überlegen, ob er/sie selbst über alle notwendigen Kompetenzen für sein Geschäftsmodell verfügt und sich bei Bedarf einen Partner an Bord holen. Ich z.B. bin Informatikerin und erfahrene Projektleiterin und kümmere mich um alle IT-Belange und um das strategische Geschäft. Meine Geschäftspartnerin Bianca ist hingegen für den Bereich Marketing und Vertrieb zuständig, da sie hier ihre Stärken hat. Beides sind bei uns wichtige Bereiche, die Hand in Hand funktionieren.
Glückliche Eltern und Schüler, die immer das Richtige dabei haben, schulbuli.de
Wie sieht aktuell Eure Arbeitswoche aus?
Sehr facettenreich, insbesondere im Sommer zu unserer Hauptverkaufszeit, was u.a. auch daran liegt, dass wir größtenteils nur zu zweit sind und eine Menge verschiedenster Tätigkeiten anstehen. Da ist zum einen die Betreuung des Online-Shops und der Webseite, das Strategische und natürlich das Tagesgeschäft: Bestellabwicklung, Einkauf der Bücher und Materialien, Versand und natürlich ganz wichtig, der Kundenservice.
Da meine Geschäftspartnerin und ich an verschiedenen Standorten arbeiten, beginnt jeder Arbeitstag mit einer gemeinsamen Videokonferenz. Hier besprechen wir alles, was ansteht. Sich als virtuelles Team regelmäßig zu sehen – und wenn auch nur über den Monitor – ist für uns zu einer liebgewonnenen und wichtigen Routine geworden, die uns sehr hilft, inhaltlich und auch kollegial nahe beieinander zu bleiben.
Im E-Commerce gibt es ja einige große Herausforderungen für junge Startups. Welche waren für Euch die größten und wie habt Ihr sie gelöst?
Für uns war von Anfang an ganz wichtig, dass der Kunde, der uns ja in der Regel noch nicht kennt, sich trotzdem sicher fühlen kann, wenn er bei uns bestellt. Wir haben hier gleich ganz früh auf das bekannte „Trusted Shops“ Zertifikat gesetzt. Auch, um unseren Kunden die Möglichkeit des Käuferschutzes und der Bewertungen zu bieten. Gerade zu Anfang hat man ja noch keine oder nur wenige Kundenbewertungen und viele Kunden bestellen nun mal lieber bei Händlern, die über viele gute Bewertungen verfügen. Diese möglichst schnell aufzubauen ist daher wichtig.
Darüber hinaus ist im Online-Handel natürlich der Versand das A und O. Auch hier wollten wir von Anfang an professionell sein und haben Fulfillment und Versand an einen bekannten Logistiker outgesourct. Bei dieser noch neuen Zusammenarbeit lief natürlich nicht gleich alles rund. Da waren Schnelligkeit und Flexibilität gefragt: schnell zusammensetzen, auf beiden Seiten Hindernisse und Fehler im Ablauf erkennen und mit manuellen oder technischen Lösungen Abhilfe schaffen. Unser Learning und Tipp an alle Jungunternehmer: Bei aller Flexibilität, Kooperation und gutem Willen auf beiden Seiten, sollte dennoch auch schon im Vorfeld bei der Vertragsgestaltung auf klar formulierte, messbare Service-Level-Agreements geachtet werden. Das schafft Klarheit darüber, was von beiden Seiten erwartet werden kann und vermeidet Diskussionen zur Fehlerursache und -behebung.
Herzlichen Dank für das Interview! Wir wünschen Euch weiterhin viel Erfolg und freuen uns jetzt schon darauf Neues von Euch und SchulBuLi zu hören!