Guten Tag, Herr Brehm! Mit Haus Hygge haben Sie ein erfolgreiches Unternehmen für die Vermietung von Ferienwohnungen und Ferienhäusern aufgebaut. Wie sind Sie dazu gekommen?
Alles begann mit einer klassischen Hotelausbildung als Fachgehilfe und später als Hotelkaufmann. Danach war ich viele Jahre in unterschiedlichen Positionen im In- und Ausland tätig – vom Azubi bis zum Hoteldirektor. So kam es dann auch irgendwann zu der Entscheidung, gemeinsam mit ein paar Freunden ein eigenes Hotel aufzubauen. Das ist nun schon rund 25 Jahre her.
Zur damaligen Zeit habe ich mich auch zum ersten Mal intensiver mit Online-Buchungssystemen und der IT für die Hotellerie-Branche beschäftigt.
So kam es dann auch, dass ich zwei Startups in dem Bereich gründete – zunächst das Online-Tisch-Reservierungssystem BookaTable und 10 Jahre später das Berliner Startup Gastrofix. In dieser Zeit lernte ich, wie wichtig es ist, immer innovativ zu bleiben und über den Tellerrand hinauszuschauen. Vor etwa zwei Jahren stieg ich dann aus und konzentriere mich seitdem wieder auf die Hospitality-Branche.
Können Sie ein paar Worte zur Gründung Ihres Unternehmens sagen?
Unsere erste Ferienimmobilie in der Ostsee-Schlei-Region haben wir vor fünf Jahren gekauft und schon bald erkannt, welche Entwicklungspotenziale der Markt bietet. Kurze Zeit später kam dann das zweite Objekt dazu. Gleichzeitig bemerkten wir, dass viele Agenturen nicht so arbeiten, wie wir uns das vorstellen. So kam es schließlich, dass wir selbst in dem Bereich aktiv wurden.
Was sind die Kernangebote Ihres Unternehmens?
Wir legen unsere Schwerpunkte ganz klar in Übereinstimmung mit unserem Namen. Im Dänischen steht Hygge für Gemütlichkeit und genau so sollen auch unsere Ferienwohnungen sein. Deshalb haben wir viele Objekte in besonderen Lagen ausgewählt und sie gemütlich, gleichzeitig aber auch modern eingerichtet.
Zu unseren Highlights zählen dabei ganz klar unser Penthouse Hygge, unser schwimmendes Haus Hygge und unsere alte Villa Hygge. All diese Objekte befinden sich in unserem eigenen Bestand und werden auch selbst von uns eingerichtet. Aktuell besitzen wir fünf eigene Objekte, übernehmen mit unserem neuen Standort in Kappeln aber auch die Verwaltung von Objekten anderer Eigentümer.
Welche Häuser werden von Ihren Kunden am häufigsten nachgefragt?
Hier kommt es immer ganz auf die Saison an. Ein beliebter Klassiker ist zum Beispiel unser schwimmendes Haus. Es ist einfach ein ganz besonderes Erlebnis, auf einem Boot zu übernachten und dann auch noch eine Sauna an Bord zu haben. Doch auch das Penthouse Hygge wird aufgrund seines tollen Wasserblicks gern gewählt. Auch im Winter!
Interview mit Stefan Brehm von Haus Hygge
Für wen ist ein Ferienhaus die richtige Wahl und worauf solle man achten?
Grundsätzlich kommen Ferienhäuser für alle infrage, die einfach mal eine Auszeit vom Alltag brauchen. Für Familien etwa sind sie aufgrund ihrer zwei Schlafzimmer und ihrer Nähe zu touristischen Erlebnismöglichkeiten gut geeignet. Unsere Villa Hygge wird auch gern von Hochzeitsgästen genutzt, weil sie sich direkt neben der alten Holländermühle von Kappeln mit ihrem Standesamt befindet. Pärchen wählen im Winter gern unser schwimmendes Haus Hygge.
Wenn man nach einem Ferienhaus sucht, sollte man auf eine gewisse räumliche Distanz zu seinem Nachbarn achten. Wichtig ist weiterhin eine moderne Ausstattung. Zu guter Letzt sollte man immer prüfen, ob man das Objekt über die Homepage des Anbieters nicht günstiger bekommt als über eins der vielen Vermittlungsportale.
Was ist das Besondere an einem Ferienhaus und worin unterscheidet es sich von einem klassischen Hotel?
Zunächst einmal genießt man natürlich alle Vorzüge eines Hotels. Es kommt aber hinzu, dass man einfach mehr Platz und Flexibilität hat. So ist man etwa nicht auf Buffet-Zeiten angewiesen wie in einem Hotel. Viele Menschen mögen diese größere Freiheit. Schließlich will man ja gerade im Urlaub mal von den Zwängen des Alltags loslassen.
Haben sich die Reisegewohnheiten der Menschen Ihrer Erfahrung nach in den vergangenen 20 Jahren geändert?
Ja. Es sind deutliche Veränderungen des Buchungs- und Reiseverhaltens wahrzunehmen. Sicher haben auch früher schon viele Menschen Urlaub im eigenen Land gemacht, aber durch aktuelle Krisen wie Corona und den Krieg in der Ukraine hat sich dieser Trend noch einmal verschärft. So bleiben sie lieber im eigenen Land und verzichten auf die Unsicherheit bei Auslandsreisen. Letztlich profitiert davon natürlich auch die Tourismusbranche.
Ein weiterer Trend besteht darin, dass Buchungen immer kurzfristiger erfolgen. Für Touristen spielt hier sicher das Mehr an Flexibilität eine Rolle, für das Belegungsmanagement ist es aber immer wieder eine neue Herausforderung.
Lassen Sie uns zum Abschluss einen Blick in die Zukunft werfen. Welche Pläne haben Sie mit Ihrem Unternehmen in den kommenden Jahren?
Aktuell sind wir dabei, unseren Service auch für andere Vermieter zu öffnen. Als Full-Service-Agentur für Eigentümer von Ferienwohnungen und Ferienhäusern legen wir sehr viel Wert auf eine individuelle Betreuung der Gäste. So versuchen wir beispielsweise, alle Gäste persönlich im Ferienobjekt zu begrüßen. Den Vermietern auf der anderen Seite nehmen wir viele Aufgaben rund um Abrechnung, Vermarktung, Reinigung und vieles mehr ab.
Insgesamt ist es unser Ziel, unsere Agentur auf 50 bis 60 individuelle Objekte aufzustocken. Diese Größenordnung lässt sich vernünftig abdecken.
Dann wünschen wir Ihnen und Ihrem Team dabei viel Erfolg und danken Ihnen für das informative Gespräch.