Schnellcheck: Agentur gründen
Sie suchen einen schnellen Einstieg in dieses Thema? Hier sind einige Antworten auf die häufigsten Fragen.
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Voraussetzungen für die Gründung einer Agentur
Die formalen Voraussetzungen für eine Agenturgründung zu erfüllen, ist kein Problem. Denn es wird weder eine bestimmte Qualifikation vorausgesetzt, noch sind Genehmigungen notwendig. Prüfen Sie vor der Entscheidung für oder gegen eine eigene Agentur vor allem Ihre persönliche Situation.
Habe ich die persönlichen Voraussetzungen für eine Agenturgründung?
Als Agenturgründer brauchen Sie Expertise auf dem Fachgebiet, das für Ihre Dienstleistungen relevant ist. Diese kann auch durch Berufserfahrung oder persönliches Interesse entstanden sein. Dabei müssen Sie nicht alles selbst perfekt beherrschen. Vielmehr kommt es darauf an, ein Team zusammenzustellen, in dem sich die Fähigkeiten der Mitarbeiter ergänzen.
Ideenreichtum und lösungsorientiertes Denken sind für viele Agenturleistungen essenziell. Sie müssen gut kommunizieren, verhandeln und sich auf Ihre Kunden und deren Wünsche einstellen können. Die Arbeit erfolgt oft projektbezogen, weshalb Kenntnisse im Projektmanagement von Vorteil sind.
Grundlegendes Branchenwissen sollte vorhanden sein, damit Sie Ihre Zielgruppe und die Marktregeln verstehen. Networking-Fähigkeiten haben für Agenturen eine besondere Bedeutung. Denn ein starkes berufliches Netzwerk hilft bei der Kundengewinnung, Kooperationen und dem Austausch von Ressourcen.
Wenn Sie Mitarbeiter beschäftigen, brauchen Sie Führungsqualitäten. Wichtig ist weiterhin grundlegendes Unternehmerwissen, das Sie beispielsweise in einem Gründercoaching erwerben können.
Formale Voraussetzungen für eine erfolgreiche Agentur
Klären Sie, ob Ihre Tätigkeit einen gewerblichen oder freiberuflichen Charakter hat, bevor Sie eine Agentur gründen. Wenn Sie ausschließlich Leistungen anbieten, die auf Ihrer persönlichen geistigen Arbeit beruhen und sich einem der Katalogberufe (§ 18 Abs. 1 Nr. 1 EStG) zuordnen lassen, ist der Freiberufler-Status möglich. Die korrekte Einordnung ist nicht einfach, weshalb Sie sich zur Klärung dieser Frage an ein Steuerbüro wenden sollten. Als Rechtsformen kommen für Freiberufler nur das Einzelunternehmen, die GbR und die Partnerschaftsgesellschaft in Betracht.
Viele Agenturen sind Gewerbebetriebe. In diesem Fall muss eine Anmeldung beim kommunalen Gewerbeamt erfolgen. Dafür füllen Sie ein Formular aus, legen die geforderten Anlagen bei und zahlen eine relativ geringe Gebühr. Das Gewerbeamt informiert dann auch die Industrie- und Handelskammer, die sich bei Ihnen meldet. Denn dort sind Gewerbebetriebe Pflichtmitglieder.
Sowohl Gewerbetreibende als auch Freiberufler müssen sich unaufgefordert beim Finanzamt anmelden, wenn sie eine Agentur gründen. Dazu füllen Sie online über ELSTER den „Fragebogen zur steuerlichen Erfassung“ aus. Daraufhin erhalten Sie Ihre Steuernummer und auf Antrag auch die Umsatzsteuer-Identnummer.
Melden Sie Ihre Agentur bei der Berufsgenossenschaft an. Sie ist für die gesetzliche Versicherung Ihrer Mitarbeiter gegen Unfälle und Berufskrankheiten zuständig, wofür Sie Beiträge zahlen. Als Agenturinhaber können Sie sich dort auf freiwilliger Basis versichern.
Erfolgreich gründen mit Gründercoaching
Schritt 1: Das passende Geschäftsmodell finden
Die Bezeichnung „Agentur“ tragen unterschiedliche Arten von Dienstleistungsunternehmen. Welche Idee sich für Sie eignet, hängt von Ihren bisher erworbenen Fachkenntnissen und Berufserfahrungen ab. Überlegen Sie, welche konkreten Leistungen Sie anbieten möchten. Denn für diese muss eine Nachfrage vorhanden sein. Suchen Sie deshalb nach einer Marktnische.
Welche Leistungen kann Ihre Agentur anbieten?
Die meisten Agenturen bieten Vermittlungen, Beratungen, kreative Dienstleistungen oder eine Kombination daraus an. An den Beispielen in der folgenden Info-Box wird deutlich, wie vielfältig die Möglichkeiten dafür sind.
Beispiele für Agenturen:
Wenn Sie eine Agentur gründen, richten Sie Ihr Angebot an einer bestimmten Zielgruppe aus. So finden Sie am besten Ihren Platz als Experte und grenzen sich von der Konkurrenz ab.
Zum Beispiel können sich Marketingagenturen auf Luxusmarken spezialisieren, aber auch auf Unternehmen, die besonders komplexe und erklärungsbedürftige Produkte verkaufen. Diese Dienstleister agieren für Ihre Kunden oft als Full-Service-Agenturen, die sämtliche Bereiche des Marketings abdecken, von der Außenwerbung bis zum Social Media Marketing.
Marktnische und Preisgestaltung: Agentur richtig positionieren
Die Spezialisierung auf eine Nische hängt mit der Wahl der Zielgruppe zusammen. Eine Markt- und Wettbewerbsanalyse zeigt Ihnen, welches Betätigungsfeld gute Chancen bietet. Analysieren Sie dafür, wo potenzielle Kunden aktuell nicht ausreichend bedient werden. Beschäftigen Sie sich auch mit Ihren Wettbewerbern. Worauf konzentrieren diese sich? Wo liegen ihre Stärken und Schwächen?
Arbeiten Sie Ihr Alleinstellungsmerkmal heraus. Das kann eine bestimmte Leistung oder Eigenschaft sein, mit der Sie sich gezielt von Ihrer Konkurrenz abheben. Formulieren Sie, wie Sie damit Ihren Kunden einen Mehrwert bieten.
Ihre Preisstrategie hat ebenfalls Einfluss darauf, wie Ihre Agentur wahrgenommen wird. Überlegen Sie, was Ihre Zielgruppe anspricht. Sie können auf Premiumpreise setzen. Das heißt, Sie verlangen hohe Preise für exklusive Qualität und individuelle Lösungen, die auf umfassender Expertise beruhen. Möglich ist auch die Kosteneffizienzstrategie, die preissensible Zielgruppen anspricht. Viele Agenturen folgen der Wettbewerbsstrategie und orientieren sich an den Preisen vergleichbarer Konkurrenten.
Für die Preisgestaltung gibt es verschiedene Möglichkeiten, etwa Stunden- und Tagessätze oder Pauschalpreise für bestimmte Leistungen und Leistungspakete. Verbreitet ist auch das Retainer-Modell, bei dem Kunden regelmäßig eine feste Gebühr zahlen und dafür Dienstleistungen in einem bestimmten Rahmen in Anspruch nehmen können.
Die transparente Kommunikation Ihres Preismodells ist wichtig für die Vertrauensbildung bei den Kunden. Für Marketingzwecke eignen sich gelegentliche Rabatt- oder Bonusaktionen.
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Schritt 2: Businessplan erstellen
Einen Businessplan zu schreiben, ist für jeden Gründer unbedingt empfehlenswert. Lesen Sie hier, welchen Zweck er erfüllt, wenn Sie eine Agentur gründen, und was er umfasst.
Wieso der Businessplan für Ihre Gründung so wichtig ist
Der Businessplan hilft Ihnen dabei, Ihre Gründung systematisch zu planen. Wenn Sie ihn erstellen, durchdenken Sie alle wichtigen Aspekte der Agenturgründung. Er dient als Leitfaden für den Gründungsprozess. Sie brauchen ihn auch, um Kreditgeber, Investoren und Fördermittelentscheider von Ihrer Geschäftsidee zu überzeugen. Typischerweise enthält ein Businessplan die im Folgenden beschriebenen Kapitel.
Executive Summary
Das ist eine Einleitung in Form einer Zusammenfassung des gesamten Plans auf ein bis zwei Seiten. Hier stellen Sie Ihr Gründungsvorhaben übersichtlich und verständlich vor. Ziel der Executive Summary ist es, das Interesse der Leser zu wecken, damit diese sich näher mit Ihrem Businessplan beschäftigen.
Gründer oder Gründerteam
In diesem Abschnitt stellen Sie sich selbst mit einem kurzen Lebenslauf vor. Falls vorhanden, gilt das auch für Ihre Mitgründer. Kommunizieren Sie Qualifikationen, Erfahrung, Kompetenzen und die Motivation, warum Sie eine Agentur gründen möchten. Gründerteams zeigen in diesem Abschnitt auch, dass Sie gut harmonieren und die Agentur gemeinsam erfolgreich führen können.
Markt und Wettbewerbsanalyse
Zeigen Sie, welche Potenziale der Markt bietet, in dem Sie tätig sein werden. Dafür definieren Sie Zielgruppen, analysieren deren Bedürfnisse und berücksichtigen aktuelle Marktentwicklungen. Mit der Wettbewerbsanalyse untersuchen Sie Ihre Wettbewerber inklusive deren Stärken und Schwächen. Stellen Sie heraus, wie Sie sich davon abheben können. Ihre Analysen belegen Sie mit geeigneten Daten, etwa aus Statistiken oder Marktforschungsberichten.
Geschäftsmodell
In diesem Abschnitt beschreiben Sie, welche Dienstleistungen Ihre Agentur anbietet. Wie lösen Sie die Probleme Ihrer Kunden und schaffen für diese einen Mehrwert? Erklären Sie auch, wie Sie Einnahmen generieren, etwa durch Stundensätze, Pauschalpreise oder ein Retainer-Modell.
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Realisierungsfahrplan
Damit planen Sie den Gründungsprozess und beschreiben, was bis zur Eröffnung der Agentur noch zu erledigen ist. Erstellen Sie einen konkreten Zeitplan und setzen Sie Meilensteine. Das dient Ihrer Orientierung und schafft Vertrauen bei den Kapitalgebern.
Organisation, Rechtsform und Personal
Erklären Sie, in welcher Rechtsform Sie gründen. Beschreiben Sie danach die Aufbau- und Ablauforganisation Ihrer Agentur sowie den Personalbedarf. Welche Stellen möchten Sie besetzen und wie sieht das jeweilige Aufgabenspektrum dafür aus?
Marketing
In diesem Kapitel stellen Sie dar, wie Sie Ihre Zielgruppe erreichen und die Leistungen Ihrer Agentur bekannt machen werden. Planen Sie die Nutzung verschiedener Marketingkanäle. Erklären Sie weiterhin Ihre Preisstrategie und Maßnahmen zur Kundenbindung.
Finanzplan
Der umfangreichste Teil des Businessplans umfasst 6 Teilpläne, die weiter unten noch näher erläutert werden. Sein Zweck besteht darin, die wirtschaftliche Tragfähigkeit des Vorhabens zu belegen, auch gegenüber potenziellen Kreditgebern und Investoren.
SWOT-Analyse
Damit bewerten Sie die internen Stärken und Schwächen sowie die Chancen und Bedrohungen aus dem Umfeld, die Einfluss auf den Erfolg Ihrer Agentur haben können. Daraus lassen sich Strategien ableiten, mit denen Sie die Stärken nutzen, Chancen ergreifen sowie Schwächen und Bedrohungen minimieren können.
Der Finanzplan für Ihre Agentur
Wenn Sie Ihren Finanzplan erstellen, arbeiten Sie mit konkreten Werten, die zum Teil auf Prognosen beruhen. Ziel ist es, die zukünftigen Finanzströme abzuschätzen. Das dient Ihrer eigenen Orientierung, schafft aber auch Transparenz für Kreditgeber und Investoren. Ein Finanzplan besteht aus 6 Teilplänen, die aufeinander aufbauen.

Umsatzplan
Der Umsatzplan zeigt, welche monatlichen Einnahmen die Agentur in den ersten Jahren voraussichtlich erzielen wird. Diese Werte müssen Sie prognostizieren. Belegen Sie Ihre Prognosen mithilfe geeigneter Quellen, zum Beispiel Statistiken, Marktforschungsergebnissen, Expertenmeinungen oder Umsatzzahlen vergleichbarer Agenturen.
Investitionsplan
Damit planen Sie alle Investitionen, die in das Unternehmensvermögen eingehen. Dazu gehören beispielsweise Büromöbel und die technische Infrastruktur. Falls Sie für Ihre Agentur eine Immobilie kaufen möchten, zählt diese ebenfalls dazu. Die meisten Investitionen sind noch vor dem Start notwendig, einige auch erst später.
Kostenplan
Mit diesem planen Sie monatlich die laufenden Kosten, die während des Geschäftsbetriebs Ihrer Agentur entstehen. Dazu gehören Fixkosten wie Miete, Gehälter und Versicherungen, die immer anfallen. Variable Kosten hängen hingegen vom Auftragsvolumen ab. Beispiele dafür sind Ausgaben für die Beauftragung von Freelancern oder Reisekosten für Kundentermine.
Rentabilitätsvorschau
Das ist die Prognose der voraussichtlichen Entwicklung des Ertrags, die von der Umsatz- und Kostenplanung ausgeht. Sie hilft Ihnen dabei, realistische Ziele zu setzen. Kapitalgebern können Sie damit demonstrieren, ab wann sich Ihre Agentur rentieren wird.
Liquiditätsplan
Dieser Plan zeigt, wie der Zu- und Abfluss liquider Mittel zeitlich verteilt ist. Dabei werden laufende Kosten, Investitionen, Aufnahme und Rückzahlung von Krediten sowie mögliche Verzögerungen bei Zahlungseingängen berücksichtigt. Die Liquiditätsplanung hilft, finanzielle Engpässe rechtzeitig zu erkennen und gegenzusteuern. Führen Sie diese auch nach der Gründungsphase regelmäßig fort.
Kapitalbedarfsplanung
Ausgehend von der Liquiditätsplanung ermitteln Sie, wie viel Kapital Sie brauchen, um die Agentur zu gründen. Dieser Betrag muss die Gründungs- und Startphase finanziell absichern.
Finanzierungsplanung
Im Finanzierungsplan schlüsseln Sie auf, aus welchen Quellen Sie den vorher ermittelten Kapitalbedarf decken. Dazu gehört das Eigenkapital. Dieses umfasst Ihre persönlichen Mittel, die Sie in das Unternehmen einbringen, und gegebenenfalls die von Mitgründern und Investoren. Die meisten Gründer brauchen zusätzlich Fremdkapital. In diesem Bereich gibt es Fördermöglichkeiten in Form günstiger Konditionen für Darlehen, wozu Sie sich bei Ihrer Bank beraten lassen können.
Achtung!
Die Erstellung des Finanzplans ist anspruchsvoll. In einem Gründercoaching erhalten Sie dafür Unterstützung, ebenso für andere Gründungsthemen wie Buchhaltung oder Onlinemarketing. Mit einem AVGS ist das Coaching für Sie kostenlos. Diesen können Sie unkompliziert bei der Bundesagentur für Arbeit oder beim Jobcenter beantragen. Voraussetzung ist, dass Sie arbeitssuchend gemeldet sind. Das geht bereits, wenn Arbeitslosigkeit droht.
Schritt 3: Die Rechtsform wählen und anmelden
Um eine Agentur zu gründen, müssen Sie sich für eine Rechtsform entscheiden. Diese beeinflusst Folgendes:
Die Entscheidung für eine Rechtsform ist nicht unumkehrbar. Sie können sie später bei Bedarf ändern.
Welche Rechtsform ist die Richtige?
Grundsätzlich ist jede in Deutschland zulässige Rechtsform möglich. Typisch für Agenturen sind das Einzelunternehmen, die Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR), die UG (haftungsbeschränkt) oder die GmbH.
Ein Einzelunternehmen gründen Sie allein. Wenn Sie mit einem Kleingewerbe starten, brauchen Sie dieses nur beim Gewerbeamt anzumelden, wie oben bereits beschrieben. Sie können sich als Einzelunternehmer aber auch in das Handelsregister eintragen lassen und treten dann als eingetragene/r Kauffrau/-mann auf.
Für die GbR braucht es mindestens zwei Gründer. Diese treffen alle unternehmerischen Entscheidungen gemeinsam. Es handelt sich bei dieser Rechtsform immer um ein Kleingewerbe oder um den Zusammenschluss von Freiberuflern, da kein Eintrag in das Handelsregister erfolgen kann.
Die Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH) ist eine Kapitalgesellschaft, die Sie allein oder im Team gründen können. Beachten Sie die Gründungsformalitäten und den notwendigen Eintrag in das Handelsregister. Eine GmbH muss ein Stammkapital (Eigenkapital) von mindestens 25.000 Euro halten, von dem zum Gründungszeitpunkt wenigstens die Hälfte eingezahlt sein muss.
Eine UG (Unternehmergesellschaft) (haftungsbeschränkt) ist eine Rechtsformvariante der GmbH. Sie unterscheidet sich von dieser darin, dass sie theoretisch bereits mit einem Euro Stammkapital gegründet werden kann. Danach besteht jedoch eine Ansparpflicht vom Gewinn, bis 25.000 Euro vorhanden sind.
Vor- und Nachteile der verschiedenen Rechtsformen
Im Folgenden erhalten Sie einen Überblick über die Vor- und Nachteile der vorgestellten Rechtsformen.
Einzelunternehmen
Viele Gründer entscheiden sich in der Startphase aufgrund der übersichtlichen bürokratischen Anforderungen für das Einzelunternehmen:
Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR)
Auch die GbR erfordert keinen großen Gründungsaufwand, dafür aber mindestens zwei Gründerpersonen:
Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH)
Als Kapitalgesellschaft ist für eine GmbH ein Stammkapital von mindestens 25.000 Euro erforderlich:
UG (haftungsbeschränkt)
Die Gründung einer UG ist auch mit weniger Stammkapital möglich:
Schritt 4: Die Zahlen von Anfang an im Blick behalten
Damit Ihr Unternehmen nicht an finanziellen Problemen scheitert, müssen Sie den Überblick über Einnahmen, Ausgaben und Kennzahlen behalten. Schaffen Sie rechtzeitig die Voraussetzungen dafür.
Geschäftskonto eröffnen
Um eine Agentur zu gründen, brauchen Sie ein Geschäftskonto. Dieses ist zwar offiziell nur für Kapitalgesellschaften Pflicht. Die Trennung von geschäftlichen und privaten Zahlungsvorgängen bildet jedoch die Grundlage für eine übersichtliche Buchführung. Wählen Sie ein Konto, das zu den Anforderungen Ihrer Agentur passt, etwa im Hinblick auf Gebühren, enthaltene Karten oder Integrationsmöglichkeiten für Ihre Buchhaltungssoftware.
Buchhaltung professionell gestalten
Die Buchführung ist gesetzlich reguliert, da sie die Grundlage für die Besteuerung bildet. Darüber hinaus ermöglicht sie es Ihnen, den Überblick über Ihre Finanzen, Erträge und Aufwendungen zu behalten. Ob Sie die Einnahmenüberschussrechnung nutzen dürfen oder zur doppelten Buchführung verpflichtet sind, richtet sich nach der Rechtsform, wie oben bereits beschrieben.
Verwenden Sie eine für Ihre Agentur geeignete Buchführungssoftware und archivieren Sie alle Belege vorschriftsmäßig. Für die Einrichtung der Buchführung empfiehlt es sich, die Unterstützung eines Steuerberaters in Anspruch zu nehmen. Laufende Buchführungsarbeiten, den Jahresabschluss und die Steuererklärungen können Sie ebenfalls auslagern.
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Mit diesen Steuern müssen Sie für Ihre Agentur rechnen
Welche Steuern für Sie relevant sind, hängt zum Teil von der Rechtsform ab. Hier werden die wichtigsten Steuerarten für Unternehmen kurz beschrieben.
Einkommensteuer
Die Einkommensteuer wird auf das Einkommen natürlicher Personen erhoben und betrifft somit Einzelunternehmer und Gesellschafter von Personengesellschaften (z. B. GbR). Als Gewerbetreibender füllen Sie in diesem Fall bei der Einkommensteuererklärung die Anlage G aus, als Freiberufler die Anlage S. Je nach Rechtsform sind noch weitere Anlagen notwendig. Persönliche Gegebenheiten wie Sonderausgaben oder außergewöhnliche Belastungen beeinflussen die Steuerlast ebenso wie der persönliche Steuersatz, der von der Höhe des zu versteuernden Einkommens abhängt.
Körperschaftsteuer
Körperschaftsteuer wird auf den Gewinn von Kapitalgesellschaften wie der GmbH oder UG (haftungsbeschränkt) erhoben. Geben Sie in diesem Fall jährlich eine Körperschaftsteuererklärung ab. Der Steuersatz beträgt 15 %. Zusätzlich werden 5,5 % der Körperschaftsteuer als Solidaritätszuschlag fällig.
Umsatzsteuer
Unabhängig von der Rechtsform müssen Sie Ihren Kunden Umsatzsteuer berechnen und im Rahmen der regelmäßigen Umsatzsteuervoranmeldungen an das Finanzamt abführen. Dabei können Sie die für betrieblich bedingte Ausgaben gezahlte Mehrwertsteuer als Vorsteuer verrechnen.
Als Gründer starten Sie ab dem Jahr 2025 automatisch als Kleinunternehmer, sofern Sie sich nicht bewusst dagegen entscheiden. Das bedeutet, Sie sind von der Umsatzsteuerpflicht befreit. Dieser Status bleibt im laufenden Jahr erhalten, solange der europaweite Jahresumsatz 100.000 Euro nicht übersteigt.
In den folgenden Jahren bleiben Sie Kleinunternehmer, wenn Ihr Umsatz im Vorjahr 25.000 Euro nicht überschritten hat. Als Kleinunternehmer dürfen Sie keine Vorsteuer abziehen und auf Rechnungen keine Umsatzsteuer ausweisen. Zur jährlichen Umsatzsteuererklärung sind Sie trotzdem verpflichtet.
Gewerbesteuer
Wenn Ihre Agentur als Gewerbebetrieb gilt, unterliegen Sie der Gewerbesteuerpflicht und geben jedes Jahr eine Gewerbesteuererklärung ab. Berechnungsgrundlage ist der Gewerbeertrag, der durch Abzüge und Hinzurechnungen aus dem Gewinn ermittelt wird. Dabei können Einzelunternehmer und Personengesellschaften einen Freibetrag von 24.500 Euro abziehen. Die Höhe der Steuer wird auch durch den individuellen Hebesatz der Gemeinde beeinflusst.
Fördermittel von bis zu 20.000 Euro sichern
Wenn Sie Anspruch auf Arbeitslosengeld haben, beantragen Sie rechtzeitig den Gründungszuschuss. Dieser hilft Ihnen bei der Finanzierung Ihrer privaten Lebensführung während der Gründungsphase und kann insgesamt Fördermittel von bis zu 20.000 Euro einbringen. Für den Antrag bei der Bundesagentur für Arbeit brauchen Sie ein ausgefülltes Antragsformular, Ihren Businessplan, eine fachkundige Stellungnahme und eventuell weitere Nachweise.
Schritt 4: Versicherungen für Ihre Agentur
Um Ihre Agentur gegen existenzbedrohende Risiken abzusichern, denken Sie über folgende Versicherungen nach:
Denken Sie auch an Ihren persönlichen Versicherungsschutz wie die Krankenversicherung, eine Berufsunfähigkeitsversicherung und Ihre Altersvorsorge.
Schritt 5: Personal suchen
Planen Sie, welche Stellen Sie besetzen müssen, und definieren Sie jeweils das Anforderungsprofil. In kleineren Agenturen kann es auch notwendig sein, dass Mitarbeiter mehrere Aufgabenbereiche abdecken. In jedem Fall müssen sich die Kompetenzen innerhalb des Teams gegenseitig ergänzen, weshalb Sie auch Ihre eigenen Fähigkeiten bei der Personalplanung beachten müssen.
Für die Personalsuche können Sie verschiedene Kanäle wie Empfehlungen aus Ihrem Umfeld, Jobportale, Social Media oder Anzeigen in Fachzeitschriften nutzen. Achten Sie auch auf Ihr Employer Branding, um sich für die passenden Kandidaten als attraktiver Arbeitgeber zu präsentieren.
Viele Agenturen engagieren zusätzlich Freelancer. Das kann sich vor allem in folgenden Situationen lohnen:
Geeignete Freelancer finden Sie über Ihr berufliches Netzwerk, LinkedIn, Xing oder thematische Facebook-Gruppen. Darüber hinaus gibt es im Internet verschiedene Plattformen, über die Sie entweder Freelancer suchen oder selbst Projekte ausschreiben können. Beispiele dafür sind dasauge, Dribbble und Malt.
Perfekte Internet-Domain für Ihre Geschäftsidee sichern
Ihre Website ist Ihre Visitenkarte im Internet. Sichern Sie sich daher die Wunsch-Domain, die optimal zu Ihrer Geschäftsidee passt - einfach & günstig mit IONOS! So sind Sie Ihrer Konkurrenz einen Schritt voraus.
Schritt 6: Machen Sie Ihre Agentur bekannt
Für Agenturen ist es besonders wichtig, eine Marke aufzubauen, von der sich die Zielgruppe angesprochen fühlt. Unterstützen können Sie das mit einer Corporate Identity, da diese den Wiedererkennungswert stärkt.
Marketing-Strategie für die Agentur entwickeln und umsetzen
Unverzichtbar für Ihr Marketing ist eine ansprechende, nutzerfreundliche und suchmaschinenoptimierte Website. Hier können Sie alle für Kunden wichtigen Informationen präsentieren. Nutzen Sie Ihre Online-Präsenz auch für das Content-Marketing, indem Sie regelmäßig Blog-Artikel oder kurze Videos veröffentlichen. Das lenkt die Interessenten über Suchmaschinen auf Ihre Website.
Sie können sich auf diese Weise auch als Experte präsentieren oder Storytelling einbinden, um eine emotionale Verbindung herzustellen. Veröffentlichen Sie zum Beispiel gelegentlich Geschichten und Nachrichten aus dem Alltag in Ihrer Agentur.
Social-Media-Auftritte sind ebenfalls ein wichtiger Teil der Marketingstrategie für Agenturen. Konzentrieren Sie sich dabei auf die für Ihre Kunden relevanten Netzwerke. Werbung über Suchmaschinen und soziale Medien sowie Newsletter ergänzen Ihr Onlinemarketing. Pflegen Sie auch Ihr Google-Unternehmensprofil.
Je nach Branche kann es sich lohnen, zusätzlich Anzeigen in Fachzeitschriften oder anderen für die Zielgruppe interessanten Medien zu schalten. Eventuell kommen auch Guerilla-Marketing-Aktionen infrage, die ungewöhnlich sind und deshalb häufig viral gehen.
Schützen Sie Ihre Marke
Die Marke spielt für Agenturen eine wichtige Rolle, da sie Vertrauen und eine emotionale Bindung schafft. Es kann deshalb sinnvoll sein, Namen, Logo und Slogan schützen zu lassen. Das ist beim Deutschen Patent- und Markenamt gegen Gebühr möglich.
So verhindern Sie, dass andere die gleiche oder eine ähnliche Marke nutzen oder selbst anmelden. Letzteres könnte dazu führen, dass Sie Ihren Markenauftritt ändern müssen. In diesem Zusammenhang ist es auch empfehlenswert, zur Marke passende Web-Domains zu reservieren.
Netzwerken & Empfehlungen sind das A und O
Networking ist in der Dienstleistungsbranche besonders wichtig, da durch persönliche Kontakte Vertrauen entsteht. Integrieren Sie deshalb Maßnahmen zur Netzwerkbildung in Ihre Marketingstrategie. Nehmen Sie an Events teil und bereiten Sie einen kurzen Elevator-Pitch vor, mit dem Sie Ihre Agentur im Gespräch in wenigen Sekunden vorstellen können.
Fördern Sie darüber hinaus Empfehlungen durch zufriedene Kunden. Bitten Sie direkt darum, ohne aufdringlich zu wirken. Sie können auch eine Belohnung in Aussicht stellen, falls Sie auf diesem Weg einen neuen Kunden gewinnen.
Gründerzuschuss und kostenloses Coaching für den erfolgreichen Start in Ihr Business!
Fazit: Ihr Weg zum Agenturchef
Wenn Sie eine eigene Agentur gründen, können Sie den Traum von der Selbstständigkeit auf der Grundlage Ihrer speziellen Kenntnisse und Fähigkeiten verwirklichen. Planen Sie dafür bewusst Ihr Geschäftsmodell und Ihre Positionierung im Markt. Denn es kommt in der Dienstleistungsbranche ganz besonders darauf an, eine Markenidentität aufzubauen. So sprechen Sie die richtige Zielgruppe an und schaffen Vertrauen.