Bar eröffnen: Das Wichtigste für einen erfolgreichen Start & Checkliste

Verfasst von Sybille Kachel. Zuletzt aktualisiert am 5 Dezember, 2024
Lesezeit Minuten.
Sie möchten sich eine berufliche Existenz aufbauen und dafür eine eigene Bar eröffnen? Das kann sich lohnen, wenn Sie die Gründung gut vorbereiten sowie ausreichend Zeit und Leidenschaft in Ihr Geschäft investieren. In diesem Artikel lesen Sie, was die besten Voraussetzungen dafür sind, wie Sie Ihr individuelles Konzept entwickeln und was alles zu erledigen ist, bevor Sie den Barbetrieb starten können.  

Schnellcheck Bar eröffnen

Sie haben eine ganz bestimmte Frage zu diesem Thema? Hier sind einige der am häufigsten gesuchten Informationen dazu.

  • Kann jeder eine Bar eröffnen?
    Es kann jeder eine eigene Bar eröffnen, der ausreichend Eigenkapital mitbringt und die Voraussetzungen für die Gaststättenkonzession erfüllt. Diese Geschäftsidee eignet sich daher auch für Quereinsteiger.
  • Welche Kosten bringt die Eröffnung einer Bar mit sich?
    Je nach Größe, Konzept und Ausgangssituation müssen Sie mit einem Startkapital (Eigen- und Fremdkapital) von etwa 40.000 bis 250.000 Euro rechnen, um eine Bar zu eröffnen
  • Lohnt es sich finanziell, eine Bar zu eröffnen?
    Das hängt vor allem vom Konzept, dem Standort und Ihrem unternehmerischen Geschick ab.

Voraussetzungen für eine eigene Bar

Eine Berufsausbildung in der Gastronomie ist von Vorteil, wenn auch nicht unbedingt erforderlich. Sammeln Sie aber auf jeden Fall Berufserfahrung und Know-how durch Jobs in verschiedenen Bars. Leidenschaft für diesen Beruf ist wichtig und hilft Ihnen, auch in schwierigen Situationen durchzuhalten.

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Persönliche Kompetenzen

Kontaktfreude, Freundlichkeit und eine ausgeprägte Serviceorientierung sind unverzichtbare Eigenschaften für jeden, der eine Bar eröffnen möchte. Kreativität, Offenheit für Neues und ein Gespür für Trends helfen Ihnen dabei, Ihre Gäste zu begeistern. Flexibilität ist ebenso gefragt, denn Sie arbeiten auch nachts, an Wochenenden und Feiertagen.

Da die Arbeit in der Gastro-Branche sehr stressig sein kann, müssen Sie belastbar sein. Darüber hinaus erfordert jede berufliche Selbstständigkeit Organisationstalent, unternehmerisches Denken und betriebswirtschaftliche Grundkenntnisse. Da Sie auch Personal beschäftigen werden, brauchen Sie Führungsqualitäten.

Rechtliche Voraussetzungen

Einen Gastronomiebetrieb, der alkoholische Getränke verkauft, dürfen Sie nur mit einer Gaststättenerlaubnis eröffnen, die mitunter auch als Konzession beziehungsweise Schanklizenz bezeichnet wird. Diese beantragen Sie beim zuständigen Ordnungs- oder Gewerbeamt. Stellen Sie den Antrag rechtzeitig, denn die Bearbeitung kann bis zu 3 Monate dauern.

Es werden mehrere Nachweise als Anlagen gefordert. Unter anderem gehören dazu ein polizeiliches Führungszeugnis, ein Auszug aus dem Gewerbezentralregister und eventuell eine Unbedenklichkeitsbescheinigung von Finanzamt. Auch die Grundrisszeichnung und den Lageplan der Bar müssen Sie anfügen.

Die genauen Bestimmungen können je nach Region leicht variieren. In einigen Bundesländern brauchen Sie den Gaststättenunterrichtungsnachweis. Dafür müssen Sie bei der Industrie- und Handelskammer an einer Unterrichtung über lebensmittel- und hygienerechtliche Bestimmungen teilnehmen, sofern Sie keine passende Berufsausbildung abgeschlossen haben.

Rechtliche Vorschriften für Ihre Bar

Beachten Sie weiterhin folgende rechtliche Vorgaben, wenn Sie eine Bar eröffnen möchten:

  • Gaststättenverordnung nach Landesrecht
  • Jugendschutz
  • Hygienevorschriften
  • Sondernutzungserlaubnis, falls Sie eine öffentliche Fläche (z. B. Gehweg) nutzen möchten

Bar eröffnen im Franchise oder selbst gründen?

Wenn Sie eine eigene Bar eröffnen möchten, können Sie dies auch als Franchisenehmer. Dabei nutzen Sie die Marke und das Konzept eines Franchisegebers und zahlen dafür Gebühren. Ob Sie auf diese Weise gründen sollten oder Ihre Bar lieber vollständig selbst aufbauen, hängt von Ihrer Risikobereitschaft und Ihren persönlichen Präferenzen ab. Beide Optionen haben Vor- und Nachteile.

Ein Vorteil des Franchisings ist es, dass Sie eine Marke mit Wiedererkennungswert nutzen. Das Geschäftsmodell mit seinen Abläufen wurde bereits erprobt. Sie erhalten umfassende Unterstützung beim Aufbau, etwa in Form von Schulungen und laufender Beratung. Weiterhin profitieren Sie von zentralen Marketingkampagnen. Das Risiko für Misserfolge ist geringer, was auch die Finanzierung erleichtern kann.

Der größte Nachteil des Franchisings besteht in den hohen Gebühren, die Sie zum Einstieg, aber auch laufend zahlen. Sie müssen bestimmte Richtlinien des Franchisegebers einhalten, etwa was die Produktauswahl angeht. So können Sie nur eingeschränkt eigene Ideen umsetzen. Fehler des Franchisegebers oder anderer Franchisenehmer können sich auch auf Ihr Geschäft ungünstig auswirken.

Wenn Sie komplett selbstständig eine Bar eröffnen, schmälern keine Gebühren Ihren Gewinn. Sie behalten die volle Kontrolle sowie Unabhängigkeit und können Ihre Vorstellungen umsetzen. So ist es besser möglich, ein einzigartiges und wiedererkennbares Bar-Konzept zu entwickeln, sowie flexibler auf Markttrends zu reagieren.

Der Start ist bei einer komplett selbstständigen Gründung schwieriger, da Sie keine Unterstützung erhalten. Sie müssen die Marke erst etablieren und eigene Erfahrungen sammeln. Das bringt ein größeres Risiko für Misserfolge mit sich. Daher kann Franchising trotz Gebühren für den Start günstiger sein.

Brauche ich einen Businessplan für eine eigene Bar?

Ein Businessplan ist für Ihre Bar unbedingt empfehlenswert. Wenn Sie ihn erarbeiten, durchdenken und konkretisieren Sie verschiedene Aspekte der Gründung. So erhalten Sie mehr Klarheit über das Vorhaben, um die richtigen Entscheidungen zu treffen.

Der Plan zeigt auch potenziellen Finanzierungspartnern, dass Sie gut vorbereitet sind und Ihre Gründung Erfolgschancen hat. Banken als Kreditgeber interessieren sich dafür, gegebenenfalls auch Investoren. Bei der Beantragung von Fördermitteln wie dem Gründungszuschuss müssen Sie den Businessplan ebenfalls vorlegen.

Er beginnt mit der Executive Summary. Das ist eine kurze Zusammenfassung des gesamten Plans, mit der Sie den Lesern einen Überblick über Ihr Vorhaben verschaffen. Erklären Sie auf ein bis zwei Seiten die wichtigsten Punkte, vor allem das Geschäftsmodell und die Erfolgschancen.

Stellen Sie danach sich selbst und gegebenenfalls Ihre Mitgründer vor. Gehen Sie auf Qualifikationen, Branchenerfahrungen und persönliche Eignung ein. Erklären Sie auch Ihre Motivation, warum Sie die Bar eröffnen möchten.

In der Markt- und Wettbewerbsanalyse beschreiben Sie Ihre Zielgruppe und die Konkurrenzsituation. Verwenden Sie dafür Daten aus seriösen Quellen, zum Beispiel aus Marktforschungsberichten und Branchenreports.

Mit dem Geschäftsmodell erklären Sie, mit welchem Service Sie in Ihrer Bar Geld verdienen möchten. Welche Getränke werden Sie verkaufen? Bieten Sie auch kleine Gerichte an? Werden Sie Events organisieren?

Der Realisierungsfahrplan umfasst die wichtigsten Meilensteine bis zur Eröffnung der Bar. Dazu können Renovierungsarbeiten, Genehmigungen und der Marketingstart gehören. Wann wollen Sie die Bar eröffnen?

Nennen Sie Ihre Rechtsform. Wie viele Mitarbeiter werden Sie für welche Positionen brauchen und wie müssen diese qualifiziert sein?

Beschreiben Sie, mit welcher Marketingstrategie Sie Gäste gewinnen und binden möchten. Planen Sie die konkreten Methoden.

Die Finanzplanung ist der umfangreichste Teil des Businessplans. Sie begründen damit die finanzielle Tragfähigkeit Ihres Vorhabens und ermitteln den Kapitalbedarf. Dafür prognostizieren Sie den Umsatz und die Liquiditätsentwicklung, planen Investitionen und Kosten, ermitteln den Finanzierungsbedarf und berechnen, ab wann Sie voraussichtlich Gewinn erwirtschaften werden.

Eine SWOT-Analyse untersucht die Stärken und Schwächen Ihres Gründungsvorhabens sowie Chancen und Bedrohungen, die sich aus dem Umfeld ergeben. Ziel ist die Ableitung geeigneter Handlungsoptionen. Zu den Stärken kann beispielsweise ein guter Standort zählen, zu den Schwächen fehlendes Eigenkapital. Mögliche Chancen sind vorhandene Marktlücken und als Bedrohung lässt sich eine ungünstige Konjunktur werten.

Professioneller Finanzplan dank Gründercoaching

Der Finanzplan ist komplex und seine Erstellung anspruchsvoll. Nehmen Sie dafür die Unterstützung eines Gründercoaches in Anspruch. Mit einem AVGS ist das für Sie kostenlos. Diesen können Sie bei der Arbeitsagentur oder dem Jobcenter beantragen, wenn Sie arbeitssuchend gemeldet sind. Kümmern Sie sich rechtzeitig darum, vor allem, wenn Sie auch Anspruch auf den Gründungszuschuss haben. Denn für diesen Antrag brauchen Sie den Businessplan.

Konzept und Namen: Das A und O für Ihre Bar

Entwickeln Sie ein Bar-Konzept, mit dem sich Ihre Zielgruppe wohlfühlt. Gehen Sie dabei von der Markt- und Wettbewerbsanalyse aus. Schaffen Sie eine eigene Identität und definieren Sie ein Alleinstellungsmerkmal. Bieten Sie etwas, das Ihre Gäste bei der Konkurrenz nicht finden.

Hier sind einige Konzept-Ideen:

  • Cocktail-Bar, auch mit außergewöhnlichen Cocktails
  • Craft-Beer-Bar mit großer Auswahl an handwerklich gebrautem Bier
  • Weinbar mit gehobener Atmosphäre und kleinen Begleitgerichten
  • Themenbar (z. B. 70er Jahre, Mittelalter, Irish Pub)
  • Sportsbar mit Bildschirmen für Sportübertragungen
  • Shisha-Bar mit der Möglichkeit des Shisha-Rauchens
  • Beach-Bar mit Strandatmosphäre
  • Karaoke-Bar

Planen Sie, welche Getränke und Snacks Sie anbieten werden. Möchten Sie regelmäßige Events wie Livemusik oder Quiznächte organisieren?

Ihre Bar braucht einen einprägsamen Namen, an den sich die Kunden gut erinnern und der sich einfach aussprechen lässt. Das fördert die Mund-zu-Mund-Propaganda. Er kann auf das Konzept der Bar hinweisen, aber auch lokal geprägt sein. Prüfen Sie, ob der Name bereits genutzt wird oder rechtlich geschützt ist.

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Standort suchen und Wettbewerb analysieren

Der Standort hat einen großen Einfluss auf die Erfolgschancen Ihrer Bar. Beschäftigen Sie sich deshalb intensiv damit und legen Sie die Markt- und Wettbewerbsanalyse zugrunde.

Idealen Standort finden

Eröffnen Sie die Bar dort, wo sich Ihre Zielgruppe aufhält. Generell sind Standorte mit hohem Fußgängerverkehr günstig. Denn das erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass Gäste spontan Ihre Bar besuchen. Achten Sie auf gute Erreichbarkeit, vor allem mit öffentlichen Verkehrsmitteln.

Beachten Sie den Platzbedarf, auch für Lagerräume, Sanitäreinrichtungen und eventuell eine Küche. Die Miete sollte nicht mehr als 10 Prozent des erwarteten Umsatzes betragen, damit Sie die Kosten decken und noch ausreichend Gewinn erwirtschaften können.

Markt und Wettbewerb

Für die Marktanalyse untersuchen Sie Ihre Zielgruppe mit deren demografischen Merkmalen, den Interessen und der Einkommenssituation. Möchten Sie hauptsächlich junge Erwachsene ansprechen, ein älteres Publikum oder Touristen? Welche Bedürfnisse hat Ihre Zielgruppe?

Analysieren Sie Ihre Wettbewerber. Welche Konzepte verfolgen diese? Wie sieht die Preisgestaltung aus? Lesen Sie auch die Kundenbewertungen auf diversen Portalen und besuchen Sie die Bars persönlich. Achten Sie darauf, was bei der Konkurrenz gut funktioniert und wo Sie eventuell eine Lücke füllen können.

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Gründung und Finanzierung Ihrer Bar

Eine solide Finanzierung ist essenziell für den langfristigen Erfolg. Gehen Sie dabei von Ihrem Finanzplan aus, den Sie im Rahmen des Businessplans erstellt haben.

Finanzierung sichern

Als Gründer sollten Sie ausreichend Eigenkapital einbringen können, das Sie durch Fremdkapital ergänzen. Ein Darlehen beantragen Sie bei der Bank. Diese berät Sie auch zu geförderten Finanzierungsmöglichkeiten für Gründer mit günstigen Konditionen oder Bürgschaften.

Falls Sie mehr Eigenkapital brauchen, suchen Sie nach Mitgründern oder Investoren. Eventuell können Sie Ihre Finanzierung mit Crowdfunding unterstützen, wenn Sie ausreichend private Geldgeber von der Idee Ihrer Bar überzeugen. Als Belohnungen eignen sich in diesem Fall Gutscheine.

Eine ergänzende Option kann ein Lieferantenvertrag sein. Dabei erhalten Sie Hilfe bei der Einrichtung Ihrer Bar, mit der Sie Werbung für die jeweilige Marke machen. Diese Verträge können jedoch auch problematisch sein, falls eine Exklusivitätsklausel Ihre Angebotsvielfalt einschränkt oder Sie zur Abnahme bestimmter Mengen verpflichtet sind.

Startkapital und Anfangsinvestitionen

Welche Anfangsinvestitionen notwendig sind, hängt vor allem vom Konzept, der Größe und dem Umfang der erforderlichen Bau- und Renovierungsarbeiten ab. Sie können Ihre Bar komplett neu einrichten oder eine bestehende übernehmen beziehungsweise pachten. Daher reicht die Spanne für das Startkapital von etwa 40.000 bis 250.000 Euro, wenn Sie eine Bar eröffnen. Planen Sie folgende Positionen ein:

  • ggf. Kaufpreis für die Immobilie
  • ggf. Anfangsmiete und Mietkaution oder optional Pacht für eine bereits eingerichtete Bar
  • Umbau- und Renovierungsarbeiten
  • Einrichtung mit Möbeln, Beleuchtung, Bar-Ausstattung, Küchengeräten, Kühlanlagen, Sanitäranlagen
  • Musikanlage
  • Kassensystem
  • Anfangsbestand an Getränken und Lebensmitteln
  • Beratungskosten (Rechts- und Steuerberatung, ggf. Notar)
  • ggf. Design-Kosten (Innenausstattung, Corporate Design)
  • Erstellung der Website
  • Marketing für den Start inkl. Eröffnungsevent
  • Gebühren Gaststättenkonzession (ca. 100 bis 1.000 €)
  • Gebühr Gewerbeanmeldung (ca. 20 bis 60 €)
  • GEMA-Lizenz
  • Rekrutierung von Personal, erste Lohnkosten, eventuell Schulungskosten
  • Erste Versicherungsbeiträge
  • Erste Kosten für Strom, Wasser, Gas, Heizung

Achtung!

Vergessen Sie bei der Finanzplanung nicht Ihre eigenen Lebenshaltungskosten während der Gründungs- und Startphase. Beantragen Sie deshalb nach Möglichkeit den Gründungszuschuss. Dafür muss zum Gründungszeitpunkt seit wenigstens einem Tag und noch für mindestens weitere 150 Tage Anspruch auf Arbeitslosengeld bestehen. Je nach Ihrer bisherigen Einkommenssituation können Sie so Fördermittel von insgesamt bis zu etwa 20.000 Euro erhalten. Dafür müssen Sie Folgendes einreichen:

  • Fristgerechter, fehlerfreier Antrag
  • Businessplan
  • Fachkundige Stellungnahme
  • Qualifikationsnachweise

Fixe und variable Kosten

Auch nach der Gründungsphase entstehen regelmäßig Kosten. Um die Preise richtig kalkulieren zu können, müssen Sie dabei zwischen fixen und variablen Kosten unterscheiden. Fixkosten fallen regelmäßig an, unabhängig davon, wie viele Gäste Ihre Bar besuchen. Dazu gehören:

  • Miete und Nebenkosten
  • Löhne, Gehälter, Sozialabgaben
  • Versicherungen
  • Marketing
  • Software-Lizenzen
  • Website-Hosting
  • GEMA-Gebühren
  • Steuern (außer Umsatzsteuer)

Variable Kosten steigen oder fallen mit der Auslastung Ihrer Bar und damit dem Umsatz. Dazu zählen:

  • Getränke, Lebensmittel
  • Löhne bei flexibler Beschäftigung (Aushilfen, Überstunden)
  • Energie und Wasser
  • Wartungsaufwand für Einrichtung und technische Geräte
  • Verbrauchsmaterial (z. B. Reinigungsmittel)
  • Ersatz von Gläsern und Geschirr
  • Kosten für Events (z. B. Live-Musik, DJ-Auftritte)

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Preise festlegen

Die Preise müssen sich an Ihrer Zielgruppe und dem Preisniveau der Konkurrenz orientieren. Es ist üblich, Getränke für das Drei- bis Fünffache des Einkaufspreises zu verkaufen. Überprüfen Sie, ob Ihre geplanten Preise die voraussichtlichen Kosten decken und mittelfristig einen ausreichenden Gewinn erwirtschaften.

Falls Sie regelmäßig Rabatte oder Happy Hours anbieten, muss das in die Preiskalkulation mit einfließen. Ermitteln Sie den Spielraum für solche temporären Preisnachlässe.

Rechtsform wählen und Gewerbe anmelden

Ihre Bar gründen Sie in einer von Ihnen gewählten Rechtsform. Diese hat Auswirkungen darauf, wer für Geschäftsschulden haftet, wie das Unternehmen steuerlich behandelt wird und wie hoch die Anforderungen an das Eigenkapital sind. Sie beeinflusst auch den Aufwand für die Gründung und laufende Verwaltung. Folgende Rechtsformen eignen sich für eine Bar:

Einzelunternehmen:

  • Gründung durch eine einzelne Person
  • Als Kleingewerbe oder eingetragene/r Kauffrau/-mann
  • Alleinige Entscheidungsfreiheit
  • Gewinn muss nicht geteilt werden
  • Nachteil: Haftung mit dem gesamten Privatvermögen für Unternehmensverbindlichkeiten

Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR):

  • Personengesellschaft mit mindestens 2 Gründern
  • Nur für Kleingewerbe, kein Eintrag in das Handelsregister
  • Alle Gründer haften gesamtschuldnerisch unbeschränkt mit ihrem Privatvermögen für Unternehmensverbindlichkeiten
  • Gemeinsame Entscheidungsfindung

Offene Handelsgesellschaft (OHG):

  • Grundsätzlich wie GbR
  • Unterschiede: Eintrag ins Handelsregister, Vorschriften des HGB gelten

Kommanditgesellschaft (KG):

  • Personengesellschaft mit zwei Arten von Gesellschaftern: Komplementär, der unbeschränkt haftet, und Kommanditisten, die nur mit ihrer Einlage haften
  • Eintrag ins Handelsregister

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Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH):

  • Kapitalgesellschaft
  • Gesellschafter haften nur mit ihrer Einlage
  • Gewinne können ausgeschüttet oder im Unternehmen einbehalten werden
  • Aufwendigerer Gründungsprozess und höhere Anforderungen an die Rechnungslegung
  • Eintrag ins Handelsregister
  • Mindeststammkapital (Eigenkapital) von 25.000 €, wovon zum Gründungszeitpunkt mindestens 12.500 € eingebracht sein müssen

UG (haftungsbeschränkt):

  • Rechtsformvariante der GmbH
  • Unterschied: geringere Anforderungen an das Stammkapital (theoretisch 1 €)
  • Teil des Gewinns muss regelmäßig einbehalten werden, bis 25.000 € erreicht sind

Denken Sie weiterhin an folgende Formalitäten, wenn Sie eine Bar eröffnen möchten:

  • Rechtzeitige Beantragung der Gaststättenkonzession
  • Gewerbeanmeldung (Erlaubnis muss vorliegen)
  • Pflichtmitgliedschaft bei der Industrie- und Handelskammer (wird automatisch vom Gewerbeamt informiert)
  • Anmeldung beim Finanzamt mit dem Fragebogen zur steuerlichen Erfassung über ELSTER
  • Anmeldung bei der GEMA (online), passendes Paket für die Gastronomie auswählen
  • Geschäftskonto eröffnen
  • Mitarbeiter bei der Krankenkasse zur Sozialversicherung anmelden
  • Meldung bei der Berufsgenossenschaft Nahrungsmittel und Gastgewerbe zur gesetzlichen Unfallversicherung

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Marketing und Werbung für Ihre Bar

Eine durchdachte Marketingstrategie hilft Ihnen dabei, Kunden zu gewinnen und zu halten. Dazu trägt eine ansprechende Website mit allen wichtigen Informationen und einladenden Fotos bei. Denken Sie an die Suchmaschinenoptimierung, vor allem für lokale Suchanfragen.

Veröffentlichen Sie auch auf Social Media Fotos von Getränken, dem Ambiente oder Events. Schon vor der Bareröffnung können Sie damit Neugier wecken. Pflegen Sie hier online den Kontakt zu Ihrem Publikum, informieren Sie über Veranstaltungen und nutzen Sie vor allem für den Start auch bezahlte Werbeanzeigen.

Achten Sie auf einen vollständigen und aktuellen Google-Eintrag. Überprüfen Sie Bewertungen auf den gängigen Online-Plattformen und reagieren Sie darauf. Eventuell haben Sie die Möglichkeit, Influencer einzuladen. Kooperieren Sie mit lokalen Partnern, zum Beispiel für gemeinsame Veranstaltungen oder Gutscheinaktionen.

Aber auch die klassische Werbung mit Flyern und Plakaten oder Print-Anzeigen lohnt sich. Vor allem in den ersten Wochen können Rabatte und Gratisaktionen helfen, Gäste in die Bar zu locken.

Einrichtung und Corporate Identity

Mit einer Corporate Identity erhöhen Sie den Wiedererkennungswert Ihrer Bar und schaffen die Voraussetzungen für eine emotionale Bindung Ihrer Zielgruppe. Betonen Sie damit das Konzept und die Einzigartigkeit.

Die CI umfasst visuelle Elemente Ihres öffentlichen Auftritts wie Farben, Typografie und das Logo, aber auch die für die Einrichtung verwendeten Materialien, Dekoration und Beleuchtung sowie die Art der Interaktion mit Gästen können Sie bewusst definieren.

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Personal suchen und einstellen

Gutes Personal trägt ganz wesentlich zur Kundenzufriedenheit bei. Erstellen Sie für jede Position ein Anforderungsprofil. Dieses sollte nicht nur fachliche Kompetenzen, sondern auch persönliche Eigenschaften umfassen. Sie brauchen Barkeeper mit Know-how im Mixen von Getränken, freundliche und belastbare Servicekräfte sowie Küchenpersonal, falls Sie auch kleine Mahlzeiten anbieten.

Achten Sie auf Soft Skills wie Servicementalität, Kommunikationsstärke, Stressresistenz und Teamfähigkeit. Ihre Mitarbeiter dürfen kein Problem mit den für Gastronomen typischen Arbeitszeiten haben. Vereinbaren Sie nach Möglichkeit einen Probearbeitstag und achten Sie auf eine gut organisierte Einarbeitung.

Für die Suche eignen sich Arbeitsagentur, Jobcenter und Online-Jobportale. Auch auf Social Media und über einen Aushang direkt an Ihrer Bar können Sie auf freie Stellen hinweisen. Fragen Sie darüber hinaus in Ihrem persönlichen Umfeld nach Empfehlungen.

Mitarbeiter, die mit Lebensmitteln in Berührung kommen, brauchen den Nachweis über eine Erstbelehrung zum Infektionsschutz. Wer schon in der Gastronomie oder einem Lebensmittelbetrieb gearbeitet hat, besitzt diese bereits.

Gründerocaching für den optimalen Start

Ein Gründungscoaching hilft Ihnen bei der Vorbereitung. Hier erhalten Sie nicht nur Unterstützung für den Businessplan, sondern es werden viele relevante Themen abgedeckt, zum Beispiel Buchhaltung, Steuern oder Online-Marketing. Mit einem AVGS ist das Coaching für Sie kostenlos. Diesen können Sie beantragen, wenn Sie arbeitssuchend gemeldet sind, wenn Arbeitslosigkeit droht oder Sie keine Leistungen beziehen.

Versicherung, Buchhaltung & Software

Unverzichtbar ist eine Betriebshaftpflichtversicherung. Diese schützt Sie vor Schadenersatzansprüchen, falls im Zusammenhang mit Ihrem Barbetrieb Personen-, Sach- oder Vermögensfolgeschäden entstehen.

Die Inventar- beziehungsweise Inhaltsversicherung greift, wenn Ihre Ausstattung, Geräte und Vorräte durch Feuer, Wasser, Vandalismus oder ähnliche Vorkommnisse beschädigt werden.

Die Gewerberechtsschutzversicherung deckt Anwalts- und Gerichtskosten bei rechtlichen Auseinandersetzungen, zum Beispiel mit Lieferanten, Behörden, dem Vermieter oder Mitarbeitern.

Eine Betriebsunterbrechungsversicherung erstattet Ihnen laufende Kosten und entgangenen Gewinn, wenn Ihre Bar etwa aufgrund eines Brand- oder Wasserschadens vorübergehend schließen muss.

Mit der Buchführung behalten Sie Ihre Finanzen im Blick und erfüllen gesetzliche Pflichten. Die Anforderung daran unterscheiden sich je nach Rechtsform. Beachten Sie auch die Kassensicherungsverordnung. Nutzen Sie am besten eine für die Gastronomie geeignete Buchhaltungssoftware und nehmen Sie gegebenenfalls professionelle Hilfe in Anspruch, zumindest für die Jahresabschlüsse und Steuererklärungen.

Checkliste für Ihre Bareröffnung

Die folgende Checkliste fasst die wichtigsten Schritte zusammen, mit denen Sie eine Bar eröffnen:

Ausschnitt - Bar eröffnen

Diese 4 Fehler sollten Sie bei der Eröffnung einer Bar vermeiden

Es gibt einige typische Fehler, die dazu führen können, dass Ihre Bar nicht den erwarteten wirtschaftlichen Erfolg bringt. Achten Sie auf folgende Stolpersteine:

  1. 1
    Unklares Konzept
    Wenn Sie Ihr Geschäftskonzept nicht klar kommunizieren, können Sie Ihr Alleinstellungsmerkmal nur schwer vermitteln und die Zielgruppe nicht effizient ansprechen.
  2. 2
    Fehlerhafte Finanzplanung
    Unrealistische Umsatzerwartungen oder falsche Kostenprognosen können in Liquiditätsengpässe, unzureichende Erfüllung der Rentabilitätserwartungen und Schwierigkeiten bei der Finanzierung resultieren.
  3. 3
    Unzureichendes Marketing
    Ohne entsprechendes Marketing erlangt Ihre Bar nicht schnell genug Bekanntheit, es kommen zu wenig Gäste und der Umsatz fällt zu gering aus. Im schlimmsten Fall können Sie die Kosten nicht decken und müssen die Bar aufgeben.
  4. 4
    Nicht genug Zeit investieren
    Unterschätzen Sie nicht den Zeitaufwand für die Gründung und Führung einer Bar. Wenn Sie einzelne Punkte wie die Konzeptentwicklung, Personalplanung oder Marktanalyse vernachlässigen, wirkt sich das auf das gesamte Vorhaben negativ aus.

Fazit: So eröffnen Sie Ihre eigene Bar

Der Traum, eine eigene Bar zu eröffnen, kann sich lohnen, obwohl er mit einigen Herausforderungen verbunden ist. Mit gründlicher Vorbereitung, strukturiertem Vorgehen, Leidenschaft und Engagement haben Sie gute Erfolgschancen. Eventuell können Sie später expandieren und weitere Standorte Ihrer Bar eröffnen oder sogar ein Franchise-System aufbauen.


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Jetzt mit Sybille Kachel, dem Autor dieses Beitrags vernetzen:

Sybille Kachel ist Expertin für Content Management auf Selbststaendigkeit.de. Mit ihrem Hintergrund als Diplom-Übersetzerin und über zehn Jahren Erfahrung in der Technologieverwertung sowie Start-up-Beratung bringt sie auf Selbststaendigkeit.de Inhalte auf den Punkt und bereitet komplexe Themen für Gründer und Selbstständige klar und spannend auf.

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