Restaurant eröffnen: Konzept, Genehmigungen & Checkliste

Verfasst von Sybille Kachel. Zuletzt aktualisiert am 22 November, 2024
Lesezeit Minuten.
Sie haben eine Leidenschaft für gutes Essen und möchten ein eigenes Restaurant eröffnen? Das kann ein erfüllendes und lohnenswertes Ziel sein. Der Weg dorthin ist jedoch anspruchsvoll. Lesen Sie hier, welche Möglichkeiten die Gastronomie für Gründer bietet, wie Sie eine wettbewerbsfähige Idee für ein Restaurant entwickeln und was Sie erledigen müssen, um diese umzusetzen.  

Schnellcheck Gastronomie

Sie spielen mit dem Gedanken, ein Restaurant zur eröffnen, und suchen nach ersten Informationen? Folgende FAQ-Antworten greifen einige der wichtigsten Fakten auf.

  • Was braucht man alles, um ein Restaurant zu eröffnen?
    Zu den Voraussetzungen gehören ein durchdachtes Restaurant-Konzept, ein geeigneter Standort und ausreichend Eigenkapital für die Finanzierung. Berufserfahrung in der Gastronomie ist empfehlenswert.
  • Kann ich auch ohne Ausbildung ein Restaurant eröffnen?
    Selbstständige Gastronomen müssen keine bestimmte Ausbildung abgeschlossen haben. Beschäftigen Sie sich in dieser Situation besonders intensiv mit verschiedenen Inhalten, die Sie für eine Existenzgründung in der Gastronomie brauchen.
  • Wie viel kostet die Eröffnung eines Restaurants?
    Die Spanne ist groß und hängt von vielen Faktoren ab, unter anderem der Größe, dem Schwerpunkt und dem Standort. Sie reicht von etwa 50.000 bis zu einer Million Euro.
  • Lohnt sich der Betrieb eines Restaurants finanziell?
    Ein eigenes Restaurant kann finanziell lohnenswert sein, birgt aber auch unternehmerisches Risiko. Ihre Erfolgschancen hängen unter anderem vom Angebot, Ihren Fähigkeiten, Ihrem Engagement sowie dem Ihrer Mitarbeiter ab.
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Der Traum vom eigenen Restaurant

Leidenschaft für die Gastronomie gehört zu den wichtigsten Voraussetzungen, um ein eigenes Restaurant zu eröffnen. Falls Sie selbst noch keine Berufserfahrungen sammeln konnten, holen Sie das nach. Dafür eignen sich Aushilfsjobs oder Praktika, idealerweise in verschiedenen Gastronomiebetrieben.

Die Arbeit in einem Restaurant kann stressig sein. Sie dürfen kein Problem mit langen Arbeitszeiten, Wochenend- und Feiertagsarbeit haben. Dazu kommen unternehmerische Herausforderungen wie Fachkräftemangel und Konjunkturschwankungen.

Tauschen Sie sich mit Restaurantbetreibern über deren Erfahrungen aus oder informieren Sie sich online auf Branchenportalen. Besuchen Sie eventuell Kurse, um Ihre Entscheidung für ein Restaurant zu untermauern, etwa beim DEHOGA oder der Industrie- und Handelskammer.

Voraussetzungen für die Gründung eines Restaurants

Sie sollten alle wichtigen Abläufe in der Gastronomie kennen, ob in der Küche oder beim Service. Weiterhin brauchen Sie Know-how zur Lebensmittelhygiene und eventuell Spezialkenntnisse, zum Beispiel über Wein, länderspezifische Küche oder Catering.

Als Restaurantinhaber müssen Sie sich mit Fragen der Personalführung beschäftigen. Wie jeder Unternehmer brauchen Sie darüber hinaus kaufmännische Kenntnisse, unter anderem in Buchführung und Finanzmanagement. Auch mit den umfangreichen rechtlichen Anforderungen in der Gastronomie müssen Sie sich befassen.

Bevor Sie ein Restaurant eröffnen können, sind einige Anmeldungen zu erledigen. Dazu gehört Folgendes:

  • Gaststättenerlaubnis (auch Konzession oder Schanklizenz), wenn auch alkoholhaltige Getränke ausgeschenkt werden (nähere Beschreibung weiter unten im Text)
  • Gewerbe anmelden beim Gewerbeamt der Stadt oder Gemeinde
  • Pflichtmitgliedschaft in der IHK (wird vom Gewerbeamt informiert)
  • Anmeldung beim Finanzamt mit dem „Fragebogen zur steuerlichen Erfassung“ über das ELSTER-Portal
  • Meldung bei der Berufsgenossenschaft Nahrungsmittel und Gastgewerbe

Bestimmte persönliche Eigenschaften sind für die Führung eines eigenen Restaurants ebenfalls von Vorteil. Dazu gehören Kunden- und Serviceorientierung, Stressresistenz, körperliche Fitness und Durchhaltevermögen. Weiterhin brauchen Sie Organisationstalent und die Bereitschaft, unternehmerisches Risiko einzugehen.

Kreativität hilft Ihnen dabei, Ihr Angebot zu gestalten und zu vermarkten. Günstig sind weiterhin Offenheit für neue Ideen und gute Networking-Fähigkeiten. Beschäftigen Sie sich auch mit den Fragen der Personalführung und Motivation.

Das Konzept für Ihr Restaurant

Planen Sie Ihr Konzept gut, denn davon hängen Ihre Erfolgschancen ab. Eine Standortanalyse zeigt, welche Konkurrenz es lokal gibt und wo Sie Lücken im gastronomischen Angebot füllen können. Welche Gäste werden Ihr Restaurant voraussichtlich besuchen? Ist diese Zielgruppe in der Bevölkerung am geplanten Standort ausreichend vertreten?

Fokussieren Sie sich auf eine Idee, zum Beispiel landesspezifische Angebote, regionale Küche oder vegane Speisen. Möchten Sie ein Diner, ein Bistro, ein traditionelles Lokal oder eine Pizzeria eröffnen? Planen Sie ein bestimmtes Gericht, das für Ihr Restaurant typisch ist?

Die Einrichtung des Restaurants inklusive des Farbkonzepts, der Dekoration und der Beleuchtung sollten mit dem Thema harmonieren. Suchen Sie nach einem Namen, der zum Konzept passt und den man sich leicht merken kann. Prüfen Sie, ob Sie diesen verwenden dürfen. Im Idealfall ist noch eine Web-Domain dafür frei.

Achtung!

Ein passender Standort ist nicht nur wichtig, sondern auch ein kritischer Erfolgsfaktor. So können Sie an einer beliebten Wanderstrecke ein Ausflugslokal eröffnen. Ein Pub sollte dagegen in einem bewohnten Gebieten liegen und mit einem Café werden Sie in einer belebten Innenstadt ausreichend Gäste ansprechen. Informieren Sie sich bei der Stadtverwaltung, ob Sie am geplanten Standort ein Restaurant eröffnen dürfen. Achten Sie weiterhin auf genügend Parkplätze, eine gute Erreichbarkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln und die Lieferantenzufahrt.

Die Finanzierung Ihres Restaurants

Für eine Restauranteröffnung sollten Sie ausreichend Eigenkapital mitbringen. Das sind eigene Rücklagen, eventuell zusätzlich Kapital von Familienmitgliedern oder Freunden. Falls Ihre finanziellen Mittel nicht ausreichen, kann eine Gründung im Team die Lösung sein. Eine ergänzende Möglichkeit ist Crowdfunding. Als Belohnung dafür können Sie zum Beispiel Gutscheine für Ihr Restaurant ausgeben.

Die meisten Gründer im Bereich der Gastronomie brauchen auch Fremdkapital für ihre Finanzierung. Informieren Sie sich über geförderte Darlehen zu günstigen Konditionen. Da das Insolvenzrisiko in der Gastronomiebranche relativ hoch ist, kann es schwierig sein, Kredite zu erhalten. Daher sind ein gut durchdachtes Konzept sowie ein fundierter Businessplan besonders wichtig.

Eine in der Gastronomie übliche Starthilfe ist der Brauereivertrag. Sie erhalten von der Brauerei zum Beispiel die Einrichtung für Ihr Restaurant, eine Zapfanlage, Sonnenschirme und Gläser, eventuell auch einen günstigen Kredit. Im Gegenzug verpflichten Sie sich dazu, Produkte dieser Brauerei zu verkaufen. Der Verkauf von Konkurrenzprodukten kann ausgeschlossen werden, was Ihre unternehmerische Entscheidungsfreiheit einschränkt. Problematisch sind Mindestabnahmemengen, vor allem in Verbindung mit einer langen Vertragslaufzeit. Denn Sie wissen nicht, wie sich die Nachfrage entwickeln wird.

Kalkulieren Sie im Finanzplan eine ausreichend hohe Liquiditätsreserve ein. Das gilt nicht nur für die Startphase, sondern generell. Denn die Gastronomiebranche ist anfällig gegenüber Konjunkturschwankungen und anderen Unsicherheiten.

Achtung!

Falls Sie aus der Arbeitslosigkeit heraus gründen, beantragen Sie noch vor der Gründung den Gründungszuschuss oder das Einstiegsgeld. Hier können Sie sich bis zu 20.000 Euro sichern, die Ihnen nicht nur bei der Deckung der betrieblichen, sondern auch der privaten Lebenshaltungskosten in der Startphase Ihres Restaurants helfen können.

Welche Kosten Sie einplanen müssen

Wenn Sie ein Restaurant eröffnen, müssen Sie mit relativ hohen Startinvestitionen rechnen. Falls Sie diese etwas reduzieren möchten, denken Sie über das Leasing von Geräten und Fahrzeugen oder über Gebrauchtkäufe nach. Planen Sie folgende Positionen ein:

  • ggf. Kauf der Immobilie oder Mietkaution
  • Umbau und Renovierung
  • Großgeräte wie Ofen, Kühlanlage, Spülmaschine
  • Töpfe, Kleingeräte und andere Kochutensilien
  • Möbel für den Gastraum
  • Geschirr, Besteck, Gläser, Tischwäsche
  • Beleuchtung, Dekoration
  • Kosten für Steuer-, Unternehmens- und Rechtsberatung
  • Kassensystem und IT-Ausstattung
  • Gebühren für Genehmigungen
  • Entwicklung des Internetauftritts
  • Anwerbung und Einarbeitung von Personal
  • Werbekampagne zur Eröffnung
  • Anfangsvorrat an Lebensmitteln, Getränken und Verbrauchsmaterial

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aller Existenzgründungen waren Neugründungen. 

Planen Sie neben diesen Startausgaben auch die laufenden Kosten während des Geschäftsbetriebs. Dazu gehört im Wesentlichen Folgendes:

  • Miete oder Pacht
  • Personalkosten
  • Strom, Gas
  • Lebensmittel, Getränke
  • Heizung
  • Abfallentsorgung inklusive Spezialentsorgung von Fett und Speiseresten
  • Wartung der Geräte
  • Marketing, Werbung
  • Versicherungen
  • Finanzierungskosten (Kreditzinsen, Leasingraten)
  • Reinigung
  • GEMA-Gebühren und Rundfunkbeitrag
  • Software-Abonnements
  • Internet, Telefon
  • Verbrauchsmaterial (Hygiene, Reinigung, Büro)
  • Steuern
  • ggf. Franchisegebühren

Drei Wege zum eigenen Restaurant

Für Ihre Existenzgründung als Gastronom haben Sie grundsätzlich drei Möglichkeiten. Lernen Sie diese mit ihren Vor- und Nachteilen kennen.

Neues Restaurant eröffnen

Sie eröffnen ein Restaurant, das vorher noch nicht vorhanden war. Dabei ist Ihre Entscheidungsfreiheit von der Standortwahl über das Konzept bis hin zur Einrichtung hoch. Nachteilig ist das zu Beginn höhere Risiko. Sie haben noch keine Stammkundschaft und können nicht mit Sicherheit wissen, ob Ihr Konzept funktioniert.

Restaurant übernehmen

Sie führen ein bestehendes Restaurant weiter. Von Vorteil ist, dass Einrichtung, Personal und Kundenstamm bereits vorhanden sind. Dadurch haben Sie jedoch weniger Freiräume, Ihre eigenen Ideen umzusetzen. Forschen Sie nach, warum der bisherige Inhaber das Restaurant aufgeben möchte, damit Sie nicht mit unerwarteten Problemen konfrontiert werden. Wenn der Kaufpreis zu hoch ist, kann auch die Pacht eines ausgestatteten Restaurants eine Alternative sein.

Gastronomie als Franchise

Dabei eröffnen Sie Ihr eigenes Unternehmen unter der Marke eines Franchisegebers. Von Vorteil sind die umfangreiche Unterstützung und das zentrale Marketing, weshalb sich diese Form der Selbstständigkeit auch für Gründer mit wenig Erfahrung eignet. Die Finanzierung mit Krediten kann aufgrund des bewährten Konzepts einfacher sein. Nachteilig sind die Franchisegebühren, die Einschränkung der unternehmerischen Freiheit und die Abhängigkeit von der Markenreputation.

Checkliste Restaurant eröffnen 

Vieles ist zu bedenken, wenn Sie Ihr eigenes Restaurant eröffnen möchten. Folgende Anleitung zeigt Ihnen die wichtigsten Schritte.

Ausschnitt - Restaurant eröffnen

Speisekarte & Co.: Das Konzept

Wie Sie Ihr Konzept entwickeln, wurde oben bereits beschrieben. Auf dieser Basis erarbeiten Sie die Auswahl an Gerichten und erstellen eine Speisekarte. Diese sollte Ihre Zielgruppe ansprechen, aber auch unterschiedliche Vorlieben und Ernährungsbedürfnisse berücksichtigen. Denken Sie dabei an Allergien sowie die vegetarische und vegane Ernährung.

Bewährt hat sich eine Kombination aus dauerhaft angebotenen Gerichten und saisonalen Spezialitäten. Achten Sie auf wettbewerbsfähige Preise, welche die Kosten decken und Ertrag erwirtschaften müssen. Aktualisieren Sie die Preiskalkulation regelmäßig. Es ist kundenfreundlich, wenn Sie die jeweils aktuelle Speisekarte zusätzlich auf Ihrer Website veröffentlichen.

Businessplan

Ein Businessplan ist für die Vorbereitung der Gründung unerlässlich. Sie definieren und konkretisieren damit Ihr Konzept, unter anderem mithilfe der Markt- und Wettbewerbsanalyse und des Finanzplans. Bereits bei der Planung können Sie rechtzeitig mögliche Probleme erkennen. Den Businessplan brauchen Sie auch, um Kredite bei der Bank oder Fördermittel zu erhalten.

Ein Businessplan besteht typischerweise aus folgenden Kapiteln:

  • Executive Summary als Zusammenfassung des gesamten Plans
  • Gründer oder Team mit Vorstellung der Person(en)
  • Markt- und Wettbewerbsanalyse mit Beschreibung der aktuellen Konkurrenzsituation, der Zielkunden und des Alleinstellungsmerkmals
  • Geschäftsmodell als detaillierte Beschreibung des Konzepts und gegebenenfalls verschiedener Einnahmequellen (z. B. Catering oder Lieferservice)
  • Realisierungsfahrplan mit den wichtigsten Terminen bis zur Eröffnung
  • Organisation, Rechtsform und Personal
  • Marketing mit geplanten Maßnahmen
  • Finanzplan mit sechs Teilplänen, inklusive der prognostizierten Umsätze, Kosten und Liquidität
  • SWOT-Analyse mit Stärken und Schwächen des Restaurants sowie Chancen und Bedrohungen, die sich aus dem Umfeld ergeben

Insbesondere die Erstellung des Finanzplans kann für Gründer eine große Herausforderung sein. Mit Hilfe eines professionellen Gründercoaches können Sie diesen wichtigen Baustein in Ihrer Gründungsplanung erfolgreich meistern.

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Genehmigungen & Bescheinigungen

Wenn Sie auch alkoholische Getränke an Ihre Gäste ausschenken möchten, was für Restaurants der Normalfall ist, müssen Sie beim Ordnungsamt eine Gaststättenerlaubnis beziehungsweise Konzession beantragen. Welche Unterlagen Sie einreichen müssen, ist je nach Bundesland unterschiedlich. Eventuell fordert die Behörde neben folgenden noch weitere Dokumente an:

  • Ausgefülltes Antragsformular
  • Kopie des Personalausweises oder eines vergleichbaren Identifikationsdokuments
  • Auszug aus dem Handelsregister bei einem eingetragenen Unternehmen oder Gesellschaftsvertrag bei einer GbR
  • Für den Nachweis der persönlichen Zuverlässigkeit ein polizeiliches Führungszeugnis, ein Auszug aus dem Gewerbezentralregister und eventuell die Unbedenklichkeitsbescheinigung vom Finanzamt
  • Nachweis der IHK über Teilnahme an der Unterrichtung zu Lebensmittelsicherheit und Hygiene, ersatzweise Bescheinigung über geeigneten Berufsausbildung oder Studium
  • Nachweis über Erstbelehrung zum Infektionsschutz (Gesundheitszeugnis)
  • Bauplan, Grundriss, Lageplan
  • Einzelunternehmer stellen den Antrag für ihre eigene Person.
  • Bei einer Personengesellschaft muss jeder geschäftsführende Gesellschafter den Antrag separat stellen.
  • Für eine Kapitalgesellschaft fühlen Sie das Antragsformular für diese als juristische Person aus. Zusätzlich reichen die zur Geschäftsführung berechtigten natürlichen Personen die personenbezogenen Anlagen ein.

Je nach Konzept und Situation können noch weitere Genehmigungen für das Restaurant notwendig sein:

  • Baugenehmigungen für Umbauten
  • Nutzungsänderungsgenehmigung falls die Räumlichkeiten vorher anders genutzt wurden
  • Sondernutzung von öffentlichen Flächen für die Außengastronomie

Rechtsform wählen

Viele Gastronomen gründen als Einzelunternehmer. Diese treffen alle unternehmerischen Entscheidungen selbst. Die Existenzgründung ist relativ einfach und zu Beginn braucht es oft noch keine Eintragung in das Handelsregister. Sie haften jedoch für die Verbindlichkeiten des Unternehmens vollständig mit dem Privatvermögen.

Für eine Gründung im Team kann sich zu Beginn eine Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR) eignen. Auch hier haften sämtliche Partner gesamtschuldnerisch mit dem Privatvermögen. Sobald der Betrieb nicht mehr als Kleingewerbe gilt, muss eine Umwandlung in eine OHG inklusive Handelsregistereintrag erfolgen. Lassen Sie sich individuell dazu beraten, ab wann das der Fall ist.

Eine GmbH können Sie allein oder im Team gründen. Das ist eine Kapitalgesellschaft, bei der sich die Haftung für Verbindlichkeiten auf das Unternehmensvermögen beschränkt. So können Sie Ihr Privatvermögen schützen. Allerdings brauchen Sie ein Stammkapital von mindestens 25.000 €, von dem zum Gründungszeitpunkt die Hälfte eingebracht sein muss. Der gesamte Gründungsprozess ist aufwendiger. Als Kapitalgesellschaft kann die GmbH keinen Gewerbesteuer-Freibetrag nutzen.

Die UG (haftungsbeschränkt) funktioniert ähnlich wie die GmbH, nur dass Sie auch mit deutlich weniger Stammkapital gründen können. Sie müssen jedoch regelmäßig Teile vom Gewinn ansparen, bis das Stammkapital einer GmbH erreicht ist. Die Kombination aus Haftungsbeschränkung und geringerem Eigenkapital kann jedoch zu Schwierigkeiten bei der Kreditbeschaffung führen.

Professionelle Buchhaltung aufsetzen

Verwenden Sie für die Buchführung ein geeignetes Programm und einen speziellen Kontenrahmen für die Gastronomie. Lassen Sie sich dabei von einem Steuerbüro oder Buchführungsservice unterstützen. Achten Sie auf Besonderheiten, was die unterschiedlichen Umsatzsteuersätze angeht.

Im Zusammenhang mit der Buchführung für Restaurants ist auch die Kassensicherungsverordnung relevant. Sie brauchen ein Kassensystem, das Sie beim Finanzamt anmelden müssen und bei dem eine technische Sicherungseinrichtung nachträgliche Manipulationen verhindert.

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Versicherungen

Empfehlenswert ist eine Betriebshaftpflichtversicherung. Diese sichert Sie gegen Schadenersatzansprüche bei Sach-, Personen- und Vermögensschäden ab, die im Zusammenhang mit Ihrem Restaurantbetrieb auftreten können.

Auch ein Gewerberechtsschutz zur Abdeckung von Anwalts- und Gerichtskosten ist sinnvoll. Zerstörungen und Beschädigungen Ihrer Ausstattung durch Brand, Einbruch und ähnliche Ereignisse müssen mit einer Betriebsinhaltsversicherung nicht Ihre Existenz bedrohen.

Personal einstellen

Ob Koch oder Kellner, im Idealfall finden Sie ausgebildete, erfahrene Mitarbeiter. Das ist jedoch aktuell für viele Restaurantbetreiber eine Herausforderung. Geben Sie deshalb auch motivierten Quereinsteigern eine Chance und fördern Sie deren Weiterbildung. Achten Sie bei der Einstellung von Servicepersonal besonders auf Freundlichkeit und Kundenorientierung.

Nutzen Sie für die Personalsuche verschiedene Kanäle: Bewerbungsformular auf der Website, Jobportale, Social Media, Arbeitsagentur, Jobcenter, Aushänge, Anzeigen und Ihr persönliches Netzwerk. Achten Sie bei der Einstellung auf das Gesundheitszeugnis. Bieten Sie eine konkurrenzfähige Bezahlung und gute Arbeitsbedingungen, um das Personal zu halten.

Marketing

Zur Marketing-Strategie gehört ein Internetauftritt für Ihr Restaurant, wo Sie Öffnungszeiten, Anfahrt, Fotos und die Speisekarte veröffentlichen sowie Online-Reservierungen anbieten. Teilen Sie auf Social Media regelmäßig Beiträge und Fotos von Speisen, Veranstaltungen und ähnliche interessante Informationen. Beginnen Sie bereits vor der Restaurant-Eröffnung damit.

Tipp:

Werben Sie auch mit Zeitungsanzeigen, Flyern und Aushängen. Informieren Sie die Lokalpresse. Besondere Events oder Aktionen helfen dabei, neue Gäste regelmäßig auf Ihr Restaurant aufmerksam zu machen.

Eröffnungstag vorbereiten

Sobald alles eingerichtet ist, das Speisenangebot entwickelt und getestet wurde und ein ausreichender Vorrat an Lebensmitteln und Getränken vorhanden ist, bereiten Sie die Restauranteröffnung vor. Planen Sie eventuell ein kleines Event mit Verkostung und Livemusik, wofür Sie auf mehreren Kanälen werben. Ein Probelauf vor der Eröffnung ist empfehlenswert. Dazu können Sie Familie und Freunde einladen.

Rechtsvorschriften im Hotel- und Gaststättengewerbe

Um ein eigenes Restaurant zu eröffnen, müssen Sie zahlreiche rechtliche Vorgaben kennen. Lassen Sie sich nach Möglichkeit dazu beraten. Informieren Sie sich zu folgenden Punkten:

  • Arbeitsschutz zur Unfallvermeidung
  • Arbeitszeiterfassung, um die Einhaltung des Mindestlohngesetzes und der Arbeitszeitenregelung nachweisen zu können
  • Beitragsservice Rundfunk für Unternehmen
  • Brandschutz
  • Entsorgung von Speiseresten und Fett
  • GEMA für Hintergrundmusik und Veranstaltungen
  • Hygienestandards, die regelmäßig kontrolliert werden
  • Jugendschutz (Alkoholausschank, Arbeitsschutz für Minderjährige, Jugendschutzaushang)
  • Kennzeichnungspflicht für bestimmte Zusatzstoffe und Allergene
  • Lärmschutz
  • Nichtraucherschutz
  • Preisangabenverordnung
  • Toilettenpflicht
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Fazit: Schritt für Schritt zum eigenen Restaurant

Einen eigenen, erfolgreichen Gastronomiebetrieb zu führen, ist für viele Menschen ein reizvoller Traum. Dafür braucht es Fachwissen, unternehmerisches Geschick und bestimmte persönliche Eigenschaften. Mit einem ausgereiften Plan und gründlicher Vorbereitung haben Sie Chancen auf Erfolg.

Planen Sie vor allem Ihre Finanzen sehr gewissenhaft, wenn Sie ein Restaurant eröffnen möchten. Bedenken Sie dabei mögliche ungünstige Entwicklungen, die Sie mit einer ausreichenden Liquiditätsreserve und kreativen Ideen überbrücken müssen.


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Jetzt mit Sybille Kachel, dem Autor dieses Beitrags vernetzen:

Sybille Kachel ist Expertin für Content Management auf Selbststaendigkeit.de. Mit ihrem Hintergrund als Diplom-Übersetzerin und über zehn Jahren Erfahrung in der Technologieverwertung sowie Start-up-Beratung bringt sie auf Selbststaendigkeit.de Inhalte auf den Punkt und bereitet komplexe Themen für Gründer und Selbstständige klar und spannend auf.

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