Die wichtigsten Risiken der Selbstständigkeit im Überblick
Die Statistik spricht eine deutliche Sprache: 2023 wagten in Deutschland rund 118.000 Menschen den Sprung in die Selbstständigkeit, doch etwa ein Drittel aller Neugründungen scheitert innerhalb der ersten drei Jahre. Die Gründe hierfür sind vielfältig und reichen von finanziellen Problemen über rechtliche Fallstricke bis hin zu gesundheitlichen Belastungen.
Die Entscheidung für die Selbstständigkeit bringt eine fundamentale Veränderung mit sich: Während Angestellte in einem sicheren Angestelltenverhältnis von regelmäßigen Gehältern, Weihnachtsgeld und umfassender sozialer Absicherung profitieren, müssen Selbstständige alle unternehmerischen Risiken selbst tragen.
Finanzielle Unsicherheit steht dabei an erster Stelle. Anders als Angestellte haben Selbstständige kein garantiertes monatliches Einkommen. Schwankende Einnahmen sind die Regel, nicht die Ausnahme. Während in guten Monaten durchaus ein höheres Einkommen als im Angestelltenverhältnis möglich ist, können schwache Phasen existenzbedrohend werden.
Soziale Absicherung im Blick behalten
Krankenversicherung, Rentenvorsorge und Arbeitslosenversicherung müssen selbst organisiert und finanziert werden. Bei Krankheit oder Unfall gibt es keine Lohnfortzahlung, und auch Urlaubstage bedeuten Einkommensverlust.
Hohe Arbeitsbelastung charakterisiert besonders die Anfangsphase der Selbstständigkeit. Arbeitszeiten von 60 bis 80 Stunden pro Woche sind keine Seltenheit, da neben der eigentlichen Geschäftstätigkeit auch Buchhaltung, Marketing, Akquise und alle anderen Unternehmensbereiche bewältigt werden müssen.
Die rechtliche und steuerliche Komplexität überfordert viele Gründer. Von der korrekten Gewerbeanmeldung über die Einhaltung der DSGVO bis hin zu verschiedenen Steuerpflichten – die bürokratischen Anforderungen sind umfangreich und fehleranfällig.
Marktrisiken und Kundenabhängigkeit können ebenfalls schnell zur Existenzbedrohung werden. Konjunkturelle Schwankungen, der Verlust wichtiger Kunden oder disruptive Veränderungen in der Branche treffen Selbstständige oft härter als große Unternehmen.
Nicht zu unterschätzen sind auch die persönlichen und sozialen Auswirkungen. Isolation durch fehlenden kollegialen Austausch, Stress durch permanente Verantwortung und die Herausforderung, eine gesunde Work-Life-Balance zu finden, belasten viele Unternehmerinnen und Unternehmer erheblich.
Finanzielle Risiken der Selbstständigkeit
Die größte Herausforderung für die meisten Start Ups liegt im Umgang mit unregelmäßigen Einnahmen. Während Angestellte monatlich verlässlich ihr Gehalt erhalten, schwanken die Einkünfte von Unternehmerinnen und Unternehmern oft erheblich. Ein erfolgreicher Monat kann schnell von zwei schwachen Monaten gefolgt werden.
Finanzielle Rücklagen sind daher überlebenswichtig. Experten empfehlen, Reserven für sechs bis zwölf Monate anzusparen, bevor der Schritt in die Vollzeit-Selbstständigkeit gewagt wird. Diese Puffer helfen dabei, Durststrecken zu überstehen, ohne sofort in existenzielle Nöte zu geraten.
Auch die Steuerplanung stellt viele Gründerinnen und Gründer vor besondere Herausforderungen. Anders als bei Angestellten, wo der Arbeitgeber die Lohnsteuer direkt abführt, müssen Selbstständige ihre Steuern selbst verwalten.
Faustregel für Ihre Steuerplanung
Mindestens 20 bis 30 Prozent aller Einnahmen sollten sofort für Steuerzwecke zurückgelegt werden.
Besonders tückisch sind Umsatzsteuervoranmeldungen, die je nach Umsatzhöhe monatlich oder quartalsweise beim Finanzamt eingereicht werden müssen. Versäumnisse führen schnell zu Bußgeldern und Säumniszuschlägen, die die ohnehin angespannte Liquidität zusätzlich belasten.
Höhere Versicherungskosten belasten das Budget erheblich. Während Angestellte nur die Hälfte ihrer Krankenversicherungsbeiträge selbst zahlen, tragen Selbstständige die vollen Kosten. Zusätzlich müssen sie sich eigenverantwortlich um ihre Altersvorsorge kümmern, da keine betriebliche Rente oder Arbeitgeberzuschüsse zur Verfügung stehen.
Liquiditätsengpässe durch verspätete Kundenzahlungen sind ein weiteres häufiges Problem. Während die eigenen Fixkosten wie Miete, Versicherungen und eventuelle Personalkosten pünktlich gezahlt werden müssen, lassen Kunden ihre Rechnungen oft wochenlang liegen. Ein professionelles Forderungsmanagement und klare Zahlungsbedingungen sind daher unerlässlich.
Investitionsrisiken entstehen durch die Notwendigkeit, in Betriebsmittel, Ausrüstung oder Software zu investieren, ohne zu wissen, ob sich diese Ausgaben amortisieren werden. Gerade in der Startphase können unüberlegte Investitionen schnell zur Überschuldung führen.
Steuerliche Fallstricke vermeiden
Um steuerliche Probleme zu vermeiden, sollten Selbstständige von Beginn an ein strukturiertes System etablieren. Monatliche Rücklagen für alle Steuerarten – Einkommensteuer, Gewerbesteuer und Umsatzsteuer – sind das A und O erfolgreicher Steuerplanung.
Professionelle Steuerberatung bereits in der Gründungsphase kann langfristig viel Geld sparen. Ein erfahrener Steuerberater hilft nicht nur bei der korrekten Abwicklung, sondern kann auch wertvolle Tipps zur Steueroptimierung geben und auf mögliche Fallstricke hinweisen.
Denken Sie auch daran, dass Betriebsausgaben korrekt dokumentiert und abgerechnet werden müssen. Jede Rechnung, jeder Beleg und jede Quittung sollten systematisch erfasst und aufbewahrt werden. Moderne Buchhaltungssoftware erleichtert diese Arbeit erheblich und reduziert das Fehlerrisiko.
Fristen sind heilig – dieser Grundsatz gilt besonders im Steuerrecht. Ob Umsatzsteuervoranmeldung, Einkommensteuererklärung oder Gewerbesteuererklärung: Versäumte Fristen führen unweigerlich zu Verzugszinsen und Bußgeldern, die vermeidbar gewesen wären.
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Rechtliche und bürokratische Risiken
Die rechtlichen Anforderungen an Selbstständige sind in den letzten Jahren erheblich gestiegen. Die komplexe Vertragsgestaltung mit Kunden und Lieferanten erfordert juristisches Know-how, das vielen Gründerinnen und Gründern fehlt. Unvollständige oder fehlerhafte Verträge können zu langwierigen Rechtsstreitigkeiten oder erheblichen Zahlungsausfällen führen.
Die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) ist seit Mai 2018 für alle Unternehmen bindend. Verstöße können mit empfindlichen Bußgeldern bis zu vier Prozent des Jahresumsatzes geahndet werden. Besonders Online-Geschäfte sind von strengen Datenschutzregeln betroffen, die professionelle Umsetzung erfordern.
Gewerbeanmeldung und Handelsregistereintragung müssen korrekt durchgeführt werden, um rechtliche Probleme zu vermeiden. Je nach Unternehmensform und Branche gelten unterschiedliche Vorschriften, deren Missachtung zu empfindlichen Strafen führen kann.
Berufshaftpflichtversicherungen sind in vielen Branchen nicht nur sinnvoll, sondern gesetzlich vorgeschrieben. Beratende Berufe, Ärzte, Anwälte oder Architekten müssen zwingend entsprechende Versicherungen abschließen. Auch in anderen Bereichen können Vermögensschäden durch fehlerhafte Leistungen schnell existenzbedrohend werden.
Das Arbeitsrecht wird relevant, sobald das erste Personal eingestellt wird. Arbeitsverträge, Kündigungsfristen, Urlaubsansprüche, Mindestlohn und Arbeitsschutzbestimmungen müssen beachtet werden. Fehler in diesem Bereich können zu kostspieligen Arbeitsgerichtsverfahren führen.
Sicherheit im Internet beachten
Impressumspflicht und rechtssichere Websites sind für alle Unternehmen mit Internetauftritt obligatorisch. Ein fehlerhaftes oder unvollständiges Impressum, mangelhaft formulierte Datenschutzerklärungen oder unzulässige AGB können teure Abmahnungen zur Folge haben.
Markt- und Kundenrisiken
Die Abhängigkeit von wenigen Großkunden ist eines der häufigsten und gefährlichsten Risiken für Selbstständige. Wenn ein einzelner Kunde 50 Prozent oder mehr des Umsatzes ausmacht, kann dessen Wegfall schnell existenzbedrohend werden. Diese Konzentration auf wenige Auftraggeber macht Unternehmen extrem verletzlich.
Konjunkturelle Schwankungen treffen kleine Unternehmen oft härter als Großkonzerne. Während große Firmen Durststrecken durch finanzielle Reserven überbrücken können, spüren Solo-Selbstständige und kleine Betriebe wirtschaftliche Abschwünge unmittelbar in ihrer Auftragslage.
Die Digitalisierung verändert traditionelle Geschäftsmodelle in rasantem Tempo. Was gestern noch profitabel war, kann heute durch neue Technologien oder Online-Anbieter überflüssig werden. Unternehmerinnen und Unternehmer müssen kontinuierlich am Puls der Zeit bleiben und ihr Geschäftsmodell entsprechend anpassen.
Preisdruck durch Online-Konkurrenz und Billiganbieter macht vielen etablierten Geschäften zu schaffen. Kunden vergleichen Preise heute mit wenigen Klicks und entscheiden sich oft für den günstigsten Anbieter, unabhängig von Qualität oder Service.
Zahlungsausfälle und Forderungsmanagement können selbst profitable Unternehmen in Schwierigkeiten bringen. Wenn Kunden ihre Rechnungen nicht bezahlen, hilft der beste Umsatz nichts. Ein professionelles Mahnwesen und gegebenenfalls die Zusammenarbeit mit Inkasso-Unternehmen sind unverzichtbar.
Saisonale Schwankungen betreffen nicht nur offensichtliche Branchen wie Tourismus oder Bauwesen. Auch Beraterinnen und Berater merken deutlich, wenn ihre Kundinnen und Kunden in den Sommerferien oder über Weihnachten weniger Aufträge vergeben. Diese Schwankungen müssen in der Finanzplanung berücksichtigt werden.
Persönliche und gesundheitliche Risiken
Eine Burnout-Gefahr durch 60 bis 80 Stunden Arbeitswochen ist gerade in der Anfangsphase der Selbstständigkeit sehr real. Wenn alles von einer Person abhängt, fällt es schwer, Nein zu Aufträgen zu sagen oder sich Auszeiten zu gönnen. Der Druck, das Geschäft am Laufen zu halten, führt oft zu chronischer Überlastung.
Auch soziale Isolation ist ein unterschätztes Risiko, besonders für Solo-Selbstständige. Der tägliche Austausch mit Kolleginnen und Kollegen fehlt, Kaffeepausen und spontane Gespräche gibt es nicht. Viele Unternehmerinnen und Unternehmer arbeiten allein im Homeoffice und vermissen den sozialen Kontakt erheblich.
Die Work-Life-Balance wird ebenfalls zur Herausforderung, wenn Privat- und Geschäftsleben verschwimmen. Ohne klare Grenzen zwischen Arbeitszeit und Freizeit leidet oft das Privatleben. Familie und Freunde müssen häufig zurückstecken, was zu zusätzlichen Belastungen führt.
Eine Berufsunfähigkeitsversicherung kann für Selbstständige zur existenziellen Notwendigkeit werden. Während Angestellte über die gesetzliche Erwerbsminderungsrente abgesichert sind, müssen sich Unternehmerinnen und Unternehmer privat gegen das Risiko längerer Krankheit absichern. Der Nachteil ist, dass diese Versicherungen jedoch teuer und nicht immer ohne Einschränkungen erhältlich sind.
Außerdem sind viele Unternehmerinnen und Unternehmer durch Dauerstress aufgrund permanenter Verantwortung erheblich belastet. Als eigener Chef trägt man die Verantwortung für alle Entscheidungen, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und das Überleben des Unternehmens. Dieser psychische Druck ist nicht zu unterschätzen und kann zu ernsthaften gesundheitlichen Problemen führen.
Fehlende Urlaubstage und Krankheitstage sind ein praktisches Problem: Wer nicht arbeitet, verdient nichts. Viele Selbstständige nehmen sich daher kaum Urlaub und arbeiten auch bei Krankheit weiter, was langfristig die Gesundheit und Leistungsfähigkeit beeinträchtigt.
Strategien zur Risikominimierung
Eine Diversifizierung der Kundenstruktur und Einnahmequellen ist die wichtigste Maßnahme zur Risikoreduktion. Idealerweise sollte kein einzelner Kunde mehr als 20 bis 30 Prozent des Gesamtumsatzes ausmachen. Zusätzlich können passive Einkommensquellen wie digitale Produkte oder Lizenzgebühren das Risiko weiter streuen.
Networking - das A und O für Gründer
Der Aufbau eines professionellen Netzwerks hilft sowohl bei der Kundenakquise als auch beim Wissensaustausch. Branchentreffen, Gründerinitiativen, Unternehmerstammtische und Mentoring-Programme bieten wertvolle Kontakte und Unterstützung.
Auch eine kontinuierliche Weiterbildung und Marktbeobachtung sind in der heutigen schnelllebigen Zeit unverzichtbar. Wer Trends verschläft oder seine Fähigkeiten nicht weiterentwickelt, verliert schnell den Anschluss an die Konkurrenz.
Notfallpläne für Krisen helfen Ihnen dabei, in schwierigen Situationen handlungsfähig zu bleiben. Was passiert bei einem plötzlichen Umsatzausfall? Welche Kosten können kurzfristig reduziert werden? Wo gibt es finanzielle Unterstützung? Diese Fragen sollten bereits vor einer Krise durchdacht werden. Regelmäßige Geschäftsmodell-Überprüfung durch SWOT-Analysen, Jahresplanungen oder externe Beratung deckt Schwächen frühzeitig auf und ermöglicht rechtzeitige Korrekturen.
Finanzielle Absicherung optimieren
Separate Konten für Steuern, Rücklagen und Betriebsausgaben schaffen Transparenz und verhindern, dass Geld für Steuern versehentlich ausgegeben wird. Viele Banken bieten spezielle Geschäftskonten-Pakete für Selbstständige an.
Die Rürup-Rente bietet als Basisrente erhebliche steuerliche Vorteile für die Altersvorsorge von Selbstständigen. Die Beiträge können als Sonderausgaben steuerlich geltend gemacht werden. Auch Factoring – der Verkauf offener Forderungen an Finanzdienstleister – schützt vor Zahlungsausfällen und verbessert die Liquidität. Zwar sind mit dieser Dienstleistung Gebühren verbunden, dafür wird das Risiko von Forderungsausfällen abgewälzt. Kümmern Sie sich idealerweise in guten Zeiten um eine Kreditlinie, also wenn die Bonität stimmt und keine akute Notlage besteht. Diese finanziellen Puffer können bei unvorhergesehenen Engpässen überlebenswichtig sein.
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Branchenspezifische Risiken
IT-Branche
In der IT-Branche stehen schnelle technologische Veränderungen im Vordergrund. Was heute State-of-the-Art ist, kann morgen bereits veraltet sein. Kontinuierliche Weiterbildung ist daher unerlässlich. Cyber-Sicherheitsrisiken betreffen sowohl die eigenen Systeme als auch die Haftung gegenüber Kunden bei Datenlecks.
Handwerk
Unfallgefahren sind im Handwerk allgegenwärtig und können schnell zur Berufsunfähigkeit führen. Eine umfassende Unfallversicherung ist daher unverzichtbar. Saisonale Auftragsschwankungen betreffen besonders das Baugewerbe, wo Wintermonate oft zu Umsatzeinbußen führen.
Beratung
Vermögensschadenhaftpflicht ist für alle beratenden Tätigkeiten essenziell, besonders bei rechtlicher oder finanzieller Beratung. Die Abhängigkeit von Großaufträgen ist hier besonders ausgeprägt, da Beratungsprojekte oft hohe Volumen haben.
E-Commerce
Hohe Abmahnrisiken durch ein fehlerhaftes Impressum, unzulässige AGB oder DSGVO-Verstöße machen rechtliche Beratung unverzichtbar. Produkthaftung kann bei defekten oder gefährlichen Waren zu erheblichen Schadenersatzforderungen führen.
Gastronomie
Strenge Hygienevorschriften erfordern kontinuierliche Schulungen und Kontrollen. Standortrisiken können durch Baumaßnahmen, neue Konkurrenz oder veränderte Verkehrsführung massive Umsatzeinbußen verursachen.
Kreativwirtschaft
Urheberrechtsfragen sind komplex und können zu teuren Rechtsstreitigkeiten führen. Unregelmäßiges Projektgeschäft macht eine solide Finanzplanung besonders schwierig.
BRANCHE | HAUPTRISIKEN | WICHTIGSTE ABSICHERUNG |
IT | Technologiewandel, Cyber-Risiken | Weiterbildung, Cyber-Versicherung |
Handwerk | Unfälle, Saisonalität | Unfallversicherung, Rücklagen |
Beratung | Vermögensschäden, Kundenabhängigkeit | Haftpflicht, Diversifizierung |
E-Commerce | Abmahnungen, Produkthaftung | Rechtsberatung, Produktversicherung |
Gastronomie | Hygiene, Standort | Schulungen, Standortanalyse |
Kreativ | Urheberrecht, Projektgeschäft | Rechtsschutz, Finanzplanung |
Entscheidungshilfen für die Selbstständigkeit
Realistische Selbsteinschätzung der Risikotoleranz ist der erste und wichtigste Punkt. Können Sie mit unregelmäßigen Einkommen leben? Wie gehen Sie mit Stress und Unsicherheit um? Sind Sie bereit, auch mal 70 Stunden pro Woche zu arbeiten? Ehrliche Antworten auf diese Fragen sind entscheidend.
Detaillierte Markt- und Konkurrenzanalyse liefert den notwendigen Blick auf die Erfolgsaussichten. Wie groß ist der Markt? Wer sind die Konkurrenten? Welche Preise werden verlangt? Diese Themen helfen bei der Einschätzung der Erfolgschancen.
Der Businessplan sollte auch Worst-Case-Szenarien abdecken. Was passiert, wenn nur 50 Prozent des geplanten Umsatzes erreicht werden? Wie lange reichen die Rücklagen? Welche Kosten können im Notfall gekürzt werden? Solche Planungen sind unbequem, aber notwendig, um sich auf der einen Seite abzusichern und auf der anderen Seite die unternehmerischen Ziele zu verfolgen.
Ein Testlauf als Nebentätigkeit ermöglicht es, das Geschäftsmodell risikoarm zu erproben. Viele erfolgreiche Unternehmerinnen und Unternehmer haben erst nebenberuflich gegründet und sind erst bei ausreichender Auftragslage in die Vollzeit-Selbstständigkeit gewechselt.
Familiäre und finanzielle Ausgangssituation müssen ehrlich bewertet werden. Können Partner oder Familie die Durststrecke mittragen? Sind ausreichende Rücklagen vorhanden? Gibt es einen Gründungszuschuss oder andere Unterstützung? Gibt es einen Plan B, falls die Selbstständigkeit scheitert?
Mit AVGS-Coaching zum Erfolg
Professionelle Gründungsberatung und ein AVGS-Coaching erhöhen die Erfolgsaussichten erheblich. Erfahrene Beraterinnen und Berater kennen typische Fallstricke und können wertvolle Tipps geben. Viele Kammern, Verbände und öffentliche Einrichtungen bieten kostengünstige Beratung an.
Fazit: Mit Vorbereitung zum Erfolg
Die Risiken der Selbstständigkeit sind real und vielfältig. Von finanzieller Unsicherheit über rechtliche Fallstricke bis hin zu gesundheitlichen Belastungen – wer den Weg in die Unternehmerwelt wagt, muss sich dieser Herausforderungen bewusst sein. Doch diese Risiken müssen nicht vom Traum der beruflichen Freiheit abhalten. Mit der richtigen Vorbereitung, realistischer Planung und professioneller Unterstützung lassen sich viele Gefahren minimieren oder ganz vermeiden. Erfolgreiche Unternehmerinnen und Unternehmer zeichnen sich nicht dadurch aus, dass sie keine Risiken eingehen, sondern dass sie diese Risiken einkalkulieren und mit entsprechenden Absicherungen angehen.





