Friseursalon eröffnen: Praktische Tipps & Checkliste

Verfasst von Roul Radeke. Zuletzt aktualisiert am 31 Oktober, 2024
Lesezeit Minuten.
Sie möchten einen Friseursalon eröffnen und sich damit den Traum von einer Selbstständigkeit im Handwerk erfüllen? Das kann sich lohnen, wenn Sie die Gründung gut vorbereiten und ein funktionierendes Geschäftskonzept entwickeln. Lesen Sie in diesem Artikel, welche Voraussetzungen Sie mitbringen müssen, was alles zu erledigen ist und wo Sie Unterstützung erhalten.  

Schnellcheck: Friseursalon eröffnen

Hier finden Sie die wichtigsten Fragen zur Eröffnung eines Friseursalons im Überblick:

  • Was brauche ich, um einen Friseursalon zu eröffnen?
    Sie brauchen einen Meisterbrief im Friseurhandwerk oder eine Ausnahmegenehmigung von der Handwerkskammer. Zudem sind ausreichend Eigenkapital, ein guter Standort und ein fundiertes Geschäftskonzept wichtig.
  • Braucht man für die Eröffnung eines Friseursalons einen Meisterbrief?
    Grundsätzlich können nur Handwerksmeister einen eigenen Friseursalon eröffnen. Die Handwerksordnung definiert jedoch einige Voraussetzungen, unter denen Ihnen die Handwerkskammer eine Ausnahmebewilligung erteilen darf.
  • Wie viel verdient man mit einem eigenen Friseursalon?
    Im Schnitt liegt der monatliche Nettoverdienst für selbstständige Friseurmeister zwischen etwa 1.500 und 3.500 Euro. Vor allem Größe, Standort und Zielgruppe des Salons beeinflussen die Einkommenschancen.
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Konzept & Geschäftsmodell finden für Ihren Friseursalon

Planen Sie Ihr Geschäftskonzept gründlich und legen Sie dafür eine fundierte Markt- und Wettbewerbsanalyse zugrunde. Arbeiten Sie ein stimmiges Konzept aus, das alle wesentlichen Fragen beantwortet.

Wen wollen Sie mit Ihrem Angebot hauptsächlich ansprechen? Welches Preissegment möchten Sie bedienen? Was für ein Ambiente soll Ihr Salon bieten? Planen Sie ergänzende Angebote wie Kosmetik oder Maniküre?

Mit zur Zielgruppe passenden Nischenangeboten können Sie sich von Ihrer Konkurrenz abheben. Hier sind einige Ideen dafür:

  • Außergewöhnliche Färbetechniken
  • Verdichtung und Verlängerung der Haare
  • Arbeit mit Pflanzenhaarfarben und Bio-Pflegemitteln
  • Silent Cut zu bestimmten Zeiten (Beschränkung der Kommunikation auf das Wesentliche)
  • Kinderfreundlicher Salon mit passender Einrichtung und einfühlsamen Mitarbeitern
  • Barbershop für Männerfrisuren und Bartpflege
  • Zusätzlich oder ausschließlich Angebot mobiler Friseurdienstleistungen, etwa für Kunden mit eingeschränkter Mobilität, wenig Zeit oder für das Event-Styling

Mit Gründercoaching zum Erfolg

Für den Erwerb des notwendigen Gründerwissens, ob in Buchführung, Finanzmanagement oder Marketing, empfiehlt sich ein Gründercoaching. Dieses bietet Ihnen professionelle Unterstützung in den Bereichen, die für Sie wichtig sind. Mit einem AVGS ist die Leistung für Sie komplett kostenlos. Den Gutschein können Sie bei der Arbeitsagentur oder dem Jobcenter beantragen, sofern Sie arbeitssuchend gemeldet sind, selbst wenn Sie keine Leistungen beziehen und auch schon bei drohender Arbeitslosigkeit.

Befähigungsnachweis, Meisterpflicht & Co.: Voraussetzungen für Ihren Friseursalon

Grundsätzlich gilt in Deutschland die Meisterpflicht, wenn Sie einen Friseursalon eröffnen möchten. Falls Sie keinen Meisterbrief für das Friseurhandwerk haben, können Sie in folgenden Situationen eine Ausnahmebewilligung bei der Handwerkskammer beantragen:

  • Ihr in Vollzeit angestellter Betriebsleiter ist Friseurmeister.
  • Sie sind bereits Meister in einem anderen, in der Handwerksrolle eingetragenen Beruf und können Ihre Fertigkeiten als Friseur mit einer Sachkundeprüfung nachweisen.
  • Nach der bestandenen Gesellenprüfung haben Sie mindestens sechs Jahre im Friseurberuf gearbeitet, davon vier in leitender Stellung (Altgesellenregelung).
  • Es ist für Sie unzumutbar, eine Meisterprüfung abzulegen, zum Beispiel aufgrund Ihres Lebensalters. Sie können aber einen Befähigungsnachweis erbringen.
  • Sie sind Bürger des Europäischen Wirtschaftsraums oder der Schweiz und können nachweisen, dass Sie in Ihrem Heimatland bereits mehrere Jahre als Friseur gearbeitet haben.
  • Sie bieten nur minderhandwerkliche Friseurtätigkeiten an, die innerhalb von 3 Monaten erlernbar sind. Beispiele dafür sind Haarverlängerungen und -verdichtungen ohne Schnitt, die Beschränkung auf Bartpflege oder das ausschließliche Waschen, Föhnen und Legen. Letzteres lohnt sich nur für mobile Friseure, da der Kundenkreis sehr eingeschränkt ist.

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Persönliche Voraussetzungen

Wenn Sie einen Friseursalon eröffnen möchten, brauchen Sie neben handwerklichem Know-how ein gutes Gespür für Ästhetik und Trends. Unterschätzen Sie nicht die körperliche Belastung, die mit diesem Beruf einhergeht. Sie müssen lange stehen und präzise mit Ihren Händen arbeiten können.

Ein kundenorientiertes, freundliches Auftreten ist essenziell. Auch unter Stress muss es Ihnen gelingen, eine positive und entspannte Atmosphäre zu schaffen. Um mit unterschiedlichen Persönlichkeitstypen umgehen zu können, brauchen Sie außerdem Einfühlungsvermögen. Kommunikatives Talent ist wichtig, damit Sie die Wünsche und Vorstellungen Ihrer Kunden richtig erfragen und diese zu ihrer Frisur beraten können.

Für das Management Ihres Unternehmens benötigen Sie betriebswirtschaftliches Grundwissen, Organisationstalent und Führungskompetenz. Rechnen Sie damit, dass der Aufbau des Salons viel Zeit und Geduld erfordert. Eine 40-Stunden-Woche reicht oft nicht.

Erforderliche Anmeldungen und Genehmigungen

Folgende Formalitäten und Anmeldungen bei Behörden sind notwendig, bevor Sie Ihren Friseursalon offiziell eröffnen können:

  • ggf. Gründung der Gesellschaft (rechtsformabhängig)
  • ggf. Handelsregistereintrag, falls Sie nicht als kleingewerbliches Einzelunternehmen oder GbR gründen
  • Gewerbeanmeldung beim Gewerbeamt Ihrer Stadt oder Gemeinde
  • Eintrag in die Handwerksrolle
  • Anmeldung beim Finanzamt mit dem Fragebogen zur steuerlichen Erfassung über das ELSTER-Portal
  • Anmeldung bei der Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW) zur gesetzlichen Unfallversicherung
  • Wenn Personal beschäftigt wird: Beantragung einer Betriebsnummer (online bei der Agentur für Arbeit) und Anmeldung der Mitarbeiter zur Sozialversicherung
  • Klärung der eigenen Kranken- und Pflegeversicherung (gesetzlich oder privat) und der Rentenversicherung (Versicherungspflicht in der gesetzlichen Rentenversicherung für selbstständige Friseure)
  • ggf. Genehmigung der Baubehörde für Nutzungsänderung oder größere Umbauarbeiten

Selbstständig im Friseurhandwerk: Diese drei Möglichkeiten haben Sie

Sie müssen Ihren eigenen Friseursalon nicht unbedingt komplett neu konzipieren. Erfahren Sie hier, welche verschiedenen Optionen es gibt.

Eigenen Laden eröffnen

Bei einer kompletten Neugründung erledigen Sie alles selbst - vom Entwurf des Geschäftskonzepts über die Standortsuche bis hin zur Namensfindung. Sie bauen den Salon nach Ihren eigenen Vorstellungen auf und sind dabei flexibel in der Gestaltung des Angebots, der Preise und der betrieblichen Abläufe. Diese Art der Gründung erfordert einen hohen Aufwand und eine längere Anlaufzeit, bis Sie Gewinn erzielen können.

Friseur-Franchise gründen

In der Friseurbranche gibt es mehrere Franchise-Ketten, die Ihnen Möglichkeiten der Gründung als Franchisenehmer eröffnen. Sie agieren in diesem Fall ebenfalls als eigenverantwortlicher Unternehmer, allerdings mit einem bewährten Geschäftsmodell und der Unterstützung des Franchisegebers. Dafür zahlen Sie Gebühren, sowohl für den Start als auch laufend.

Die Vorteile bestehen in Schulungen, Beratungen, zentralem Marketing und Rabatten beim Einkauf von Friseurbedarf. Die Marke ist bereits bekannt, was die Kundengewinnung vereinfacht. Sie müssen sich jedoch an die Vorgaben des Franchisegebers halten, etwa was den Markenauftritt und die Preisgestaltung angeht. Das schränkt Ihre unternehmerische Freiheit ein, mindert aber auch das Risiko für Fehlentscheidungen.

Friseurladen übernehmen

Eventuell bietet sich Ihnen die Möglichkeit, einen bereits existierenden Friseursalon zu übernehmen. Dabei profitieren Sie davon, dass schon ein Kundenstamm vorhanden ist. Wenn auch die Mitarbeiter bleiben, können Sie auf ein eingespieltes Team zählen. Aufwendige Renovierungen sind in den meisten Fällen nicht notwendig.

Der Übernahmepreis für einen guten Salon ist entsprechend hoch. Lassen Sie von Experten die finanzielle Situation und bestehende Verträge prüfen, damit Sie nicht unbewusst auch Probleme übernehmen. Informieren Sie sich zudem über das Image des Salons.

Franchising-Vor-und-Nachteile

9 Tipps für den eigenen Friseurladen

Hier finden Sie einen Überblick über die wichtigsten Aufgaben, die Sie vor der Eröffnung Ihres eigenen Friseurladens erledigen müssen.

1. Wie finde ich den passenden Standort?

Die Standortwahl ist ausgesprochen wichtig, da Sie mit Ihrem Friseursalon Ihre Zielgruppe erreichen möchten. Entweder wählen Sie zuerst einen Standort und bauen darauf das Konzept auf. Oder Sie haben bereits konkrete Vorstellungen von Ihrem Geschäftsmodell und suchen eine dazu passende Location.

Ihr Salon sollte gut sichtbar sein und auch Laufkundschaft ansprechen. Wichtig sind weiterhin ausreichend Parkmöglichkeiten, eine gute Erreichbarkeit und Barrierefreiheit. Überprüfen Sie darüber hinaus die Konkurrenz im Einzugsgebiet. Beliebte Geschäfte, Restaurants oder ähnliche Anlaufpunkte in der Nähe können hingegen von Vorteil sein.

Nicht zuletzt sind die Mietkosten ein wichtiger Entscheidungsfaktor. In guten Lagen sind diese entsprechend hoch. Kalkulieren Sie genau, welche Miete Sie für Ihren Friseurladen akzeptieren können.

2. Welche Rechtsform eignet sich für Friseursalons?

Wenn Sie allein gründen möchten, eignet sich dafür zum einen das Einzelunternehmen. Der Start kann meist als Kleingewerbe erfolgen, sodass noch kein Eintrag in das Handelsregister notwendig ist. Nachteilig an dieser Rechtsform ist, dass Sie für Geschäftsschulden auch mit Ihrem gesamten Privatvermögen haften.

Falls Sie das vermeiden möchten, gründen Sie eine GmbH oder UG (haftungsbeschränkt), entweder allein oder mit Partnern. Bei diesen Kapitalgesellschaften ist die Haftung auf die Einlagen der Gesellschafter beschränkt. Die Gründungsformalitäten und die Anforderungen an die laufende Rechnungslegung sind jedoch deutlich umfangreicher. Zudem gibt es Vorschriften für das mindestens in das Unternehmen einzubringende Eigenkapital (Stammkapital).

Für Gründungen im Team eignen sich darüber hinaus auch Personengesellschaften wie die Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR) und die offene Handelsgesellschaft (OHG). Bei diesen Rechtsformen haften alle Gesellschafter gesamtschuldnerisch unbeschränkt mit ihrem Privatvermögen. Eine GbR eignet sich nur für kleingewerbliche Betriebe, während eine OHG in das Handelsregister eingetragen wird und daher auch für ein größeres Unternehmen mit mehreren Standorten infrage kommt.

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3. Wie prüfe ich Markt & Wettbewerb?

Wenn Sie sich für einen Standort entschieden haben, analysieren Sie die potenziellen Kunden im Einzugsgebiet. Sie können sich auch zuerst für eine bestimmte Zielgruppe entscheiden, und auf dieser Basis einen passenden Standort suchen.

Verwenden Sie geeignete Statistiken und Informationen über die Bevölkerungsstruktur im jeweiligen Umfeld. Wie hoch ist das Einkommensniveau? Daraus können Sie ableiten, welche Leistungen voraussichtlich nachgefragt und welche Preise akzeptiert werden.

Mit der Wettbewerbsanalyse untersuchen Sie alle Friseursalons in der näheren Umgebung, die eine ähnliche Zielgruppe ansprechen. Informieren Sie sich über das Leistungsangebot, das Preisniveau und die Art der Kundenansprache. Überprüfen Sie auch Online-Bewertungen.

4. Der Businessplan: Was gehört rein?

Während Sie Ihren Businessplan erstellen, beschäftigen Sie sich intensiv mit allen wichtigen Aspekten Ihrer Gründung. Aber auch Kredit- und Fördermittelgeber sowie Investoren brauchen ihn, um Ihre Erfolgschancen bewerten zu können.

Der Plan beginnt mit einer kurzen Zusammenfassung der wesentlichen Inhalte. Danach stellen Sie sich als Gründer mit allen wichtigen Kompetenzen und Ihrer Motivation vor. Die oben bereits beschriebene Markt- und Wettbewerbsanalyse gehört ebenfalls in den Plan. Erklären Sie danach Ihr Geschäftsmodell. Im Realisierungsfahrplan nennen Sie die Meilensteine bis zur Eröffnung Ihres Friseursalons.

Geben Sie an, in welcher Rechtsform Sie gründen und wie viele Mitarbeiter Sie einstellen möchten. Beschreiben Sie weiterhin die geplante Markenidentität und welche Marketinginstrumente Sie einsetzen werden. Mit der SWOT-Analyse untersuchen Sie die Stärken und Schwächen Ihres Projekts sowie Chancen und Bedrohungen, die sich aus dem Umfeld ergeben.

Besonders umfangreich ist der Finanzplan. Dazu gehören die Umsatzprognosen für die ersten Monate und Jahre, die notwendigen Anfangsinvestitionen und der Kostenplan. Die Rentabilitätsvorschau zeigt, ab wann Sie voraussichtlich Gewinn erzielen werden. Weiterhin stellen Sie einen Liquiditätsplan auf, leiten daraus den Kapitalbedarf für die Gründung ab und planen, aus welchen Quellen Sie diesen finanzieren.

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Der Finanzplan ist komplex und seine Erstellung anspruchsvoll. Ein Gründungscoach kann Sie dabei unterstützen. Mit einem AVGS ist das für Sie kostenlos. Diesen Gutschein können Sie bei der Arbeitsagentur oder dem Jobcenter beantragen, sofern Sie arbeitssuchend gemeldet sind. Wenn Sie den Businessplan auch für den Antrag auf Gründungszuschuss brauchen, kümmern Sie sich rechtzeitig um den AVGS.

5. Wie finde ich geeignetes Personal für meinen Friseursalon?

Das Personal hat einen großen Einfluss auf Ihre Chancen, zufriedene Stammkunden zu gewinnen. Neben der passenden Ausbildung können, je nach Ausrichtung Ihres Geschäfts, auch bestimmte zusätzliche Qualifikationen und Erfahrung wichtig sein.

Neben ihrem handwerklichen Know-how haben gute Friseure ein Gespür für Trends und individuelle Looks. Wichtig sind auch die Bereitschaft zur Weiterbildung sowie die Kompetenz, Kunden gut und freundlich zu beraten. Achten Sie darauf, dass das gesamte Team zusammenpasst.

Sie finden Mitarbeiter beispielsweise durch Aushänge an Ihrem Salon oder an anderen geeigneten Stellen, über Online-Jobportale und Ihre Social-Media-Profile. Fragen Sie auch in Ihrem persönlichen Netzwerk nach und schalten Sie eventuell Anzeigen in lokalen Medien.

6. Wie gestalte ich die Preise in meinem Friseursalon?

Ihre Preise dürfen nicht zu stark von denen vergleichbarer Konkurrenten abweichen, müssen die Kosten decken und ausreichend Gewinn erwirtschaften. Kalkulieren Sie die Mindestpreise mithilfe Ihrer Kostenrechnung. Darauf schlagen Sie 15 bis 30 % für den Gewinn auf.

Sie können Ihren Kunden verkaufsfördernde Vorteile bieten, etwa günstige Paketpreise, wenn mehrere Dienstleistungen in Anspruch genommen werden. Für die Kundenbindung eignet sich ein Treueprogramm.

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7. Wie kann ich Kunden und Stammkunden gewinnen?

Wie Sie neue Kunden gewinnen, wird im Abschnitt „Marketing und Werbung“ noch näher beschrieben. Für Friseursalons ist es jedoch besonders wichtig, Kunden zu binden. Denn zufriedene Stammkunden garantieren kontinuierliche Einnahmen und empfehlen Sie gern weiter.

Stellen Sie deshalb die Zufriedenheit Ihrer Kunden in den Mittelpunkt und erfüllen Sie ihre Erwartungen. Achten Sie auf ein einladendes Ambiente, eine gründliche Beratung und freundliche Kommunikation.

8. Was muss ich bei der Buchhaltung beachten?

Die Buchhaltung ist gesetzliche Pflicht und Grundlage für Ihr Finanzmanagement. Lassen Sie sich dazu in einer Steuerkanzlei beraten, wo Sie auch Hilfe bei der Einrichtung erhalten. Bei Bedarf können Sie Aufgaben der laufenden Buchführung an das Steuerbüro oder einen Buchführungsservice auslagern.

Verwenden Sie ein geeignetes Buchführungstool und richten Sie ein Geschäftskonto ein. Die meisten Friseursalons nutzen eine elektronische Kasse. Beachten Sie hierzu die Anforderungen der Kassensicherungsverordnung.

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9. Welche Versicherungen sollte ich abschließen?

Die unverzichtbare Betriebshaftpflichtversicherung schützt Sie vor Schadenersatzforderungen, wenn jemand im Zusammenhang mit Ihrer Arbeit einen Personen-, Sach- oder Vermögensfolgeschaden erleidet. Achten Sie darauf, dass die typischen Risiken eines Friseursalons abgedeckt sind.

Empfehlenswert ist weiterhin eine Gewerberechtsschutzversicherung. Diese übernimmt im Fall rechtlicher Streitigkeiten Anwalts-, Gerichts- und Gutachterkosten.

Die Geschäftsinhaltsversicherung ersetzt Schäden an Ihrem Inventar, die durch Feuer, Wasser, Vandalismus oder ähnliche Vorkommnisse entstanden sind. Achten Sie darauf, welche Schadensursachen eingeschlossen sind.

Eine Betriebsunterbrechungsversicherung ersetzt laufende Fixkosten und entgangenen Gewinn, wenn Sie den Salon zum Beispiel aufgrund eines Brand- oder Wasserschadens für einen begrenzten Zeitraum schließen müssen.

Die Checkliste für Ihr Friseurgewerbe

Folgende Checkliste fast noch einmal die wichtigsten Gründungsschritte auf dem Weg zu Ihrem eigenen Friseursalon zusammen:

Ausschnitt - Friseursalon eröffnen

Finanzierung: Gründungskosten, Fördermöglichkeiten & Co.

Die Höhe der notwendigen Investition und Startkosten hängt auch davon ab, welche Gründungsoption Sie wählen. Beim Franchising sind zum Beispiel die Ausgaben für externe Beratungsleistungen geringer, dafür müssen Sie die Einstiegsgebühr zahlen. Für die Übernahme eines bestehenden Unternehmens fällt der Kaufpreis an, aber Umbauten und Renovierungen sind nicht unbedingt notwendig.

Welche Zuschüsse und Kredite gibt es für Friseure?

Die meisten Gründer finanzieren ihren Friseursalon mit einer Kombination aus Eigen- und Fremdkapital. Das Eigenkapital bringen Sie selbst in das Unternehmen ein, eventuell auch Ihre Mitgründer oder Investoren. Zum Fremdkapital gehören Darlehen und Kredite, die Sie von Banken erhalten. Dort können Sie sich auch zu Fördermöglichkeiten in Form günstiger Kredite oder Bürgschaften für Gründer beraten lassen.

Für Gründungen im Handwerk gibt es darüber hinaus in vielen Bundesländern regionale Förderprogramme. Die Bezeichnungen dafür sind zum Beispiel Meisterprämie, Meistergründungsprämie oder Meisterbonus. Informieren Sie sich dazu in der Förderdatenbank des BMWK.

Haben Sie schon den Meisterbrief? Wenn nicht, planen Sie auch diese Ausgaben und den Zeitbedarf mit ein. Die Gesamtkosten liegen zwischen etwa 5.000 und 12.000 Euro. Für die Finanzierung Ihres Lebensunterhalts während der Weiterbildung können Sie das Aufstiegs-BAföG (Meister-BAföG) beantragen.

Achtung!

Sie sind schon Meister und möchten aus der Arbeitslosigkeit heraus gründen? Beantragen Sie den Gründungszuschuss für die Finanzierung Ihres Lebensunterhalts während der Startphase. Das kann Ihnen bis zu 20.000 Euro Fördermittel einbringen. Voraussetzung dafür ist, dass Sie seit wenigstens einem und noch für mindestens 150 weitere Tage Anspruch auf Arbeitslosengeld haben. Den Zuschuss beantragen Sie unkompliziert bei der Bundesagentur für Arbeit mit einem ausgefüllten Antragsformular, einer fachkundigen Stellungnahme, dem Businessplan und Qualifikationsnachweisen.

Lohnt es sich, einen eigenen Friseursalon zu eröffnen?

Wenn Sie es schaffen, Ihren Salon erfolgreich zu etablieren, Kunden zu binden und profitabel zu wirtschaften, kann sich ein eigener Friseursalon lohnen. Dafür müssen Sie Ihre Kosten regelmäßig überwachen und die Preise sorgfältig kalkulieren. Die Eröffnung zusätzlicher Standorte kann Ihr Einkommen erhöhen.

Marketing und Werbung für Friseure

Wichtige Elemente Ihres Markenauftritts sind der Name und das Logo. Beides muss zu Ihrer Zielgruppe passen und gut im Gedächtnis bleiben. Von Vorteil ist eine Website mit allen wichtigen Informationen und eventuell der Möglichkeit für die Online-Terminbuchung.

Auch mithilfe Ihrer Social-Media-Kanäle können Sie Kunden gewinnen und mit ihnen in Kontakt bleiben. Posten Sie gelegentlich Informationen, Fotos und Videos zu Frisuren, Trends oder besonderen Angeboten. Gezielte bezahlte Werbung in sozialen Netzwerken ist vor allem für den Start empfehlenswert.

Pflegen Sie ein Google-Unternehmensprofil für Ihren Friseursalon, damit alle wichtigen Informationen bereits bei der lokalen Google-Suche erscheinen. Aber auch klassische Werbung mit Flyern, Aushängen in der Nachbarschaft oder Anzeigen in regionalen Zeitungen lohnt sich.

Motivieren Sie potenzielle Kunden zur Neueröffnung mit Rabatten oder kleinen Geschenken dazu, Ihren Salon zu besuchen. Insgesamt kommt es darauf an, den richtigen Marketing-Mix aus Angebotspalette, Preisgestaltung, Standortwahl und Kundenansprache zu entwickeln.

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Fazit: Den eigenen Friseursalon eröffnen

Ihr Erfolg als selbstständiger Friseur hängt wesentlich von einem zielgruppengerechten Konzept, dem passenden Standort, effizientem Marketing und dem Management der Kosten ab. Wenn Sie Ihr Geschäft erfolgreich etabliert haben, können Sie auch den nächsten Schritt wagen und einen weiteren Friseursalon eröffnen.


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Jetzt mit Roul Radeke, dem Autor dieses Beitrags vernetzen:

Roul Radeke ist Gründer und Geschäftsführer von Selbststaendigkeit.de. Das Onlineportal bietet Existenzgründern und Unternehmern News aus der Gründer- und Unternehmerszene, hilfreiches Wissen für die Gründung und Führung von Unternehmen, geförderte Existenzgründungsberatung (AVGS-Coaching) sowie digitale Produkte für die Selbstständigkeit.

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