Hundepension eröffnen: Der schnelle Weg zum Erfolg

Voraussetzungen für die Eröffnung einer Hundepension

Tierliebe, Ihre persönlichen Eigenschaften und Fähigkeiten sowie eine geeignete Immobilie bilden die Basis für den Erfolg Ihrer Hundepension.

Persönliche Voraussetzungen für den Erfolg

Am wichtigsten ist es, dass Sie Hunde mögen und mit ihnen umgehen können. Im Idealfall haben Sie bereits in einer Hundepension oder einem Tierheim gearbeitet.

Ihre Kenntnisse weisen Sie mit einer Sachkundeprüfung beim Veterinäramt nach. In einigen Bundesländern wird ersatzweise ein passender Berufsabschluss anerkannt.

Auch bestimmte persönliche Eigenschaften sind wichtig. Sie müssen sensibel auf die Hunde eingehen und deren Bedürfnisse erkennen können. Im Kontakt mit den Besitzern kommt es auf Freundlichkeit und Offenheit an.

Kriterien für die Ausstattung 

Für Ihre Hundepension brauchen Sie eine Immobilie, die Sie so einrichten können, dass sie die Anforderungen der Tierschutz-Hundeverordnung erfüllt. Achten Sie unter anderem auf einen ausreichend großen Innen- und Außenbereich sowie separate Plätze für Ruhe und Spiel.

Gewerbeerlaubnis einholen

Eine Hundepension dürfen Sie nur eröffnen, wenn Sie vom Veterinäramt eine Gewerbeerlaubnis erhalten. Sie müssen dafür eine Sachkundeprüfung ablegen und ein polizeiliches Führungszeugnis einreichen. Die Behörde wird Ihre Einrichtung überprüfen.

Gesetzliche Grundlagen

Als Betreiber einer Hundepension müssen Sie Tierschutz-Vorgaben einhalten. Denken Sie darüber hinaus an alle notwendigen Anmeldungen, die für jedes neue Unternehmen relevant sind.

Tierschutzgesetz und Tierschutz-Hundeverordnung

Im Tierschutzgesetz geht es um grundlegende Anforderungen, die den Schutz und das Wohlergehen von Tieren sicherstellen. Für Hundepensionen spielt vor allem der § 11 als Grundlage für die Gewerbeerlaubnis eine Rolle.

Die Tierschutz-Hundeverordnung enthält dagegen konkrete Regeln für die Hundehaltung. Hier ist auch die Mindestfläche pro Hund in Abhängigkeit von seiner Größe geregelt.

Versicherungen für Hundepensionen

Schließen Sie eine Betriebshaftpflichtversicherung ab, wenn Sie eine Hundepension eröffnen. Achten Sie darauf, dass diese die spezifischen Risiken dieses Geschäftsmodells abdeckt. Dazu gehören auch Schäden, die durch Hunde verursacht werden, und Verletzungen von Hunden. Auch eine Betriebsunterbrechungsversicherung kann sinnvoll sein, etwa um Umsatzausfälle bei vorübergehender Schließung abzufedern. Die private Berufsunfähigkeitsversicherung sichert Ihren Lebensunterhalt, falls Sie Ihren Beruf nicht mehr ausüben können.

Wägen Sie ab, welche weiteren Versicherungen in Ihrer konkreten Situation angemessen sind. Dazu können eine Gebäude-, Inhalts- und Rechtsschutzversicherung gehören. Als Selbstständige müssen Sie sich außerdem  um Ihre Kranken- und Pflegeversicherung kümmern. Sie haben die Wahl zwischen gesetzlicher und privater Krankenversicherung. Die gesetzliche Rentenversicherung ist für Selbstständige nicht verpflichtend, eine private Altersvorsorge jedoch dringend zu empfehlen.

Handelsregistereintrag und Gewerbeanmeldung

Viele Hundepensionen starten als kleingewerbliche Einzelunternehmen oder GbR, was keinen Handelsregistereintrag erfordert. Für alle anderen Rechtsformen ist er notwendig.

In jedem Fall müssen Sie Ihr Unternehmen beim kommunalen Gewerbeamt anmelden. Dafür füllen sie ein Formular aus, fügen die geforderten Anlagen bei und zahlen eine Gebühr.

Melden Sie sich weiterhin beim Finanzamt und bei der Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege an. Wenn sie Personal beschäftigen möchten, betragen Sie online bei der Arbeitsagentur eine Betriebsnummer.

Marktanalyse und Standortwahl

Suchen Sie den Standort für Ihre Hundepension sorgfältig aus. Achten Sie dabei auf gute Bedingungen für die Hunde, aber auch auf die lokale Nachfrage- und Wettbewerbssituation.

Markt: Tierbetreuung ist gefragt

Der Markt für Tier- und vor allem Hundebetreuung wächst und bietet Möglichkeiten, sich mit spezialisierten Angeboten von der Konkurrenz abzuheben. Hundebesitzern ist es wichtig, dass ihre Lieblinge sicher, artgerecht und liebevoll betreut werden. Überlegen Sie, welche Kundengruppen Ihre Leistungen vorwiegend in Anspruch nehmen werden:

Zahlen, Daten und Fakten: Wie sieht der Markt für Hundebetreuung aus?

In Deutschland gibt es knapp 2.000 Tierpensionen, davon die meisten für Hunde. Der Umsatz dieser Branche steigt jährlich. In den Ferienzeiten ist die Nachfrage besonders hoch und viele Einrichtungen sind ausgelastet.

Sie können mit hohen Erfolgschancen rechnen, sofern Sie sich auf die Bedürfnisse Ihrer Kunden einstellen. Analysieren Sie deshalb das Nachfragepotenzial und Ihre Wettbewerber. Kalkulieren Sie auf dieser Basis Ihre Kapazitäten.

Der perfekte Standort für Ihre Hundepension

In einem reinen Wohngebiet dürfen Sie in den meisten Regionen keine Hundepension eröffnen, da der Betrieb mit Lärmbelästigung verbunden ist. Informieren Sie sich über die genauen lokalen Vorgaben.

Ideal ist eine ruhige, ländliche Lage mit ausreichend Platz für den Auslauf. Die Entfernung zu potenziellen Kunden sollte trotzdem nicht zu groß sein. Eine Umgebung mit Wiesen und Wäldern bietet Möglichkeiten für Spaziergänge mit den Hunden.

Businessplan und Finanzierung

Mit einem Businessplan bereiten Sie die Eröffnung Ihrer Tierpension gründlich vor. Aber auch Ihre Finanzierungspartner wie Banken, Förderstellen und Investoren interessieren sich dafür.

Detaillierte Planung für die Eröffnung

Neben dem Standort muss sich auch die Immobilie für eine Hundepension eignen. Sie brauchen im Innen- und Außenbereich ausreichend Fläche. Das Grundstück sollte sich ausbruchsicher umzäunen lassen.

Nicht nur für die Hunde muss ausreichend Platz sein, sondern ebenso für Ihr Büro, das Lager und Übernachtungsmöglichkeiten. Planen Sie auch Parkplätze ein.

Was das Konzept angeht, so definieren Sie konkrete Angebote, auf die weiter unten noch näher eingegangen wird. Planen Sie einen festen Tagesablauf mit Uhrzeiten. Erstellen Sie auch einen Hygiene- und Notfallplan.

Finanzierung der Pension für Hunde

Nur mit einer soliden Finanzierung können Sie Ihre Hundepension nachhaltig erfolgreich führen. Grundlage dafür ist die Finanzplanung, die zum Businessplan gehört. Neben vielen weiteren finanziellen Aspekten umfasst sie die Aufstellung folgender Investitionen und Kosten, die noch vor der eigentlichen Eröffnung entstehen:

Ihren Bedarf an Startkapital ermitteln Sie ebenfalls im Rahmen des Finanzplans, der aus mehreren Teilplänen besteht. Neben den Startausgaben und Umsatzerwartungen beziehen Sie dafür auch die laufenden Kosten der ersten Monate, Ihren persönlichen Finanzbedarf und eine angemessene Liquiditätsreserve ein.

Die meisten Gründer finanzieren diesen Kapitalbedarf durch Eigen- und Fremdkapital. Dabei erfolgt die Fremdfinanzierung mit Bankdarlehen, gegebenenfalls auch durch geförderte Kredite für Gründer.

Welche Kosten kommen auf mich zu?

Die laufenden Kosten sind ebenfalls ein Teil der Finanzplanung sowie die Grundlage für die Preiskalkulation. Planen Sie folgende Positionen ein:

Angebot und Preisgestaltung

Passen Sie Ihre Angebote und die Preise den regionalen Gegebenheiten an. Analysieren Sie die Bedürfnisse und die Zahlungsbereitschaft der Kunden.

Betreuungsangebote definieren

Prüfen Sie, wofür ein Bedarf vorhanden ist und was die Konkurrenz bereits anbietet. So können Sie sich bewusst davon abheben. Folgendes gehört zum Standardangebot von Hundepensionen:

Als Zusatzleistungen können Sie anbieten und zusätzlich berechnen:

Preisgestaltung für Hundebetreuung

Orientieren Sie sich an den Preisen vergleichbarer Konkurrenten in Ihrer Region. Je nach Standort, Ausstattung, Leistungsspektrum und Zielgruppe können diese variieren.

Da größere Hunde mehr Platz brauchen, sind auch größenabhängige Preise vorstellbar. In der Ferienzeit können Sie Zuschläge verlangen, bei geringer Auslastung dagegen Preisnachlässe gewähren. Zur Kundenbindung eignen sich Rabatte, etwa für längere Aufenthalte oder bei regelmäßiger Nutzung.

Welchen Grad der Betreuung biete ich an?

Entscheiden Sie sich für mindestens ein Alleinstellungsmerkmal, mit dem Sie sich von Ihrer Konkurrenz abheben. Hier sind einige Ideen dafür:

Steuern und Buchhaltung für Ihre Hundepension 

Die Wahl der passenden Rechtsform und die Wahrnehmung der steuerlichen Pflichten sind wichtige Grundlagen für den erfolgreichen Start Ihrer Hundepension. Als Einzelunternehmen können Sie Ihr Unternehmen mit geringem Verwaltungsaufwand führen. Diese Rechtsform eignet sich besonders für kleinere Hundepensionen. Sie haften zwar mit Ihrem Privatvermögen, profitieren aber von einer einfachen Einnahmen-Überschuss-Rechnung zur Gewinnermittlung. Der erwirtschaftete Gewinn wird mit Ihrem persönlichen Steuersatz versteuert.

Falls Sie in größerem Rahmen planen oder mit Partnern zusammen gründen möchten, bietet sich eine GmbH an. Diese erfordert allerdings ein Mindestkapital von 25.000 Euro und verursacht höhere Verwaltungskosten durch die Bilanzierungspflicht. Ihr Privatvermögen ist dabei aber geschützt. 

Sobald Sie Ihr Gewerbe angemeldet haben, erhalten Sie vom Finanzamt eine Steuernummer. Sie sind verpflichtet, monatlich oder quartalsweise Umsatzsteuervoranmeldungen einzureichen.  Zusätzlich fallen Einkommensteuer und Gewerbesteuer an.

Marketing und Werbung - das sollten Sie wissen

Planen Sie vor allem für den Start ein ausreichendes Budget für das Marketing ein, mit dem Sie das Interesse potenzieller Kunden wecken.

Die Hundepension mit Marketing gezielt bewerben

Hundebesitzer möchten sicher sein, dass sich ihre Vierbeiner bei Ihnen wohlfühlen. Vertrauensbildung ist deshalb ein wichtiger Teil des Marketings. Persönliche Empfehlungen sind in dieser Branche ausgesprochen wirkungsvoll.

Achten Sie deshalb auf eine hohe Kundenzufriedenheit. Fragen Sie nach Feedback und gehen Sie darauf ein, auch bei Online-Bewertungen. Tage der offenen Tür können ebenfalls zur Vertrauensbildung beitragen.

Optimale Werbung für Ihre Hundepension

Präsentieren Sie Ihr Hundehotel auf einer Website und pflegen Sie Ihr Google Unternehmensprofil. Nutzen Sie weiterhin soziale Netzwerke, um eine Community und Vertrauen aufzubauen sowie zielgruppengerechte Werbung zu schalten.

Klassische Werbemaßnahmen wie Flyer, Aushänge und Anzeigen in regionalen Medien lohnen sich ebenfalls. Kooperieren Sie mit lokalen Unternehmen wie Märkten für Tierbedarf und Hundetrainern für das gegenseitige Auslegen von Flyern oder gemeinsame Aktionen.

Personal und Mitgliedschaften

Wenn Sie eine typische Hundepension eröffnen, muss diese rund um die Uhr besetzt sein, was Sie nicht alleine schaffen. Kleine Hundetagesstätten brauchen dagegen nicht unbedingt Personal.

Mitarbeitende für die Hundepension

Ihre Angestellten sind im Idealfall echte Hundefreunde. Achten Sie bei der Auswahl auf Vertrauenswürdigkeit, Einfühlungsvermögen und die Bereitschaft zur Nacht-, Wochenend- und Feiertagsarbeit.

Sinnvolle und verpflichtende Mitgliedschaften

Mit einer Hundepension betreiben Sie ein Gewerbe und sind deshalb automatisch Pflichtmitglied der IHK. Diese meldet sich von selbst bei Ihnen, da sie vom Gewerbeamt informiert wird.

Darüber hinaus gibt es Berufsverbände, in denen Sie freiwillig Mitglied werden können:

Fazit und Checkliste

Die folgende Zusammenfassung der wichtigsten Informationen gibt Ihnen Orientierung beim Start in die Selbstständigkeit.

Checkliste: Hundepension eröffnen – das müssen Sie beachten

Fazit: Ihre Hundepension wird nur durch sorgfältige Planung ein langfristiger Erfolg

Achten Sie auf ein attraktives Leistungsangebot, wenn Sie eine Hundepension eröffnen. Gewährleisten Sie eine durchgehend hohe Servicequalität und gehen Sie auf die Bedürfnisse Ihrer Kunden ein. Mit einer guten Planung schaffen Sie die Grundlage für den Erfolg.