Schnellcheck: Berater werden – so geht's
In diesem Artikel soll es hauptsächlich um Unternehmensberater gehen, weniger um solche, die für Privatkunden arbeiten.
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Welche Aufgaben haben Berater?
Die Berufsbezeichnungen Berater, Trainer und Coach sind nicht geschützt. Im Folgenden soll differenziert werden, wofür man sie tendenziell am häufigsten nutzt.
Ein Berater oder auch Consultant ist auf die problemlösungsorientierte Beratung spezialisiert, wofür seine Expertise die Grundlage bildet. Consultants geben konkrete Ratschläge und Lösungen vor, damit die Kunden ihre Ziele erreichen. Beispiele dafür sind die Entwicklung von Change-Management-Strategien oder die Analyse der Finanzstruktur inklusive der Ableitung von Optimierungsmaßnahmen.
Die Aufgabe von Trainern besteht darin, die Leistungsfähigkeit ihrer Kunden durch den Erwerb neuer Fähigkeiten oder das Stärken vorhandener Kompetenzen zu verbessern. Trainingsmethoden sind themenbezogene Schulungen und praktische Übungen. Ein typisches Beispiel dafür ist das Verkaufstraining mithilfe simulierter Verkaufsgespräche. Auch Workshops zu den Themen Kommunikation, Konfliktlösung oder Teamarbeit gehören in diesen Bereich.
Ein Coach arbeitet mit Einzelpersonen oder Teams. Das wichtigste Merkmal eines Coachings besteht darin, dass die Kunden eigene Mittel und Wege zur Lösung ihrer Probleme finden sollen. Der Coach unterstützt, motiviert und nutzt Fragen, um die Selbstreflexion anzuregen. Beispiele dafür sind der Support für einzelne Personen bei der Karriereentwicklung oder eines Teams bei der Verbesserung der Zusammenarbeit.
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Freelancer oder eigener Chef – Ihre Möglichkeiten im Beratungsgeschäft
Sie haben grundsätzlich zwei Möglichkeiten, Berater zu werden. Entweder lassen Sie sich in den Freelancer-Pool großer Unternehmensberatungsgesellschaften aufnehmen, oder Sie treten selbst als Berater am Markt auf. Oft bietet es sich an, bei einer Consulting-Firma als Freelancer zu starten und nebenher ein eigenes Beratungsunternehmen aufzubauen.
Um in den Berater-Pool eines größeren Consulting-Unternehmens oder einer Vermittlungsagentur aufgenommen zu werden, müssen Sie bestimmte Aufnahmekriterien erfüllen und einen Bewerbungsprozess absolvieren. Ihr Einsatz für Projekte in Kundenunternehmen erfolgt bei Bedarf.
Bei dieser Arbeitsweise profitieren Sie davon, dass Sie sich nicht selbst um die Kundenakquise kümmern müssen. Sie erhalten schneller lohnenswerte Aufträge. Das Consultingunternehmen übernimmt einen großen Teil der administrativen Aufgaben, weshalb Sie dafür weniger Zeit einplanen müssen. Sie erhalten die Möglichkeit, auf diesem Weg Erfahrungen und Referenzen zu sammeln sowie wertvolle Kontakte zu knüpfen.
Ein Nachteil der Arbeit als Freelancer besteht darin, dass die vermittelnde Consulting-Agentur einen Teil Ihrer Einnahmen als Provision einbehält. Im Gegensatz zu einer Festanstellung gibt es auch keine Garantie, dass Sie regelmäßig Aufträge erhalten. Falls Sie sich ausschließlich auf diese Arbeitsweise konzentrieren, können Sie keine eigene Marke entwickeln und Ihr Unternehmen nicht skalieren.
Wenn Sie direkt am Markt als Berater auftreten, sind Sie für die Kundenakquise und alle anderen organisatorischen Aspekte selbst verantwortlich. Sie können, sobald es sich lohnt, Personal einstellen und Ihre Selbstständigkeit ausbauen. Mit dieser Form der Arbeitsorganisation haben Sie mehr Entscheidungsfreiheit sowie Kontrolle und können Ihre eigene Reputation als Experte aufbauen.
Achtung!
Von Ihren Einnahmen wird zudem keine Provision abgezogen. Andererseits fällt aber mehr Aufwand für nicht direkt bezahlte Arbeiten wie Erstgespräche, Forderungsmanagement und sonstige Verwaltungsarbeiten an. Das müssen Sie bei der Kalkulation Ihrer Preise beachten. Der Start in die Selbstständigkeit ist auf diese Weise riskanter, da Sie in der Anfangsphase mit einem relativ unsicheren Einkommen rechnen müssen.
Welche Branchen eignen sich, um selbstständiger Berater zu werden?
In welchem Consulting-Bereich Sie starten können, hängt von Ihrer vorhandenen Qualifikation ab. Besonders gefragt sind Wirtschaftswissenschaftler und IT-Experten, aber auch Ingenieure und Naturwissenschaftler. Hier sind einige Beispiele für mögliche Beratungsschwerpunkte:
Betriebswirtschaftliche Beratung:
IT-Beratung:
Technische Beratung:
Wissenschaftliche Beratung:
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Die Voraussetzungen für ein eigenes Beratungsunternehmen
Die Tätigkeit als Berater ist anspruchsvoll und vielseitig. Um in diesem Beruf nachhaltig erfolgreich sein zu können, müssen Sie bestimmte Voraussetzungen mitbringen.
Fachliche Voraussetzungen
Auf dem Gebiet, für das Sie Beratungen anbieten möchten, brauchen Sie fundierte Kenntnisse. Denn Ihre Kunden erwarten, dass Sie Wissen und Fähigkeiten einbringen, die im eigenen Unternehmen nicht vorhanden sind. Neben dem oft geforderten Hochschulabschluss ist es sinnvoll, wenn Sie Zusatzqualifikationen erwerben. Es gibt auch Studienfächer und Weiterbildungsmöglichkeiten, die gezielt auf eine Tätigkeit im Consulting vorbereiten.
Zu den fachlichen Voraussetzungen gehören weiterhin einige Jahre Berufserfahrung in einem für das Beratungsgebiet relevanten Bereich. Von Vorteil ist es, wenn Sie bereits bei einer Unternehmensberatung angestellt waren.
Persönliche Kompetenzen
Neben dem Fachwissen sind für Berater bestimmte persönliche Eigenschaften wichtig. Dazu gehören ein ausgeprägtes analytisches Denkvermögen, Lösungsorientierung und Kreativität. Da Sie im Arbeitsalltag mit unterschiedlichen Menschen in Kontakt kommen, brauchen Sie soziale Kompetenzen wie Offenheit, ein souveränes Auftreten und Vertrauenswürdigkeit. Ebenso sind gute rhetorische und kommunikative Fähigkeiten essenziell, denn Sie müssen komplexe Informationen verständlich vermitteln können.
Die Arbeit kann fordernd sein und setzt eine entsprechende Belastbarkeit voraus, ebenso Disziplin sowie die Fähigkeit zum Selbst- und Zeitmanagement. Selten steht bei Beraten die Work Life Balance an erster Stelle. Da Berater häufig neuen Herausforderungen gegenüberstehen, ist die Bereitschaft zur ständigen Weiterbildung unverzichtbar. Wenn Sie internationale Unternehmen beraten, benötigen Sie außerdem interkulturelle Kompetenz und die notwendigen Sprachkenntnisse.
Berater werden in 6 Schritten
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, als Berater zu starten. Im Folgenden sind die sechs wichtigsten Schritte zusammengefasst, die Sie auf dem Weg zu Ihrem Ziel absolvieren müssen.
1. Profil finden & Geschäftsmodell definieren
Ihre Konkurrenz ist groß, sodass eine Positionierung mit einem klaren Profil notwendig ist. Besetzen Sie eine Nische, in der noch Beratungsbedarf besteht. Definieren Sie, welche konkreten Probleme Ihrer Kunden Sie lösen wollen. Wo liegt der Schwerpunkt Ihres Angebots? Fragen Sie sich aber auch, was Sie nicht anbieten möchten.
Entwickeln Sie auf dieser Basis Ihr Geschäftsmodell. Werden Sie zu Tagessätzen oder Pauschalpreisen arbeiten? Sie können auch konkrete Leistungspakete mit festen Preisen definieren. Erarbeiten Sie Musterverträge, eventuell mit anwaltlicher Hilfe. Überlegen Sie, wie Sie Ihre Selbstständigkeit perspektivisch skalieren können.
2. Markt- und Wettbewerbsanalyse durchführen
Für die Marktanalyse definieren Sie, an welche Unternehmen sich Ihr Angebot hauptsächlich richten soll und wie Sie diese am besten erreichen. Gibt es aktuell und in Zukunft genügend potenzielle Kunden in Ihrem Einzugsgebiet? Denken Sie auch an die Möglichkeit, Online-Beratungen anzubieten.
Bei der Wettbewerbsanalyse beschäftigen Sie sich mit Ihrer Konkurrenz. Beziehen Sie dabei sowohl die großen Gesellschaften als auch kleinere Beratungsfirmen und Soloselbstständige ein. Wie arbeiten diese? Worauf haben sie sich spezialisiert? Wie treten sie auf? Analysieren Sie nach Möglichkeit auch die Preisstruktur Ihrer Konkurrenten.
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3. Selbstständigkeit anmelden und Rechtsform wählen
Prüfen Sie, ob Ihre geplante Beratertätigkeit die Voraussetzungen für die Freiberuflichkeit erfüllt. Wenn das der Fall ist, dann melden Sie sich mit dem Fragebogen zur steuerlichen Erfassung über ELSTER online beim Finanzamt an. Aber Achtung: auch hier kann es zu Fehlern kommen.
Falls Ihre Tätigkeit nicht als freiberuflich eingeordnet werden kann, müssen Sie zusätzlich ein Gewerbe anmelden. Aufgrund des zu erwartenden Geschäftsumfangs empfiehlt es sich für Berater in der Regel nicht, ein Kleingewerbe anzumelden.
Vorher ist es noch notwendig, sich für eine Rechtsform zu entscheiden. Die meisten Berater starten als Einzelunternehmer. Freiberufler arbeiten allein, gegebenenfalls mit Angestellten. Sie können sich auch mit anderen Freiberuflern zu einer GbR oder Partnergesellschaft zusammenschließen.
Falls Sie allein gründen, aber Ihr Privatvermögen vor Haftungsansprüchen schützen möchten, eignet sich auch eine GmbH oder UG (haftungsbeschränkt) als Rechtsform. Wenn Sie eine OHG oder eine Kapitalgesellschaft (GmbH, UG, AG) gründen, liegt automatisch ein Gewerbe vor, auch wenn Sie eigentlich freiberuflich arbeiten könnten.
4. Marketing und Kundenakquise
In der Beraterbranche ist Networking besonders wichtig. Besuchen Sie deshalb Branchenveranstaltungen und Konferenzen, um ein starkes berufliches Netzwerk aufzubauen. Ziehen Sie zusätzlich Einträge in Onlineverzeichnissen für Berater in Betracht und werben Sie mit bezahlten Anzeigen in sozialen Netzwerken oder mit Google Ads.
Positionieren Sie sich öffentlich als Experte, beispielsweise mit einem eigenen Blog, Videos, Podcasts oder Gastbeiträgen auf anderen Portalen. Eventuell erhalten Sie die Möglichkeit, Vorträge zu halten oder Interviews zu geben. Legen Sie Wert auf eine benutzerfreundliche Website und zeigen Sie Präsenz auf Social Media. Vor allem in berufsbezogenen sozialen Netzwerken wie LinkedIn und XING können Sie Ihre Expertise präsentieren und sich mit anderen Fachleuten vernetzen.
5. Professionelle Buchhaltung aufsetzen
Eröffnen Sie ein Geschäftskonto, auch wenn Sie allein und vorerst nur nebenberuflich arbeiten. Richten Sie Ihre Buchführung ein und wählen Sie dafür eine passende Software aus, eventuell mithilfe eines Steuerberaters. Als Freiberufler sind Sie generell zur Einnahmen-Überschussrechnung berechtigt. Für Gewerbetreibende ist die EÜR nur erlaubt, wenn noch die Merkmale eines Kleingewerbes gegeben sind.
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6. Versicherungen für Ihr Unternehmen
Eine Berufshaftpflichtversicherung ist für Berater unverzichtbar. Diese schützt Sie vor Schadenersatzansprüchen Ihrer Kunden bei Vermögensschäden, die eventuell durch eine falsche Beratung entstehen. Weiterhin empfiehlt sich eine Rechtsschutzversicherung.
Falls Sie ein eigenes Büro betreiben, denken Sie auch über eine Betriebshaftpflichtversicherung nach. Diese sichert Sie gegen Schadenersatzansprüche bei Personen- und Sachschäden ab, etwa wenn sich ein Kunde in Ihrem Büro verletzt. Eine Betriebsinhaltsversicherung kann ebenfalls sinnvoll sein. Sie deckt Schäden an der Büroausstattung durch Feuer, Wasser, Einbruch und ähnliche Ereignisse ab. Denken Sie als Selbstständiger auch an eine eigene Kranken- und Pflegeversicherung sowie an Ihre Altersvorsorge.
Weiterhin müssen Sie sich nach Aufnahme Ihrer selbstständigen Tätigkeit bei der Verwaltungsberufsgenossenschaft (VBG) melden, die für die gesetzliche Unfallversicherung zuständig ist. Das gilt auch, wenn Sie allein arbeiten und nicht selbst versicherungspflichtig sind. Sofern Sie Mitarbeiter beschäftigen, ist die gesetzliche Unfallversicherung für diese Pflicht.
Brauche ich als Unternehmensberater einen Businessplan?
Wenn Sie eine Unternehmensberatung mit betriebswirtschaftlichem Schwerpunkt gründen möchten, sind Ihnen die Bedeutung und der Aufbau eines Businessplans sicher bekannt. Auch für Ihre eigene Gründung ist er empfehlenswert. Sie brauchen den Plan nicht nur zur Orientierung, sondern auch um gegebenenfalls Kredit- und Fördermittelgeber und bei Wachstumsambitionen Investoren überzeugen zu können.
Zu einem typischen Businessplan gehören folgende Bestandteile:
Gründungszuschuss sichern dank Businessplan
Sollten Sie Anspruch auf Arbeitslosengeld haben, stellen Sie noch vor der Gründung einen Antrag auf den Gründungszuschuss bei der Agentur für Arbeit. Hierdurch können Sie sich Fördermittel in einer Höhe von bis zu 20.000 Euro sichern. Dazu benötigen Sie unter anderem Ihren Businessplan. Beantragen Sie daher frühzeitig einen AVGS für ein Gründercoaching. Auf diese Weise können Sie professionelle Hilfe bei der Erstellung Ihres Businessplans in Anspruch nehmen. Das ist auch möglich, wenn Sie von Arbeitslosigkeit bedroht sind.
Fazit: Lohnt sich der Karriereweg als Consultant?
Obwohl die Konkurrenz in der Consulting-Branche groß ist, kann es sich lohnen, Berater zu werden. Das hängt nicht zuletzt von Ihren speziellen Kenntnissen, der gewählten Nische und Ihrem Engagement ab. Besonders erfolgversprechend ist es, wenn Sie sich relativ neuen oder komplexen Themen widmen. Viele Auftraggeber haben dafür keine internen Experten und deshalb Bedarf an Beratung, um mit den aktuellen Entwicklungen Schritt halten zu können.