Kanzlei gründen: Selbstständig machen als Rechtsanwalt

Verfasst von Sybille Kachel. Zuletzt aktualisiert am 25 April, 2025
Lesezeit Minuten.
Sie möchten eine Kanzlei gründen und als selbstständiger Anwalt tätig werden? Erfahren Sie in diesem Artikel, welche rechtlichen und organisatorischen Voraussetzungen Sie erfüllen müssen und welche Schritte für einen erfolgreichen Start in die Selbstständigkeit notwendig sind.  

Schnellcheck: Die wichtigsten 3 Fragen zur Kanzleigründung

  • Welche Versicherungen sind zwingend notwendig?
    Eine Berufshaftpflichtversicherung mit einer Mindestdeckungssumme von 250.000 Euro pro Schadensfall ist gesetzlich vorgeschrieben. Zusätzlich ist eine private oder freiwillige gesetzliche Krankenversicherung verpflichtend.
  • Welche Anmeldungen sind nach der Zulassung erforderlich?
    Nach der Zulassung müssen Sie sich bei der Rechtsanwaltskammer registrieren und Ihre Kanzlei beim Finanzamt anmelden. Bei Angestellten ist zusätzlich eine Betriebsnummer zu beantragen.
  • Wo muss der Kanzleisitz eingerichtet werden?
    Der Kanzleisitz muss im Bezirk der zuständigen Rechtsanwaltskammer liegen und eine ordnungsgemäße Berufsausübung ermöglichen. Ein separates Büro in der eigenen Wohnung ist dabei grundsätzlich zulässig.
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Notwendige Voraussetzungen für die Kanzleigründung

Wer eine Kanzlei gründen möchte, muss neben der fachlichen Qualifikation durch das zweite juristische Staatsexamen auch persönliche Eigenschaften wie Organisationstalent und unternehmerisches Denken mitbringen. Zusätzlich sind rechtliche Voraussetzungen wie die Zulassung zur Anwaltschaft und der Abschluss einer Berufshaftpflichtversicherung zwingend erforderlich. Die Fähigkeit zur eigenständigen Mandantenakquise sowie betriebswirtschaftliche Grundkenntnisse sind weitere wichtige Faktoren für den erfolgreichen Start in die Selbstständigkeit.

Persönliche Voraussetzungen

Die folgenden Punkte sollten auf Sie zutreffen:

  • Ausgeprägte Kommunikationsfähigkeit und sicheres Auftreten
  • Unternehmerisches Denken und Organisationstalent
  • Hohe Belastbarkeit und Stressresistenz
  • Eigeninitiative und Selbstdisziplin
  • Bereitschaft zu kontinuierlicher Weiterbildung

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Professionelle Voraussetzungen

Um eine eigene Kanzlei zu gründen, sind zudem diese beruflichen Bedingungen zu erfüllen:

  • Erfolgreich abgeschlossenes Jurastudium mit beiden Staatsexamina
  • Praktische Erfahrung in der gewählten Fachrichtung
  • Fundierte betriebswirtschaftliche Grundkenntnisse
  • Expertise in modernen Kanzleimanagementsystemen
  • Netzwerk in der Rechtsbranche

Rechtliche und formale Voraussetzungen

Und schließlich müssen die folgenden rechtlichen Rahmenbedingungen gegeben sein:

  • Zulassung zur Rechtsanwaltschaft
  • Berufshaftpflichtversicherung
  • Anmeldung bei der zuständigen Rechtsanwaltskammer
  • Einrichtung einer Kanzlei im Kammerbezirk
  • Steuerliche Anmeldung beim Finanzamt

Kanzlei gründen in 10 Schritten: Der Weg zur eigenen Anwaltskanzlei

Die folgenden Schritte führen Sie bei der Gründung Ihrer eigenen Kanzlei zum Ziel.

  1. 1
    Berufszulassung sicherstellen
    Nach erfolgreichem zweiten Staatsexamen beantragen Sie die Zulassung zur Anwaltschaft bei der zuständigen Rechtsanwaltskammer. Diese prüft Ihre persönliche und fachliche Eignung sowie das Vorliegen der notwendigen Voraussetzungen.
  2. 2
    Businessplan erstellen
    Ein durchdachter Businessplan ist die Grundlage für die erfolgreiche Kanzleigründung. Darin definieren Sie Ihre Zielgruppe, kalkulieren Kosten und Umsätze, legen Ihre Spezialisierung fest und entwickeln Marketingstrategien.
  3. 3
    Standort wählen
    Die Wahl des richtigen Standorts beeinflusst den Erfolg Ihrer Kanzlei maßgeblich. Berücksichtigen Sie dabei die Nähe zu Gerichten, die Erreichbarkeit für Mandanten und das lokale Wettbewerbsumfeld.
  4. 4
    Rechtsform festlegen
    Entscheiden Sie sich für eine passende Rechtsform. Als Einzelanwalt bietet sich das Einzelunternehmen an, bei mehreren Partnern können Sie eine Sozietät oder eine Partnerschaftsgesellschaft (PartG mbB) gründen.
  5. 5
    Finanzierung sichern
    Kalkulieren Sie den Kapitalbedarf für die Kanzleigründung und sichern Sie Ihre Finanzierung. Neben Eigenkapital kommen Bankdarlehen oder öffentliche Fördermittel in Frage.
  6. 6
    Versicherungsschutz organisieren
    Der Abschluss einer Berufshaftpflichtversicherung ist gesetzlich vorgeschrieben. Prüfen Sie auch den Bedarf an weiteren Versicherungen wie Rechtsschutz-, Kranken- und Berufsunfähigkeitsversicherung.
  7. 7
    Kanzleiräume einrichten
    Eine professionelle Kanzlei-Ausstattung ist unverzichtbar. Dazu gehören Möbel, IT-Infrastruktur, Telekommunikation und spezielle Anwaltssoftware für die Mandanten- und Aktenverwaltung.
  8. 8
    Behördliche Anmeldungen vornehmen
    Melden Sie Ihre Kanzlei beim Finanzamt an und treten Sie der Rechtsanwaltskammer bei. Bei der Beschäftigung von Mitarbeitern sind weitere Anmeldungen bei Sozialversicherungsträgern erforderlich.
  9. 9
    Personal einstellen
    Stellen Sie qualifiziertes Personal ein, beispielsweise Rechtsanwaltsfachangestellte oder Sekretariatskräfte. Dabei sind auch arbeitsrechtliche Fragen und Sozialversicherungspflichten zu klären.
  10. 10
    Marketing aufbauen
    Die Entwicklung einer professionellen Außendarstellung mit Logo, Website und Geschäftsausstattung ist ein Muss. Hierfür sollten Sie verschiedene Marketingkanäle nutzen, um Ihre Zielgruppe zu erreichen und neue Mandanten zu gewinnen.

Ein tragfähiges Kanzlei-Gründungskonzept entwickeln

Analysieren Sie den lokalen Rechtsberatungsmarkt sorgfältig. Hierbei sollten Sie ermitteln, welche Rechtsgebiete besonders nachgefragt werden und wo noch Potenzial für Spezialisierungen besteht. Darauf folgt die präzise Definition Ihrer Zielgruppe und die Entwicklung eines entsprechenden Dienstleistungsportfolios.

Wirtschaftliche Planung

Für die ersten drei Geschäftsjahre ist eine realistische Umsatz- und Kostenplanung zu erstellen. Dabei berücksichtigen Sie alle relevanten Kostenfaktoren wie Miete, Personal, Marketing und technische Ausstattung. Auch private Lebenshaltungskosten und Rücklagen für die Anfangsphase sind einzukalkulieren.

Vom Konzept zum Businessplan

Überführen Sie Ihr Gründungskonzept in einen detaillierten Businessplan. Dieser sollte neben der Marktanalyse und Finanzplanung auch eine SWOT-Analyse, konkrete Marketingstrategien und einen Zeitplan für die Umsetzung enthalten. Ein professioneller Businessplan ist zudem unverzichtbar für Gespräche mit Banken und potenziellen Investoren.

Digitalisierungsstrategie

Von Beginn an sollten Sie moderne Technologien in Ihr Kanzleikonzept integrieren. Planen Sie den Einsatz einer leistungsfähigen Kanzleisoftware und digitaler Tools für effiziente Arbeitsabläufe. Auch die Möglichkeiten der Online-Mandantenbetreuung sind zu berücksichtigen.

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Während der Gründungs- und Startphase müssen Sie auch Ihre private Lebenshaltung finanzieren. Wenn Sie zum Gründungszeitpunkt seit wenigstens einem Tag und mindestens noch für weitere 150 Tage Anspruch auf Arbeitslosengeld haben, können Sie den Gründungszuschuss beantragen und rund 20.000 Euro an Fördermitteln erhalten. Für den Antrag brauchen Sie:

  • Ausgefülltes Antragsformular
  • Businessplan
  • Fachkundige Stellungnahme
  • Qualifikationsnachweise

Digitale Tools und Software für die moderne Kanzleiführung

Eine professionelle Kanzleisoftware bietet wertvolle Unterstützung bei der Aktenführung, Terminverwaltung und Abrechnung. Achten Sie bei der Auswahl insbesondere auf beA-Schnittstellen und DSGVO-Konformität.

Moderne Spracherkennungssoftware spart wertvolle Zeit bei der Dokumentenerstellung und Legal-Tech-Anwendungen mit künstlicher Intelligenz können Sie bei der Recherche und Analyse von Rechtsprechung unterstützen. Mit diesen Tools lässt sich die Effizienz Ihrer Kanzlei von Beginn an erheblich steigern.

Ein professionelles Backup-System und verschlüsselte Kommunikationswege sind für Ihre Kanzlei unverzichtbar. Außerdem sollten Sie von Anfang an ein sicheres System für die Datenspeicherung und den Mandantenaustausch implementieren. So schützen Sie nicht nur sensible Daten, sondern erfüllen auch wichtige berufsrechtliche Vorgaben.

Finanzierung der Kanzleigründung planen

Die Gründung einer Kanzlei erfordert erhebliche Investitionen. Neben den Kosten für Büroräume und deren Ausstattung fallen Ausgaben für die technische Infrastruktur, Fachliteratur, Marketing und Personal an. Kalkulieren Sie auch Rücklagen für die Anlaufphase ein, in der die Einnahmen die laufenden Kosten möglicherweise noch nicht decken.

Finanzierungsquellen erschließen

Für die Finanzierung Ihrer Kanzleigründung bieten sich verschiedene Möglichkeiten an. Eine Kombination aus Eigenkapital und Fremdfinanzierung ist üblich. Je mehr Eigenkapital Sie einbringen können, desto bessere Konditionen erhalten Sie bei der Kreditaufnahme. Speziell für Kanzleigründungen bieten Banken zudem maßgeschneiderte Existenzgründerkredite an.

Prüfen Sie auch die Fördermöglichkeiten der KfW-Mittelstandsbank. Diese gewährt günstige Darlehen mit langen Laufzeiten und tilgungsfreien Anlaufjahren. Unter bestimmten Voraussetzungen können Sie auch einen Gründungszuschuss der Agentur für Arbeit beantragen, der Ihren Lebensunterhalt in der Startphase absichert.

Mit professioneller Beratung zur erfolgreichen Kanzlei

Lassen Sie sich bei der Finanzplanung von einem Experten bzw. Gründercoach unterstützen. Dieser kann Ihnen auch bei der Erstellung des Businessplans helfen und kennt die aktuellen Fördermöglichkeiten. Der Vorteil: Eine fundierte Beratung zahlt sich meist in Form von besseren Finanzierungskonditionen aus.

Die Beratung durch den Gründercoach erhalten Sie mit einem Aktivierungs- und Vermittlungsgutschein kostenlos. Stellen Sie den AVGS-Antrag rechtzeitig. Dies gilt vor allem, wenn Sie auch den Gründungszuschuss beantragen können. Denn dafür brauchen Sie den Businessplan.

Versicherungen für Ihre Kanzleigründung

Die Berufshaftpflichtversicherung ist für die Zulassung zur Anwaltschaft zwingend erforderlich, wobei die Mindestversicherungssumme 250.000 Euro pro Versicherungsfall beträgt. Diese Versicherung schützt Sie vor den finanziellen Folgen von Beratungsfehlern und anderen berufsbedingten Schäden. Mit der Zulassung werden Sie automatisch Mitglied im Versorgungswerk der Rechtsanwälte, das Ihre Altersvorsorge sicherstellt. Zusätzlich müssen Sie sich für eine gesetzliche oder private Krankenversicherung entscheiden.

Empfehlenswerte zusätzliche Absicherungen

Eine Bürohaftpflichtversicherung schützt vor Schäden, die Dritte in Ihren Kanzleiräumen erleiden, während eine Berufsunfähigkeitsversicherung Ihr Einkommen bei längerer Krankheit absichert. Für den Schutz der Kanzleiausstattung empfiehlt sich außerdem eine Geschäftsinhaltsversicherung. Angesichts der zunehmenden Digitalisierung sollten Sie auch eine Cyberversicherung in Erwägung ziehen, die Schäden durch Hackerangriffe oder Datenverluste abdeckt.

Versicherungen für Selbstständige

Kosten und Investitionen bei der Kanzleigründung

Die Zulassungsgebühr bei der Rechtsanwaltskammer beträgt je nach Bundesland zwischen 235 und 260 Euro. Für die Büroausstattung sollten Sie mit mindestens 10.000 Euro rechnen. Darin enthalten sind Möbel, Computer, Drucker und grundlegende Bürotechnik. Eine professionelle Kanzleisoftware kostet einmalig zwischen 2.000 und 5.000 Euro. Auch die Erstellung einer Website schlägt mit 4.000 bis 8.000 Euro zu Buche.

Laufende Kosten im Überblick

Mit folgenden regelmäßigen Kosten ist zu rechnen:

  • Büromiete (mindestens 500 bis 1.500 Euro pro Monat)
  • Berufshaftpflichtversicherung (etwa 1.000 Euro pro Jahr)
  • Mitgliedsbeiträge für Kammer und Versorgungswerk (circa 250 Euro pro Monat)
  • Kosten für Fachliteratur, Internet, Telefon und Büromaterial (rund 300 Euro pro Monat)

Einkommenschancen als Selbstständiger: Was Sie mit einer Kanzlei erwirtschaften können

Als Kanzleigründer müssen Sie zunächst mit moderaten Einnahmen rechnen. Im ersten Jahr liegt der durchschnittliche Jahresumsatz meist zwischen 35.000 und 60.000 Euro. Nach Abzug aller Kosten und Investitionen bleibt häufig ein Gewinn von 20.000 bis 35.000 Euro. Aufgrund der Anlaufphase ist es ratsam, finanzielle Rücklagen für mindestens 12 Monate einzuplanen.

Entwicklung als etablierte Kanzlei

Mit wachsender Mandantenzahl und Reputation steigen die Einnahmen deutlich. Nach 3-5 Jahren erwirtschaften erfolgreiche Kanzleien häufig Jahresumsätze zwischen 100.000 und 250.000 Euro. Der Gewinn liegt dann typischerweise bei 60.000 bis 150.000 Euro pro Jahr.

Erfolgsfaktoren für höhere Einnahmen

Entscheidend für überdurchschnittliche Einnahmen sind eine klare Spezialisierung, effizientes Kanzleimanagement und aktive Mandantenakquise. Auch die Entwicklung von Zusatzleistungen wie Seminare oder spezialisierte Rechtsberatungen können das Einkommen steigern.

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Marketing und Mandantengewinnung für Ihre neue Kanzlei

Eine moderne Website ist die Visitenkarte Ihrer Kanzlei. Diese sollte Ihre Expertise klar kommunizieren, Ihre Tätigkeitsschwerpunkte hervorheben und besonders für lokale Suchanfragen optimiert sein. Achten Sie auf eine übersichtliche Darstellung Ihrer Leistungen und einen professionellen Kontaktbereich. Ein Blog mit rechtlichen Fachbeiträgen stärkt Ihre Positionierung als Experte.

Effizientes Online-Marketing mit kleinem Budget

Nutzen Sie Google My Business für eine bessere lokale Sichtbarkeit Ihrer Kanzlei. Ein vollständig ausgefülltes Profil mit Fotos, Öffnungszeiten und regelmäßigen Updates erhöht Ihre Chancen, bei lokalen Suchanfragen gefunden zu werden. Gezielte Google Ads-Kampagnen, die auf spezifische Rechtsgebiete ausgerichtet sind, können auch mit überschaubarem Budget neue Mandanten generieren.

Netzwerk aufbauen und Empfehlungen fördern

Der Aufbau eines starken beruflichen Netzwerks ist gerade zu Beginn entscheidend. Werden Sie Mitglied in Unternehmerverbänden und Netzwerkorganisationen. Besuchen Sie zudem regelmäßig Fachveranstaltungen und lokale Business-Events. Ein aktives Empfehlungsmarketing durch zufriedene Mandanten ist einer der kostengünstigsten Wege zur Neukundengewinnung.

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Präsenz in den sozialen Medien

LinkedIn und XING eignen sich hervorragend für die B2B-Vernetzung und die Positionierung als Experte. Hier können Sie regelmäßig relevante Fachinformationen und Praxistipps teilen. Kommentieren Sie auch aktuelle rechtliche Entwicklungen in Ihrer Fachrichtung. Diese kontinuierliche Präsenz erhöht Ihre Sichtbarkeit bei der gewünschten Zielgruppe.

Einrichtung und Ausstattung Ihrer Kanzleiräume

Ein professionelles Erscheinungsbild Ihrer Kanzlei ist für den ersten Eindruck bei Mandanten entscheidend. Der Empfangsbereich sollte einen seriösen und vertrauenswürdigen Eindruck vermitteln. Eine dezente, aber hochwertige Einrichtung mit bequemen Sitzmöglichkeiten für wartende Mandanten ist wichtig. Achten Sie auf ausreichend Tageslicht und eine angenehme Beleuchtung. Ein separater Wartebereich gewährleistet die Diskretion bei Mandantengesprächen.

Anforderungen an Besprechungsräume

Planen Sie mindestens einen Besprechungsraum ein, der Vertraulichkeit und eine ruhige Gesprächsatmosphäre ermöglicht. Eine gute Schallisolierung ist ebenso unverzichtbar. Der Raum sollte auch über einen ausreichend großen Konferenztisch und ergonomische Stühle verfügen. Präsentationsmöglichkeiten wie ein Bildschirm oder Beamer können bei der Darstellung komplexer Sachverhalte hilfreich sein.

Professionelle Buchhaltung mit Lexware Office

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Buchhaltung und Steuern bei der Kanzleigründung

Als Rechtsanwalt gehören Sie zu den Freiberuflern. Dies bedeutet, dass keine Gewerbesteuer anfällt. Ihre Einkünfte unterliegen der Einkommensteuer und - bei Überschreitung der Umsatzgrenzen - der Umsatzsteuer. Die Gewinnermittlung erfolgt in der Regel durch eine vereinfachte Einnahmen-Überschuss-Rechnung.

Wahl der richtigen Rechtsform

Die häufigste Form der Kanzleigründung ist das Einzelunternehmen. Diese Rechtsform ermöglicht einen unkomplizierten Start ohne Mindestkapital, bedeutet aber auch eine unbeschränkte persönliche Haftung. Alternative Rechtsformen wie die GbR oder GmbH bieten Haftungsbeschränkungen, erfordern jedoch mehr Verwaltungsaufwand und teilweise erhebliches Startkapital.

Buchhalterische Pflichten

Für Ihre Kanzlei müssen Sie eine geordnete Buchführung einrichten. Diese dokumentiert alle Geschäftsvorfälle, Betriebsausgaben und das Betriebsvermögen. Besonders wichtig ist die korrekte Erfassung von Honoraren, Kanzleikosten und bei Anstellung von Mitarbeitern auch die Lohnbuchhaltung.

Professionelle Unterstützung

Es empfiehlt sich, gerade in der Gründungsphase einen Steuerberater zu konsultieren. Dieser kann Sie bei der Wahl der optimalen Rechtsform beraten und sicherstellen, dass alle steuerlichen Pflichten erfüllt werden. Auch die Einrichtung einer professionellen Buchhaltungssoftware ist für den langfristigen Erfolg Ihrer Kanzlei wichtig.

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Fazit: Kanzlei gründen - mit Strategie zum eigenen Erfolg

Neben der fachlichen Qualifikation und Zulassung zur Anwaltschaft erfordert die Gründung einer eigenen Kanzlei eine sorgfältige Vorbereitung in geschäftlicher Hinsicht. Ein durchdachter Businessplan, die Wahl der passenden Rechtsform und eine solide Finanzplanung bilden das Fundament für einen erfolgreichen Start. Besonders wichtig sind die Standortwahl, der Abschluss notwendiger Versicherungen und die Entwicklung einer Marketingstrategie zur Mandantengewinnung. Der erste praktische Schritt sollte die Erstellung eines detaillierten Zeitplans sein, der alle behördlichen Anmeldungen, die Büroorganisation und den Aufbau der technischen Infrastruktur umfasst.


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Jetzt mit Sybille Kachel, dem Autor dieses Beitrags vernetzen:

Sybille Kachel ist Expertin für Content Management auf Selbststaendigkeit.de. Mit ihrem Hintergrund als Diplom-Übersetzerin und über zehn Jahren Erfahrung in der Technologieverwertung sowie Start-up-Beratung bringt sie auf Selbststaendigkeit.de Inhalte auf den Punkt und bereitet komplexe Themen für Gründer und Selbstständige klar und spannend auf.

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