Ohne Liquidität keine Investitionen – ohne Investitionen kein Fortschritt. So einfach diese Tatsache scheint, so schwierig kann es für Selbstständige werden, die Zahlungsfähigkeit im Geschäftsalltag sicherzustellen. Damit sich Liquiditätsprobleme nicht unbemerkt einschleichen, braucht es einen aufmerksamen Blick auf die Finanzen. Lesen Sie in diesem Beitrag von verschiedenen Maßnahmen, um stets ausreichend Zahlungsmittel zur Verfügung zu haben.
1. Liquiditätsmanagement
Grundsätzlich ist es ratsam, die geschäftlich erforderlichen Ausgaben zu priorisieren. Durch die konkrete Priorisierung sämtlicher Kosten verschaffen sich Selbstständige Klarheit und können bei finanziellen Engpässen schnell entscheiden, in welchen Bereichen die Ausgaben unmittelbar gestoppt werden können. Gleichzeitig lässt sich durch eine vollständige Übersicht feststellen, welche Kosten womöglich unnötig sind und Einsparpotenzial aufweisen.
Optimierung der Liquidität: 5 Maßnahmen für die Zahlungsfähigkeit, Bildquelle: pixabay.com/de/photos/geld-m%c3%bcnzen-euro-w%c3%a4hrung-hartgeld-628580/
2. Kostentreiber entdecken und Alternativen finden
Beste Beispiele für potenzielle Kostentreiber sind die Bereiche Energie, Zahlungsverkehr, Einkauf und Reisen. Durch einen Wechsel zu günstigeren Energielieferanten sowie alternativen Geldinstituten können Unternehmen bereits eine Menge Geld sparen, das ihnen für wichtigere Verbindlichkeiten bereitsteht. Ein solcher Anbieterwechsel sollte allerdings gut überlegt sein und nicht voreilig erfolgen.
- Besonders wichtig ist ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis beim Geschäftskonto. Preisbewussten Selbstständigen bringt es wenig, wenn das neue Konto zwar deutlich günstiger ist, es jedoch am erforderlichen Service mangelt. Der Geschäftskonto Vergleich eines Finanzexperten verzichtet bewusst auf ein Provisions-Ranking und fördert damit einen objektiven Überblick über die derzeit beliebtesten Angebote unter Selbstständigen und Freiberuflern. Der Kontenvergleichsrechner ist unverbindlich und kostenlos. Nach Eingabe der erforderlichen Daten wie die geschätzte Anzahl der beleglosen und beleghaften Buchungen, voraussichtlicher Geldeingang und Unternehmensart werden vom System als relevant eingestufte Geschäftskonten gelistet.
- Die individuellen Anforderungen dürfen generell nicht vernachlässigt werden, wenn es um die Liquiditätsplanung und -optimierung geht. Dies ist auch im Bereich Einkauf elementar. Bei Preisverhandlungen mit Lieferanten und Zulieferern lassen sich mit Verhandlungsgeschick womöglich attraktive Rabatte, Skonti oder Boni erzielen, um die Liquidität zügig zu verbessern. Doch ein scheinbar teurer Lieferant kann sich langfristig als preiswerter erweisen, weil er beispielsweise wesentlich zuverlässiger liefert im Vergleich zu billigen Mitbewerbern. Allein den Preis in die Entscheidung einzubeziehen, wäre deshalb fahrlässig.
- Hinsichtlich Geschäftsreisen lohnt sich eine kritische Prüfung der Kosten. Viele Reisen lassen sich komplett streichen und durch preiswerte Telefon- beziehungsweise Videokonferenzen ersetzen. Das senkt nicht nur die Ausgaben für geschäftlich notwendige Kommunikation. Darüber hinaus werden durch die gesparte Zeit für An- und Abreise wertvolle Kapazitäten frei.
Da sich ständig etwas ändert, sollten Betriebe eine Kostenkontrolle inklusive Liquiditätsmanagement regelmäßig durchführen. Damit bleibt die Kosteneffizienz stets im Fokus und möglichen Liquiditätsengpässen kann rechtzeitig entgegengewirkt werden. |
Bildquelle: pixabay.com/de/vectors/email-e-mail-marketing-newsletter-4284157/
3. Marketingkosten überdenken
Interessant ist in diesem Zusammenhang die sogenannte Diffusionstheorie nach Everett M. Rogers. Der Theorie des Soziologen zufolge, ist die Entscheidung für die Investition in eine Innovation ein sozialer mehrstufiger Prozess. Werbende, die sich dieser Stufen und Verbrauchertypen bewusst sind, können Kommunikationskanäle gezielter nutzen und ihre Zielgruppe direkter ansprechen. Unter den verschiedenen Verbrauchertypen gelten die Early Adopters (zu Deutsch „Frühanwender“ als besonders interessant. Die Technische Universität Chemnitz hat einen Fachartikel zur Diffusion of Innovations von Rogers veröffentlicht, in dem die Details ausführlich thematisiert und veranschaulicht werden.
Ergänzende Informationen in diesem Leitfaden für Selbstständige rund um Marketing. |
4. Leasing statt Kauf
Ob teure Büroausstattung, Fuhrpark oder Maschinen zur Produktion: Ein Unternehmen hat stets mehrere Optionen, um derartige Investitionen zu tätigen. Der Kauf wirkt zwar auf den ersten Blick als erstrebenswerte Lösung, kann sich jedoch schnell negativ auf die Liquidität auswirken. Entscheidet sich ein Betrieb beispielsweise für den Kauf eines neuen Geschäftswagens und bezahlt diesen unmittelbar, wird dabei viel Kapital gebunden. Gleiches trifft auf neue Notebooks für das 20-köpfige Kreativteam, technische Anlagen für die Produktion und viele andere Anschaffungen zu.
Leasing ist eine liquiditätsschonende Alternative. Sie ist mit Planungssicherheit verbunden und reduziert die aktuelle finanzielle Belastung erheblich. Statt große Summen auf einen Schlag auszugeben und Liquiditätskrisen zu riskieren, erlauben Leasingverträge überschaubare wiederkehrende Belastungen.
Bildquelle: pixabay.com/de/photos/antriebsrollen-f%c3%bchrungsrollen-4746950/
5. Lagerbestand senken
Auch im Lager vieler Unternehmen wird reichlich Kapital gebunden, das anderweitig deutlich besser investiert wäre. Durch Verringerung der Lagerbestände werden Geldmittel frei. Wie diese Umstellung gelingen kann, lässt sich durch Betrachtung der verschiedenen Fertigungsprinzipien sowie gezielte Maßnahmen klären. Die Experten für Bestandsoptimierung des Software-Anbieters Slimstock erläutern in einem Fachartikel, wie sich der Lagerbestand reduzieren lässt und welche Vorteile damit verbunden sind.