Bullet Global: “Schluss mit Briefen, wir brauchen Daten!”

Verfasst von Semra Dindas. Zuletzt aktualisiert am 22 Dezember, 2023
Lesezeit Minuten.
Analoge Geschäftspost kostet deutsche Mittelständler Jahr für Jahr hunderte Millionen Euro. Völlig überflüssig. Denn mit Bullet steigen sie ohne großen Aufwand auf das papierlose Büro um. Damit nicht genug. Florian Eismann erläutert, wieso die digitalisierte Unternehmenskommunikation Grundlage für einen rationalen wie datenbasierten Entscheidungsprozess ist.  

Florian, was ist Dein wichtigster Tipp für andere Startups?

Von Anfang an darauf zu achten, Prozesse so effizient wie möglich aufzusetzen! Häufig konkurrieren Jungunternehmer mit etablierten Mittelständlern oder größeren Unternehmen. Diese profitieren von ihrer Erfahrung, von ihren Kundenbeziehungen und Kontakten. Aber: Ihre Prozesse sind auch über Jahrzehnte gewachsen. Das heißt: Sie mussten analoge Prozesse im Laufe der Zeit immer vorsichtig nachjustieren. Dies geschieht nicht so reibungslos wie bei einem neuen Unternehmen, das von Anfang an optimale digitale Prozesse im Zusammenspiel mit einem ausgetüftelten Datenmanagementsystem etabliert. Zugleich auch die Grundlage dafür, Entscheidungen rational und datenbasiert zu treffen – und nicht mehr dem eigenen Bauchgefühl ausgeliefert zu sein.

Was waren Eure Top 3 Lessons Learned?

Ad hoc fallen mir drei Dinge ein:

  • Im Vertrieb richten wir uns bekanntermaßen an Mittelständler. Da geht nichts ohne Vertrauen, gerade wenn es wie bei uns um sensible Daten und Informationen geht.
  • Zweitens muss man im Vertrieb die Entscheidungszyklen und Kontaktmöglichkeiten auf Kundenseite verstehen. Ich muss zur richtigen Zeit die richtige Person mit den richtigen Inhalten erreichen. Sonst wird der deutsche Mittelständler nicht aufspringen und sich nicht für unser Produkt begeistern, so sehr es ihm auch in der Theorie weiterhelfen mag.
  • Und drittens haben wir festgestellt, dass erst durch das Verknüpfen von Informationen Mehrwert entsteht. Das gilt sowohl für die Entwicklung unseres eigenen Unternehmens, aber auch für unsere Kunden. Da wir im Unternehmen natürlich von Anfang an mit Bullet arbeiten, wissen wir, wie vorteilhaft es ist, alle Daten, die für eine intelligente Verknüpfung erforderlich sind, digital vorliegen zu haben.
Bullet Global GmbH

Die Bullet Global Gründer Florian Eismann, Seong-Min Kang, Leo Laun, bulletglobal.com

Was steckt hinter Bullet?

Bullet ist der Schlüssel für deutsche Unternehmen auf dem Weg zum papierlosen Büro. Wir digitalisieren die Briefpost der Unternehmen und stellen sie noch am selben Tag online zu. Kunden archivieren, verwalten und löschen bei Bedarf ihre gesamte Geschäftspost digitalisiert in der Cloud oder lokal gespeichert in Firmennetzwerken. Das Ganze im Einklang mit den datenschutzrechtlichen Vorgaben des Gesetzgebers. Unsere Kunden zahlen im Starterpaket keine Fixkosten, die Cloud-Lösung ist zugleich so einfach, dass kein Training für Mitarbeiter erforderlich ist. Damit helfen wir Mittelständlern im Zeitalter der Digitalisierung wettbewerbsfähig zu bleiben und die Vorteile moderner Technologie zu nutzen – und zwar ohne hohe Implementierungskosten. Die Inhalte der PDF können mit Schlagworten durchsucht werden. Die darin enthaltenen Daten lassen sich zudem mit wenigen Klicks in andere Unternehmenssoftware übertragen. Damit ist Bullet die Grundlage für ein intelligentes Datenmanagementsystem.

Wer ist Eure Zielgruppe und wie erreicht Ihr sie?

Wir fokussieren uns auf kleine und mittelständische Unternehmen mit bis zu 250 Mitarbeitern. In der Bearbeitung, Archivierung und Verwaltung von Briefpost verstecken sich für mittelständische Unternehmen immense Kosten, aber kaum einem Unternehmer hierzulande sind diese bewusst. So gibt der deutsche Mittelstand jährlich 400 Millionen Euro für die Verwaltung von physischer Geschäftspost aus. Das spiegelt sich auch in den Personalkosten wieder. Mittelständische Unternehmen investieren durchschnittlich dreieinhalb Stunden je Arbeitstag in das Management ihrer Briefe. Die Digitalisierung erlaubt deutlich effizientere Prozesse in der Verwaltung von Briefpost, bisher verschließen sich allerdings viele Unternehmen dieser Entwicklung. Hintergrund sind laut einer Bitkom-Studie insbesondere die bislang hohen Investitionskosten: Demnach setzen lediglich elf Prozent deutscher KMU unternehmensweit auf Software, um Dokumente zu verwalten. Dagegen nutzen 80 Prozent großer Unternehmen so genannte ECM-Software. In diese Lücke stoßen wir mit Bullet vor. Mit Bullet geben wir Mittelständlern nun das entsprechende Instrument an die Hand, um Prozesse so effizient und sicher zu gestalten, wie große Versicherer und Banken.

Wie löst Ihr das Digitalisieren der Briefe?

Bullet archiviert die Originaldokumente in Kooperation mit dem Logistikexperten Rhenus sicher und gesetzeskonform. Der Scanvorgang ist automatisiert. Die Sicherheitsstandards entsprechen in der Cloud wie im Archiv denjenigen großer Versicherer und Banken. Die Daten sind nun in der Cloud verfügbar und können intelligent im Sinne des Unternehmens verwendet werden. Schluss mit Briefen, wir brauchen Daten!

Was hat Dich bewogen Bullet zu gründen?

Die Vorgeschichte ist etwas tragisch: In verantwortlicher Position hatte ich in einem meiner vorherigen Unternehmen einen wichtigen Brief von einem Anwalt verloren. Übrigens keine Ausnahme: Elf Prozent der Briefe erreicht die Geschäftsleitung erst gar nicht. Das Ärgerliche in meinem Fall: Die Konsequenzen waren teuer. Wir mussten sogar den Namen des betroffenen Unternehmens ändern. In dem Moment habe ich gedacht: Es muss doch eine bessere Lösung in unserem Informationszeitalter geben, als ausgedruckte Buchstaben auf toten Bäumen durch das Land zu schicken, die dann auch noch verloren gehen.

Briefpost digitalisieren, DSGVO Dienstleister

BULLET digitalisiert Geschäftspost – Florian Eismann CEO und Gründer von Bullet Global GmbH, bulletglobal.com

Was ist das Besondere an dem Startup Bullet?

Bullet zeichnet sich durch seinen klaren Fokus auf die Bedürfnisse der Mittelständler aus: keine Fixkosten, einfache Handhabung, hohe Sicherheitsstandards, intelligente Datenverwaltung.

Hast Du Dich sofort Vollzeit selbstständig gemacht?

Ja. Wenn ich etwas mache, dann zu 100 Prozent. Halbe Sachen kamen für mich noch nie in Frage.

Wo soll Bullet in 5 Jahren stehen?

In fünf Jahren sind wir ein B2B-Ökosystem für die intelligente Datenverwaltung von Mittelständlern und kleinen Unternehmen. Wir dürfen nicht vergessen: Aktuell haben Mittelständler einen enormen Wettbewerbsnachteil, weil sie über viel geringere Datenmengen verfügen als Konzerne. Ausgehend von dieser Datenmenge ist es beispielsweise viel einfacher, Einkaufspreise und Geschäftsmodelle zu optimieren. Dank Bullet können zukünftig auch Mittelständler große, anonymisierte Daten sicher nutzen und mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz analysieren. Die Blockchain kann dabei als technologische Lösung fungieren, um Transparenz und Sicherheit innerhalb des Ökosystems zu gewährleisten.

Herzlichen Dank für das Interview! Wir wünschen Euch weiterhin viel Erfolg und freuen uns jetzt schon darauf Neues von Dir und Bullet zu hören!


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Jetzt mit Semra Dindas, dem Autor dieses Beitrags vernetzen:

Semra Dindas, die Assistenz der Geschäftsführung bei Selbststaendigkeit.de, vereint umfassende internationale Erfahrung und fundierte wirtschaftliche Kenntnisse. Ihre Rolle als Managerin für Internationale Operationen bei Teknik Fuarcılık und ihre Tätigkeit in den Internationalen Beziehungen bei der ITM International Textile Machinery Exhibition unterstreichen ihre Fähigkeit, in einem globalen Umfeld zu agieren und zu koordinieren. Ihr akademischer Hintergrund in Wirtschaftswissenschaften von der Wirtschaftsuniversität Wien ergänzt ihre beruflichen Kompetenzen, die sie in ihre zusätzliche Verantwortung für die Koordination der Advertorials bei Selbststaendigkeit.de einbringt.

Privat ermöglicht ihr die Flexibilität ihrer Tätigkeit bei Selbststaendigkeit.de, auf einem Bauernhof in der Türkei zu leben. Diese besondere Lebensweise spiegelt ihre Wertschätzung für Natur und Unabhängigkeit wider und bietet ihr einen ausgleichenden Kontrast zu ihrem beruflichen Alltag.

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