WaschMal – der deutschlandweite Wäscheservice

Verfasst von Roul Radeke. Zuletzt aktualisiert am 29 Februar, 2024
Lesezeit Minuten.
WaschMal ist der mobile Wäscheservice von nebenan. Das Startup sorgt dafür, dass Wäsche abgeholt, professionell gereinigt und wieder zum Kunden zurückgebracht wird. Wir haben Stefan Büssemaker getroffen und ihn gefragt, was WaschMal ist und warum der Service einen Hype in Deutschland auslösen wird.  

Stefan, welche goldene Regel würdest Du anderen Gründern mit auf den Weg geben?

Es ist wichtig, sich selbst zu organisieren und Multitasking-fähig zu sein. Dafür hilft es, seine Arbeitszeit genau einzuteilen und einen klaren Cut zu machen.

Ich arbeite agil mit dem kostenlosen Tool Kunagi. Es hilft mir alle meine Themen zu priorisieren, Aufgaben zu definieren und meine Ziele zu erreichen. Themen werden mit einem Einzeiler – zum Beispiel „Einführung Paypal im Web“ - definiert, woraus ich kleine Arbeitspakete ableite. Diese werden Schritt für Schritt abgearbeitet. Ich kann das Tool wirklich jedem ans Herz legen.

Was waren Deine Top 3 Learnings bei der Unternehmensgründung?

Keiner investiert in deine Idee ohne fertiges Produkt oder mindestens ein Testprodukt. Versuch also gar nicht erst, mit Nichts in der Hand Investoren zu finden und deine Idee zu pitchen. Wichtig ist auch, einfach mal zu starten. Besonders im E-Commerce Bereich wirst du immer besser werden, wenn du immer weiter optimierst. Ansonsten kann ich nur den Tipp geben, immer weiter zu machen.

Was ist Dein Geschäftsmodell?

Vielleicht kennst du das auch: Du hast am nächsten Tag einen Termin beim Kunden und musst dafür deinen Anzug von der Reinigung abholen. Der Weg dahin liegt noch nicht einmal auf dem Weg und dazu kommt man heute wieder nicht rechtzeitig aus dem Büro. Dazu Stau oder die Bahn hat mal wieder Verspätung. Also hetzt man sich durch den Feierabendverkehr, da die Reinigung nur bis 18:00 Uhr geöffnet hat. Man kommt zur Reinigung und ist doch zu spät.

Hier kommt WaschMal ins Spiel: Wir holen deine Wäsche von der Arbeit, von Zuhause oder sogar vom Fußballplatz ab! Der Kunde geht auf WaschMal.de oder verwendet die WaschMal App aus dem AppStore. Im ersten Schritt gibt der Kunde seine Postleitzahl oder seinen Ort ein. Nun kann er eine Reinigung in seinem Gebiet wählen und anhand von verschiedenen Kriterien vergleichen. Im nächsten Schritt wird ein sortierter Wäschekorb angezeigt, in dem der Kunde seine gebrauchte Wäsche reinlegen kann. Es wird der Abholzeitpunkt sowie Abholort gewählt. Bezahlt wird aktuell via Lastschrift oder Paypal. Ist der Auftrag aufgegeben, fährt die Reinigung zum definierten Zeitpunkt raus und holt diese ab! Ist die Wäsche gewaschen, bekommt der Kunde eine Nachricht via Mail oder auf sein Smartphone. Der Lieferzeitpunkt und die Adresse können mit 2 Klicks neu definiert werden. Die Kommunikation zwischen Reinigung und Kunde ist dabei automatisiert. Es wird ein vordefinierter Prozess durchlaufen, der dem Kunden und der Reinigung optimale Handlungsspielräume ermöglicht. Der wichtige Vorteil dabei ist, dass die Wäsche des Kunden immer beim Reiniger „um die Ecke“ bleibt. Die Lieferwege bleiben klein und effizient, was sich auf einen besseren Preis bei besserer Qualität auswirkt.

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Der WaschMal Gründer Stefan Büssemaker, waschmal.de

Wer ist Deine Zielgruppe und wie erreichst Du sie?

Die Zielgruppe ist sehr gemischt. Hauptsächlich wird WaschMal von Arbeitnehmern mit Anzügen verwendet. Es kommen aber immer mehr Artikel wie Pullover, Jacken und Schlafanzüge in den „Online-Wäschekorb“ hinzu. Auch Gardienen mit Auf- und Abhängservice werden angeboten. Insgesamt stehen über 100 unterschiedliche Artikel zur Verfügung, die der Kunde wählen kann.

Was hat Dich bewogen WaschMal zu gründen?

Ich war vor WaschMal als Innovationsmanager bei Kunden vor Ort tätig und bin sehr viel gereist. Ich wollte keine Zeit mehr nach der Arbeit damit verbringen meine Wäsche zur Reinigung zu bringen und habe immer über das Problem geschimpft „Warum kann die denn keiner abholen? Genauso wie Essen bei Lieferando!“ So kam mir die Idee eines mobilen Wäscheservice. Ich habe keine Ausbildung oder Meisterprüfung als Reiniger abgelegt, aber weiß wie E-Commerce funktioniert. Durch meinen damaligen COO habe ich gelernt was eine erfolgreiche Partnerschaft im Business heißt. Zwei unterschiedliche Parteien arbeiten zusammen und erschaffen einen gemeinsamen Mehrwert. Gemeinsam erfolgreich sein, wobei sich jeder auf sein Spezialgebiet fokussiert. Genau das ist WaschMal!

Was ist das Besondere an dem Startup WaschMal?

WaschMal vermittelt die Aufträge an Reinigungen vor Ort. Egal ob Großstadt oder Dorf. WaschMal hat also keine eigene Reinigung, keine Mitarbeiter für die Reinigung, keine Fahrzeuge, keine Waschmaschinen und auch keine Fahrer. Wir verwenden bestehende Infrastrukturen und vermitteln diese Aufträge „nur“. Da wir mit Meisterbetrieben vor Ort arbeiten, können wir einen günstigeren Preis mit besserer Qualität anbieten. Das Ganze nicht nur in Berlin, sondern in über 80 Städten in Deutschland. In Köln sage ich immer: „Wir sind auch in Dormagen“!

Wie löst du Dein Daily Business?

WaschMal löst das Problem deutschlandweit und vermittelt die Aufträge an Reinigungen vor Ort. Reinigungen geben im Vorfeld Preise für unterschiedliche Artikel ein sowie mögliche Abholzeiten und Liefergebiete. Die Aufwände werden also auf die Reinigungen verteilt. Der Bestellprozess ist vollautomatisiert und fertig implementiert. Von der Bestellung bis zur Abrechnung sind jetzt keine Aufwände auf Seiten WaschMal mehr notwendig.

Abgerechnet wird auch automatisch mit PayPal oder Lastschrift. Selbst die Abrechnung für die Steuererklärung ist automatisiert. Mein Steuerberater ist fasziniert. Wir haben hier ein sehr erfolgreiches Konstrukt zusammen erstellt.

Implementiert habe ich die Web- und Android-Lösung komplett alleine. Bei der iOS App habe ich mir Hilfe von der pimentaGroup und bei der Aufstellung des Corporate Designs Henning Bauschulte aus Berlin dazu geholt. Beide kann ich sehr wärmstens empfehlen. Den Vertrieb zur Akquise von Reinigungen habe ich größtenteils telefonisch gemacht, aber auch viele Reinigungen persönlich besucht. Das hat sehr viel Spaß gemacht!

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WaschMal – der deutschlandweite Wäscheservice, waschmal.de

Hast Du von Anfang an Geld verdient oder gab es auch richtige Durststrecken?

Ich habe WaschMal komplett eigen finanziert. Durststrecken? Ja, davon kann ich ein Liedchen singen. Für eine Idee zu arbeiten, die sich nicht trägt ist sehr hart. Ich habe meinen Job gecancelt, um mich auf WaschMal voll und ganz zu fokussieren. Jetzt läuft WaschMal automatisiert und nur noch wenige Aufwände sind nötig. Nun ist es Zeit für effizientes Marketing und hierfür suche ich einen Co-Founder / Investor. Die Aufwände sollen wieder steigen!

Hast Du Dich sofort Vollzeit selbstständig gemacht?

Ich habe den ersten Prototypen abends nach der Arbeit implementiert. Das heißt Arbeitszeiten von 16 Stunden täglich. Am Wochenende durchknüppeln. Freundin, Familie und Freunde haben mich nicht mehr gesehen. Ab August 2016 habe ich mich voll und ganz auf WaschMal konzentriert und die wichtigsten Meilensteine umgesetzt.

Wie sieht aktuell Deine Arbeitswoche aus?

Ich arbeite auf Teilzeit gerade im Bereich E-Commerce und betreue mehrere Shop-Systeme. Wenn ich nach Hause komme, dann arbeite ich direkt weiter an WaschMal. E-Commerce ist mein Hobby - das macht mir Spaß. Deshalb ist es eigentlich gar keine Arbeitszeit, sondern eher Freizeit während der ich Geld verdienen kann! 😉

Wo siehst Du Dich und WaschMal in 5 Jahren?

Ich hoffe, dass ich weiterhin gesund bleibe und dass WaschMal genauso viel Spaß macht wie bisher. Wenn WaschMal immer noch so funktioniert wie bisher, dann bin ich glücklich. WaschMal in der EU wäre natürlich auch etwas, was ich sehr spannend finden würde. Ich hoffe, dass ich zeitnah einen geeigneten Co-Founder / Investor für das Marketing finde. Ich glaube dadurch lässt sich vieles beschleunigen.

Herzlichen Dank für das Interview! Wir wünschen Euch weiterhin viel Erfolg und freuen uns jetzt schon darauf Neues von Euch und WaschMal zu hören!


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Jetzt mit Roul Radeke, dem Autor dieses Beitrags vernetzen:

Roul Radeke ist Gründer und Geschäftsführer von Selbststaendigkeit.de. Das Onlineportal bietet Existenzgründern und Unternehmern News aus der Gründer- und Unternehmerszene, hilfreiches Wissen für die Gründung und Führung von Unternehmen, geförderte Existenzgründungsberatung (AVGS-Coaching) sowie digitale Produkte für die Selbstständigkeit.

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