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30 Ideen für die Mitarbeitermotivation als Erfolgsfaktor für Selbstständige

Verfasst von Roul Radeke. Zuletzt aktualisiert am 21 Februar, 2024
Lesezeit Minuten.
Die Mitarbeitermotivation sorgt nicht nur für ein angenehmeres Arbeitsklima im Betrieb. Unternehmer und Vorgesetzte, die ihre Angestellten individuell motivieren, verringern teure Fehlzeiten, fördern die generelle Leistungsfähigkeit und stärken den Zusammenhalt des Teams. Lesen Sie im folgenden Artikel, mit welchen Methoden Sie diese Ziele erreichen, warum sie funktionieren und was Sie unbedingt vermeiden müssen, weil es der Motivation schadet.  

30 Ideen, wie Sie Ihre Mitarbeiter motivieren können

Eine bessere Mitarbeitermotivation erreichen Sie durch die gezielte Kombination geeigneter Maßnahmen. Lernen Sie im Folgenden einige kennen und holen Sie sich Anregungen und Tipps für die Motivationsstrategie in Ihrem Unternehmen.

  1. 1
    Generelles Betriebsklima/Arbeits-Atmosphäre

    Das A und O eines guten Betriebsklimas ist eine offene Kommunikation. Klar formulierte Aussagen helfen, Missverständnisse zu vermeiden. Machen Sie Entscheidungen beispielsweise in wöchentlichen Teamsitzungen transparent und beziehen Sie Ihr Personal frühzeitig in Entscheidungsprozesse mit ein.

  2. 2
    Regelmäßiges Feedback und Lob

    Geben Sie Ihren Mitarbeitern individuelles Feedback, können sie die neuen Informationen sofort umsetzen. Loben Sie sie vor den anderen Teammitgliedern, motivieren Sie gleichzeitig das gesamte Team. Geben Sie nicht nur sporadisch, sondern regelmäßig Rückmeldung, denn das erzeugt bei den Angestellten Vertrauen und Sicherheit, was die Mitarbeitermotivation ebenfalls fördert.

  3. 3
    Belohnungen/Anerkennung

    Nutzen Sie auch die Methoden der extrinsischen Mitarbeitermotivation und führen Sie ein System für die Belohnung besonderer Leistung ein. Möglichkeiten gibt es viele: einmalige Prämien für herausragende Leistungen, Gutscheine für erfolgreich umgesetzte Verbesserungsvorschläge und je nach erzieltem Umsatz gestaffelte Boni sind nur ein paar Beispiele hierfür.

  4. 4

    Spielräume schaffen

    Vertrauen in Ihre Angestellten erhöht deren intrinsische Motivation. Übermäßige Kontrolle wirkt hingegen oft demotivierend, weshalb Sie diese auf das notwendige Minimum reduzieren sollten.

  5. 5
    Finanzielle Anreize

    Diese gewähren Sie ergänzend zur Gehaltszahlung. Bei Arbeitnehmern beliebt sind die betriebliche Altersversorgung, vermögenswirksame Leistungen und die Berufsunfähigkeitsversicherung. Aber auch Zuschüsse zum Mittagessen oder zur Anreise können ein positives Signal für Ihre Angestellten sein.

  6. 6
    Faire Gehaltsstrukturen

    Zahlen Sie Ihren Mitarbeitern ein angemessenes Gehalt, können Sie sie erfahrungsgemäß länger halten. Erbringt ein Beschäftigter herausragende Leistungen, bieten Sie ihm im Mitarbeitergespräch eine Gehaltserhöhung oder ein Bonus-Modell an.

  7. 7
    Verpflegung vor Ort

    Kaffee ist hierzulande die Nummer eins unter den Bürogetränken. Ihre Angestellten werden es zu schätzen wissen, wenn Sie diesen kostenlos zur Verfügung stellen. Zusätzlich können Sie für mehr Energie bei der Arbeit auch Erfrischungsgetränke, frisches Obst oder Müsli anbieten.

  8. 8
    Möglichkeiten für Fortbildungen

    Nicht nur zur Verbesserung der für die Arbeit wichtigen Kompetenzen, sondern auch zur Erhöhung der intrinsischen Motivation ist es sinnvoll, Fortbildungen auf Firmenkosten anzubieten. Damit interessierte Mitarbeiter nichts von ihrer Freizeit opfern müssen, stellen Sie sie für die Dauer der Weiterbildungsmaßnahme frei.

  9. 9
    Teamaktivitäten/Ausflüge

    Ein gelegentliches Teamevent wirkt wie ein Energieschub und fördert den Teamzusammenhalt. Beliebt sind beispielsweise Kletterpfade und das Ideensammeln bei einer Tagestour im Wald. Dadurch kann Ihr Team kurzzeitig aus der Routine ausbrechen und frische Kraft sammeln.

  10. 10
    Flexible Arbeitszeiten/Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben

    Starre Arbeitszeiten wirken äußerst demotivierend, denn niemand kann auf Bestellung kreativ sein. Ohne Gleitzeitregelung müssten Sie auf vielversprechende High Potentials verzichten, die sich in der Familienphase befinden. Ein Change Management kann die Einführung neuer Arbeitszeitmodelle unterstützen.

  11. 11
    Mehr Eigenverantwortung durch flache Hierarchien

    Vermeiden Sie zu detaillierte Vorschriften. Stimmen Sie sich lieber in einem angemessenen Rahmen ab und trauen Sie Ihren Angestellten Eigenverantwortung zu. Flache Hierarchien begünstigen diese vertrauensbasierte Zusammenarbeit.

  12. 12
    Offenes Ohr für Probleme

    Bieten Sie Ihren Angestellten mehrere Möglichkeiten, Feedback abzugeben, Fragen zu stellen oder Probleme anzusprechen. Beispiele dafür sind Meetings, Umfragen, Mitarbeitergespräche, aber auch Angebote wie ein Kummerkasten (eventuell digital), bei denen die Barrieren für eine Kontaktaufnahme bewusst niedrig gehalten werden.

  13. 13
    Mentoring/Gutes Onboarding

    Achten Sie bei neuen Mitarbeitern auf ein funktionierendes Onboarding, damit diese schnell und reibungslos in ihren Arbeitsbereich eingegliedert werden. Wenn es innerhalb Ihrer Organisation möglich ist, stellen Sie ihnen Mentoren zur Seite.

  14. 14
    Sinn der Arbeit offenlegen

    Nur Menschen, die wissen, warum sie ihren Job machen, sind dafür ausreichend intrinsisch motiviert. Fragen Sie jeden Mitarbeiter nach seinem größten Wunsch. Und erarbeiten Sie zusammen einen Plan, wie er das Gewünschte erzielen kann.

  15. 15
    Vorbildliche Führung zeigen

    Nur wer als Teamleiter selbst ein Vorbild ist, eignet sich für die Mitarbeitermotivation. Erwarten Sie von Ihren Beschäftigten Mehrarbeit, müssen Sie diese ebenfalls wenigstens zeitweilig verrichten. Aber auch in Sachen Arbeitszeit, Kommunikation, Fehlerkultur etc. können Sie ein echtes Vorbild sein!

  16. 16
    Offene Fehlerkultur praktizieren

    Fehler sollten mit dem jeweiligen Mitarbeiter sachlich diskutiert werden. Lassen Sie sie zu, bremsen Sie die Kreativität Ihrer Angestellten nicht aus. Weil es nicht für alles eine eindeutige Lösung gibt, sollten Ihre Teammitglieder nach dem Prinzip Versuch und Irrtum vorgehen können.

  17. 17
    Erfolge feiern

    Möchten Sie als Vorgesetzter Ihre Teammitglieder zu mehr Leistung anspornen, sollten Sie auch kleine Erfolge mit ihnen feiern. Dazu reicht es völlig aus, mit einem Kaffee oder einer Pizza-Runde auf Kosten des Hauses anzustoßen und sich den erreichten Meilenstein nochmals zu vergegenwärtigen.

  18. 18
    Feedback einholen

    Führen Sie in regelmäßigen Abständen bei Ihren Mitarbeitern eine anonymisierte Umfrage durch. Fragen Sie, was ihnen aktuell im Team und an einzelnen Kollegen gefällt und was verbessert werden müsste.

  19. 19
    Ziele festlegen

    Legen Sie für Ihr Team ein klares Ziel fest, das innerhalb eines bestimmten Zeitraums zu erledigen ist. Und versprechen Sie, dass es beim Erreichen dieses Zieles eine Prämie für alle Teammitglieder gibt.

  20. 20
    Aufgabengebiet entsprechend den Interessen erweitern

    Fallen Angestellte durch ihre besondere Leistungsmotivation auf, bitten Sie sie zu einem außerplanmäßigen Mitarbeitergespräch zu sich. Fragen Sie sie, für welches Aufgabengebiet sie sich interessieren und erweitern Sie ihre Kompetenzen entsprechend.

  21. 21
    Mehr Teamarbeit zulassen

    Lassen Sie einzelne Projekte im Team bearbeiten, erhalten Sie das Arbeitsergebnis nicht nur schneller. Sie stärken außerdem den Zusammenhalt unter den Kollegen, verbessern das Arbeitsklima und wirken Mobbing entgegen.

  22. 22
    Betriebliche Gesundheitsförderung

    Gesundheitsförderung im Unternehmen (oder durch das Unternehmen bezuschusst), z. B. Rückenschule oder Yoga, bringt mehrere Vorteile. Sie kann nicht nur zur Senkung des Krankenstandes beitragen, sondern stärkt auch die Mitarbeitermotivation. Fragen Sie vorab, an welchen Angeboten Ihre Angestellten interessiert sind.

  23. 23
    Individuelle Arbeitsplatzgestaltung

    Lassen Sie Ihre Mitarbeiter ihre Arbeitsplätze selbst gestalten, haben sie mehr Freude an der Arbeit. Sie fühlen sich mit ihren Wünschen ernst genommen und sind eher leistungsbereit.

  24. 24
    Kleine Aufmerksamkeiten

    Mit kleinen Aufmerksamkeiten wie einem Tankgutschein zeigen Sie Ihren Angestellten Ihre Wertschätzung. Eine Bürotasse mit einem individuellen Motiv erinnert beim täglichen Bürokaffee an Sie.

  25. 25
    Betriebsmittel günstig abgeben

    Computer, Laptops und andere Arbeitsmittel sind heutzutage innerhalb kürzerer Zeitabstände technisch veraltet. Anstatt sie als Elektroschrott zu recyceln, verkaufen Sie sie einfach für geringes Geld an Ihre Mitarbeiter.

  26. 26
    Flexible Arbeitsmodelle zulassen

    Ermöglichen Sie es einigen Mitarbeitern auf Wunsch, im Homeoffice zu arbeiten, lassen sich Job und familiäre Verpflichtungen besser vereinbaren. Regelmäßige Teamsitzungen im Büro und tägliche Chats sorgen für den notwendigen Informationsaustausch.

  27. 27
    Hospitationen durchführen

    Der tägliche Arbeitsalltag kann ohne Abwechslung demotivierend wirken. Lassen Sie einfach einmal einen Mitarbeiter in einer anderen Abteilung hospitieren: Wer sonst im Verkauf arbeitet, versteht die Arbeit im Einkauf besser, wenn er dort Kollegen zusieht.

  28. 28
    Winner-Mindset einführen

    Das Geheimnis des Erfolgs ist das sogenannte Winner-Mindset: Der Erfolg stellt sich dann ein, wenn man hart arbeitet und fest an ihn glaubt. Um die Motivation Ihres Teams zu stärken, bringen Sie es dazu, an Ihr gemeinsames Ziel zu glauben. Später beschreiben Sie rückblickend jeden Etappensieg.

  29. 29
    Kampf gegen Mobbing

    Mobbing ist der Motivationskiller überhaupt. Machen Sie Ihren Angestellten unmissverständlich klar, dass Sie Anfeindungen von Kollegen durch Kollegen nicht dulden. Lassen Sie Ihr Team Regeln aufstellen, wie Sie mit Mobbern umgehen und wenden Sie diese konsequent an.

  30. 30
    Selbstmotivation fördern

    Sind Mitarbeiter imstande, sich selbst zu motivieren, erleichtert Ihnen dies die Arbeit. Bieten Sie die Möglichkeit an, an Softskill-Seminaren teilzunehmen oder bieten Sie Termine bei einem internen Coaching hierfür an.

Schnellcheck Mitarbeitermotivation - die wichtigsten Fragen auf einen Blick

Eine gute Mitarbeitermotivation ist für Unternehmen essenziell. Sie steigert die Effektivität des gesamten Teams und damit letztlich den Unternehmenserfolg:

  • Kann ich Mitarbeiter motivieren?
    Die Mitarbeitermotivation fördern Sie vor allem, indem Sie materielle und immaterielle Wertschätzung zeigen, auf eine funktionierende Kommunikation achten und den Zusammenhalt der Teams stärken.
  • Wie kann ich mein Team motivieren?
    Übertragen Sie den Teammitgliedern gemeinsame Verantwortung, fördern Sie die Transparenz und Kooperation innerhalb der Teams und erkennen Sie Teamleistungen als solche an. Behalten Sie intrinsische und extrinsische Faktoren stets im Blick.
  • Warum ist Motivation am Arbeitsplatz wichtig?
    Arbeitnehmer, die ihre Tätigkeit mit großem Engagement ausüben, sind zufriedener und leistungsfähiger als Mitarbeiter, die nur Dienst nach Vorschrift machen. Im Idealfall steigt auch die Bindung an das Unternehmen und sie wechseln den Job weniger schnell.

Was ist Mitarbeitermotivation und was gehört dazu?

Das Beratungsunternehmen Gallup führt jährlich eine Studie zur Arbeitsplatzqualität durch und veröffentlicht die Ergebnisse im Gallup Engagement Index. Die Untersuchung im Jahr 2019 kam hinsichtlich der Bindung von Arbeitnehmern an ihr Unternehmen und der Mitarbeitermotivation zu folgenden Ergebnissen:

  • 16 Prozent empfinden keine Bindung (innerliche Kündigung)
  • 69 Prozent fühlen sich wenig gebunden (Dienst nach Vorschrift)
  • 15 Prozent weisen eine hohe Bindung auf (hochmotiviert)

Durch diese unzureichende Mitarbeiterbindung entsteht der gesamten Volkswirtschaft laut Gallup ein Schaden von ca. 122 Milliarden € pro Jahr. Unter den Mitarbeitern, die innerlich gekündigt haben, sind oft Experten und Talente, die ein Unternehmen nicht verlieren sollte. Die Ursachen für fehlende Mitarbeitermotivation sieht Gallup vorwiegend im Management der Führungskräfte. Diese haben einen großen Einfluss auf die Unternehmenskultur und damit auf die Mitarbeiterbindung, welche stark davon abhängt, wie die Bedürfnisse der Arbeitnehmer Beachtung finden. Im Rahmen der Umfrage brachten jedoch 85 Prozent der Angestellten zum Ausdruck, das ihre Bedürfnisse am Arbeitsplatz nicht oder nur zum Teil erfüllt werden.

Intrinsische und extrinsische Motivation

Die Bedürfnisse der Arbeitnehmer sind die Basis der Motivation. Denn das Handeln jedes Menschen ist darauf ausgerichtet, seine Bedürfnisse zu befriedigen. Daran setzt die Mitarbeitermotivation an, wobei die beiden Ausprägungen der menschlichen Motivation zu beachten sind: die extrinsische und die intrinsische Motivation. Folgende Tabelle zeigt die Unterschiede:

EXTRINISTISCHE MOTIVATIONINTRINSISCHE MOTIVATION
DefinitionMitarbeiter werden durch Einflüsse von außen zur Leistung motiviert.Mitarbeiter sind motiviert, weil sie die Arbeit an sich als positiv empfinden und sich dem Unternehmen verbunden fühlen. Vorgesetzte müssen die Bedingungen dafür schaffen, dass die intrinsische Motivation entsteht bzw. erhalten bleibt.
Motivierende Aspekte- materielle Belohnung
- positives und negatives
  Feedback
- Wettbewerbe
- Beförderungen
- Sinnhaftigkeit und Wichtigkeit
  der Arbeit zu den individuellen
  Interessen und Talenten passende
  Aufgaben
- Möglichkeiten zur Potenzialentfaltung
  (Herausforderungen)
- Freiräume und Vertrauen
- gutes Betriebsklima
Motivierende Wirkung- wirkt kurzfristig
- nicht langanhaltend
- kann zu
  Gewöhnungseffekten
  führen
- ist entweder bereits vorhanden oder muss
  erst aufgebaut werden (längerfristig)
- anhaltender Effekt
Eignungvorwiegend Aufgaben, bei denen sich ein Ziel definieren lässt und die Zielerreichung messbar istgrundsätzlich alle Arbeiten, speziell auch komplexere und kreative Aufgaben

In den meisten Unternehmen kommen beide Formen der Mitarbeitermotivation zur Anwendung. Extrinsische Faktoren allein reichen oftmals nicht aus. Kombinieren Sie die Maßnahmen so, dass die Angestellten ihre individuellen Bedürfnisse mithilfe der Arbeit bestmöglich erfüllen können. Diese zu erkennen, ist für Vorgesetzte eine besondere Herausforderung.

Woran erkenne ich motivierte Mitarbeiter?

Die einfachste Lösung besteht darin, intrinsisch motivierte Fachkräfte einzustellen. Passen sie darüber hinaus noch gut in das jeweilige Team, sind sie eine Bereicherung für die gesamte Belegschaft. Sie sind sogar imstande, andere Teammitglieder mit ihrer Begeisterung für die Arbeit anzustecken. Ob es sich bei den Bewerbern um hoch motivierte Talente handelt, können Personaler bereits im Vorstellungsgespräch herausfinden. Dazu stellen sie den Kandidaten entsprechende Fragen.

Mitarbeitermotivation als Erfolgsfaktor für Ihr Start-up

Gründer eines Start-ups sollten von Beginn an eine Unternehmenskultur aufbauen, die beste Voraussetzungen für die Mitarbeitermotivation bietet. Auch wenn junge Unternehmen vor ganz besonderen Herausforderungen stehen, darf dieser Aspekt nicht vernachlässigt werden. Er wirkt sich nachhaltig auf den wirtschaftlichen Erfolg aus, denn motivierte Arbeitnehmer:

  • schaffen es, Kunden zu begeistern
  • können sich besser konzentrieren
  • liefern höhere Qualität
  • sind kreativer
  • werden seltener krank

Eine 2020 veröffentlichte internationale Studie des dänischen Unternehmens Peakon ergab, dass sich fehlende Mitarbeitermotivation deutlich auf die Wirtschaftlichkeit eines Unternehmens auswirkt. Wenn sich Arbeitnehmer nicht zum Unternehmen zugehörig fühlen, verdoppelt sich das Kündigungsrisiko, während sich die Arbeitsleistung halbiert. Auch ist Anzahl der Krankheitstage im Durchschnitt um 75 % höher als bei motivierten Mitarbeitern.

Für intrinsisch motivierte Arbeitnehmer sind Start-ups grundsätzlich interessant, da sie dort einen sichtbaren Beitrag zum Erfolg des Unternehmens leisten können und oft gute persönliche Entwicklungsmöglichkeiten sehen. Verlassen Sie sich als Gründer aber nicht ausschließlich darauf. Betrachten Sie die Mitarbeitermotivation als eine wichtige Aufgabe, auch wenn Sie zunächst nur ein Kleinunternehmen führen. Dafür gibt es folgende Gründe:

  • hohe Bedeutung engagierter Teammitglieder für die schnelle Etablierung des Start-ups
  • Erfordernis hoher Lernbereitschaft, da sich Start-ups oft ungewohnten Aufgaben stellen müssen
  • häufig Notwendigkeit für Überstunden, zu denen motivierte Angestellte eher bereit sind
  • Ausgleich der oft vergleichsweise geringeren Gehälter und Sicherheiten durch motivierende Unternehmenskultur
  • schwierigeres Halten guter Arbeitnehmer aufgrund des Fachkräftemangels

Tipp: 

Vermeiden Sie es im Sinne der Mitarbeitermotivation, Ihre Angestellten zu überfordern, indem z. B. Mehrarbeit zur Normalität wird. Nicht zu unterschätzen ist auch die Vorbildwirkung der Gründer, was das Engagement, die Flexibilität und die Bereitschaft zum Verzicht angeht.

Methoden für die Mitarbeitermotivation

Als Führungskraft haben Sie verschiedene Möglichkeiten, die Mitarbeitermotivation in Ihrem Betrieb zu verbessern. Ein Modell aus der Theorie, das in seiner aktualisierten Version auch heute noch in der Praxis vieler Personaler Anwendung findet, ist die sogenannte Bedürfnispyramide nach Maslow.

Dieses Stufenmodell der Motivation wurde um 1943 von dem US-amerikanischen Verhaltensforscher Abraham Maslow entwickelt. Maslow entdeckte, dass es unterschiedliche Motive gibt. Jede der Pyramidenstufen lassen sich speziellen Grundbedürfnissen des Menschen zuordnen. Maslow unterscheidet bei seinem Modell Defizit- und Wachstumsbedürfnisse. Erstere nehmen die untersten drei Stufen der Pyramide ein, die Wachstumsbedürfnisse die beiden oberen. Die Bedürfnisse, die auf einem Mangel beruhen, müssen zuerst befriedigt sein, damit Menschen ein Gefühl der Zufriedenheit verspüren. Ist dies der Fall, wenden sie sich den Wachstumsbedürfnissen zu. Die einzelnen Stufen der Pyramide haben folgende Bedeutung:

Bedürfnispyramide nach Maslow
  • Physische Grundbedürfnisse
    Diese sind für das Überleben notwendig, wozu z. B. der Schlaf und das Essen gehören.
  • Sicherheitsbedürfnis
    Dazu gehören u. a. die Sicherheit der Wohnung und des Arbeitseinkommens.
  • Soziale Bedürfnisse
    Diese umfassen beispielsweise die Beziehung zu anderen Menschen und das Bedürfnis nach Kommunikation.
  • Individualbedürfnisse
    Sie unterscheiden sich individuell und können z. B. Erfolg, Status oder persönliche Interessen einschließen.
  • Selbstverwirklichung
    Die eigenen Potenziale werden erkannt und entfaltet.

Die Theorie aus der Maslow‘schen Bedürfnispyramide wurde später von bekannten Management-Forschern weiterentwickelt. Doch Maslow gewann bei seinen Feldforschungen in Unternehmen noch weitere Erkenntnisse: Vorgesetzte, die

  • Mitarbeiter über die Befriedigung ihrer Defizitbedürfnisse motivieren, ziehen sich passive und satte Angestellte heran,
  • mit finanziellen Anreizen und Statusaufwertung locken, motivieren nur kurzfristig und müssen die gebotenen Benefits laufend steigern, damit sie ihre Wirkung nicht verlieren,
  • die Bedürfnisse laufend befriedigen, sorgen dafür, dass das Personal die Benefits als selbstverständlich ansieht und verärgert ist, wenn sie einmal ausbleiben.

Daher geben moderne Motivationsforscher Vorgesetzten den Tipp, ihren Mitarbeitern Freiräume zur Selbstverwirklichung zu geben und ihnen dabei die nötige Anerkennung zukommen zu lassen. So bleibt ihre intrinsische Motivation erhalten. Die berufliche Praxis zeigt leider, dass viele Arbeitgeber nicht die Voraussetzungen erfüllen, die Arbeitnehmer befähigen, die höheren Stufen der Bedürfnispyramide zu erklimmen.

Absolute No-Gos und Irrtümer bei der Mitarbeitermotivation

Auch wenn immer mehr Firmen den Wert der Mitarbeitermotivation erkannt haben, gibt es Betriebe, die die folgenden Fehler machen und ihre Angestellten damit demotivieren.

1. Nicht richtig Kritik üben

Sachliche und in einem freundlichen Ton formulierte Kritik wirkt nicht verletzend. Allerdings sollte sie nicht vor anderen Mitarbeitern geäußert werden (Bloßstellung!). Genauso falsch ist es, nichts zu sagen, weil der Mitarbeiter die Fehler dann nicht korrigieren kann.

2. Unterbezahlung/zu späte Gehaltszahlung

Ganz egal, wie hoch die intrinsische Motivation eines Mitarbeiters ist: Schlecht bezahlte Jobs haben eine äußerst demotivierende Wirkung. Unpünktliche Gehaltszahlungen sorgen ebenfalls oft dafür, dass sich der Beschäftigte eine andere Arbeit sucht.

3. Kontrollwahn

Auch heute noch gibt es Vorgesetzte mit Kontrollzwang. Sie verlangen für jedes kleine Detail Erklärungen und engen ihre Mitarbeiter so ein, dass diese die Lust an der Arbeit verlieren. Verantwortung abzugeben ist für Gründer oftmals schwer, jedoch unerlässlich für die Motivation von guten Mitarbeitern.

4. Mangelnder Respekt

In nicht wenigen Fällen gehen die Feindseligkeiten sogar von der Führungsebene aus. Sie duldet den schlechten Umgang im Unternehmen oder unterstützt die Intrigen mancher Mitarbeiter.

5. Bedürfnisse der Mitarbeiter ignorieren

Auch wenn Führungskräfte viel zu tun haben, gehört es zu ihren Aufgaben, sich um die Probleme ihres Teams zu kümmern. Fühlen sich die Angestellte im Stich gelassen, lösen sie das Problem auf ihre Weise. Da ihnen aber oft der große Überblick fehlt, kommt es zu Fehlern.

6. Sich nicht an Abmachungen halten

Vertrauen in Ihre Führung erhalten Sie, wenn Sie sich an Abmachungen halten, die Sie mit Ihren Beschäftigten getroffen haben. Alles andere wirkt demotivierend.

7. Die Erfolge anderer für sich verbuchen

Nichts ist für Angestellte frustrierender als ein Vorgesetzter, der so tut, als sei der von ihnen erzielte Erfolg sein eigenes Verdienst. Erkennen Sie die Leistung Ihres Personals entsprechend an – auch in der Öffentlichkeit / im Team.

8. Bevorzugung bestimmter Mitarbeiter

Auch wenn jeder Vorgesetzte Angestellte hat, mit denen er besser oder schlechter zusammenarbeiten kann, darf er andere Mitarbeiter nicht herabsetzen. Er muss um einer guten Mitarbeitermotivation und eines guten Arbeitsklimas willen alle Beschäftigten gleich behandeln.

9. Ungeregelte Personalentwicklung

Hoch motivierte Beschäftigte, die beruflich weiterkommen möchten, können das Bedürfnis entwickeln, den Job zu wechseln, wenn sie den Eindruck haben, dass es in Ihrem Betrieb keine Karrieremöglichkeiten gibt.

Mitarbeitermotivation - reine Chefsache?

Mitarbeitermotivation ist vornehmlich Sache bestimmter Führungskräfte. Sie sind dafür verantwortlich, dass die Zusammenarbeit im Team funktioniert und Angestellte nicht durch Mobbing ausfallen. Außerdem haben sie durch Mitarbeitergespräche und Teamsitzungen einen besseren Überblick über alle Beschäftigten. Als HR-Verantwortliche stellen sie neue engagierte Mitarbeiter ein, die bestmöglich zum Team und zu den Unternehmenswerten passen.

Allerdings ist die Mitarbeitermotivation nicht alleinige Chefsache. Arbeitnehmer starten mit unterschiedlichen Motiven, Einstellungen und Erwartungen in den Job, sodass bereits die richtige Personalauswahl Einfluss auf die spätere Motivation hat. Das Team kann ebenfalls sehr motivierend, aber auch demotivierend wirken. Ob sich die Teammitglieder gegenseitig ergänzen oder blockieren, lässt sich während des Onboarding-Prozesses erkennen und bis zu einem gewissen Grad beeinflussen.

Fazit: Mitarbeitermotivation

Damit die Mitarbeitermotivation optimal funktioniert, müssen mehrere Bedingungen erfüllt sein. Der Vorgesetzte ist diesbezüglich fachlich qualifiziert, hat Führungsqualitäten und Erfahrung im Management von Personal sowie ausreichend soziale Kompetenz. Die Beschäftigten sind bereit, sich motivieren zu lassen. Es gibt außerdem mehrere äußerst engagierte Mitarbeiter, die anderen Teammitgliedern als gutes Beispiel dienen. Und natürlich die Betriebsleitung selbst, die die Notwendigkeit der Mitarbeitermotivation erkannt hat und sie vollumfänglich unterstützt.

Disclaimer

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Jetzt mit Roul Radeke, dem Autor dieses Beitrags vernetzen:

Roul Radeke ist Gründer und Geschäftsführer von Selbststaendigkeit.de. Das Onlineportal bietet Existenzgründern und Unternehmern News aus der Gründer- und Unternehmerszene, hilfreiches Wissen für die Gründung und Führung von Unternehmen, geförderte Existenzgründungsberatung (AVGS-Coaching) sowie digitale Produkte für die Selbstständigkeit.

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