pakadoo – nie wieder Paketen hinterherlaufen

Verfasst von Roul Radeke. Zuletzt aktualisiert am 30 Januar, 2024
Lesezeit Minuten.
Der digitale Service pakadoo ermöglicht den Empfang von privaten Paketen im Büro. Das ist in größeren Unternehmen nicht so einfach möglich bzw. oft verboten. Markus berichtet uns über seine Erfahrungen beim Gründen eines Startup innerhalb eines Unternehmens. Viel Spaß beim Lesen.  

Markus, was ist Dein Expertentipp für andere Jungunternehmer?

Seid bereit für die Startup-Autobahn: Höhen und Tiefen, d.h. Rückschläge und Erfolge wechseln sich in der ersten Zeit ständig ab, da darf man sich nicht entmutigen lassen.

Was war Dein wichtigstes Learning?

Das wichtigste Learning für mich war, wie wichtig es ist, die richtigen Mitarbeiter zu finden, mit denen wir unser Startup schnell voranbringen können. Auch den Ansatz, immer vom Kunden her zu denken, musste ich erst noch verinnerlichen. Last but not least ist heute einer meiner Leitsätze "Experiment – fail – learn – repeat".

Was steckt hinter Eurem Startup?

Unser digitaler Service ermöglicht größeren Unternehmen das professionelle und sichere Handling von Privatpaketen ihrer Mitarbeiter. Dies funktioniert über die eigene Software, die es als App oder Weblösung gibt, sowie unsere Serviceplattform. Gerade in Unternehmen mit mehr als 200 Mitarbeitern ist hier eine professionelle Lösung mit klarem Gefahrenübergang und geregelten Prozessen wichtig, denn sonst kann der Empfang von privaten Paketen schnell im Chaos enden.

Wer ist Deine Zielgruppe und wie erreichst Du sie?

Unsere primäre Zielgruppe sind Unternehmen mit mehr als 200 Mitarbeitern, die ihren Mitarbeitern mit uns den Alltag erleichtern möchten. Unsere Ansprechpartner dort sind entweder direkt die Geschäftsführung oder die Personalleitung, die pakadoo als Social Benefit anbieten. Daneben auch die Logistik, das Facility Management oder die Poststelle, die damit interne Prozesse optimieren und bisher geduldete Privatpakete aus der rechtlichen Grauzone herausholen und mit einem professionellen Prozess legalisieren. Interessant sind wir auch für den CSR-Manager, da durch uns Zustellfahrten gebündelt und damit CO2-Emissionen reduziert werden.

Wir erreichen unsere Ansprechpartner zum einen direkt über unser Sales Team bzw. unsere Telesales-Agentur sowie über externe Berater und Multiplikatoren. Dazu kommen Vorträge, Workshops und Messeauftritte. Nicht zu vergessen ist unsere kontinuierliche PR-Arbeit, Online-Marketing sowie unsere Social Media-Aktivitäten.

Unsere größte Zielgruppe sind allerdings die Onlineshopper, die bei den Unternehmen arbeiten, die unseren Service anbieten. Diese erreichen wir im Moment hauptsächlich über ihre Arbeitgeber sowie über unseren Newsletter, Onlinemarketing und Social Media.

Wie ist die Idee zu pakadoo entstanden?

Der Erfinder Kris Van Lancker hatte ein Problem: seine Frau bestellt gerne online, ist aber, wie die meisten von uns, tagsüber nicht zuhause, wenn die Pakete zugestellt werden. Dann musste er oft am Samstag die Pakete in der Postfiliale oder im Paketshop abholen. Nachdem er mehrere Male dort ewig in der Schlange stand, fragte er sich, warum die Pakete eigentlich nicht dort zugestellt werden können, wo er sich tagsüber aufhält: bei der Arbeit. So kam ihm die Idee, einen Service zu entwickeln, mit dem es auch für größere Unternehmen ganz einfach möglich ist, ihren Mitarbeitern den Empfang privater Pakete am Arbeitsplatz zu ermöglichen.

Was ist das Besondere an Eurem Startup?

Wir lösen ein Problem, das alle kennen und mit dem stetig wachsenden Online-Handel noch zunehmen wird: Pakete kommen immer dann, wenn man gerade nicht zuhause ist oder wie viele mittlerweile von zuhause arbeiten kann. Mit uns kommen Pakete dort an, wo man sich tagsüber sowieso aufhält. Man muss nach der Arbeit seine Pakete nicht mehr bei Nachbarn oder in Paketshops abholen, auch Retouren können ganz einfach über den pakadoo point – so nennen wir den Ort, an dem die Pakete im Unternehmen empfangen und aufbewahrt werden -  zurückgeschickt werden. Zusätzlich wird durch die damit verbundene Bündelung von Zustellfahrten der Paketdienste der Verkehr und CO2-Emissionen reduziert.

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Erfinder Kris Van Lancker und Geschäftsbereichsleiter Markus Ziegler

Habt Ihr sofort nach der Unternehmensgründung Geld verdient?

Geld verdient wurde in der ersten Phase nicht, aber als Corporate Startup hatten wir einen soliden Finanzierungsplan unseres Mutterunternehmens. Im Übrigen ist mir kein Startup bekannt, das von Anfang an Geld verdient hätte.

Hast Du sofort Vollzeit gegründet?

Nein. Fast ein Jahr lief das Startup nebenher zu meinem vorherigen Job, bis wir gemerkt haben, dass es so nicht möglich ist, unser Projekt sinnvoll und mit der nötigen Geschwindigkeit weiterzuentwickeln.

Wie sieht aktuell Deine Arbeitswoche aus?

Ich bin sehr viel in ganz Deutschland unterwegs, nehme Kundentermine wahr und baue ein Partner-Netzwerk auf. Auch Kundenakquise gehört dazu, wobei ich hier auch immer neue Ideen mitnehme. So optimiere ich unseren Service kontinuierlich und entwickle unsere Konzepte weiter. Ich halte auch viele Vorträge bzw. Workshops zum Thema „Gründung eines Corporate Startup“. Auch das People Management meines Teams nimmt noch einige Zeit in Anspruch. Dies alles kann natürlich nicht in einer regulären 40-Stunden-Woche bewältigt werden.

Wo siehst Du Dich und Euer Startup in 5 Jahren?

In 5 Jahren sollten wir  als Lieferoption in allen großen Onlineshops vorhanden sein, so dass die Zustellung an einen pakadoo point ähnlich wie an eine Packstation, mit einem Klick ausgewählt werden kann. Europaweit wird es bei Unternehmen und im öffentlichen Raum ein weitläufiges Netz von pakadoo points. Ich persönlich habe bis dahin mit pakadoo mein erstes Startup erfolgreich an den Markt gebracht und mindestens noch ein weiteres entwickelt. Nach wie vor werde ich immer an Neuem und an täglichem Dazulernen interessiert sein.

Herzlichen Dank für das Interview! Wir wünschen Dir weiterhin viel Erfolg und freuen uns jetzt schon darauf Neues von Euch zu hören!


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Roul Radeke ist Gründer und Geschäftsführer von Selbststaendigkeit.de. Das Onlineportal bietet Existenzgründern und Unternehmern News aus der Gründer- und Unternehmerszene, hilfreiches Wissen für die Gründung und Führung von Unternehmen, geförderte Existenzgründungsberatung (AVGS-Coaching) sowie digitale Produkte für die Selbstständigkeit.

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