flipPen: Die richtige Positionierung war für unseren Erfolg entscheidend

Verfasst von Roul Radeke. Zuletzt aktualisiert am 29 Januar, 2024
Lesezeit Minuten.
Von dem ersten Entwicklungstag bis zum ersten weltweiten Verkauf ist genau ein Jahr vergangen. Dabei ging viel schief, viel gut und etwas Glück war sicher auch dabei. Am aller wichtigsten aber sind für uns die Erfahrungen und das Learning, das wir aus dieser Zeit mitnehmen dürfen.  

Kim, was sind Deine drei wichtigsten Tipps für Jungunternehmer, die gerade selbst gegründet haben?

  • Als aller wichtigstes erachte ich, dass man bereit ist, sich aktiv und in regelmäßigen Abständen aus seiner Komfortzone zu begeben. Nur so kann man wachsen und stärker werden.
  • Man muss für seine Idee brennen. Tut man das nicht, wird man kaum die Kraft und Ausdauer haben, tägliche Hürden zu meistern, andere zu überzeugen und immer weiter zu machen.
  • Aus der richtigen Motivation raus gründen. Es darf einem nie nur um Geld gehen. Gründen muss mehr sein, als in Scheinen messbar.

Was waren Deine Top 3 Learnings?

Das aller aller aller wichtigste ist das Team. Der Sven Häuser und ich ergänzen uns in jeder Hinsicht, haben dasselbe Ziel und bringen den gleichen Einsatz. Das ist die Basis gewesen. Dann haben wir wundervolle Partner gefunden, mit denen wir gemeinsam das Projekt realisieren konnten. Das wäre alleine niemals gegangen.

Niederlagen waren unsere Chance- das klingt vielleicht komisch oder philosophisch, ist aber so. Wenn wir Momente hatten wo wir dachten jetzt geht es nicht mehr, weil die Steine, die uns im Weg lagen so groß waren, dann waren das genau unsere Chancen, mehrere Schritte zurück zu machen und alles neu zu überdenken. So haben wir die Perspektive auf die Dinge geändert und heraus kamen bessere und vor allem funktionierende Idee. Ohne diese Niederlagen hätten wir manche Situationen nie aus einer anderen Sicht betrachtet und wären früher oder später gegen die Wand gefahren.

Wie viel Geld Gründen kostet und dass sich der Zeitplan immer nach hinten verschiebt.

Womit verdient Ihr Euer Geld?

Wir haben den flipPen erfunden und verkaufen diesen nun B2C (über unseren Onlineshop) aber auch B2B als Werbeartikel (über www.koli-bri.net). Dabei produzieren wir nicht selbst, sondern lösen dies über ein Lizenzgeschäft.

Zunächst dachten wir, dass der flipPen ein B2C Produkt wird. Später haben wir dan die Strategie gewechselt und ihn als Werbeartikel positioniert. Die richtige Positionierung war für unseren Erfolg entscheidend.

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All-in-One-Lösung für die Uni, die Schule, das Büro oder unterwegs, flip-pen.de

Wer ist Eure Zielgruppe und wie erreicht Ihr sie?

Der flipPen als Werbeartikel: Industriekunden, sprich Unternehmen erreichen wir über unseren Vertriebspartner und unseren Produzenten.

Der flipPen als privates Produkt: Hier haben wir vor, in den Einzelhandel zu gehen. Die Werbung verlief über die Teilnahme an einer Gründershow und über Presseberichte.

Wie habt Ihr die Herausforderungen an die Produktion und Logistik gelöst?

Das war genau unser Knackpunkt. Im Werbemittelmarkt zählt der Preis, die Lieferfähigkeit, der Logodruck und die Individualisierbarkeit. Alleine hätten wir das nie geschafft, daher haben wir uns einen Partner gesucht, der uns genau dabei unterstützen kann und der Qualifikationen auf diesem Gebiet hat.

Wie ist die Idee zum flipPen entstanden?

Die Idee kam uns schon im Dezember 2016 während unserer Klausurenphase. Da der Sven zum Lernen immer etwas in den Händen brauch, hatte er sich damals einen Fidget-Spinner gekauft. Das Problem war aber, dass er den Spinner immer ablegen musste, wenn er seine Texte durcharbeitet, um einen Stift oder Textmarker benutzen zu können. Mein Problem war, dass ich immer zwischen Kugelschreiber und Textmarker hin und her wechselte, um meine Skripte durchzuarbeiten. Das war auf Dauer echt störend und so kamen wir auf die Idee, einen Kugelschreiber und einen Textmarker zusammen mit einem Handspielzeug in ein einziges Produkt zu integrieren.

Konntet Ihr von Anfang an Einnahmen erzielen?

Wir brauchten natürlich erstmal ein Investment. Nun verkaufen wir und jetzt verdienen wir auch.

Sven Häuser

Der flipPen Gründer Sven Häuser, flip-pen.de

Habt Ihr Euch sofort Vollzeit selbstständig gemacht?

Wir studieren beide noch allerdings verbringen wir unsere Hauptzeit im Startup. Ein paar Tage im Jahr werden dann für das Lernen genutzt, aber dann ist auch wieder gut =)

Wie läuft aktuell Deine Arbeitswoche?

Tatsächlich immer unterschiedlich, kommt drauf an was brennt.

Wo soll flipPen in 5 Jahren stehen?

Der flipPen ist ein weltweiter Standardwerbeartikel geworden. Im Consumer Bereich hat sich der flipPen bei Schülern und Studenten etabliert, die ihn zum Lernen und Arbeiten benutzen.

Herzlichen Dank für das Interview! Wir wünschen Euch weiterhin viel Erfolg und freuen uns jetzt schon darauf Neues von Dir und flipPen zu hören!


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Roul Radeke ist Gründer und Geschäftsführer von Selbststaendigkeit.de. Das Onlineportal bietet Existenzgründern und Unternehmern News aus der Gründer- und Unternehmerszene, hilfreiches Wissen für die Gründung und Führung von Unternehmen, geförderte Existenzgründungsberatung (AVGS-Coaching) sowie digitale Produkte für die Selbstständigkeit.

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