Erfolgreiche Existenzgründung – Wie gelingt’s trotz Stolpersteinen?

Verfasst von Roul Radeke. Zuletzt aktualisiert am 30 März, 2024
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Laut Statistiken hat ein Drittel aller Arbeitnehmer in Deutschland schon einmal darüber nachgedacht, den Weg in Richtung Selbstständigkeit einzuschlagen – aus nachvollziehbaren Gründen! Wirtschaft und Medien suggerieren ein verheißungsvolles Bild: Der Traum davon, sein eigener Chef zu sein. Eine gute Idee als Zündfunken für eine glorreiche Zukunft. Doch die Realität ist eine andere. Viele Gründer müssen schon frühzeitig das Handtuch werfen und im Startup-Bereich liegt die Quote des Scheiterns bei fast 80 Prozent. Die Ursachen haben unterschiedliche Hintergründe und liegen doch zeitlich meist in der Vorbereitungsphase versteckt. Aber gibt es einen Masterplan?  

Startpunkt Schulausbildung

Im ersten Augenblick mag es seltsam anmuten, doch die schulische Ausbildung stellt bereits einen wichtigen Wegmarker dar. Egal in welchem Bereich man sich später selbstständig machen möchte – gute Noten sind die Basis. Auch wenn Jugendliche vielleicht noch nicht über eine Existenzgründung nachdenken, bestimmt die Leistung in der Schule durchaus den späteren Werdegang. Die wohl größte Hürde dabei: ein guter Abschluss. Denn Abitur, Hauptschul- oder Realschulabschluss eröffnen je nach Notendurchschnitt unterschiedliche Weiterbildungsfenster für die persönliche Karriere.

Hier lassen sich übrigens deutliche Trends erkennen. Hauptschulabsolventen sollten sich schnell um Weiterbildungsmöglichkeiten kümmern, um sich von Mitbewerbern abzuheben und damit einen guten Ausbildungsplatz zu ergattern. Auch in anderen Bildungssektoren ändert sich einiges: Viele Ausbildungsbetriebe entscheiden sich lieber für den Kandidaten mit sehr gutem Realschulabschluss als für einen durchschnittlichen Abiturienten. Andererseits stehen diesem natürlich die Tore zu den Hochschulen offen. Aufgrund von teilweise strengen Zulassungsbeschränkungen können aber die Träume vom Wunschstudiengang auch hier schon vorab zerplatzen.

Es wird schnell klar: Unabhängig von der gewählten Schulform sind gute Noten und persönliche Motivation ein klarer Indikator für Erfolg. Das gilt natürlich ebenso für die angestrebte Selbstständigkeit. Denn ohne das richtige Knowhow steht die Existenzgründung auf wackeligen Beinen. Im Folgenden sollen zwei mögliche Szenarien näher betrachtet werden: Die Gründung eines Startups nach dem Studium und die eines Handwerksbetriebs.

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Erfolgreiche Existenzgründung – Wie gelingt’s trotz Stolpersteinen, Selbststaendigkeit.de

Vom Studium in die Selbstständigkeit

Ein Studium dient in aller erster Linie der Spezialisierung. Da erscheint es nur logisch, dass in diesem Lebensabschnitt die besten Geschäftsideen für eine erfolgreiche Existenzgründung reifen. Doch nicht selten machen die akademischen Modalitäten einem Studenten große Sorgen: Ungerechte Prüfungen, unfaire Bewertungssituationen oder nachteilige Zulassungsbedingungen führen zum vorzeitigen Universitäts-Exitus. Noch bevor also ein Student den Abschluss in der Tasche hat, kann sich die potentielle Gründungseuphorie in Luft auflösen. Doch hier gilt es, hartnäckig zu bleiben und den Traum nicht aufzugeben: So besteht unter anderem die Möglichkeit, mit der Hilfe von Rechtsexperten um die eigene akademische Laufbahn zu kämpfen.

Wenn alles glatt geht, kann der Startschuss in die Selbstständigkeit erfolgen. Doch dies sollte unter allen Umständen mit Herz und Kopf geschehen. Will heißen? Klar, Motivation und Ehrgeiz sind wichtig, aber in der Praxis sind strukturelle Schritte von Nöten. Dazu gehören genaue Markt- und Zielgruppenanalysen sowie ein ausgereifter Businessplan mit Finanzierungsstrategie. Kein Produkt und keine Dienstleistung werfen instant Gewinn ab. Es ist ein steiniger Weg mit allerlei Höhen und Tiefen bis sich konstanter Erfolg einstellt. Andererseits haben Studienabgänger noch flexiblere Kapazitäten und weniger Verpflichtungen als ältere Arbeitnehmer, die schon länger Teil der Berufswelt sind. Ohne eine Portion Mut geht es nicht!

Der Weg zum eigenen Handwerksbetrieb

Im handwerklichen Bereich läuft die Existenzgründung ganz anders ab, hängt aber auch mit dem Kenntnisgrad des eigenen Fachs zusammen. Und zwar ganz erheblich: Obwohl es in Deutschland einige zulassungsfreien Berufe gibt, unterliegen viele Handwerke der sogenannte Meisterpflicht. Welche das sind, kann über das Internet in Erfahrung gebracht werden.

In der Praxis bedeutet dieser Umstand, dass man nach der erfolgreichen Gesellenprüfung eine Meisterausbildung absolvieren muss. Diese kann in einer entsprechenden Fortbildungseinrichtung entweder in Teilzeit, Vollzeit oder als Blockunterricht abgelegt werden und ist nicht selten mit hohen Kosten verbunden. Obwohl es über einen externen Meister die Möglichkeit gibt, auch ohne Meistertitel einen Betrieb zu eröffnen, legen Experten den Gründern ans Herz, diesen Bildungsweg selbst zu vollziehen.

Trotzdem bleibt die Marktanalyse auch einem Selbstständigen im Handwerk nicht erspart. Die Fragen nach der Zielgruppe und dem Bedarf im angestrebten Ort sollten unbedingt gestellt werden, da sonst die Auftragslage zum Desaster werden kann. Wenn die Situation grünes Licht ergibt, muss der Betrieb beim Gewerbeamt und dem Finanzamt angemeldet werden. Außerdem kann eine Mitgliedschaft in einer zuständigen Berufsgenossenschaft sowie der IHK bzw. HWK erforderlich sein.


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Roul Radeke ist Gründer und Geschäftsführer von Selbststaendigkeit.de. Das Onlineportal bietet Existenzgründern und Unternehmern News aus der Gründer- und Unternehmerszene, hilfreiches Wissen für die Gründung und Führung von Unternehmen, geförderte Existenzgründungsberatung (AVGS-Coaching) sowie digitale Produkte für die Selbstständigkeit.

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