Dynamische Logistik – Was ist das?
Als dynamische Logistik bezeichnet man ein Lagersystem, das sich stets am Momentanbedarf eines Betriebs, Unternehmens oder Selbständigen orientiert. Dank optimierter Kosten in der Lagerhaltung und reduziertem ruhenden Kapital kann man profitabler wirtschaften. Der Ablauf ist leicht zu erklären: Hat ein Betrieb mehr Lagerungsbehälter als Lagerbestand, werden die überschüssigen Behälter fremdvermietet. Ist dagegen mehr Lagerbestand da, als Lagerkapazitäten vorhanden sind, können Behälter, Kisten oder ganze Räumlichkeiten kurzfristig zugemietet werden. Lagerkapazitäten kann man selbstverständlich nicht nur an-, sondern auch jederzeit vermieten. Auf diese Weise kann man die Lagerkapazitäten stets an die Fluktuation der Lagerbestände anpassen. Ein solches System, das permanent Anbieter und Abnehmer von Logistikgütern voraussetzt, kann ein einzelner Betrieb natürlich weder aufbauen noch unterhalten. Ein kompetenter Logistikdienstleister unterstützt hier tatkräftig.
Im Detail sehen die Vorteile dieser dynamischen und flexiblen Lösung so aus:
Liquidität und Wirtschaftlichkeit
Die Liquidität eines Betriebs wird nachhaltig verbessert. Durch die Fremdvermietung der nicht benötigten eigenen Logistiksysteme entsteht neues Einkommen, das es zuvor nicht gab. So werden Kosten gesenkt und Gewinne maximiert. Ein Liquiditätsplan hilft Ihnen diese finanziellen Effekte aufzuzeigen.
Eine nennenswerte Option sind weiterhin „Sale-and-lease-back“-Geschäfte. Erfahrene Anbieter dynamischer Logistiklösungen bieten diese häufig an. Ein solches Geschäft läuft folgendermaßen ab: Ein Betrieb verkauft die eigenen Lager-, Hub- und Behältersysteme an einen Anbieter und least sie sofort zurück. Die Leasingkonditionen sind in der Regel sehr leasingnehmerfreundlich und der Betrieb erhält eine einmalige, vom eigenen Logistiksystem abhängige Zahlung. Die Folgen eines „Sale-and-lease-back“-Geschäfts sind weitreichend. Fortan sind die Kosten, die das verwendete Logistiksystem verursacht, nämlich vollständig kalkulierbar. Außerdem erhöht sich nachhaltig die Zuverlässigkeit des Betriebs.
Voraussetzung für ein gut funktionierendes Lager ist eine gute Ordnung in Regalen, Fächern und in Ihrem System, shutterstock_Halfpoint
Verbesserte Zuverlässigkeit
Der neue Eigentümer (also der externe Anbieter) hat künftig die Verantwortung, für einwandfrei funktionierende Systeme zu sorgen. Sollten Maschinen ausfallen, werden diese kurzfristig durch Austauschgeräte ersetzt. Gerade bei kleinen und mittleren Unternehmen, die den Ausfall weniger Geräte sonst nicht kompensieren könnten, sorgt das für einen konstanteren Betriebsablauf und stellt Zuverlässigkeit bei der Termineinhaltung Kunden gegenüber sicher. So verhindert man, dass der Ausfall einer Maschine zu einem schlechten Zeitpunkt nachhaltig den Unternehmensruf schädigen kann.
Flexibilität
In zahlreichen Betrieben, die auf verschiedene Logistiklösungen angewiesen sind, ist es üblich, Reservebehälter/-geräte/-lager zu erwerben. Diese Reserven dienen in der Regel als Puffer, um Defekte oder hohe Nachfrage auszugleichen. Meistens sind diese Reserven also nichts Anderes als ruhendes Kapital, das keine Verwendung findet und langsam aber sicher an Wert verliert. Durch eine dynamische Logistiklösung können die sonst zurückgehaltenen Systeme, wie bereits beschrieben, den Bedarf anderer Betriebe decken. Dabei wird ganz nebenbei noch Geld verdient und man selbst hat die Option, sogar kurzfristigen Bedarf unkompliziert und schnell zu decken. Kurzfristiger Bedarf ergibt sich nicht nur, wenn plötzlich ein Großauftrag angenommen wird. Auch wenn generell eine gute Auftragslage herrscht, kann es zu Knappheit in bestimmten Bereichen der Logistik kommen. Oft müssen Behälter zwischen verschiedenen Aufträgen beispielsweise gereinigt oder anderweitig überprüft werden. Dieses Entziehen aus dem Betriebskreislauf kann schon bei mittelmäßiger Nachfrage zu einem Mangel an Logistikgütern führen. Wenn tatsächlich Materialknappheit herrscht, führt das in der Regel zu Verzögerungen, die den Kunden sauer aufstoßen können. Um das zu verhindern, muss man rechtzeitig und flexibel logistisch agieren können.
Was dynamische Logistik nicht leistet: Vollautomatisierung
Mit gutem Grund setzen große Unternehmen und Konzerne mittlerweile oft auf vollständig automatisierte Logistiksysteme. Solche hochtechnologischen Lösungen können meistens nicht nur selbstständig Lager bestücken, sondern sogar eigenständig LKWs be- und entladen. Dabei benötigen sie nur minimalste menschliche Überwachung und gelegentliche Wartung. Hubsysteme wie Gabelstapler gibt es mittlerweile als vollständig automatisierte, selbstfahrende Systeme. Oft kann ein einzelner Mitarbeiter per PC dutzende dieser Geräte auf einmal überwachen und bei Bedarf eingreifen. Durch den minimalen Aufwand an Humankapital sparen große Betriebe so sehr große Summen an Lohnausgaben.
Für kleine bis mittlere Unternehmen sind solche Lösungen allerdings kaum praktikabel. So nachhaltig und kostengünstig im Unterhalt vollautomatisierte Lager auch sind, sie sind ebenso teuer in der Anschaffung und Einrichtung. Derartige Investitionen, die schnell achtstellige Höhen erreichen, sind für die wenigsten KMUs erschwinglich.