Was ist das Besondere an dem Startup FlickStuff?
Es gibt natürlich einen Haufen Wettbewerber, welche dasselbe versuchen. Manche haben einen großes Funding oder sind in der Innovationsschmiede einer einflussreichen Sendeanstalt geboren. Was uns ausmacht und uns trotz geringer Größe einen Wettbewerbsvorteil schafft, ist unsere Technologie. Diese wurde in den Masterarbeiten unserer beiden Informatiker entwickelt. So weit wie möglich automatisiert, braucht es bei FlickStuff kaum manuelle Hilfe, zB beim Einpflegen der Produkte. Damit sparen wir Personal, was wiederum Zeit und Geld bedeutet.
Wie seid Ihr darauf gekommen FlickStuff zu gründen?
Dominique sah einen Wandschmuck in seiner Lieblingsserie, den er unbedingt haben wollte. Als Informatiker gibt man auch nach erfolgloser Internetrecherche nicht so einfach auf, weshalb er nach einer App suchte, die das Problem für ihn lösen sollte. Nachdem auch diese Suche erfolglos blieb, beschloss er, das Problem selbst in die Hand zu nehmen und es gemeinsam mit Studienfreund Johannes zu lösen.
„Flick“ ist das amerikanisch-umgangssprachliche Wort für Film. Netflix, Flixbus oder auch ChickFlick (zu Deutsch etwa Schnulzenromanze) leiten sich daraus ab. Stuff steht für Zeug. Ähnlich unserem Logo wollen wir mit unserem Namen auf einen Schlag deutlich machen, worum es bei uns geht.
Die Zukunft des Fernsehens: FlickStuff, flickstuff.de
Wer gehört zu Eurer Zielgruppe und wie erreicht Ihr sie?
Im Grunde alle, die fernsehen und ein Smartphone oder Tablet besitzen. Wir beginnen mit der Hauptzielgruppe der 14-49 Jährigen. Hierfür haben wir uns für klassisches Online-Marketing entschieden. Neben Facebook-Anzeigen haben wir einen sehr dramatischen Werbespot gedreht, meine Oma ist fast ohnmächtig geworden als sie ihn gesehen hat. Dieser wird die Nutzer hoffentlich erreichen und überzeugen.
Was ist Dein Geschäftsmodell?
Zum einen über Affiliate, zum anderen über Kooperationen mit Werbetreibenden, Werbebietenden, Fernsehsendern etc.
Habt Ihr von Anfang an Geld verdient oder gab es auch richtige Durststrecken?
Wir haben das große Glück, von Exist gefördert zu sein. Das sind Gründerstipendien für wissenschaftliche Ausgründungen vom europäischen Sozialfonds. Das bedeutete sicheres Einkommen sowie Sachmittel- und Coachingbudget innerhalb des Jahres 2016, der Papierkram hat sich absolut gelohnt.
Der Running Gag „Wir leben vom Staat“ ist aber bald witzlos: Das Folgestipendium „Junge Innovatoren“ haben wir nicht erhalten. Wir sehen das natürlich optimistisch: schließt sich eine Tür, öffnen sich fünf neue. Mindestens. Wie wir uns aber 2017 finanzieren wollen, steht momentan in den Sternen. Wir setzen auf unser B2B Produkt FlickStuff Analytics, einem Analysetool für Werbetreibende.
Habt Ihr Euch sofort Vollzeit selbstständig gemacht?
Wir sind alle seit Abschluss unseres Studiums vollzeit in die Firma involviert, ja. Manchmal träumen wir sogar von FlickStuff.
FlickStuff Mitgründer Johannes Knittel bei der Arbeit, flickstuff.de
Wie läuft aktuell Eure Arbeitswoche?
Wir haben drei Mal die Woche feste Teambesprechung und sind 5 Tage die Woche im Büro. Die Jungs programmieren gerne die Nächte durch, bis „die Vögel wieder zwitschern“. Des Weiteren sind wir viel auf Veranstaltungen unterwegs, um potenzielle Partner und Pilotkunden ausfindig zu machen.
Wo sieht Ihr Euch und FlickStuff in 5 Jahren?
Wir sind Marktführer bzw. Monopolist im Second Screen Bereich und haben es geschafft, die Zukunft des Fernsehens erfolgreich mitzubestimmen.
Was waren Deine Top 3 Lessons Learned?
- Alle im Team müssen denselben Fokus haben; allgemein Fokus ist sehr wichtig.
- Ein gutes Team ist wichtiger als die Idee selbst
- Optimistisch bleiben und weiter ausprobieren
Annabel, welchen Tipp würdest Du anderen Gründern geben?
Ein Produkt für den Kunden schaffen; nicht Kunden für das Produkt suchen.
Herzlichen Dank für das Interview! Wir wünschen Euch weiterhin viel Erfolg und freuen uns jetzt schon darauf Neues von Euch und FlickStuff zu hören!