Wie erklärst Du Dir den Trend zu mehr Anonymität?
Das Internet vergisst nicht. Der Mensch wird in der heutigen Zeit immer gläserner. Alles was man im Internet tut, wird aufgezeichnet und gespeichert. Aus diesem Grund ist der Druck zu mehr Konformität größer als je zuvor. Die Leute sehnen sich immer mehr nach Applikationen, in denen Sie anonym agieren können – Applikationen, die keine Verbindung zu Ihren persönlichen Daten herstellen.
Mit welcher Vision wurde Vionym entwickelt und gegründet?
Vionym sieht in der fehlenden und fehlinterpretierten Kommunikation ein großes Problem in der heutigen Gesellschaft und die Hauptursache für Spannungen und Konflikte. Dabei spielt die Angst vor der möglichen Konsequenz, also Ausgrenzung und Aggression, einer Kommunikation eine sehr große Rolle in der fehlenden Kommunikation. Diese Barrieren versucht Vionym mithilfe der Anonymität einzureißen.
Entstanden ist eine App, die es dem User ermöglicht, mit seinen Bekannten, Freunden oder Kollegen, zu chatten und dabei anonym zu bleiben. Während der Initiator weiß mit wem er chattet, ist dem Empfänger nur bewusst, dass es ein Bekannter von ihm ist.
Führe Gespräche auf Facebook mit Freunden ohne die eigene Identität preiszugeben
Wie können Gründer und KMUs von Vionym profitieren?
Gute Kommunikation innerhalb eines Teams ist meiner Meinung nach das wichtigste Element eines produktiven und glücklichen Teams. Diese ist aufgrund der unterschiedlichen Persönlichkeiten und Dynamiken, die eine Gruppe hat, nicht immer gegeben. Mithilfe von Vionym wird den Teammitgliedern die Kommunikation erleichtert. Schwierige Inhalte wie Missstände oder Feedback können nun anonym angesprochen werden, ohne dass der Einzelne mit Sanktionen sozialer Natur, also Ausgrenzung und Abneigung, rechnen muss – bisher das zentrale Problem für Whistleblower.
Wie hättest Du selber als Gründer von Vionym profitieren können?
Ich denke, ich hätte durch die App selber viel besseres Feedback zu meinem Plan bekommen können. Ich hatte früh bemerkt, dass viele mir Ihre wahre Meinung zu der Idee nicht geben wollten, da Sie Angst haben, dies könnte die Beziehung schädigen. Sie hielten aus diesem Grund konstruktives Feedback zurück, welche mir allerdings rückblickend geholfen hätte, einige Fehler nicht zu machen.
Raymond, welchen Tipp würdest Du anderen Gründern geben?
Entwickelt gute Gewohnheiten, von denen euer Unternehmen langfristig profitiert. Durch meine Gewohnheiten konnte ich als Einzelgründer selbst an unmotivierten Tagen produktiv sein. Zum Beispiel habe ich es zu Gewohnheit gemacht, jeden Morgen direkt nach dem Aufstehen zu arbeiten. Mal sind es nur 30 min, mal 2 Stunden, total unterschiedlich. Dieser Start hilft mir an unmotivierten Tagen nicht länger als nötig im Bett zu bleiben und gibt mir schon vor Dusche ein Gefühl des „Ich hab schon was geschafft“. Direkt danach habe ich mit Dusche und Frühstück meine wohlverdiente Pause und kann danach weiter produktiv arbeiten. Und das Beste ist, ich komme morgens oft auf Lösungen zu Problemen, die mich am Tag davor noch geplagt haben.
Herzlichen Dank für das Interview! Wir wünschen Dir weiterhin viel Erfolg und freuen uns jetzt schon darauf Neues von Dir und Vionym zu hören!