Justus, wie ist die Idee zum Steck-Fix entstanden?
Durch meine Großmutter. Bei einem Besuch bei ihr habe ich gemerkt, dass sie starke Probleme damit hat den Stecker in die Steckdose zu stecken. Dies lag daran, dass sie aufgrund ihrer Sehbehinderung die Kontaktlöcher einfach nicht sehen konnte.
Ich wollte das ändern und habe daraufhin verschieden Lösungsansätze entwickelt und an zahlreichen Prototypen herumprobiert, bis ich eine gute Lösung für dieses Problem gefunden habe.
Wer ist Deine Zielgruppe und wie erreichst Du sie?
Eigentlich ist der Steck-Fix für jeden nützlich. Es gibt jedoch Menschen, für die der Steck-Fix besonders viel Unterstützung bietet. Zum Beispiel Sehbehinderte, die die Kontaktlöcher nicht gut sehen oder Senioren, die motorisch schon deutlich eingeschränkter sind. Außerdem kommt es auch oft vor, dass die Steckdosen ungünstig installiert wurden, auch hier ist der Steck-Fix hilfreich.
Kaufen kann man den Steck-Fix in meinem Online-Shop www.steck-fix.de, aber auch bei Blindenverbänden oder Hilfsmittelanbietern ist der Steck-Fix erhältlich.
Wie hast Du Dein Startup finanziert?
Bei der Entwicklung der Prototypen fielen zum Glück keine hohen Kosten an, von daher konnte ich das meiste von meinem angesparten Geld bezahlen. Aber um richtig in die Produktion zu gehen, benötigte ich eine teure Spritzgussform. Glücklicherweise hat mir die Nissen-Stiftung ein Darlehen gewährt, sodass ich die Form finanzieren konnte.
Steck-Fix: Kleiner Einsatz – große Wirkung, steck-fix.de
Hast Du von Anfang an Geld verdient oder gab es auch richtige Durststrecken?
Ich habe eigentlich von Anfang an stets ein bisschen Geld verdient. Natürlich gibt es auch Phasen, in denen man nicht so viel, bis fast nichts verkauft. Deswegen setzte ich auch gerade viel daran den Steck-Fix bekannter zu machen.
Wie gut kannst du dein Gewerbe mit der Schule vereinbaren?
Bis jetzt ging das eigentlich immer ganz gut. Das Arbeitspensum an der Schule war nie zu hoch, als dass ich mich nicht mehr um Steck-Fix kümmern konnte.
Aber momentan bin ich in der Abi-Phase und merke doch, wie der zusätzliche Arbeitsaufwand die Arbeit für den Steck-Fix belastet. Aber in zwei Monaten habe ich dann alle Klausuren geschrieben und kann mich wieder komplett auf Steck-Fix konzentrieren.
Wie sehen die Pläne für Dich und Steck-Fix in den nächsten 3 Jahren aus?
Zuallererst möchte ich den Steck-Fix vor allem noch auf dem deutschen Markt bekannter machen. Danach würde ich gerne die Expansion innerhalb Europas in Angriff nehmen.
Allerdings plane ich auch Wirtschaftsingenieurwesen zu studieren und über die Vereinbarkeit mit Steck-Fix bin ich mir noch nicht ganz sicher. Ich würde mir daher einen strategischen Partner wünschen, der mich bei der Expansion unterstützt.
Welchen Ratschlag würdest Du anderen Startups geben?
Traut euch, andere um Hilfe zu bitten. Die meisten Menschen freuen sich, wenn sie jemanden unterstützen können. Mir hat dies sehr geholfen und ohne die zahlreiche Unterstützung anderer, wäre ich niemals da, wo ich jetzt bin.
Herzlichen Dank für das Interview! Wir wünschen Euch weiterhin viel Erfolg und freuen uns jetzt schon darauf Neues von Dir und Steck-Fix zu hören!