Was ist Dein wichtigster Tipp für Jungunternehmer, die gerade selbst gegründet haben?
In einer Zeit, in der man nahezu täglich mit dem Thema „Burnout“ konfrontiert wird, sollte sich jeder Gründer genau überlegen, wie er/sie es vermeiden kann, sich zu überarbeiten und in einen Teufelskreis zu geraten. Ich kann daher nur jedem Gründer raten, seine Hobbies auch nach der Gründung weiter auszuleben und so einen Ausgleich zum stressigen Alltag zu schaffen. Es sollte immer möglich sein, wöchentlich ein paar Stunden für Sport oder Freunde zu finden und während dieser Zeit alle Probleme und Herausforderungen des Alltags zu vergessen.
Was waren Deine 3 größten Herausforderungen in der Startphase?
1. Finanzierung: Wir wollten auf externe Investoren verzichten und Molodolo.de mit Eigenmitteln finanzieren. Da diese aber nicht uneingeschränkt vorhanden waren, mussten wir auf langsames Wachstum setzen und jeden noch so kleinen Gewinn direkt wieder in Molodolo.de reinvestieren. Somit konnten wir ausschließlich kleine Schritte machen und mussten eine Menge Geduld aufbringen.
2. Herstellersuche: Produkte für Säuglinge und Kleinkinder sind ein wirklich heikles Thema, denn zahlreiche Normen und andere Vorgaben führen dazu, dass die Herstellersuche eine echte Herausforderung wird und viele Hersteller leider nicht berücksichtigt werden können.
3. Bekanntheitsgrad: Bei der Gründung war unser Startkapital bereits nach den ersten Material-Bestellungen fast ausgeschöpft. Deshalb suchen wir derzeit kreative Möglichkeiten, unser Startup ohne große finanzielle Aufwände bekannter zu machen und unsere Besucher- und Bestellzahlen zu erhöhen.
Wie ist die Idee zu Molodolo.de entstanden?
Wir betreiben bereits seit einigen Jahren einen eigenen Shop, in dem wir personalisierte Schnullerketten nach Kundendesign anbieten. Dieser entwickelte sich in den letzten Jahren so gut, dass wir immer mehr Material auf Lager bereithalten mussten. Daraufhin reifte bei uns die Idee, dass wir dieses Material auch an kleinere Shops und an Privatleute verkaufen könnten.
Da wir bereits zuvor einen guten Kontakt zu den verschiedenen Produzenten unserer Einzelteile pflegten, waren eine Erhöhung unserer Bestellmengen und die Anfertigung von ersten Einzelteilen nach unserem Design problemlos und zeitnah möglich.
Personalisierte Schnullerketten nach Kundendesign, Bildquelle: Molodolo.de
Hast Du von Anfang an Geld verdient oder gab es auch richtige Durststrecken?
In den ersten Monaten haben wir sehr viel Zeit und Nerven in Molodolo.de investiert. Während dieser Zeit konnten wir keine Umsätze generieren. Nachdem dann ein paar Monate später alle Produkte im Shop online waren, trudelten auch die ersten Bestellungen ein. Von dem Punkt an konnten wir erkennen, dass die Gründung von Molodolo.de eine gute Entscheidung war, weshalb wir auch sehr gespannt sind, wie es in den nächsten Monaten weitergehen wird.
Hast Du Dich sofort Vollzeit selbstständig gemacht?
Nein! Sowohl bei der Gründung als auch heute arbeiten wir nicht Vollzeit für Molodolo.de. Dies ist unserer Meinung nach auch noch nicht nötig, da wir uns gegenseitig ausgezeichnet ergänzen und in unseren eigentlichen Jobs sehr flexible Arbeitszeiten vorfinden.
Wo siehst Du Dich und Molodolo.de in 5 Jahren?
Es erfüllt mich jeden Tag mit Freude zu sehen, wie sich Molodolo entwickelt. Daher könnte ich mir gut vorstellen, meinen Job irgendwann doch aufzugeben und in Vollzeit für und an Molodolo zu arbeiten.
Es würde uns sehr freuen, wenn wir in 5 Jahren viele eigene Produkte in Kooperation mit unserem deutschen Hersteller konstruiert und produziert hätten. Denn Nichts ist für uns schöner, als auf der Straße ein Baby zu sehen, dass eine Schnullerkette mit unseren Produkten an sich trägt.
Herzlichen Dank für das Interview! Wir wünschen Dir weiterhin viel Erfolg und freuen uns jetzt schon darauf Neues von Dir und Molodolo.de zu hören!