Organisiertes und komfortables Backpacking mit JOVENTOUR

Verfasst von Roul Radeke. Zuletzt aktualisiert am 30 Januar, 2024
Lesezeit Minuten.
Mit JOVENTOUR sind Reisende nicht mit irgendeiner Gruppe unterwegs und laufen dem hochgehaltenen Regenschirm eines Reiseleiters hinterher. Sie reisen alleine oder mit Freunden und nutzen die öffentlichen Busse im jeweiligen Reiseland. "Es ist eine Art organisiertes und komfortables Backpacking. Der große Vorteil: Die Rundreisen sind flexibel, sehr authentisch und vor allem bezahlbar", sagt die Gründerin Meike Haagmans.  

Meike, was ist Dein wichtigster Tipp für andere Gründer?

Ich arbeite nach dem folgenden Motto und kann dies auch jedem anderen ans Herz legen: Hab keine Angst und denk nicht so viel nach, sondern tue es einfach! Es wird eine der spannendsten Zeiten deines Lebens!

Was waren Deine Top 3 Learnings?

Eine richtige Herausforderung bei der Gründung gab es für mich nicht. Ich hatte mich bewusst für eine nebenberufliche Gründung entschieden und hatte den klaren Vorteil eines geregelten Einkommens und entsprechender Auszeiten, die ich als Flugbegleiterin habe. Zudem kannte ich die Branche.

Ein interessantes Learning war für mich die Wahl meines Firmennamens. Ich habe JOVENTOUR während meiner Masterarbeit, die ich in Buenos Aires geschrieben habe, gegründet. „Joven“ bedeutet auf Spanisch „Jung“ und ich dachte, dass sich ausschließlich junge Menschen für organsierte Touren mit lokalen Verkehrsmitteln interessieren.  Mit dieser Vermutung lag ich jedoch völlig falsch, denn die Reisenden, die über JOVENTOUR buchen, sind vor allem ältere Menschen. Der Firmenname ist jetzt im Grunde genommen ein Widerspruch zu dem, was wir eigentlich anbieten – und vor allem wem wir es anbieten. Also kann ich nur jedem raten, bei der Namenswahl vorab gut über die Ziele und Zielgruppen nachzudenken.

Ein (weiteres) wichtiges Learning, das ich jedoch nicht ausschließlich auf die Startphase beschränken würde: Wer sich für eine Gründung entscheidet, sollte sich darüber im Klaren sein, dass es kein 9-5 Job ist, bei dem ich zum Feierabend den Rechner ausschalte und nach Hause gehe. Man muss laufend am Erfolg des Unternehmens arbeiten. Aber genau ist ja auch das Spannende am Gründen – ich arbeite für mich und den Erfolg meines Unternehmens. Diese Erkenntnis ist am Ende noch viel entscheidender.

Was ist Dein Geschäftsmodell?

JOVENTOUR ist ein klassischer Reiseveranstalter für organisierte Rundreisen. Das Besondere an unseren Reisen ist die Reiseart: Bei JOVENTOUR sind die Reisenden nicht mit irgendeiner Gruppe unterwegs und laufen dem hochgehaltenem Regenschirm eines Reiseleiters hinterher. Sie reisen alleine oder mit Freunden und nutzen die öffentlichen Busse im jeweiligen Reiseland. Es ist eine Art organisiertes und komfortables Backpacking. Der große Vorteil: Die Rundreisen sind flexibel, sehr authentisch und vor allem bezahlbar.

Wer ist Deine Zielgruppe und wie erreichst Du sie?

Die Zielgruppe von JOVENTOUR sind Reisende, die keine Lust auf klassische Gruppenreisen haben, sondern Wert auf Individualität legen, sich aber gleichzeitig auch den Komfort organisierter Touren eines deutschen Reiseveranstalters wünschen.

Wir sprechen unsere Zielgruppe ganz klassisch über direkten Vertriebsweg an und nutzen zudem die gängigen Social Media Kanäle, um Reichweite für unser Angebot zu generieren.

JOVENTOUR

Joventour Gründerin Meike Haagmans

Wie ist die Idee zu JOVENTOUR entstanden?

Die Gründung von JOVENTOUR war eine sehr pragmatische Angelegenheit: Gegen Ende meines Masterstudiums entstand die Idee zu JOVENTOUR. Im Rahmen meiner Masterarbeit habe ich den Markt akademisch analysiert und parallel dazu habe ich den Businessplan verfasst. Als ich feststellte, dass so eine Gründung gar nicht so kompliziert ist, rief ich beim Notar an und habe eine Neugründung angekündigt.

Was ist das Besondere an Deinem Startup JOVENTOUR?

JOVENTOUR bietet Reisenden nicht mit irgendeiner Gruppe unterwegs und laufen dem hochgehaltenen Regenschirm eines Reiseleiters hinterher. Sie reisen alleine oder mit Freunden und nutzen die öffentlichen Busse im jeweiligen Reiseland. Es ist eine Art organisiertes und komfortables Backpacking. Der große Vorteil: Die Rundreisen sind flexibel, sehr authentisch und vor allem bezahlbar.

Hast Du von Anfang an Geld verdient oder gab es auch richtige Durststrecken?

Die Gründung verlief für mich sehr problemlos. Ich hatte ein regelmäßiges Einkommen und habe JOVENTOUR mit eigenen Mitteln finanziert. Und ich muss sagen, dass sich das Unternehmen wirklich sehr gut entwickelt und ein positives Umsatzwachstum verzeichnet hat.

Doch das Thema Finanzen muss nicht allein zur Gründung eine Schwierigkeit darstellen. Für mich entstand genau dieses Problem mit dem Euro-Verfall im vergangenen Jahr und ich musste am eigenen Leib erleben, was es bedeutet, kurz vor einer Insolvenz zu stehen. Der Euro fiel unfassbar schnell und passierte den kalkulierten Puffer für Währungsschwankungen. Im Gegenzug wurde der US-Dollar, unsere Einkaufswährung, unbezahlbar. Der Kursunterschied an sich bedeutete schon ein sehr großes Problem, aber noch schlimmer war die Tatsache, dass der Währungsverfall mitten in die Hauptbuchungszeit fiel und die Reisen zum größten Teil mit dem alten Kurs kalkuliert waren. Es tat weh, machtlos mit zuzusehen, wie das, was ich in den vorherigen Jahren aus eigenen Kräften aufgebaut hatte, durch Fremdkräfte beinahe kaputt gemacht wurde. Denn Preiserhöhungen im Tourismus sind in Deutschland durch den Gesetzgeber reglementiert und ich konnte nicht einfach die Verluste dem Kunden weitergeben. Es war eine harte Zeit, die ich glücklicherweise überstanden habe.

Hast Du Dich sofort Vollzeit selbstständig gemacht?

Nein. Ich liebe meinen Beruf als Flugbegleiterin und möchte diesen nicht aufgeben. Ich gehe wirklich gern zur Arbeit und ich glaube, dass das mit Sicherheit nicht alle Menschen von sich behaupten können. Warum soll also was aufgeben, was ich liebe?

Ich habe mich bewusst für eine nebenberufliche Gründung entschieden und stehe heute noch genau so hinter dieser Entscheidung wie am Tag der Gründung von JOVENTOUR. Ich habe mich nicht aus Vorsicht oder gar Angst dafür entschieden, sondern aus ganz pragmatischen Gründen. Ich bin Flugbegleiterin und Unternehmerin – und das mit ganzem Herzen.

Wie sieht aktuell Deine Arbeitswoche aus?

Ganz unterschiedlich. Da meine Kernmärkte bislang in Lateinamerika lagen, bin ich eher später ins Büro gegangen, da die Kollegen vor Ort aufgrund der Zeitverschiebung erst am Nachmittag zu erreichen sind. Mittlerweile bieten wir aber auch Reisen in andere Länder an, so dass sich mein Arbeitsalltag etwas verändert hat.

Was stets gleich geblieben ist, ist mein Alltag als Flugbegleiterin. Ich bekomme immer einen festen Plan und arbeite das dritte und vierte Wochenende im Monat. Unter der Woche bin ich im Büro, besuche abends oft Netzwerktreffen oder andere Veranstaltungen – ein ganz normaler Gründeralltag also.

Wo siehst Du Dich und JOVENTOUR in 5 Jahren?

In fünf Jahren möchte ich immer noch in meiner Flugbegleiter Uniform über den Wolken arbeiten und im JOVENTOUR Büro. JOVENTOUR wird ein bekannter Veranstalter sein, ich werde mehr Mitarbeiter haben und so hoffentlich etwas mehr Zeit für mein Privatleben finden.

Herzlichen Dank für das Interview! Wir wünschen Dir weiterhin viel Erfolg und freuen uns jetzt schon darauf Neues von Dir und JOVENTOUR zu hören!


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Roul Radeke ist Gründer und Geschäftsführer von Selbststaendigkeit.de. Das Onlineportal bietet Existenzgründern und Unternehmern News aus der Gründer- und Unternehmerszene, hilfreiches Wissen für die Gründung und Führung von Unternehmen, geförderte Existenzgründungsberatung (AVGS-Coaching) sowie digitale Produkte für die Selbstständigkeit.

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