Was ist Dein wichtigster Tipp für andere Startups?
Ich möchte Gründern und Jungunternehmern an die Hand geben, dass sie sich nicht von der Konkurrenz einschüchtern lassen sollen. Mit einem guten Konzept und einem überzeugenden Alleinstellungsmerkmal (USP) kann man sich auch neben ernst zu nehmenden Konkurrenten clever positionieren.
Was waren Deine 3 größten Herausforderungen in der Startphase?
Die größten Herausforderungen bei meiner Gründung waren: Das fehlende Team, die Finanzierung und der Zeitfaktor.
Da ich alleine gründete, hatte ich keine Mitgründer oder weiteren Unterstützer. Ich entwickelte Konzept und Businessplanung und ging auf die Suche nach Programmierern, die mich technisch unterstützen würden. Hier habe ich inzwischen ein kleines Team, die an der Weiterentwicklung des von mir erstellten Internetauftritts arbeiten.
Bzgl. der Finanzierung habe ich mich bewusst zur Projektrealisierung aus eigenen Mitteln entschieden. Damit bin ich unabhängiger aber gleichzeitig auch eingeschränkt. Ich rate jungen Gründern, sich deshalb genau Gedanken zur Ihrer Finanzierung und eventuellen Alternativen zum gewählten Modell zu machen.
Da ich alleine gegründet habe, verstehe ich mich als Solopreneurin. Das hat zwar viele Vorteile, da ich bewusst meine eigenen Entscheidungen treffe, aber auch Nachteile. In erster Linie ist das der Zeitfaktor, denn alle Aufgaben – seien es der wichtige Content, Design, Marketing, PR oder Buchhaltung – müssen quasi gleichzeitig erledigt werden.
Wer ist Deine Zielgruppe und über welche Kanäle gewinnst Du sie?
MyKidds richtet sich an Familien mit Kindern bis zu 16 Jahren. Durch einen strategisch ausgerichteten Marketing-Mix aus Social-Media-Präsenz, Onlinebeiträgen und Printprodukten mache ich Eltern auf mein Angebot aufmerksam.
Die Gründerin Silke Klingelhöfer
Wie ist die Idee zu MyKidds entstanden?
Wie viele Geschichten beginnt die von MyKidds auch mit einer Erfahrung, die ich selbst gemacht habe. Nach einem Umzug in ein anders Bundesland musste ich mich als Mutter von zwei Kleinkindern ganz neu strukturieren. Angebote zur Freizeitgestaltung und bewährte Tipps für Eltern, musste ich mir in Zeitschriften und Internetrecherchen mühselig selbst zusammen suchen. Hatte ich eine Anregung gefunden, musste ich dennoch erst selbst positive wie negative Erfahrungen machen, bevor ich wusste ob ein Ziel auch für meine Familie passend ist.
Dadurch kam mir die Idee, Eltern diese Suche mit Hilfe eines Onlineportals zu erleichtern, auf dem sie geeignete Vorschläge und Beispiele finden. Ich möchte Eltern ein verlässlicher Ratgeber sein und ihnen authentische Erfahrungsberichte an die Hand geben, mit denen sie ihre Freizeit aktiv gestalten können.
Was ist das Besondere an Deinem Startup?
Bei MyKidds finden die Besucher ein persönliches Freizeitportal. Ich arbeite nicht, wie andere, mit Datenbankabfragen und einem möglichst massigen Content, da ich auf Qualität statt Quantität setze. Meine User finden unter Umständen etwas weniger Einträge bei Ihrer Suchanfrage, dafür aber mit aktuellen und gut recherchierten Informationen. So möchte ich Eltern umfangreiche Details für eine abwechslungsreiche Freizeitgestaltung bieten und mit ehrlichen Erfahrungsberichten überzeugen.
Hast Du von Anfang an Geld verdient oder gab es auch richtige Durststrecken?
Zu Beginn des Jahres 2017 ist die Website www.mykidds.com online gegangen. Da ich keine Waren verkaufe und mich erst im Markt platzieren muss, ist die erwähnte Durststrecke genau jetzt. Darauf habe ich mich aber auch gut vorbereitet. Zudem laufen die ersten Kooperationen und Anzeigenplatzierungen nun an, die ich in den kommenden Monaten verstärkt ausbauen werde.
Hast Du Dich sofort Vollzeit selbstständig gemacht?
Ein klares: Nein. 🙂
Ich gründete MyKidds während meiner Elternzeit, was bedeutet, dass ich zu dieser Zeit zwar nicht berufstätig war, aber zwei Kleinkinder meinen Alltag bestimmten. Seit die Kinder in den Kindergarten gehen, kann man es als eine Art Teilzeitmodell ansehen, da ich vormittags den größten Teil meiner beruflichen Arbeit verrichte. Der Nachmittag gehört der Familie und an 3-4 Tagen die Woche bin ich abends wieder am Schreibtisch.
Wie sieht aktuell Deine Arbeitswoche aus?
Montags strukturiere ich meine Woche mit allen Aufgaben und Verpflichtungen. Ich plane meine Social Media Aktivitäten, den für die Woche anstehenden Content und alle anstehenden Maßnahmen, die ich dann unter der Woche „abarbeite“. Da ich ein Freizeitportal gegründet habe, gehört auch die Planung mit dazu, wohin der nächste Ausflug geht, um weitere Ziele selbst vor Ort zu testen.
Wo siehst Du Dich und MyKidds in 5 Jahren?
In fünf Jahren wissen Eltern, wo sie sich über Kurse und (Freizeit-)Angebote für ihre Familie informieren können: www.mykidds.com. Ich fokussiere ein inhaltlich umfangreiches und nutzerfreundliches Freizeitportal, bei dem die Nutzer sowohl ein eigenes Profil als auch Vorschläge für Ausflugsziele erstellen können. Auf MyKidds lässt man sich zu neuen Abenteuern inspirieren, kann eigene Erfahrungen teilen und andere Einträge bewerten.
Businessprofile, auf denen Geschäftskunden ihr eigenes Profil gestalten und pflegen können, runden die Angebotspalette der Einträge ab.
Zudem möchte ich bis in fünf Jahren bereits auf eigene Mitarbeiter zurückgreifen können, die mich in den Sektoren Anzeigenmanagement, Buchhaltung und bei der Recherche neuer Ziele unterstützen.
Herzlichen Dank für das Interview! Wir wünschen Dir weiterhin viel Erfolg und freuen uns jetzt schon darauf Neues von Dir und MyKidds zu hören!