Was ist Euer wichtigster Tipp für andere Startups?
Tamara: Durchhaltevermögen – nicht jeder Schritt in der Anfangszeit ist direkt erfolgreich. Gebt der Entwicklung eures Startups Zeit und habt Vertrauen in eure Vision.
Versucht am Ende eures Arbeitstages wirklich abzuschalten. Integriert euch Ruhephasen in die Arbeitswoche, denn nur wenn ihr auch mental ausgeglichen seid, könnt ihr fokussiert an eurer Idee und eurem Startup arbeiten.
Was waren Eure Top 3 Learnings?
Nadja: Die Gründung eines Startups stellt einen zu Beginn vor viele Herausforderungen – hierbei können wir anderen Foundern nur Folgendes mit auf den Weg geben: Lasst euch von diesen Herausforderungen nicht entmutigen, lernt daraus und wachst mit ihnen! Seid offen, stets weiter zu lernen und euch persönlich weiter zu entwickeln. Das Wichtigste ist, das große Ziel immer im Auge zu behalten.
Meine Top 3 Learnings sind Mindfulness, Awareness und Leadership, um den Teamspirit zu formen und zu leben. Der Schlüssel zum Erfolg ist meiner Meinung nach vor allem das Team und die Kommunikation innerhalb des Teams. Falls Herausforderungen auftreten, setzen wir uns zusammen und suchen gemeinsam nach einer Lösung. Unsere eigene sehr enge und gute Teamarbeit bestätigt uns jeden Tag, wie wichtig der Austausch mit anderen Menschen ist, um ein Geschäft aufzubauen und das wir mit KOA wirklich etwas bewegen können.
Wie funktioniert KOA?
Nadja: Wir veranstalten einmal im Jahr die KOAconference in Berlin – eine Hiringmesse für Frauen. Wir bringen dort weibliche High Potentials mit inspirierenden Menschen bekannter Unternehmen, Startups oder Institutionen zusammen und schaffen einen direkten Austausch. Das Ziel, das wir mit KOA und der KOAconference verfolgen, ist die Vernetzung weiblicher Nachwuchskräfte mit starken Business-Persönlichkeiten und Unternehmen. Gemeinsam wollen wir die Future Executives dabei unterstützen, ihren Platz in der Geschäftswelt zu finden und ihnen neue Perspektiven und Jobchancen eröffnen. Den Partnerunternehmen bieten wir mit unserem Event einen direkten Zugang zu einer vielversprechenden weiblichen Recruiting-Zielgruppe.
Um den Austausch zwischen den High Potentials und den Business Professionals auch abseits der KOAconference zu vertiefen, haben wir die Initiative KOAwomen gegründet. Wir möchten, dass Frauen ihre Karriere aktiv selbst gestalten und dabei jederzeit die Möglichkeit haben, auf ein starkes Netzwerk professioneller Business-Persönlichkeiten zurückgreifen zu können. Neben der Konferenz veranstalten wir daher in regelmäßigen Abständen kleinere Events in Kooperation mit verschiedenen Unternehmen, um die Community durchgehend zu unterstützen.
Die KOA Gründerinnen Tamara Schenk und Nadja Ali, koaconference.com
Wer ist Eure Zielgruppe und wie erreicht Ihr sie?
Tamara: Mit KOA wollen wir sowohl High Potentials, als auch Unternehmen ansprechen. Damit haben wir zwei Zielgruppen, die wir unterschiedlich erreichen. Zu allererst profitieren wir von unserem Netzwerk, das wir uns im Laufe der letzten Jahre aufgebaut haben. Wenn du mit Unternehmen arbeiten willst, geht nichts über den persönlichen Kontakt. Momentan fokussieren wir uns deshalb darauf, Termine mit potentiellen Partnern und Speakern wahrzunehmen, für die KOA eine starke Recruiting-Plattform sein kann. Die Talente erreichen wir vor allem bei unseren Events. Wie Nadja schon angesprochen hat, veranstalten wir das Jahr über kleinere Events, wie z.B. das She Leads-Panel in Kooperation mit WeWork, bei dem Nadja auch Speakerin war. Bei allem, was wir tun, ist es uns wichtig, echte Begegnungen zu schaffen und direkte Gespräche zu führen.
Natürlich bleiben wir auch klassisch über unsere Social-Media-Kanäle im Kontakt. Unsere Partner-Communities, wie beispielsweise Hochschulen, ermöglichen uns zudem den Zugang zu ihren Studenten. Darunter sind viele Talente, die auf der Suche nach Unterstützung für ihre Karriereplanung sind.
Was ist das Besondere an KOA?
Tamara: Wir legen viel Wert auf einen ausgeglichenen Anteil von weiblichen und männlichen Business Leadern bei der KOAconference. Wir möchten mit KOA zur Geschlechtergleichstellung in der Businesswelt beitragen.
Durch unsere Community KOAwomen und die KOAconference wollen wir das Talent und das Selbstbewusstsein unserer weiblichen Nachwuchskräfte stärken, sie sollen auf Führungspositionen vorbereitet werden. Das Besondere an KOA ist dabei das große Netzwerk aus Frauen und Männern, die sich gegenseitig nach unserem Motto „better together“ fördern. Bei uns kommen Führungskräfte, die bereit sind, ihre Erfahrungen zu teilen, Community-Mitglieder, die sich füreinander einsetzen und Coaches, die neue Fähigkeiten mit auf den Weg geben, zusammen.
Habt Ihr Euch sofort Vollzeit selbstständig gemacht?
Tamara: Ja, wir haben das Risiko einer direkten Selbstständigkeit direkt auf uns genommen, weil wir zu 100% an KOA glauben. Es ist uns wichtig, Vollzeit an der Realisierung unserer Idee zu arbeiten. Denn durch unsere eigenen Erfahrungen haben wir erkannt, wie wichtig der Zugang zu Führungskräften ist und wir möchten mit KOA dafür sorgen, dass jeder Berufseinsteiger eine ähnliche Chance erhält, ein Netzwerk aufzubauen. Wenn ihr also ein starkes Vertrauen in euch und eure Idee habt, dann traut euch – bewegt euch raus aus eurer Komfortzone und geht in die Offensive!
Wie sieht aktuell Eure Arbeitswoche aus?
Nadja: Die meisten Menschen denken bei Startups direkt erstmal an ein chaotisches Unternehmen. Das ist es am Anfang vielleicht auch – kleines Team, große Ziele. Wir haben jedoch von Beginn an versucht, die Vorgänge zu strukturieren und die Aufgaben nach entsprechendem Know-how zu verteilen. Wir haben einen festen Zeitplan und definieren für uns gerade die persönliche Work-Life Balance.
Wir legen zudem viel Wert darauf, dass jeder für sich eine wertvolle Arbeitsatmosphäre hat. Ich bin zum Beispiel am effektivsten, wenn ich morgens um 6 Uhr anfange und in Intervallen von 90-120 Minuten fokussiert arbeite. Tamara nimmt aktuell viele Außentermine wahr, weshalb wir momentan nur drei Tage in der Woche gemeinsam im Office arbeiten, dafür die Zeit aber umso intensiver miteinander nutzen. Insgesamt ist bei einem Gründungsteam mit zwei Köpfen Vertrauen das allerwichtigste – Tamara und ich sind gemeinsam in das Abenteuer Selbstständigkeit gesprungen. Wir können uns aufeinander verlassen, dass jeder an jedem Tag seinen Teil dazu beiträgt, KOA zum Erfolg zu führen.
Herzlichen Dank für das Interview! Wir wünschen Euch weiterhin viel Erfolg und freuen uns jetzt schon darauf Neues von Euch und KOA zu hören!