Harald, welchen Ratschlag würdest du anderen Startups geben?
Ich habe in fast zwei Jahrzehnten im Internetbusiness zu viele Gründer gesehen, die von der Weltherrschaft träumen und nur den kurzfristigen Erfolg vor Augen hatten. In meinen Augen sollte das Ziel als Unternehmer immer nachhaltiger Erfolg sein. Mein Tipp also: Bleibt bodenständig! Dazu gehört auch, sparsam mit finanziellen Ressourcen zu sein und Verantwortungsbewusstsein zu beweisen.
Was waren deine 3 größten Herausforderungen in der Startphase?
- Finanzierung
- Team
- kontinuierliches Wachstum
Wie funktioniert HelpShops?
Betreiber anderer Charity-Shopping-Plattformen behalten sich üblicherweise bis zu 50 Prozent der ausgeschütteten Prämien zur Refinanzierung ein. Bei HelpShops verzichten die Betreiber auf einen Teil ihrer Erlöse, es werden nur rund 25 Prozent des Cashbacks einbehalten. Das fließt dann in den Betrieb und die gesamte Abwicklung. HelpDirect, der Verein hinter den HelpShops, erbringt seine Leistungen rein ehrenamtlich.
Wer gehört zu deiner Zielgruppe und wie erreichst du sie?
Viele Leute würden gerne helfen, wissen aber nicht wie. Die HelpShops richten sich wirklich an jeden, der gerne online shoppt und in seinem Alltag ganz unkompliziert etwas Gutes tun möchte. Der Einkauf bzw. die anschließende Spende über HelpShops kann ohne Mehraufwand und -kosten erledigt werden.
Der HelpShops Gründer Harald Meurer, helpdirect.org/spenden-einkaufen
Was ist das Besondere an deinem Startup HelpShops?
Wir haben Charity Shopping einfach weiterentwickelt und verbessert und werden damit sicherlich erheblich mehr Interesse erzeugen als die bisherigen Marktteilnehmer. Das liegt vor allem an zwei Neuerungen:
- Nutzer erhalten erstmals beim Charity Shopping eine Spendenquittung und können ihre Shopping-Spenden steuerlich geltend machen. Der Nutzer wird so voll und ganz in den Prozess involviert.
- HelpShops ermöglicht den Hilfsorganisationen und Vereinen, individualisierte SaaS-Lösungen direkt in ihre Website zu integrieren und Charity Shopping dort anzubieten. Bisher waren sie gezwungen, Charity Shopping über externe Portale zu betreiben, wo auch die Konkurrenz Spenden sammelt.
Wie liefen deine ersten Monate in der Startphase an?
Der offizielle Startschuss fiel erst am 1. September, aber wir sind zuversichtlich, dass das Projekt ein Erfolg wird. Der deutsche Spendenmarkt wird auf 7 Milliarden Euro geschätzt, jeder dritte Deutsche spendet mindestens einmal im Jahr.
Die HelpShops sind außerdem in HelpDirect integriert, das in den 90er-Jahren das erste deutsche Online-Spendenportal war und somit schon seit vielen Jahren etabliert ist. Außerdem betreibe ich den Service mit meinem Team von der Creative Shopping GmbH, mit denen wir bereits erfolgreich die Plattform Getmore.de in den Markt gebracht haben.
Wie sieht aktuell deine Arbeitswoche aus?
Das wollt ihr nicht wirklich wissen. Das Wort “selbständig” setzt sich ja zusammen aus “selbst” und “ständig”. Ich habe inzwischen drei Internetfirmen und bin bei allen drei der CEO. 12 Stunden täglich, an Wochenenden und im Urlaub zu arbeiten ist da normal. Aber ohne den festen Willen, etwas zu bewegen, wird es nicht gelingen.
Wo soll HelpShops in 5 Jahren stehen?
Unser Ziel ist es, Charity Shopping und somit auch gemeinnütziges Engagement im Alltag der Menschen noch zugänglicher zu machen. Natürlich haben wir einen Business Case über die nächsten fünf Jahre – aber den werde ich natürlich nicht verraten. Nur so viel: Das Projekt ist skalierbar auch auf weitere Länder.
Herzlichen Dank für das Interview! Wir wünschen Dir weiterhin viel Erfolg und freuen uns jetzt schon darauf Neues von Dir und HelpShops zu hören!