Benedikt, welchen Tipp würdest Du anderen Gründern geben?
Verkünstelt Euch nicht in Nebenschauplätzen, sondern versucht schnell Euer Produkt/Eure Dienstleistung zu testen und ggf. anzupassen. Eure Kunden können Euch am besten verraten, was Ihr richtig oder falsch macht.
Von welchen Top 3 Learnings könnten andere Gründer von Dir profitieren?
- Netzwerke und Wettbewerbe sind Gold wert
- Ein bisschen mehr Lean Startup hätte gut getan 🙂
- Strukturierung des eigenen Geschäftsablaufs
Womit verdient Ihr Eure Brötchen?
Wir vermitteln potentiell allen gemeinnützigen Organisationen in Deutschland Waren und Dienstleistung von bevorzugt nachhaltigen Unternehmen. Damit eröffnen wir den Unternehmen einen innovativen Weg sich gesellschaftlich zu engagieren sowie gleichzeitig auch neue Kunden zu gewinnen und ihren Absatz zu steigern. Für unsere Arbeit erhalten wir dann eine Pauschale oder Provision von unseren Partnerunternehmen.
Wer ist Eure Zielgruppe und wie erreicht Ihr sie?
Zur Zielgruppe gehören alle steuerbegünstigten Organisationen in Deutschland. Vereine, Stiftungen sowie GmbH’s zählen da genauso dazu, wie Genossenschaften und kirchliche Einrichtungen.
Die Ansprache findet bei uns auf unterschiedlichen Wegen statt, beispielsweise über Direkt-Ansprache, Messen, Netzwerkpartner und Newsletter. Bereits seit Beginn unserer Tätigkeit informieren wir über Social Media von unseren exklusiven Sonderkonditionen für Nonprofits und geben darüber auch weitere zielgruppenrelevante Informationen. Aktuell wird zudem gerade ein Blog auf unserer Website eingerichtet.
Wie löst Ihr Problem der Finanzierung der Plattform?
2016 konnten wir mit dem YOOWEEDOO-Ideenwettbewerb und dem Ökonauten-Programm zwei Wettbewerbe gewinnen, die uns neben Know-How und Netzwerk auch finanziell unterstützten. Mit diesem Geld und Dank der Hilfe eines engagierten Programmierers und zwei Grafikdesignern, konnten wir den Aufbau der Plattform realisieren. Die laufenden Kosten für die Plattform haben wir relativ gering gehalten. Sie werden durch Provisionszahlungen oder Pauschalen unserer Partnerunternehmen ausgeglichen. Trotzdem sind wir aktuell auf der Suche nach einer Stiftung oder zwei, drei Unterstützern, die ekoneo finanziell tragen möchten. Der große Vorteil wäre, dass jetzige Provisionszahlungen der Unternehmen an ekoneo, dann an gemeinnützige Organisationen weitergegeben werden könnten, was höhere Einsparungen aller Nonprofits zur Folge hätte.
Wie ist die Idee zu ekoneo entstanden?
Der Namensfindung gingen viele schlaflose Nächte und Grübeleien voraus. Viele Namenskreationen waren bereits vergeben und damit für uns nicht nutzbar. Mit ekoneo haben wir schließlich ein Kunstwort gefunden, das viel von unseren Werten in sich trägt. Die erste Silbe eko steht bei uns für Ökonomie/Ökologie - und neo bedeutet neu. Das vereint viel von unseren Wertvorstellungen: von gemeinwohlorientiertem Wirtschaften, Kooperation, Chancengerechtigkeit und einem starken bürgerschaftlichem Engagement.
Was ist das Einzigartige an ekoneo?
Deutschlandweit gibt es keine andere Online-Plattform mit umfangreichen Sonderkonditionen an alle gemeinnützige Organisationen. Uns war es außerdem immer ein besonderes Anliegen, dass auch kleinste und umsatzschwache Vereine Zugang zu den Vergünstigungen haben, weswegen wir das Angebot kostenfrei gelassen haben.
Die ekoneo Gründer Mario Kümmel und Benedikt Boll, ekoneo.de
Wie liefen Eure ersten Monate in der Startphase an?
Die Startphase nutzten wir, um Feedback der ersten registrierten Organisationen einzuholen und unser Angebot daraufhin zu verfeinern und anzupassen. Obwohl wir nur spärlich in die Öffentlichkeitsarbeit gingen, gab es schon viele Registrierungen von Vereinen und weiteren gemeinnützigen Organisationen. Mit einem ausgereiften Angebot gehen wir nun verstärkt in die Organisationsansprache und freuen uns das Rad richtig in Schwung zu bringen.
Hast Du Dich sofort Vollzeit selbstständig gemacht?
In der Anfangszeit in Berlin arbeitete ich außerdem noch als AbsolventInnenberater von Studierenden und Promovierenden am Career Service der Freien Universität Berlin. Seit dem Umzug nach Freiburg im letzten Jahr beschäftige ich mich in Vollzeit mit ekoneo.
Wie sieht aktuell Deine Arbeitswoche aus?
Voll 😉 Meistens fange ich um 9 Uhr an zu arbeiten. Entweder sitze ich im Freiburger Co-Working Grünhof und verbringe die Sonnenpausen oder manchmal auch die Meetings im dazugehörigen schönsten Cafegarten der Stadt. Wenn ich viele Telefonate zu führen habe, oder längere Skype-Sitzungen mit Mario in Berlin anstehen, dann arbeite ich auch gerne von zuhause aus. Aktuell beschäftige ich mich wieder stärker mit der Ansprache gemeinnütziger Organisationen. Das liegt daran, dass vor kurzem unser neuer Login-Bereich online gegangen ist. Außerdem haben wir ein paar tolle neue Unternehmen auf der Plattform, bspw. eines mit tollen Sonderkonditionen für nachhaltigen Bürobedarf.
Wo soll ekoneo in 5 Jahren stehen?
ekoneo ist in der Nonprofitwelt Deutschlands gut bekannt und unterstützt tausende von gemeinnützigen Organisationen mit Sonderkonditionen in ihrer täglichen Arbeit.
Herzlichen Dank für das Interview! Wir wünschen Euch weiterhin viel Erfolg und freuen uns jetzt schon darauf Neues von Dir und ekoneo zu hören!