Herr Hisnawi, Flexibilität im Personal Training ist Ihr Geschäftsmodell. Wie finden Sie Ihre Kunden?
Viele meiner Klienten habe ich durch Weiterempfehlungen anderer Klienten von mir kennenlernen dürfen. Das ist aus meiner Sicht die effektivste Form Neukunden zu gewinnen. Außerdem kontaktieren mich die meisten Interessenten über meine Website oder über Social Media.
Bedeutet dies, dass Sie rund um die Uhr für Ihre Kunden erreichbar und verfügbar sein müssen?
Zum Teil schon. Besonders schwer ist es mir allerdings noch nie gefallen. Ich sehe Sport im Allgemeinen nicht direkt als Beruf, sondern in erster Linie als Berufung. Außerdem verlangt ergebnisorientiertes Training einen permanenten Austausch mit dem Klienten, insofern ist es für mich kein Problem.
Sie trainieren Ihre Kunden dort, wo diese Zeit haben oder üben möchten. Fördert das die Motivation und Trainingsintensität?
Definitiv. Sowohl Motivation als auch Trainingsbereitschaft hängen individuell von Ort und Zeit ab. Dies gilt es natürlich zu berücksichtigen. Manch einer wird durch den Anblick der Sportler im Fitnessstudio motiviert, während eine andere Person lieber innerhalb der eigenen vier Wände und in aller Ruhe am eigenen Körper arbeiten möchte.
Für manche Übungen werden größere Geräte, Matten oder Sportutensilien gebraucht. Bringen Sie die mit oder weichen Sie auf ausgestattete Studios aus?
Die Flexibilität der Trainingsorte darf natürlich nicht zu Lasten der Trainingsqualität gehen. Deshalb steht mir ein breites, vielfältiges Equipment zur Verfügung, das eine identische Trainingsintensität wie ein Workout im Fitnessstudio ermöglicht.
Außerdem bin ich der Meinung, dass für ein effektives und intensives Training ausschließlich zwei Kurzhanteln und das eigene Körpergewicht genügen.
Der Geschäftsführer von Eza Personal Training in Berlin Elias Hisnawi, eza-personaltraining.de
Personal Training ist per se individuell. Sie erweitern dies um persönliche Ernährungsberatung und ihre Mobilität. Wie wichtig ist Ihren Kunden die persönliche Betreuung?
Selbstverständlich beruht ergebnisorientiertes Training auf die Einhaltung vieler, allgemein bekannter Grundlagen wie gesunde Ernährung, mehr Bewegung usw.
Jedoch bestehen von Klient zu Klient verschiedene Zielvorstellungen. Diese können nur in einer 1:1 Betreuung auf persönlicher Ebene herausgearbeitet und angepeilt werden. Um dies zu optimieren haben wir den Anspruch an uns selbst, einen Klienten immer nur von einem Coach unseres Trainingsstabes betreuen zu lassen und diesen nicht ständig umzutauschen.
Im Gruppentraining, bei Vereinen oder in Kursen könnten Sie mehrere Kunden gleichzeitig erreichen. Warum bevorzugen Sie Personal Training?
Die Bandbreite meiner Angebote umfasst mit dem Firmenfitness die Betreuung in einer Gruppe. Diese kann jedoch abhängig von der Gruppengröße nur bedingt auf persönlichen Interessen eingehen. Personal Training setzt dabei genau hier an. Klar definierte Wünsche und eine stetige Dokumentation der persönlich erzielten Leistungen erleichtern eine Objektivierung der letztlich erreichten Trainingsergebnisse.
Wer sind Ihre typischen Kunden und wie lange dauert ein durchschnittliches Coaching?
Mein Kundenspektrum erstreckt sich vom Studenten über den typischen Büro-Mitarbeiter bis hin zum vielbeschäftigten Unternehmer. Dabei verbindet die meisten meiner Kunden vor allem der Zeitmangel und dementsprechend der Wunsch nach möglichst flexibler Betreuung. Ein durchschnittliches Workout nimmt ca. 60-75 min in Anspruch.
Unterschiedliche Kunden haben verschiedene Ansprüche. Sie bieten mit Ausdauertraining, Boxen, Muskelaufbau, Rückentraining, Gewichtsverlust und Firmenfitness ein definiertes Übungsspektrum an. Wieviel Spielraum ist dabei für Extrawünsche und bleibt ihnen Zeit, neue Trainingsmöglichkeiten zu erkunden?
Personal Training unterscheidet sich ja gerade durch den Fokus auf die individuellen Bedürfnisse vom herkömmlichen Training. Von daher gestatte ich meinen Klienten auch immer gewisse Freiräume zur Mitgestaltung eines Trainingskonzeptes, damit der Spaßfaktor auch bei intensiven Workouts nicht zu kurz kommt. Darüberhinaus kann ich dadurch mein Kenntnisspektrum erweitern und ständig weiter ausbauen.
Die Flexibilität der Trainingsorte darf natürlich nicht zu Lasten der Trainingsqualität gehen, eza-personaltraining.de
Fitness und Sport unterliegt auch modischen Trends. Greifen Sie die auf oder haben Sie mit Ihrem Angebot genug zu tun?
Selbstverständlich sollte man die Zeichen der Zeit so früh wie möglich erkennen und entsprechend auf kommende Kundenwünsche gewappnet sein. Jedoch ist ergebnisorientiertes Training immer auch ein Kompromiss zwischen Trainer und Klient. Von daher bewährt sich in derartigen Situationen immer wieder eine Kombination aus temporären Trends und der klassischen Konzepte.
Als selbstständiger Personal Trainer bieten Sie nicht nur Dienstleistungen an. Sie müssen auch gut organisiert sein und Ihre Arbeit verwalten. Greifen Sie dabei auf Unterstützung zurück oder übernehmen Sie ihr Management selbst?
Wie Sie schon angedeutet haben, ist Organisation tatsächlich das A und O. Aufgrund unseres Angebotes, so flexibel wie möglich arbeiten zu wollen, ist eine genaue Planung jedoch nicht immer leicht. Von daher versuche ich wöchentlich mit den einzelnen Klienten mögliche Trainingszeiten auszuloten und meine Planungen dementsprechend anzupassen. Dabei ist es erfahrungsgemäß besonders vorteilhaft immer wieder genügend Zeitpuffer einzuplanen.
Was sind Ihre nächsten Ziele für Eza Personal Training?
Aktuell bin ich sehr zufrieden mit unserer Arbeit. Wir versuchen jedoch stetig, auf unsere Erfahrungen beruhend, neue Trainingskonzepte zu entwerfen und unsere Arbeit zu optimieren. Das Ziel des nächsten Jahres ist die Erweiterung des Trainerstabs und die lokale Ausdehnung der Firma.
Welche Tipps können Sie Coaches geben, die sich als Personal Trainer selbstständig machen möchten? Was sollten sie lieber vermeiden?
Schnelle Erfolge gibt es nicht. Personal Training beruht ganz stark auf gegenseitigem Vertrauen. Echtes Interesse an den Menschen zeigen, Kompetenzen aneignen und unternehmerisches Denken mitbringen bzw. fördern sind wichtige Faktoren, um als Personal Trainer erfolgreich zu sein. Insofern sollten sich zukünftige Personal Trainer nicht davor scheuen, auch mal in Weiterbildungen oder in sinnvolle Fachliteratur zu investieren und Verbesserungsvorschläge umzusetzen.
Herzlichen Dank für das Interview! Wir wünschen Euch weiterhin viel Erfolg und freuen uns jetzt schon darauf Neues von Dir und Eza Personal Training zu hören!