Selbstständig als Fotograf: Mit Kreativität zum eigenen Business

Verfasst von Sybille Kachel. Zuletzt aktualisiert am 27 November, 2024
Lesezeit Minuten.
Sie begeistern sich für Fotografie und planen, damit Ihren Lebensunterhalt zu verdienen? Es gibt viele Möglichkeiten, selbstständig als Fotograf zu arbeiten. Lesen Sie hier, welche Voraussetzungen Sie dafür erfüllen müssen, wie Sie Ihr eigenes Profil finden und was im Rahmen der Gründung zu erledigen ist.  

Schnellcheck: Ihr Weg zur Gründung

Sie suchen eine bestimmte Information zur Selbstständigkeit als Fotograf? Hier sind einige häufig gestellte Fragen.

  • Was brauche ich, um mich als Fotograf selbstständig zu machen?
    Sie brauchen als Fotograf vor allem Talent, Kreativität und Leidenschaft, das notwendige Fachwissen, Erfahrungen in der Fotografie, Geschick im Umgang mit Kunden, unternehmerisches Denken und ausreichend Kapital.
  • Wie viel verdient man als selbstständiger Fotograf?
    Das Jahreseinkommen (brutto) liegt bei selbstständigen Fotografen in Deutschland zwischen etwa 30.000 und 50.000 Euro. Es hängt auch von der jeweiligen Spezialisierung, der Erfahrung und dem Kostenmanagement ab.
  • Kann man als Hobbyfotograf Geld verdienen?
    Wenn Fotografieren Ihr Hobby ist, können Sie zum Beispiel mit Stock-Fotos Geld verdienen. Ein Gewerbe müssen Sie dafür trotzdem anmelden, da Sie nachhaltig Gewinn erzielen möchten.
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Talent, Fachkenntnisse & Co.: Die Voraussetzungen für selbstständige Fotografen

Die wichtigsten Voraussetzungen für den Beruf sind Leidenschaft für die Fotografie und künstlerisches Talent. Diese bringen Sie sicher bereits mit, wenn Sie sich für eine Selbstständigkeit als Fotograf entschieden haben. Weiterhin müssen Sie die Wünsche und Bedürfnisse Ihrer Kunden gut verstehen und erfragen können, um Missverständnisse und falsche Erwartungen zu vermeiden.

Sie dürfen kein Problem mit Stress, knappen Deadlines oder anspruchsvollen Kunden haben. Da in dieser Branche regelmäßig neue technische Möglichkeiten und Trends eine Rolle spielen, sind Lernbereitschaft und Anpassungsfähigkeit wichtig. Wie alle Selbstständigen müssen Sie resilient genug sein, um sich von Rückschlägen nicht entmutigen zu lassen.

Fachliche Kompetenzen in der Fotografie

Fotograf ist ein Handwerksberuf, für den Sie eine dreijährige duale Ausbildung absolvieren und später auch eine Meisterprüfung ablegen können. Die Pflicht dazu besteht jedoch nicht mehr. Für eine Selbstständigkeit ist kein bestimmter Abschluss vorgeschrieben, sodass auch viele ehemalige Hobbyfotografen als Quereinsteiger starten.

Know-how und Erfahrung sind Grundvoraussetzungen für eine berufliche Selbstständigkeit als Fotograf. Dazu gehören Kenntnisse in Kamerabedienung, Beleuchtungstechnik und Bildbearbeitung. Aspekte der Bildkomposition, Stilistik und Foto-Techniken sollten Ihnen ebenso vertraut sein.

Sie werden eine professionelle Bildbearbeitungssoftware einsetzen, die Sie beherrschen müssen. Wichtig ist weiterhin, dass Sie sich mit den rechtlichen Grundlagen dieses Berufs auskennen, unter anderem mit dem Urheberrecht und Datenschutz. Nicht zuletzt brauchen Sie das für die Führung eines eigenen Unternehmens notwendige betriebswirtschaftliche Wissen.

Auf mehreren Wegen zum Erfolg

Gewerbliche Fotografen brauchen keinen Meistertitel mehr. Auch talentierte Quereinsteiger haben deshalb gute Chancen in diesem Beruf. Es gibt mehrere Möglichkeiten, die dafür notwendigen Kompetenzen zu erwerben und weiterzuentwickeln:

  • Ausbildung oder Studium
  • Kurse und Workshops (online oder vor Ort)
  • Literatur, Artikel zum Thema
  • Foren
  • Online-Tutorials

Freiberufler oder Gewerbeanmeldung?

Die meisten Tätigkeiten selbstständiger Fotografen gelten als gewerblich. Dazu gehören die typischen Auftragsarbeiten wie Passfotos, Porträts und Event-Fotografie, ebenso der Verkauf von Fotoprodukten wie Kalendern oder auch Foto-Kurse.

Daneben können bestimmte fotografische Tätigkeiten als freiberuflich eingestuft werden. Was dazu gehört, steht in § 18 Abs. 1 Nr. 1 EStG. Von den dort genannten Berufen sind „Bildberichterstatter“ und „künstlerische Tätigkeiten“ für den fotografischen Bereich relevant. Die Arbeiten sollten einen hohen Grad an eigener Schöpfung aufweisen. Im Zweifel kann auch ein Hochschulabschluss im künstlerischen Bereich für die Freiberuflichkeit sprechen.

Die Abgrenzung zwischen freiem Beruf und Gewerbe beschäftigt häufig die Gerichte. So hat das Verwaltungsgericht Mainz im Dezember 2021 geurteilt, dass auch im Auftrag von Geschäftskunden angefertigte Fotos als künstlerische Arbeiten gelten können, wenn die oben genannten Voraussetzungen gegeben sind.

Freiberuflichkeit bringt im Vergleich zum Gewerbe einige Vorteile mit sich. Die Buchführung ist einfacher, Sie sind nicht gewerbesteuerpflichtig und kein Pflichtmitglied in der Handwerkskammer. Grundsätzlich ist auch die günstige Sozialversicherung über die Künstlersozialkasse möglich.

Sie wollen künstlerisch tätig sein, aber auch gewerbliche Umsätze erzielen? Trennen Sie in diesem Fall beides konsequent. Denn bei Vermischungen kann das Finanzamt die freiberuflichen Einnahmen im Nachhinein als gewerblich einstufen, was diverse Nachforderungen zur Folge hätte. Sofern die Gewerbeeinnahmen weniger als 3 Prozent der Gesamtnettoumsätze betragen und 24.500 Euro nicht übersteigen, dürfte es jedoch keine Probleme geben. Dieses Thema ist kompliziert. Lassen Sie sich dazu steuerlich beraten.

Freiberufliche Fotografen arbeiten meist als Einzelunternehmer, können sich aber auch zu einer Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR) zusammenschließen.

Gewerbetreibende haben die Wahl aus mehreren Rechtsformen. Häufig fällt die Entscheidung auf das Einzelunternehmen und bei Teamgründungen auf die GbR. Damit gründen Sie einfach und kostengünstig, haften für Geschäftsschulden jedoch mit Ihrem Privatvermögen.

Sie können auch eine GmbH oder UG (haftungsbeschränkt) gründen. Beides sind Kapitalgesellschaften, bei denen die Haftung für Unternehmensschulden auf die Kapitaleinlage beschränkt ist. Diese Rechtsformen sind stärker reguliert und deshalb aufwendiger zu gründen und zu führen.

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So sollte der Businessplan für selbstständige Fotografen aussehen

Ein Businessplan hilft Ihnen, Ihre Geschäftsidee klar auszuarbeiten und wichtige Aspekte konkret zu planen. Sie müssen ihn auch vorlegen, wenn Sie Kredite oder Fördermittel beantragen.

Stellen Sie sich selbst mit Ihren Fachkenntnissen und Erfahrungen vor. Zeigen Sie, warum Sie die Fähigkeiten mitbringen, ein eigenes Fotografie-Geschäft erfolgreich zu führen. Erklären Sie auch Ihre Motivation, warum Sie sich als Fotograf selbstständig machen möchten.

Ein wichtiger Teil des Businessplans ist das Geschäftskonzept. Erklären Sie, wie Sie sich im Markt als Fotograf mit einem Alleinstellungsmerkmal positionieren werden und auf welches Gebiet der Fotografie Sie sich spezialisieren möchten.

Die Markt- und Konkurrenzanalyse beschreibt Ihre potenziellen Kunden und Wettbewerber. Belegen Sie Ihre Analysen mit Statistiken und Marktforschungsergebnissen. Daraus lässt sich ableiten, welche Marktnischen sich für Sie lohnen.

Der umfangreichste und komplexeste Teil des Businessplans ist der Finanzplan. Er besteht aus mehreren Teilplänen, die aufeinander aufbauen. Dazu gehören die Umsatzvorschau, die Planung der Investitionen und Kosten sowie die Rentabilitätsvorschau. Weitere Bestandteile sind der Liquiditäts-, Kapitalbedarfs- und Finanzierungsplan.

Bei der Suche nach den besten unternehmerischen Strategien hilft die SWOT-Analyse. Sie analysieren damit die Stärken und Schwächen Ihrer Gründungssituationen und setzen diese zu den aus dem Umfeld kommenden Chancen und Bedrohungen in Beziehung.

Finanzplanung leicht gemacht

Ein Gründercoach kann Ihnen beim Schreiben des Businessplans helfen, denn vor allem die Finanzplanung ist sehr komplex. Darüber hinaus erhalten Sie im Coaching individuelle Unterstützung und Tipps für Ihre Gründung. Wenn Sie arbeitssuchend gemeldet sind, beantragen Sie einen AVGS. Damit ist diese Leistung für Sie kostenlos.

Selbstständig als Fotograf in 6 Schritten

Auf dem Weg in die Selbstständigkeit als Fotograf müssen Sie vieles entscheiden und organisieren. Das sind die wichtigsten Schritte.

1. Analyse der Konkurrenz

Wer sind Ihre Wettbewerber und wie arbeiten diese? Direkte Konkurrenten bieten ähnliche Dienstleistungen wie Sie und sprechen eine vergleichbare Zielgruppe an.

Sehen Sie sich die Webseiten sowie Social-Media-Profile Ihrer Konkurrenz an und besuchen Sie nach Möglichkeit auch die Geschäfte. Informieren Sie sich über Leistungen, Preise, Portfolio und Alleinstellungsmerkmale. Wertvolle Erkenntnisse liefern ebenso Kundenbewertungen auf Google und ähnlichen Plattformen.

2. Standort wählen

Eröffnen Sie das Fotostudio dort, wo Sie Ihre Zielgruppe erreichen. Vorteilhaft sind Lagen in der Nähe von Einkaufsmöglichkeiten, Event-Locations oder Bürogebäuden.

Der Standort prägt auch die Wahrnehmung Ihrer Marke, zum Beispiel als künstlerisch in einem kreativen Umfeld oder als prestigeträchtig in einem gehobenen Geschäftsviertel. Wägen Sie ab, welche Mietkosten Sie tragen können.

Falls Sie sich auf mobile Einsätze beschränken, die hauptsächlich über das Internet nachgefragt werden, brauchen Sie nicht unbedingt Geschäftsräume. Sie können stattdessen ein Homeoffice einrichten.

3. Anmeldung als Freiberufler oder Gewerbetreibender

Die meisten selbstständigen Fotografen gelten als Handwerker. In diesem Fall müssen Sie sich zuerst in das Gewerbeverzeichnis der Handwerkskammer eintragen lassen, wo Sie auch Pflichtmitglied sind. Danach melden Sie bei der Stadt- oder Gemeindeverwaltung Ihr Gewerbe an.

Das Finanzamt wird vom Gewerbeamt informiert. Sie müssen sich dort aber unaufgefordert selbst anmelden, und zwar online mit dem Fragebogen zur steuerlichen Erfassung. Daraufhin erhalten Sie Ihre Steuernummer.

Sie arbeiten ausschließlich freiberuflich? Dann ist nur die Anmeldung beim Finanzamt notwendig.

4. Spezialisierung auf bestimmte Bereiche der Fotografie

Mit einer Spezialisierung können Sie sich besser als Experte etablieren und Ihre Zielgruppe überzeugen. Lassen Sie sich bei der Wahl des Schwerpunkts von Ihren Interessen leiten. Am Markt muss aber auch eine Nachfrage dafür bestehen. Hier sind einige Möglichkeiten dafür:

  • Eventfotografie (Hochzeiten, Firmenveranstaltungen, Konzerte, Sportevents)
  • Porträts
  • Aktfotos
  • Produkt-, Mode- oder Food-Fotografie
  • Reisefotos
  • Architektur- und Immobilienfotografie
  • Natur- und Landschaftsfotografie
  • Wissenschaftliche Fotografie
  • Bildberichterstattung (Fotojournalismus)

Unabhängig davon sollten häufig nachgefragte Arbeiten wie Pass- oder Bewerbungsfotos zum Leistungsspektrum jedes Fotostudios gehören. Als zusätzliche Einnahmequellen eignen sich Fotokurse sowie der Verkauf von Fotoprodukten (Kalender), Foto-Zubehör (Alben, Bilderrahmen) und Nutzungsrechten (Stock-Fotos).

5. Technische Ausstattung anschaffen

Welche Dinge Sie brauchen, hängt auch davon ab, worauf Sie sich spezialisiert haben. Studioarbeiten erfordern eine andere Ausrüstung als Outdoor-Fotografie. Folgendes kann dazugehören:

  • Kamera
  • Objektive
  • Blitzgeräte
  • Beleuchtungstechnik
  • Stative
  • Drohne
  • Actionkamera
  • Computer, Software, Speichermedien
  • Fotodrucker
  • Studio- und Location-Ausstattung (z. B. Hintergründe)

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6. Buchhaltung aufsetzen

Buchführung und Rechnungslegung sind gesetzlich reguliert, da sie auch die Grundlage für die Besteuerung bilden. Verwenden Sie ein für Ihren Betrieb geeignetes Buchführungsprogramm. Für die Einrichtung der Buchhaltung lassen Sie sich am besten in einem Steuerbüro beraten, an das Sie auch einzelne Arbeiten auslagern können.

Eröffnen Sie ein Geschäftskonto, selbst wenn Sie klein starten. Dieses ist wichtig für die Übersichtlichkeit Ihrer Buchführung.

Finanzplanung für Fotografen

Damit Ihre Selbstständigkeit als Fotograf nicht an finanziellen Problemen scheitert, legen Sie Wert auf eine realistische Finanzplanung.

Finanzierungsmöglichkeiten für selbstständige Fotografen

Ob für Miete, Technik oder die erste Marketingkampagne, Sie brauchen ein gewisses Startkapital. Einen angemessenen Teil davon müssen Sie aus eigenen Mitteln finanzieren.

Daneben nehmen die meisten Unternehmer Fremdkapital bei Banken auf. Für Gründer gibt es in diesem Bereich Fördermöglichkeiten, etwa Darlehen zu günstigen Konditionen oder Bürgschaften als Kreditsicherheiten. Lassen Sie sich dazu bei Ihrer Bank beraten.

Bis zu 20.000 Euro Fördermittel sichern

Der Gründungszuschuss kann Sie bei der Finanzierung Ihrer Lebenshaltungskosten während der Gründungsphase entlasten. Den Antrag dafür stellen Sie bei der Agentur für Arbeit mit einem ausgefüllten Formular, Ihrem Businessplan, einer fachkundigen Stellungnahme und Qualifikationsnachweisen. Der Zuschuss von bis zu etwa 20.000 Euro kann Ihnen nach Ermessen gewährt werden, wenn Sie zum Zeitpunkt der Gründung seit mindestens einem und noch für wenigstens weitere 150 Tage Anspruch auf Arbeitslosengeld haben.

Kosten und Honorar berechnen

Ihre Preise und Stundensätze müssen wettbewerbsfähig sein. Stellen Sie aber auch sicher, dass Sie damit die Kosten decken und einen angemessenen Gewinn erwirtschaften können. Für die Preiskalkulation gibt es Methoden der Kostenrechnung, die hier nicht im Detail beschrieben werden sollen.

Wichtig ist jedoch, dass Sie die verschiedenen Kostenarten berücksichtigen. Dazu gehören zum einen Fixkosten, die regelmäßig anfallen, unabhängig von der Anzahl der Aufträge:

  • Miet- und Nebenkosten
  • Versicherungen
  • Softwarelizenzen
  • Marketing
  • Beitrag für den Berufsverband
  • Abschreibung des Equipments

Daneben entstehen variable Kosten, die von Ihrer Auslastung abhängen:

  • Materialkosten (Fotoabzüge, Verpackung)
  • Fahrtkosten und Übernachtung bei Eventfotografie
  • Wartung und Reparatur der Ausrüstung

Bedenken Sie, dass Sie Zeit für Verwaltungsarbeiten brauchen, nicht immer ausgelastet sein werden, zu Marketingzwecken Preisnachlässe anbieten und mit dem Gewinn Ihren Lebensunterhalt finanzieren müssen. Dafür wird bei der Preiskalkulation üblicherweise mit prozentualen Aufschlägen gearbeitet.

In der Fotografie-Branche ist es wichtig, dass Sie jeweils klar kommunizieren, welche Leistungen im Preis enthalten sind. So vermeiden Sie Missverständnisse.

Hier sind einige Preisbeispiele zur Orientierung:

  • Hochzeitsfotografie: 1.500 - 3.000 € für einen ganzen Tag
  • Porträtfotografie im Studio: 150 - 300 € für eine Stunde
  • Businessporträts: 200 - 400 € für eine Stunde
  • Eventfotografie: 500 - 1.000 € für 5 Stunden
  • Produktfotografie: 50 - 200 € pro Produkt
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Wie viel kann ich als selbstständiger Fotograf verdienen?

Ihr mögliches Einkommen hängt von verschiedenen Faktoren ab, unter anderem von Ihrer Spezialisierung. Zu den lukrativsten Segmenten gehören Hochzeits-, Business- und Werbefotografie. Mit Porträts und Familienfotos verdienen Sie pro Auftrag zwar weniger, profitieren aber von einer breiteren Kundenbasis.

Ihre Erfahrung und Reputation sowie die Markt- und Konkurrenzsituation tragen ebenso dazu bei, welche Preise durchsetzbar sind. Das durchschnittliche Jahreseinkommen liegt bei selbstständigen Fotografen in Deutschland zwischen etwa 30.000 und 50.000 Euro.

Marketing und Kundenakquise für Fotografen

Ausgangsbasis für Ihr Marketingkonzept ist die Definition Ihrer Zielgruppe. Wen möchten Sie mit Ihren Leistungen ansprechen? Werden Sie hauptsächlich für Privat- oder Unternehmenskunden arbeiten? Wo und wie suchen diese nach Fotografenleistungen? Da in dieser Branche Mundpropaganda ausgesprochen wirkungsvoll ist, achten Sie auf die Zufriedenheit Ihrer Kunden.

Marketing-Konzept für Ihre Tätigkeit als Fotograf

Für das Marketingkonzept arbeiten Sie Ihre Alleinstellungsmerkmale heraus. Dazu kann Ihr Spezialgebiet gehören, aber auch ein einzigartiger Stil oder eine besonders kundenfreundliche Serviceleistung.

Achten Sie auf Ihr Branding, denn damit stärken Sie Ihren Wiedererkennungswert. Dieses umfasst ein Logo, ein Farbschema und bestimmte Schriftarten, die zu Ihrem Konzept und zueinander passen. Auch Ihr Kommunikationsstil kann je nach Zielgruppe eher formell und seriös oder locker und kreativ sein.

Eine eigene Website ist für Fotografen wichtig. Hier veröffentlichen Sie Informationen zu Ihren Leistungen und Preisen. Stellen Sie sich selbst vor und integrieren Sie ein Portfolio mit gut gelungenen Beispielarbeiten. Achten Sie auf die Suchmaschinenoptimierung, vor allem für lokale Suchanfragen. Pflegen Sie darüber hinaus Ihr Google-Unternehmensprofil und behalten Sie die Kundenbewertungen im Blick.

Perfekte Internet-Domain für Ihre Geschäftsidee sichern

Ihre Website ist Ihre Visitenkarte im Internet. Sichern Sie sich daher die Wunsch-Domain, die optimal zu Ihrer Geschäftsidee passt - einfach & günstig mit IONOS! So sind Sie Ihrer Konkurrenz einen Schritt voraus.

Über Social-Media-Plattformen können Sie ebenfalls auf Ihre Angebote aufmerksam machen und Kunden binden. Vor allem Instagram, Pinterest und Facebook eignen sich gut für Fotografen. Posten Sie hier Arbeitsproben und Behind-the-Scenes-Einblicke. Eventuell bieten sich Kooperationen mit lokalen Bloggern oder Influencern an.

Sowohl über Google als auch über Instagram und Facebook können Sie bezahlte Werbung schalten, die Ihre Zielgruppe erreicht. Anzeigen in lokalen Zeitungen oder Fachmagazinen lohnen sich oft ebenfalls.

Streben Sie Kooperation mit passenden Partnern an, für gegenseitige Empfehlungen, das Auslegen von Flyern und Visitenkarten sowie gemeinsame Rabattaktionen. Je nach Profil eignen sich beispielsweise Hochzeitsplaner, Floristen oder Werbeagenturen dafür. Nehmen Sie an geeigneten Messen, Ausstellungen und ähnlichen Events teil.

Für die Kundenbindung eignen sich Treueprogramme. Darüber hinaus können Sie bei Interesse einen Newsletter anbieten, mit dem Sie gelegentlich über Ihre Arbeit und besondere Aktionen informieren.

Versicherungen und Mitgliedschaften für Fotografen

Die Arbeit als selbstständiger Fotograf birgt einige Risiken, die Sie individuell absichern müssen. Daneben gibt es in dieser Branche mehrere Berufsverbände mit jeweils unterschiedlichen Profilen.

Versicherungen abschließen als selbstständiger Fotograf

Unbedingt empfehlenswert ist eine Berufshaftpflichtversicherung, die durch Ihre berufliche Tätigkeit veranlasste Schadenersatzansprüche abdeckt. Dazu können Sach-, Personen- oder Vermögensschäden gehören. Wenn Sie Mitarbeiter beschäftigen, schließt eine Betriebshaftpflichtversicherung deren Arbeit mit in den Versicherungsschutz ein.

Sinnvoll ist auch eine Rechtsschutzversicherung, die bei rechtlichen Streitigkeiten Anwalts- und Gerichtskosten übernimmt. Diese können zum Beispiel im Zusammenhang mit Vertragsangelegenheiten, Urheberrechtsverletzungen oder Zahlungsausfällen entstehen.

Als Fotograf arbeiten Sie mit einer hochwertigen Ausrüstung, die vor allem bei mobilen Einsätzen einer gewissen Beschädigungsgefahr ausgesetzt ist. Es gibt spezielle Equipment-Versicherungen für Fotografen. Sie erhalten Ersatz bei Diebstahl und Beschädigung, etwa durch Sturz, Feuer oder Wasser. Wenn Sie häufig im Ausland arbeiten, zum Beispiel für Reisefotos, achten Sie auf einen weltweiten Versicherungsschutz.

Eine Inhaltsversicherung schützt darüber hinaus die gesamte Studio- und Büroeinrichtung inklusive der Computertechnik und Materialvorräte, falls es zu Schäden durch Feuer, Wasser, Einbruch oder ähnliche versicherte Ereignisse kommt.

Denken Sie auch an Ihre Kranken- und Pflegeversicherung. Als Gewerbetreibender können Sie sich freiwillig gesetzlich oder privat versichern. Wenn Ihre Arbeit als künstlerisch oder publizistisch eingestuft werden kann, kommt die Versicherung über die Künstlersozialkasse infrage.

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Mitgliedschaft in der Künstlersozialkasse

Die Künstlersozialkasse (KSK) bietet hauptberuflich selbstständigen Künstlern und Publizisten die Möglichkeit der kostengünstigen gesetzlichen Kranken-, Pflege- und Rentenversicherung. Denn sie übernimmt die Hälfte der Beiträge, ähnlich wie ein Arbeitgeber für seinen Arbeitnehmer. Zur gesetzlichen Rentenversicherung über die KSK sind Sie verpflichtet, wenn Sie die Voraussetzungen für eine Aufnahme erfüllen.

Für die Aufnahme müssen Sie einen Antrag stellen. Das Formular dafür finden Sie auf der Website der Künstlersozialkasse. Als Nachweise werden Rechnungen oder Verträge über bereits erbrachte Leistungen und eventuell auch Arbeitsproben gefordert, weiterhin Einkommensnachweise wie der Steuerbescheid. Die KSK prüft auf dieser Grundlage, ob Ihre Tätigkeit als künstlerisch oder publizistisch gewertet werden kann, und ob Sie diese hauptberuflich ausüben.

Berufsgenossenschaft für Fotografen

Für Fotografen ist die Berufsgenossenschaft Energie Textil Elektro Medienerzeugnisse (BG ETEM) zuständig. Wenn Sie Mitarbeiter beschäftigen, müssen Sie Ihr Unternehmen dort anmelden und die Arbeitgeberanteile für die gesetzliche Unfallversicherung zahlen.

Sie selbst sind nicht in jedem Fall versicherungspflichtig. Aber bei fotografischen Tätigkeiten mit erhöhter Unfallgefahr ist dies möglich. Abgesehen davon können Sie sich auch freiwillig bei der Berufsgenossenschaft gegen die Folgen von Berufsunfällen und -krankheiten versichern.

Mitgliedschaft in Verbänden der Fotografiebranche

Für Fotografen gibt es mehrere Berufsverbände mit jeweils unterschiedlichen Zielen und Angeboten. Das sind die wichtigsten:

  • BFF – Berufsverband Freie Fotografen und Filmgestalter (insbesondere für die Bereiche Werbung, Kunst und Redaktion)
  • Centralverband Deutscher Berufsfotografen (CV) (für handwerklich organisierte Fotografen)
  • PIC Verband (Networking für Berufsfotografen)
  • Freelens (Einsatz für die Rechte von Fotografen im Fotojournalismus)

Die Ziele und Möglichkeiten der einzelnen Verbände unterscheiden sich. Folgende Vorteile können für Sie als Fotograf dazugehören:

  • Netzwerken mit anderen Fotografen und Unternehmen der Branche
  • Interessenvertretung auf politischer Ebene
  • Zugang zu Weiterbildungen
  • Unterstützung bei rechtlichen Fragen
  • Plattform zur Präsentation des eigenen Portfolios

Prüfen Sie vor der Entscheidung für einen Berufsverband, ob dieser Ihre Interessen vertritt und Ihnen Vorteile bringt. Bedenken Sie im Verhältnis dazu auch die Kosten für die Mitgliedschaft.

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Chancen und Risiken als selbstständiger Fotograf

Als selbstständiger Fotograf haben Sie die Chance, Ihre eigenen Ideen zu entwickeln und sich auf Projekte zu konzentrieren, die am besten zu Ihren Fähigkeiten passen. Da die Nachfrage nach professionellen Fotografen voraussichtlich stabil bleiben wird, können Sie von einer guten Auftragslage ausgehen, sobald Sie sich etabliert haben.

Wie bei allen Selbstständigen hängt auch Ihr Einkommen von den Marktentwicklungen ab. Da die Berufsbezeichnung nicht mehr geschützt ist, müssen Sie mit einem intensiven Wettbewerb rechnen. Ein weiteres Risiko sind rechtliche Probleme, die eventuell durch Missverständnisse bei der Auftragskommunikation, Urheberrechtsverletzungen oder Datenschutzprobleme entstehen können.

Fazit: Mit Fotografien zum Erfolg

Wenn Sie sich als Fotograf selbstständig machen, kann das sehr erfüllend sein, da Sie damit Ihren persönlichen Interessen nachgehen und sich ständig weiterentwickeln. Das gilt besonders, wenn Sie Unabhängigkeit zu schätzen wissen und Ihre Arbeitszeiten frei gestalten möchten.

Es ist empfehlenswert, sich auf ein bestimmtes Gebiet zu spezialisieren und dort besondere Kompetenzen zu entwickeln. Planen Sie Ihre Gründung gut, vor allem die finanzielle Seite und das Marketing.


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Jetzt mit Sybille Kachel, dem Autor dieses Beitrags vernetzen:

Sybille Kachel ist Expertin für Content Management auf Selbststaendigkeit.de. Mit ihrem Hintergrund als Diplom-Übersetzerin und über zehn Jahren Erfahrung in der Technologieverwertung sowie Start-up-Beratung bringt sie auf Selbststaendigkeit.de Inhalte auf den Punkt und bereitet komplexe Themen für Gründer und Selbstständige klar und spannend auf.

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