Baufirma gründen: Die besten Tipps für ein erfolgreiches Business

Verfasst von Sybille Kachel. Zuletzt aktualisiert am 28 März, 2025
Lesezeit Minuten.
Sie möchten eine Baufirma gründen und sich damit den Traum vom selbstbestimmten Arbeiten erfüllen? In diesem Artikel erfahren Sie mehr über Ihre Möglichkeiten für eine Selbstständigkeit im Baugewerbe, welche Voraussetzungen es dafür braucht und wie Sie bei der Gründung Schritt für Schritt vorgehen.  

Schnellcheck Baufirma gründen

Sie haben eine bestimmte Frage zu diesem Thema? Hier sind einige häufig gesuchte Informationen dazu.

  • Wer darf eine Baufirma gründen?
    In Abhängigkeit vom ausgeübten Handwerk und angebotenen Leistungsumfang kann ein Meisterbrief oder Hochschulabschluss notwendig sein. Es gibt auch Möglichkeiten der Selbstständigkeit mit einem Bauunternehmen, die offiziell keinen besonderen Abschluss erfordern.
  • Wie viel Startkapital braucht man für eine Baufirma?
    Das hängt davon ab, wie groß Sie gründen möchten und was Sie konkret anbieten. Wenn Sie als Soloselbstständiger mit einem Reparatur- oder Renovierungsservice starten, können 10.000 Euro genügen.
  • Wie viel kann man mit einer eigenen Baufirma verdienen?
    Sobald sich ein Bauunternehmen etabliert hat, ist für einen Einzelunternehmer ein monatlicher Gewinn zwischen 3.000 und 8.000 Euro möglich. Wie bei allen Selbstständigkeiten gibt es jedoch keine Garantie dafür.
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Voraussetzungen für die Gründung einer Baufirma

Eine Baufirma kann ein kleiner Betrieb sein, der sich auf ein Gewerk spezialisiert hat, aber auch ein großes Unternehmen, das die komplette Planung und Bauausführung anbietet. Ob Hochbau, Tiefbau oder Instandhaltung, die Baubranche umfasst viele Handwerke.

In jedem Fall brauchen Sie für Ihre Selbstständigkeit ausreichend fachliches Know-how, Berufserfahrung und Unternehmerwissen. Dazu gehört auch das Vergaberecht, damit Sie Aufträge öffentlicher Auftraggeber annehmen können.

Die formellen Voraussetzungen variieren nach Art Ihres Handwerksberufs. Für bestimmte Gewerke ist ein Meisterbrief notwendig. Es gibt aber auch andere Möglichkeiten.

Kann ich auch ohne Meistertitel eine Baufirma gründen?

Die Selbstständigkeit in einem zulassungspflichtigen Handwerk erfordert grundsätzlich einen Meisterbrief. Falls Sie mit einem zulassungsfreien Handwerk oder handwerksähnlichen Baugewerbe gründen möchten, ist dafür kein bestimmter Abschluss vorgeschrieben.

Für zulassungspflichtige Gewerke gibt es folgende Möglichkeiten, ohne Meisterabschluss eine Baufirma zu gründen, wobei jeweils die Handwerkskammer über den konkreten Fall entscheidet:

  • Sie stellen einen Handwerksmeister in Vollzeit als technischen Betriebsleiter ein und konzentrieren sich selbst auf die Geschäftsführung.
  • Beantragen Sie bei der HWK eine Ausübungsberechtigung, wenn Sie nach bestandener Gesellenprüfung mindestens sechs Jahre im Beruf gearbeitet haben, davon vier in leitender Position (Altgesellenregelung).
  • Wenn Sie einen Meisterbrief in einem anderen als für Ihre Selbstständigkeit relevanten Handwerksberuf haben, können Sie ebenfalls eine Erlaubnis beantragen. Dafür müssen Sie Ihre Fertigkeiten nachweisen.
  • Sie haben einen Hoch- oder Fachschulabschluss in einem passenden Fach, beispielsweise als Bauingenieur oder Architekt.
  • Es ist für Sie unzumutbar, eine Meisterprüfung abzulegen. Sie können aber die Kenntnisse und Fertigkeiten gegenüber der HWK anderweitig nachweisen.
  • Sie sind Bürger des Europäischen Wirtschaftsraumes oder der Schweiz und haben in Ihrem Heimatland bereits mehrere Jahre eine Baufirma geleitet.

Die wichtigsten Regelungen der Handwerksordnung im Überblick

Zulassungspflichtiges Handwerk (Anlage A der HwO):

  • Meisterbrief oder gleichwertige Qualifikation für Selbstständigkeit notwendig
  • Eintragung in die Handwerksrolle
  • Grund für Meisterpflicht: Qualitätssicherung in gefahrgeneigten Bereichen
  • Beispiele: Dachdecker, Zimmerer, Gerüstbauer, Maurer und Betonbauer

Zulassungsfreies Handwerk (Anlage B1 der HwO):

  • Meisterbrief kann freiwillig erworben werden, ist aber keine Pflicht für die Selbstständigkeit
  • Eintragung in das Verzeichnis zulassungsfreier Handwerke
  • Beispiel: Holz- und Bautenschützer

Handwerksähnliches Gewerbe (Anlage B2 der HwO):

  • kein Meisterabschluss möglich
  • Eintragung in das Verzeichnis der handwerksähnlichen Gewerbe
  • Beispiele: Bautentrocknungsgewerbe, Betonbohrer und -schneider

Rechtliches: Anmeldung bei Handwerkskammer, Gewerbeamt & Co.

Bevor Sie mit Ihrer selbstständigen Tätigkeit starten können, stehen einige formelle Aufgaben an:

  • In Abhängigkeit von der gewählten Rechtsform müssen Sie zunächst Ihre Gesellschaft gründen und diese in das Handelsregister eintragen lassen. Für kleingewerbliche Einzelunternehmen und GbR entfällt dieser Schritt.
  • Wenden Sie sich danach an die Handwerkskammer und lassen Sie sich in die Handwerksrolle oder das jeweilige Verzeichnis eintragen. Für ein zulassungspflichtiges Handwerk erhalten Sie die Handwerkskarte.
  • Melden Sie Ihr Unternehmen beim kommunalen Gewerbeamt an. Dafür füllen Sie ein Formular aus, fügen die geforderten Anlagen bei und zahlen eine Gebühr.
  • Die Registrierung beim Finanzamt erfolgt online über das ELSTER-Portal mit den Fragebogen zur steuerlichen Erfassung.
  • Füllen Sie das Anmeldeformular auf der Website der Berufsgenossenschaft Bau aus.
  • Wenn Sie Mitarbeiter einstellen möchten, beantragen Sie online Ihre Betriebsnummer beim Betriebsnummernservice der Agentur für Arbeit.
  • Weiterhin müssen Sie sich grundsätzlich bei der SOKA-Bau anmelden, auch wenn Sie nicht tarifgebunden sind. Die in § 1 Abs. 2 Abschnitt VII des VTV aufgeführten Handwerke sind von der Pflichtmitgliedschaft ausgenommen.

Die Gründung einer Baufirma: Kosten und Finanzierung

Damit Sie nicht an finanziellen Problemen scheitern, erstellen Sie einen Finanzplan, der auch Teil Ihres Businessplans ist. Mit diesem ermitteln Sie unter anderem den Kapitalbedarf für Ihre Gründung und erstellen ein Finanzierungskonzept. Berücksichtigen Sie für den Start folgende Investitionen und Ausgaben:

  • Rechts- und Steuerberatung
  • ggf. Notar und Handelsregistereintrag
  • Gebühren (Gewerbeamt, Handwerkskammer)
  • Kaufpreis für die Immobilie oder Mietkaution
  • Baumaschinen und Fuhrpark (ggf. Leasing)
  • Ausstattung für Büro und Lager
  • IT und Telefon
  • Werkzeuge
  • Baumaterial
  • Marketing inkl. Website

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Planen und überwachen Sie ebenso die laufenden Kosten, die auch in die Preiskalkulationen mit einfließen. Das sind die wichtigsten Positionen:

  • Miete und Nebenkosten für Betriebsstätte und Lager
  • Kosten für Personal oder Subunternehmer
  • Zinsen für Fremdkapital
  • Fahrzeugkosten
  • Wartung
  • Material und Ersatzbeschaffungen
  • Versicherungen
  • Weiterbildungen
  • Softwarelizenzen, Website-Hosting
  • Telefon und Internet
  • Dienstleistungen
  • Büro- und Verbrauchsmaterial
  • Beiträge (z. B. HWK, SOKA-BAU, Rundfunkbeitrag)
  • Steuern

Die meisten Gründer finanzieren ihr Unternehmen mit Eigen- und Fremdkapital. Zum Eigenkapital zählen Ihre privaten Mittel, die Sie einbringen, und eventuell die Ihrer Mitgründer oder Investoren.

Das Fremdkapital umfasst Darlehen und Kredite. In diesem Bereich gibt es Fördermöglichkeiten für Gründer in Form von günstigen Konditionen und Bürgschaften. Wenden Sie sich dafür an Ihre Bank.

In einigen Bundesländern besteht auch die Chance auf eine Zuschussförderung für Gründungen im Handwerk. Passende Programme finden Sie mithilfe der Förderdatenbank des BMWK.

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aller Existenzgründungen waren Neugründungen. 

Gründungszuschuss sichern für die Startphase Ihres Unternehmens

Viele Existenzgründer haben eine Chance auf den Gründungszuschuss der Agentur für Arbeit. In Abhängigkeit von Ihrer konkreten Situation kann Ihnen dieser Fördermittel von bis zu etwa 20.000 Euro einbringen. Er ist hauptsächlich für die Finanzierung der privaten Lebensführung während der Gründungs- und Startphase gedacht.

Sie können ihn beantragen, wenn Sie zum Zeitpunkt der Gründung seit wenigstens einem und noch für mindestens weitere 150 Tage Anspruch auf Arbeitslosengeld haben. Achten Sie auf einen fristgerechten, fehlerfreien Antrag, für den Sie auch Ihren Businessplan, eine fachkundige Stellungnahme und Qualifikationsnachweise brauchen.

Lohnt sich die Gründung eines Bauunternehmens?

Eine gut geführte Baufirma kann sehr profitabel sein. Die Erfolgschancen hängen jedoch von vielen Faktoren ab. Beispielsweise wirken sich Konjunkturschwankungen häufig auf die Bauwirtschaft aus, weshalb Sie diese in Ihre strategische Planung einbeziehen müssen.

Besetzen Sie eine Nische, in der Sie sich als Experte profilieren. Achten Sie weiterhin auf die sorgfältige Auswahl der Lieferanten und effizientes Materialmanagement. Implementieren Sie Controlling-Maßnahmen, um Probleme frühzeitig erkennen und gegensteuern zu können.

So sollte der Businessplan für Ihre Baufirma aussehen

Ihre Gründung bereiten Sie mit einem Businessplan vor. Dieser hilft Ihnen, das Vorhaben zu durchdenken und zu konkretisieren. Finanzierungspartner wie Banken, Investoren und Förderstellen bewerten anhand des Plans die Erfolgschancen Ihrer Existenzgründung. Er enthält typischerweise folgende Kapitel:

Mögliche Kapitel eines Businessplans
  • Executive Summary
  • Gründer oder Gründerteam
  • Markt- und Wettbewerbsanalyse
  • Geschäftsmodell
  • Realisierungsfahrplan
  • Organisation, Rechtsform und Personal
  • Marketing
  • Finanzplan
  • SWOT-Analyse

Besonders wichtig sind die Vorstellung Ihrer Geschäftsidee und der Finanzplan. Wenn Sie Ihr Geschäftsmodell erklären, beschreiben Sie die Art Ihrer Bauleistungen, beispielsweise Tief- oder Hochbau, Sanierungen beziehungsweise schlüsselfertiges Bauen. Erläutern Sie auch, mit welchen Alleinstellungsmerkmalen Sie sich im Markt positionieren möchten.

Der Finanzplan besteht aus mehreren Teilplänen, in denen Sie mit konkreten Werten und Prognosen arbeiten. Unter anderem prognostizieren Sie Ihre Umsätze und planen die oben bereits genannten Investitionen sowie Kosten.

Teilpläne im Finanzplan

Eine Liquiditätsplanung, die Sie auch nach der Gründung regelmäßig fortführen sollten, stellt Ihre Zahlungsfähigkeit sicher. Bedenken Sie, dass Bauunternehmen bestimmten Risiken ausgesetzt sind, wofür der Plan ausreichend Reserven vorsehen muss. Dazu gehören die Vorfinanzierung von Projekten und Verzögerungen durch Planungsfehler oder Lieferprobleme.

Professionelle Unterstützung für Ihren Businessplan

Es ist empfehlenswert, für die komplexe und anspruchsvolle Finanzplanung professionelle Unterstützung in Anspruch zu nehmen, etwa die eines Gründercoaches. Diese Leistung ist für Sie kostenlos, wenn Sie einen Aktivierungs- und Vermittlungsgutschein von der Agentur für Arbeit oder dem Jobcenter erhalten. Diesen können Sie unkompliziert beantragen, sofern Sie arbeitssuchend gemeldet sind.

Baufirma gründen in 7 Schritten

Die Gründung eines eigenen Bauunternehmens erfordert umfangreiche Vorbereitungsarbeiten. Die im Folgenden vorgestellten Schritte dienen Ihrer Orientierung.

1. Konzept finden

Auf welches Gewerk Sie sich spezialisieren, hängt von Ihrer Ausbildung, Erfahrung und gegebenenfalls Ihrem Meisterabschluss ab. Für zulassungspflichtige Handwerke gilt, dass für jede selbst und nicht von Subunternehmern erbrachte Handwerksleistung jemand mit einem entsprechenden Meisterbrief im Unternehmen leitend tätig sein muss. Das können auch Angestellte sein. Grundsätzlich gibt es drei Arten, wie Bauunternehmen am Markt auftreten: als Fach-, General- oder Totalunternehmen.

Fachunternehmen spezialisieren sich auf ein oder wenige Gewerke. Häufig arbeiten sie als Subunternehmer. Definieren Sie in diesem Fall, welche konkreten Leistungen Ihres Handwerks Sie anbieten möchten. Beispielsweise könnte sich ein Tiefbau-Fachunternehmen vorrangig dem Grund-, Straßen- oder Rohrleitungsbau widmen.

Ein Generalunternehmen übernimmt die komplette Bauausführung eines Projekts, sodass der Auftraggeber sämtliche Bauleistungen aus einer Hand erhält. Es beauftragt auch Subunternehmen und koordiniert die Arbeiten der verschiedenen Gewerke.

Ein Totalunternehmen bietet neben den Leistungen eines Generalunternehmens die komplette Planung an. Sie brauchen dafür eine Bauvorlageberechtigung, etwa als Architekt oder Bauingenieur.

Wenn Sie ein Bauunternehmen gründen, definieren Sie mindestens ein Alleinstellungsmerkmal, mit dem Sie sich von der Konkurrenz abheben können. Hier sind einige Beispiele dafür:

  • Fokussierung auf bestimmte Bauweisen oder Technologien
  • Zertifizierungen
  • Anwendung innovativer Methoden
  • regionale Verankerung
  • Konzentration auf bestimmte Kundengruppen
  • transparente Preismodelle

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2. Standort wählen

Der Firmenstandort muss ausreichend Platz für das Büro, Aufenthalts- und Umkleideräume, das Material- und Werkzeuglager sowie Stellflächen für Fahrzeuge und Baumaschinen bieten. Wichtig sind eine gute Anbindung an das Straßennetz und eine ausreichende Nachfrage nach Bauleistungen in der Region.

Im Idealfall befindet sich in der Nähe ein Großhändler für Baumaterialien. Der Miet- oder Kaufpreis für die Immobilie ist ebenfalls ein Entscheidungskriterium. Bewerten Sie weiterhin die regionale Arbeitsmarktsituation.

3. Businessplan erstellen

Die wichtigsten Inhalte des Businessplans wurden bereits erläutert. Erstellen Sie ihn selbst, damit Sie sich intensiv mit Ihrer Gründung befassen. Nehmen Sie aber bei Bedarf professionelle Unterstützung in Anspruch, vor allem für den Finanzplan.

Neben den schon erwähnten Inhalten untersuchen Sie Ihre Zielgruppe, die Marktchancen und Wettbewerber. Sie planen, mit welchen Maßnahmen Sie Kunden gewinnen möchten, beschreiben die Organisation und Struktur Ihres Unternehmens sowie das benötigte Personal. Den Kern bildet der ausführliche Finanzplan.

Eigenes Business durch Unternehmensnachfolge

Die Unternehmensnachfolge kann eine Alternative zur Neugründung sein. Sie übernehmen einen funktionierenden Betrieb und erzielen von Beginn an Einnahmen. Allerdings brauchen Sie viel Kapital für den Kauf und es besteht ein gewisses Risiko für versteckte Mängel. Analysieren Sie deshalb sorgfältig die Geschäftszahlen, die Auftragslage, den Maschinenpark sowie bestehende Verträge.

4. Rechtsform definieren

Es gibt in Deutschland mehrere Rechtsformen, die sich grundsätzlich alle für die Gründung eines Bauunternehmens eignen. Im Folgenden werden die Optionen vorgestellt, die für Gründungen in der Baubranche am häufigsten gewählt werden. Änderungen sind später bei Bedarf möglich.

Wenn Sie unkompliziert und kostengünstig allein gründen möchten, bietet sich das Einzelunternehmen an. Damit entscheiden Sie alles selbst und müssen Ihren Gewinn nicht teilen. Sie haften jedoch für Geschäftsschulden auch mit Ihrem gesamten Privatvermögen.

Viele Einzelunternehmer gründen zunächst ein Kleingewerbe. Wenn Sie größer starten möchten, kann es notwendig sein, dass Sie sich in das Handelsregister eintragen lassen müssen und dann als eingetragene/r Kauffrau/-mann auftreten. Auch ein freiwilliger Eintrag ist möglich.

Die Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR) braucht mindestens zwei Gründer, die unternehmerische Entscheidungen gemeinsam treffen und gesamtschuldnerisch unbeschränkt mit ihrem Privatvermögen haften. Sie eignet sich nur für Unternehmen mit kleingewerblichem Charakter.

Die Kommanditgesellschaft (KG) hat mindestens einen Komplementär, der unbeschränkt haftet, und wenigstens einen, aber oft mehrere Kommanditisten, deren Haftung auf ihre Einlage beschränkt ist.

Die Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH) können Sie allein oder mit Partnern gründen. Dabei haftet jeder Gesellschafter nur mit seiner Kapitaleinlage. Sie brauchen mindestens 25.000 Euro Eigenkapital als Stammkapital, das auch in die notwendigen Investitionen fließen kann.

Die UG (haftungsbeschränkt) ist eine Variante der GmbH, die Sie mit weniger Stammkapital gründen können. Sie müssen regelmäßig 25 Prozent des Jahresüberschusses im Unternehmen einbehalten, bis 25.000 Euro erreicht sind.

5. Fachpersonal rekrutieren

In vielen Fällen können Sie als Soloselbstständiger ohne Personal eine Baufirma gründen. Wenn Sie jedoch Mitarbeiter einstellen möchten, suchen Sie in Ihrem persönlichen Umfeld, nutzen Sie Jobbörsen und soziale Netzwerke. Beauftragen Sie gegebenenfalls eine auf die Baubranche spezialisierte Personalvermittlung.

Da in bestimmten Handwerksberufen der Fachkräftemangel ein Problem ist, bieten Sie gute Bezahlung, gründliches Onboarding und attraktive Arbeitsbedingungen. Ziehen Sie in Betracht, Quereinsteiger oder Berufsstarter selbst auszubilden, was Sie als Meister dürfen.

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6. Buchhaltung aufsetzen

Organisieren Sie von Anfang an Ihre Buchhaltung mithilfe einer zu Ihrem Unternehmen passenden Software und nehmen Sie gegebenenfalls die Unterstützung eines Steuerbüros in Anspruch. Die Buchführung ist gesetzlich reguliert, denn sie bildet die Grundlage für Ihre Besteuerung. Aber auch für Sie selbst ist es wichtig, jederzeit Informationen über die Situation des Unternehmens abrufen zu können.

Voraussetzung für eine übersichtliche Buchführung ist auch, dass Sie ein Geschäftskonto eröffnen. Prüfen Sie die Angebote verschiedener Banken hinsichtlich des Leistungsumfangs und der Preise.

7. Marketing und Vertrieb etablieren

Kombinieren Sie traditionelle und digitale Strategien, um Kunden zu gewinnen und zu binden. Informieren Sie sich, wie Ausschreibungen funktionieren, damit Sie für öffentliche Auftraggeber arbeiten können.

Mit einem einprägsamen Logo, auch für die Außen- und Fahrzeugwerbung, erhöhen Sie den Wiedererkennungswert. Auf Ihrer suchmaschinenoptimierten Website können Sie Ihre Leistungen und Referenzen vorstellen und eventuell einen Blog für das Content-Marketing integrieren. Pflegen Sie auch Ihr Google-Unternehmensprofil.

In der Baubranche ist ein starkes Netzwerk ausgesprochen wichtig. Besuchen Sie deshalb Fachevents und präsentieren Sie Ihr Unternehmen auf Social Media. Schalten Sie weiterhin Anzeigen in lokalen Medien und auf Online-Portalen.

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Versicherungen für Bauunternehmer

Baufirmen sind zahlreichen Risiken ausgesetzt, die im Ernstfall die Existenz des Unternehmens bedrohen können. Achten Sie deshalb von Beginn an auf einen ausreichenden Versicherungsschutz. Folgendes ist empfehlenswert:

  • Betriebshaftpflichtversicherung gegen die Folgen möglicher Personen- und Sachschäden (Umweltschäden integrieren)
  • Berufshaftpflichtversicherung, falls Sie als Architekt oder Ingenieur auch Planungen und Beratungen anbieten
  • Bauleistungsversicherung, die unvorhersehbare Schäden an Bauprojekten abdeckt, beispielsweise durch Unwetter oder Vandalismus
  • Inhaltsversicherung, die Schäden an der Betriebsausstattung durch Feuer, Diebstahl, Wasser und Ähnliches abdeckt
  • Kfz-Versicherung für Firmenfahrzeuge, ggf. als Flottenversicherung
  • Betriebsunterbrechungsversicherung, die laufende Kosten und Ertragsausfall abdeckt, wenn das Unternehmen wegen unvorhersehbaren Ereignissen vorübergehend nicht arbeiten kann
  • Rechtsschutzversicherung, die Anwalts- und Gerichtskosten übernimmt, etwa bei Vertragsstreitigkeiten oder Schadenersatzforderungen
  • Unfallversicherung für Mitarbeiter, ergänzend zum gesetzlichen Versicherungsschutz (nicht verpflichtend, kann aber Attraktivität als Arbeitgeber verbessern)

Fazit: Baufirma gründen – so klappt's

Wenn Sie eine eigene Baufirma gründen, können Sie damit den Grundstein für eine lukrative und erfüllende berufliche Selbstständigkeit legen. Voraussetzung für den Erfolg ist, dass Sie gründlich planen und Ihr Unternehmen mit Fachkompetenz und unternehmerischem Geschick führen. Dazu gehört ein solides Finanzierungskonzept. Informieren Sie sich darüber, welche Förderprogramme Sie nutzen können.


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Jetzt mit Sybille Kachel, dem Autor dieses Beitrags vernetzen:

Sybille Kachel ist Expertin für Content Management auf Selbststaendigkeit.de. Mit ihrem Hintergrund als Diplom-Übersetzerin und über zehn Jahren Erfahrung in der Technologieverwertung sowie Start-up-Beratung bringt sie auf Selbststaendigkeit.de Inhalte auf den Punkt und bereitet komplexe Themen für Gründer und Selbstständige klar und spannend auf.

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