Network-Marketing – FAQ auf einen Blick
Sie haben von Network-Marketing bzw. Multi-Level-Marketing als Verdienstchance gehört und möchten mehr darüber wissen? Hier finden Sie Antworten auf die wichtigsten Fragen:
Wie funktioniert Network-Marketing?
Für wen ist Network-Marketing geeignet?
Welche finanziellen Risiken bringt Multi-Level-Marketing mit sich?
Wie viel Geld kann man mit Network-Marketing verdienen?
Ist Network-Marketing seriös?
Welche Konsequenzen drohen bei dem illegalen Schneeballsystem?
Was versteht man unter Network-Marketing?
Network Marketing ist eine spezielle Form des Direktvertriebs, bei der Produkte und Leistungen über mehrere selbstständige Partner verkauft werden. Jeder ist dazu angehalten, weitere Kunden oder Mitarbeiter zu werben und die Produkte und Leistungen des Unternehmens weiterzuempfehlen. So entsteht eine hierarchisch verzweigte Vertriebsstruktur, wobei die durch eigene Anwerbungen entstandenen Zweige als Downline bezeichnet werden. An deren Umsätzen und Erfolg verdient der jeweilige Verkäufer mit.
Für diese Vertriebsform gibt es noch weitere Bezeichnungen wie Netzwerk-Marketing, Multi-Level-Marketing (MLM) oder Strukturvertrieb. MLM deutet auf die verschiedenen Ebenen hin, die dabei entstehen. Der Begriff Network-Marketing spielt darauf an, dass das private Netzwerk der einzelnen Partner für den Vertrieb eine wichtige Rolle spielt.
Die Vertriebspartner sind nicht bei den Firmen angestellt, sondern handeln als Selbstständige oder als Franchisenehmer. In Deutschland sind Network-Marketing-Firmen aus den verschiedensten Branchen aktiv.
für Ihre Multi-Level-Marketing-Idee
Woher kommt Multi-Level-Marketing?
Seinen Ursprung hat diese spezielle Form des Direktvertriebs in den USA der 1930er und 1940er Jahre. In diesen wirtschaftlich sehr schwierigen Jahrzehnten wurden intensiv neue Wege gesucht, um die angeschlagene Wirtschaft anzukurbeln. Eine Idee war, Produkte und Dienstleistungen auf der Basis persönlicher Empfehlungen zu verkaufen. In Studien fand man heraus, dass Verbraucher sich eher für einen Kauf entscheiden, wenn das Produkt von einem persönlichen Bekannten empfohlen wurde. So entstanden Multi Level Marketing Unternehmen, die mit Hilfe von selbstständigen Mitarbeitern, sogenannten Network-Marketer, ihre Produkte und Dienstleistungen durch Empfehlungsmarketing vertrieben.
Rechenbeispiel: So funktioniert Netzwerk-Marketing
Das folgende Beispiel zeigt, wie die Vergütung beim Network-Marketing funktionieren könnte. Die Annahmen sind vereinfacht, damit sich die Ergebnisse besser vergleichen lassen. Wir gehen von folgender Situation aus:
EBENE | ANZAHL DER VERTRIEBSPARTNER | VERKAUFSUMSATZ JE EBENE (€) | PROVISION FÜR DIE HÖCHSTE EBENE (€) |
---|---|---|---|
1 | 1 | 300 | 60 (direkte Provision: 20%) |
2 | 3 | 900 | 9 (indirekte Provision: 1%) |
3 | 9 | 2.700 | 27 (indirekte Provision: 1%) |
4 | 81 | 24.300 | 243 (indirekte Provision: 1%) |
5 | 6.561 | 1.968.300 | 19.683 (indirekte Provision: 1%) |
Sie sehen im Beispiel, dass in der Ebene 5 die Provisionsanteile an der unteren Ebene einen größeren Anteil am Verdienst haben als die direkten Verkaufsprovisionen. Dieser Effekt verstärkt sich noch in den höheren Ebenen. Wenn das Anwerben neuer Mitarbeiter deutlich mehr Geld bringt als der Verkauf der Produkte, deutet das auf ein in Deutschland verbotenes Schneeballsystem hin.
MLM-Firmen versuchen, die Entstehung eines solchen Systems zu verhindern, indem sie Begrenzungen festlegen. Darf man nur an einer beschränkten Anzahl Ebenen mitverdienen, spricht man von einer Tiefenbegrenzung. Bei einer Breitenbegrenzung wird die Anzahl der Zweige dieser Baum-Hierarchie reduziert.
Das vorgestellte Beispiel ist nur eine von vielen Möglichkeiten, wie die Vergütung reguliert sein könnte. Mitunter wird auch auf jeder Ebene eine Provision aufgeschlagen, sodass die Produkte immer teurer werden. Die meisten Vergütungspläne sind auch nicht so einfach gehalten. Oft spielen Bonuszahlungen eine Rolle, man erhält ab einer festgelegten Umsatzgrenze einen bestimmten Status oder es werden Punkte verteilt.
Allen Verdienstmodellen ist jedoch gemeinsam, dass man an den geworbenen Vertriebspartnern und deren Aktivitäten mitverdient. Das hat einen sehr motivierenden Effekt.
Robert Kiyosaki – der US-amerikanische Geschäftsmann und Autor bekannter Selbsthilfebücher – zeigt in seinem Buch „Das Geschäft des 21. Jahrhunderts“, wie man von der aktuellen wirtschaftlichen Situation profitiert und Wohlstand, Glück und Zufriedenheit durch Network-Marketing erreichen kann. Das folgende YouTube Video fasst 5 seiner Kernaussagen aus diesem Buch zusammen:
Verdienstmöglichkeiten beim Network-Marketing
MLM-Unternehmen werben oft mit hohen Verdienstmöglichkeiten. Dabei ist es bereits im System begründet, dass nicht jeder diese Maximalsummen erreichen kann. Die meisten Menschen betrachten Network-Marketing als Nebenerwerb. Achten Sie darauf, dass keine hohen Anfangsinvestitionen, Schulungsgebühren oder Lizenzgebühren verlangt werden und dass Sie keine Mindestmengen abnehmen müssen. Denn dann besteht auch Verlustgefahr.
Die Verdienstmöglichkeiten im Network-Marketing variieren von 0 Euro pro Monat bis hin zu 4-, 5- oder auch 6-stelligen monatlichen Einkünften. Solche Network Marketer, die auf der oberen Stufe der Vertriebsstruktur stehen, erzielen häufig auch monatliche Einnahmen in Millionenhöhe.
Ihr Verdienst im Network-Marketing hängt ab von:
Da Sie von den Umsätzen Ihrer Downline profitieren, handelt es sich um eine Art passives Einkommen, ähnlich wie beim Affiliate-Marketing. Das bedeutet, auch ohne eigene Verkäufe können Sie Geld verdienen. Allerdings haben Sie bei einigen Firmen für die Ihnen untergeordneten Ebenen die Funktion eines Beraters, der gegebenenfalls auch Schulungen durchführt. In Abhängigkeit vom Vergütungsmodell kann es allerdings passieren, dass Sie bei unzureichenden Umsätzen Ihren Status und damit Verdienstchancen verlieren. Insofern handelt es sich bei einigen Vergütungsmodellen nur um bedingt passives Einkommen. Dies sollten Sie vorab unbedingt überprüfen. Extra-Tipp: Achten Sie darauf, dass Sie für Ihre Tätigkeit im Network-Marketing ein Gewerbe oder Kleingewerbe anmelden müssen.
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Multi-Level-Marketing: Vor- und Nachteile
Um zu entscheiden, ob Network-Marketing das Richtige für Sie ist, müssen Sie die Vor- und Nachteile dieser Systeme kennen. Natürlich hängt es auch von Ihren persönlichen Präferenzen ab, ob Sie eine Eigenschaft als positiv oder negativ bewerten. Einige Punkte sprechen für diese Vertriebsform. Dem stehen einige Faktoren gegenüber, die kritisch zu betrachten sind. Wie stark diese ausgeprägt sind, hängt vom einzelnen Unternehmen ab.
Top Network-Marketing Firmen im Jahr 2024
Unternehmen verschiedener Branchen arbeiten nach dem Prinzip des Network-Marketing. Einige sind schon sehr lang erfolgreich. Andere etablieren sich erst. Fünf Top Network-Marketing Firmen in diesem Jahr sind: Vegas Cosmetics, GONIS, Juice Plus +, Tupperware und die Deutsche Vermögensberatung AG.
Vegas Cosmetics
Bei Vegas Cosmetics geht es um Kosmetik, Düfte, Schmuck, Accessoires und Nahrungsergänzungsmittel. Die Produkte werden durch die Network-Marketer persönlich im Bekanntenkreis vorgestellt und verkauft, können aber auch online bestellt werden. Es gibt weder Abnahmeverpflichtungen noch wird ein Mindestumsatz gefordert.
Das deutsch-portugiesische Unternehmen besteht seit 2003 und hat seinen Sitz im hessischen Groß-Umstadt. Nach eigenen Angaben arbeitet es mit Tausenden Vertriebspartnern weltweit zusammen.
GONIS
GONIS aus Ludwigsfelde vertreibt Kreativprodukte und Bastelbedarf für Erwachsene und Kinder, u. a. Farben, Schablonen, Stempel und Stanzer. Das Unternehmen besteht bereits seit 1961 und ist hauptsächlich im DACH-Raum aktiv.
Network-Marketing-Partner stellen die Produkte und ihre Anwendungsmöglichkeiten als Berater auf Bastelpartys vor, die auch den jeweiligen Gastgebern Vorteile bringen. Als Folge der Corona-Pandemie wurde zusätzlich ein Online-Verkaufskonzept entwickelt.
Juice Plus +
Juice Plus + ist eine Marke des US-amerikanischen Unternehmens National Safety Associates und in den USA seit 1993 auf dem Markt. Das Hauptprodukt sind Kapseln mit Obst- und Gemüsepulver. Auch Diätshakes und ähnliche Produkte gehören zum Sortiment. Seit einigen Jahren wird Juice Plus + auch in Europa vertrieben, wobei dem Unternehmen der Boom im Bereich der Nahrungsergänzungsmittel zugutekommt.
Der Vertrieb erfolgt nach dem Prinzip des Network-Marketings, wobei die Vertriebspartner einen Franchisevertrag abschließen. Die Aufgabe besteht darin, Kunden anzuwerben. Zu diesen versendet das Unternehmen die Produkte, nachdem sie online bestellt haben.
Tupperware
Klassische Tupperware-Produkte sind Küchen- und Haushaltsartikel aus Kunststoff, wie die berühmten Tupperdosen. Seit dem Jahr 2000 gehören auch Kosmetik- und Pflegeprodukte zum Sortiment. Der Verkauf findet hauptsächlich über Tupperpartys in Privathaushalten statt.
Das erste Produkt des US-amerikanischen Unternehmens, die Wunderschüssel, kam 1946 auf den Markt. 1948 entstand die Idee der Tupperware Home Parties, womit der Grundstein für das Network-Marketing gelegt war. In Deutschland arbeiten etwa 70.000 Beraterinnen und Berater für das Unternehmen.
Deutsche Vermögensberatung AG
Die Deutsche Vermögensberatung AG ist ein Unternehmen der Finanz- und Versicherungsbranche, das es bereits seit 1975 gibt. Zum Angebot gehören Finanz- und Versicherungsprodukte inklusive Beratung für aktuell circa 6 Mio. Privat- und Firmenkunden.
Die freien Vertreter arbeiten neben- oder hauptberuflich nach dem Prinzip des Network-Marketings. In diesem Zusammenhang unterstützt das Unternehmen auch die Ausbildung von Quereinsteigern, wobei verschiedene Abschlüsse möglich sind.
Tipp zum Weiterlesen
Eine Übersicht über viele weitere in Deutschland aktive MLM-Unternehmen finden Sie in unserem Beitrag „Mit Network-Marketing-Firmen in Deutschland Geld verdienen“. Lassen Sie sich inspirieren von Unternehmen in den Bereichen Haushalt, Kosmetik, Wellness, Nahrungsergänzung, Drogerie, Schmuck, Wein, Wohnen u.v.m und erfahren Sie, wie Sie unseriöse und seriöse Anbieter unterscheiden können.
Teil eines seriösen MLM-Unternehmens werden – so geht’s
Vielleicht sind Sie schon bei diversen Verkaufspartys gewesen oder auch auf andere Weise von Bekannten oder Fremden für die Mitarbeit bei einem Strukturvertrieb geworben worden. Denn natürlich haben MLM-Vertriebspartner ein Interesse daran, ihre Downline zu erweitern. Sie sollten solche Entscheidungen jedoch nicht leichtfertig treffen, auch nicht aus Gefälligkeit. Gehen Sie folgendermaßen vor, wenn Sie sich grundsätzlich eine Mitarbeit im Network-Marketing vorstellen können.
So finden Sie ein passendes Network-Marketing-Unternehmen in 6 Schritten
- 1Überlegen Sie, welche Branche Sie interessieren könnte und informieren Sie sich im Internet über aktive Network-Marketing-Firmen und Ihre Angebote.
- 2Wenn Sie sich einige Favoriten herausgesucht haben, schauen Sie sich deren Website an. Sind die Informationen transparent genug? Finden Sie Antworten auf alle Ihre Fragen?
- 3Überprüfen Sie das Preis-Leistungs-Verhältnis der Produkte. Ist der Preis für das zu erwartende Produkt Ihrer Meinung nach realistisch?
- 4Recherchieren Sie online nach Erfahrungen anderer Gründer im Network-Marketing Bereich. Denn leider gibt es einige MLM-Firmen, die mit fragwürdigen Methoden arbeiten.
- 5Wenn Sie ein Unternehmen ausgesucht haben, mit dem Sie sich identifizieren können, nehmen Sie über die Website des MLM-Unternehmens Kontakt auf. Meist finden Sie auch mehr Informationen in den Menüpunkt „Partner werden“ oder „Karriere“.
- 6Die weiteren Schritte sind von Unternehmen zu Unternehmen unterschiedlich. Es kann sein, dass jemand persönlich Kontakt zu Ihnen aufnimmt, dass Sie an Schulungen teilnehmen sollen oder dass Sie gleich starten können. Richten Sie sich nach den individuellen Anweisungen.
Kritik: Was Sie sonst noch über Network Marketing wissen sollten
In der Vergangenheit ist MLM wiederholt in die Kritik geraten. Dabei ist es nicht das System an sich, was infrage gestellt werden sollte, sondern die Methoden einiger Marketing-Unternehmen. Die folgenden Kritikpunkte helfen Ihnen dabei, seriöse von unseriösen Geschäftsmodellen zu unterscheiden.
Schneeballsysteme
Schneeballsysteme gelten in Deutschland als Betrug. Typisch dafür ist, dass einige wenige Personen mit dem Verkauf von Produkten auf Kosten vieler anderer sehr viel Geld verdienen. Diese Systeme können nicht dauerhaft funktionieren. Ein unregulierter Strukturvertrieb würde sich zu einem Schneeballsystem entwickeln. Das verhindern die Multi Level Marketing-Firmen beispielsweise durch Begrenzungen der Downline.
Unrealistische Versprechungen
Dieser Anlass zur Kritik ist leider sehr verbreitet. Viele Marketing-Firmen werben mit Einkommen, die nur wenige Mitarbeiter erreichen werden. Mit Veröffentlichungen der reellen Verdienstzahlen halten sich die meisten Network-Marketer zurück.
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Schlechtes Preis-Leistungs-Verhältnis
Die Vertriebsstruktur des Network-Marketings verursacht im Normalfall höhere Kosten als der klassische Weg über Groß- und Einzelhandel. Das führt dazu, dass die Produkte im Vergleich zu handelsüblichen ähnlichen Waren meist teuerer sind. Oft wird deshalb den Kunden und Vertriebspartnern vermittelt, dass es sich um eine besonders hohe Qualität handelt. Das ist im Einzelfall zu prüfen.
Aggressive Kunden- oder Partnerakquise
Von ungewünschter Kontaktaufnahme über ständige Kaufangebote bis hin zu sektenartigen Strukturen - bei einigen MLM-Firmen hat man einfach kein gutes Gefühl. Nehmen Sie Abstand, wenn aggressive Verkaufsmethoden zum Einsatz kommen. Falls Sie diese selbst in Ihrem persönlichen Umfeld anwenden, kann das Ihre sozialen Beziehungen nachhaltig beschädigen.
Unzureichende Beraterkompetenz
Für den Verkauf von Haushaltsartikeln, Kerzen oder Schmuck brauchen Sie keine besonderen Vorkenntnisse. Es genügt, wenn Sie das Sortiment kennen. Anders sieht es in den Bereichen Finanzen und Gesundheit aus. Bevorzugen Sie in diesem Fall Firmen, die bei ihren Vertriebspartnern eine entsprechende Ausbildung voraussetzen oder diese unterstützen.
Neben den ganzen Vorteilen zeigen die hier abgebildeten kritischen Punkte auch auf wie unterschiedlich Network-Marketer in der Gesellschaft wahrgenommen werden.
Dirk Kreuter, Verkaufstrainer und Bestseller-Autor, durchleuchtet in dem folgenden YouTube Video das Thema Network-Marketing:
Fazit: Mit MLM-Unternehmen Geld verdienen
Als Vertriebspartner im Network-Marketing können Sie sich ein zum Teil passives Einkommen aufbauen. Ob es sich für den Haupterwerb eignet, hängt vom Unternehmen sowie dem Erfolg Ihrer Verkäufe ab. In der Regel stellt das MLM aber eher ein Nebenerwerbsgeschäft dar.
In Deutschland sind Network-Marketer in den verschiedensten Branchen aktiv. Achten Sie bei der Auswahl darauf, dass Sie sich sowohl mit den Produkten als auch mit dem Unternehmen identifizieren können und dass es sich um ein seriöses Geschäft, beispielsweise ohne Schneeballsystem, handelt.