Arbeitsplatz im Home Office hat viele Vorteile. Die Zeit für den Arbeitsweg entfällt vollständig und kann in sinnvollere Tätigkeiten investiert werden. Außerdem können sich Menschen, die im Home Office tätig sind, ihre Arbeit meist deutlich flexibler einteilen und dadurch das zur Verfügung stehende Zeitbudget optimal ausschöpfen. Damit das funktioniert, ist aber auch ein ausreichendes Maß an Selbstdisziplin und Konzentration gefordert, denn im Home Office lauern zahlreiche Ablenkungen, die im Büro nicht vorhanden sind. Die entspannte Atmosphäre in den eigenen vier Wänden kann sich durchaus sehr negativ auf die Produktivität und die Leistungsbereitschaft auswirken. Es gilt also einige Faktoren zu berücksichtigen. Erfahren Sie hier was nötig ist, damit ein Home Office zu einem effizienten Arbeitsplatz werden kann.
Ein separater Arbeitsplatz sorgt für klare Verhältnisse und einen klaren Kopf
Ein ganz zentraler Bestandteil der effizienten Arbeit im Home Office ist der Arbeitsplatz. Auch wenn das Home Office einen ganz besonderen Charme entwickelt, wenn der Laptop im Sommer unter dem Sonnenschirm auf der heimischen Terrasse platziert werden kann, sind Gemütlichkeit und Entspannung nicht immer förderlich für die Konzentration und Arbeitseffizienz.
Optimal ist ein separates Arbeitszimmer, mit dem sich die Arbeit auch optisch gut von der Freizeit trennen lässt. Das empfiehlt das Online-Stellenportal Stepstone. Wer seinen Heimarbeitsplatz in einem geschlossenen Raum einrichten kann, sorgt nicht nur für Ruhe und Konzentration, auch die eigene Motivation profitiert davon, wenn der Schreibtisch nicht direkt neben der Couch, dem Fernseher oder der Tür zur verlockenden Sonnenterrasse steht. Auch für die restlichen Familienmitglieder kann es ein deutliches Signal sein, wenn es eine Tür zum Arbeitszimmer gibt, die sich bei Bedarf schließen lässt.
Wohlfühlatmosphäre am Arbeitsplatz im Home Office, um produktiv zu arbeiten. (Quelle: Free-Photos (CC0-Lizenz)/ pixabay.com)
Ist eine räumliche Trennung in Form eines separaten Arbeitszimmers nicht möglich, sollte zumindest ein dauerhafter Arbeitsplatz eingerichtet werden, der so gut wie möglich vom restlichen Teil der Wohnung abgegrenzt wird. Eine optimale Unterstützung bieten Raumteiler, die flexibel im Raum aufgestellt werden können und häufig auch noch Stauraum in Form von Regalen oder Schrankfächern bieten. Raumteiler gibt es in verschiedenen Größen und Materialien, sodass sie sich optimal in die restliche Einrichtung integrieren lassen.
Auch praktische Schrankbüros können eine Alternative zum separaten Arbeitszimmer sein. Diese kompakten Möbelstücke integrieren einen Computerarbeitsplatz oder Schreibtisch in einem Schrankmodul, das nach Bedarf ausgeklappt werden kann und nach Beendigung der Arbeit wieder unsichtbar wird. Schrankbüros nehmen verhältnismäßig wenig Platz weg und stellen für das Home Office doch einen deutlich abgegrenzten Arbeitsplatz zur Verfügung, der viele Vorteile bietet.
Den Geräuschpegel senken
Ruhe ist für eine effiziente Arbeitsweise besonders wichtig. Im Büro, vor allem in Großraumbüros, leidet die Konzentration häufig aufgrund eines hohen Geräuschaufkommens. Ständig klingelt ein Telefon, die Unterhaltungen von Kollegen klingen durch den Raum, Kaffeemaschine und Drucker sorgen auch für einen kontinuierlichen Geräuschpegel. Ein Großteil dieser akustischen Störenfriede kann im Home Office ohne große Mühe eliminiert werden. Wer es sich erlauben kann, sollte sogar in Erwägung ziehen, die private Telefonleitung während der Arbeitszeiten stummzuschalten oder alle Anrufe direkt auf den Anrufbeantworter umzuleiten.
Leise Musik im Hintergrund kann sich positiv auf die geistige Kreativität auswirken. Vor allem klassische Musikstücke können die kognitive Leistungsfähigkeit fördern. Seit den 90er Jahren beschäftigen sich Forscher mit dem so genannten Mozart Effekt. Während dezente Musik im Hintergrund eher konzentrationsfördernd wirkt, können allzu laute Musik, Radio oder das Fernsehen zu stark ablenken. Hier kommt es natürlich auf die individuelle Verarbeitung äußerer Reize an. Während sich der Eine nur allzu gerne ablenken lässt, können sich Andere bei einem gewissen Maß an Hintergrundgeräuschen deutlich besser konzentrieren.
Ruhe für Auge und Geist
Unter Ruhe ist nicht nur eine geräuscharme Umgebung zu verstehen. Auch die emotionale und geistige Ruhe ist wichtig, damit sich der Kopf voll und ganz auf die Arbeit konzentrieren kann. Um die Ablenkung auf ein Mindestmaß zu reduzieren, sollte auch das Auge im Arbeitsbereich auf möglichst wenige Reize treffen. Ein dezentes Farbkonzept ist ebenso förderlich für die Konzentration wie eine möglichst minimalistische Dekoration. Je mehr optische Reize in einem Raum vorhanden sind, desto häufiger wird das Auge daran hängenbleiben und damit auch das Gehirn von seiner aktuellen Tätigkeit ablenken.
Unordnung ist neben einem hohen Geräuschpegel übrigens eine der häufigsten Ursachen für geistige Unruhe und Konzentrationsschwierigkeiten. Auch wenn vor allem Menschen, die keinen ausgeprägten Ordnungssinn haben, die Folgen häufig unterschätzen, kann ein unaufgeräumtes Arbeitsumfeld die Leistungsfähigkeit enorm beeinträchtigen. Ordnung schafft Klarheit, sowohl für das Auge als auch für den Geist.
Neben unordentlich aufgehäuften Papierbergen, chaotisch angeordneten Büromaterialien und Abfällen sind es Coaches und Psychologen zufolge häufig unordentlich verlegte Kabel, die am Arbeitsplatz nicht nur ein Sicherheitsrisiko darstellen, sondern auch ein chaotisches Arbeitsumfeld schaffen können, unter dem die Konzentration leidet. Telefon, Computer, Laptop, Drucker, Faxgerät, Ladekabel für Handy oder Tablet und sonstige Gerätschaften sind in der Regel von einer Stromquelle abhängig und verursachen schnell einen heillosen Kabelsalat. Wegrationalisieren lassen sich die meisten Kabel oft nicht. Es ist aber durchaus möglich, sie so ordentlich zu verlegen, dass sie weder eine Stolperfalle darstellen noch das Auge ablenken.
Kabeldurchführungen gibt es in verschiedenen Ausführungen und für kleines Geld. Mit etwas handwerklichem Geschick lassen sie sich auch nachträglich in nahezu jeden Schreibtisch integrieren und sorgen dafür, dass Kabel geordnet unter den Tisch geleitet werden und nicht auf der Tischplatte herumliegen, sich verheddern und wertvolle Arbeitsfläche wegnehmen. Der Online-Shop Kabelscheune.de stellt zum Beispiel in seinem Sortiment verschiedene Möglichkeiten der unsichtbaren Kabelverlegung vor und hat außerdem nützliche Tipps zur Installation im heimischen Büro zusammengestellt.
Optische Ruhe gibt neuen Ideen Raum. (Quelle: Free-Photos (CC0-Lizenz)/ pixabay.com)
Für den Multimedia-Arbeitsplatz gibt es inzwischen auch kombinierte Kabeldurchführungen, die zum Beispiel mit einem USB-Hub oder einem Audioanschluss verbunden sind und eine einfache Verbindung mit einem oder mehreren USB-Kabeln oder einem Headset ermöglichen. Durch die Kombination mit Kabelkanälen oder Kabelbrücken, die vorhandene Kabel nahezu unsichtbar über den Fußboden an der Wand entlangführen, entsteht eine sichere und wenig ablenkende Arbeitsatmosphäre, die das Home Office zur effizienten Ideenschmiede macht.
Braucht ein Genie das Chaos?
„Ordnung braucht nur der Dumme, ein Genie beherrscht das Chaos!“ So lautet ein altes Sprichwort, das vor allem wenig ordnungsliebende Menschen gerne zitieren. Tatsächlich gibt es Charaktere, die sich in einem gewissen Maß an Unordnung und Chaos wohler fühlen und sich besser entfalten können. Vor allem die persönliche Kreativität, so sagt man, wird durch ein weniger aufgeräumtes Umfeld angeregt. Und Kreativität ist schließlich auch in der Arbeitswelt durchaus hilfreich. Doch egal, wie sehr sich hauptberufliche Chaoten ihren Hang zur Unordnung schönreden möchten, für die Konzentration und eine effiziente Arbeitsweise ist sie schlicht und ergreifend nicht förderlich.
Wer sich in seinem Chaos auskennt, findet trotz Unordnung alles wieder. Das mag für die meisten Chaosliebenden durchaus zutreffen, allerdings lässt sich nicht leugnen, dass trotzdem eine Menge Zeit auf die Suche nach wichtigen Unterlagen oder Büromaterialen verwendet wird, die sich auch sinnvoller in andere Tätigkeiten investieren ließe. Das Magazin Management Circle zitiert eine Studie des Stuttgarter Fraunhofer-Instituts für Produktionstechnik und Automatisierung aus dem Jahr 2009, die ergab, dass Arbeitnehmer, die keinen Wert auf einen aufgeräumten Arbeitsplatz legen, bis zu 70 Tage im Jahr für sinnlose Tätigkeiten wie die Suche nach nicht ordnungsgemäß abgelegten Dokumenten verschwenden.
An einem unaufgeräumten Arbeitsplatz geht aber nicht nur eine Menge Zeit für eigentlich überflüssige Suchen verloren. Auch die allgemeine Konzentration und Arbeitseffizienz leiden und das bedeutet, dass einzelne Arbeitsabläufe und Tätigkeiten deutlich länger dauern, als dies eigentlich notwendig wäre. Wird nun noch die Zeit miteinkalkuliert, die im Home Office für nicht arbeitsbezogene Tätigkeiten wie private Telefonate, E-Mails oder Zeit in sozialen Netzwerken aufgewendet wird sowie die Tatsache, dass Menschen im Home Office dazu neigen, großzügiger mit ihren Pausenzeiten umzugehen als im Büro, geht im Verlauf eines Arbeitstages im Home Office häufig mehr Zeit verloren als durch eine flexiblere Arbeitszeiteneinteilung und den Wegfall des Arbeitsweges eingespart werden kann.
Vielleicht sollten sich auch chaotische Genies zumindest am Arbeitsplatz ein wenig Ordnung gönnen, um ihre Arbeitszeit möglichst effizient nutzen zu können. Für kreatives Chaos bleibt dann auch in der Freizeit noch genügend Zeit, und die sollte durch eine Optimierung der Arbeitsabläufe ja deutlich großzügiger ausfallen können.