Darum gehört ein Depot in jedes Business

Verfasst von Roul Radeke. Zuletzt aktualisiert am 8 März, 2024
Lesezeit Minuten.
Unternehmen stehen hin und wieder vor der Frage, wie ein erwirtschafteter Gewinn verwendet werden soll. Normalerweise werden dafür entweder Betriebsmittel angeschafft oder Investitionen in die Erweiterung des Geschäfts getätigt. Überschüssiges Kapital liegt jedoch nur nutzlos herum. Aus diesem Grund sollten Unternehmer und Selbständige ein Depot eröffnen und das überschüssige Kapital gewinnbringend in Finanzanlagen investieren. Doch welche Besonderheiten sind dabei zu beachten und was macht ein gutes Depot aus?  

Gründe für ein Depot in der eigenen Firma

Im Normalfall existieren zwei wichtige Gründe für ein Firmendepot:

  1. Investition überschüssiger Gewinne
    Der Gesamtgewinn eines Jahres lässt sich steigern, wenn nicht benötigte Liquidität nicht nur auf dem Firmenkonto verbleibt, sondern stattdessen auf den Finanzmärkten Renditen erzielt. Hier sollte natürlich darauf geachtet werden, dass das Unternehmen über einen gewissen Zeitraum auf das Kapital verzichten kann. Zwar lassen sich sowohl Aktien als auch Fondsanteile jederzeit verkaufen, aber manchmal sorgen Kursschwankungen dafür, dass der Verkauf zu einem bestimmten Zeitpunkt nicht lohnend erscheint.
  2. Gründung einer vermögensverwaltenden GmbH
    In dieser Konstellation wird aus steuerlichen Gründen eine GmbH ins Leben gerufen, die dass eigene Vermögen verwaltet. Dies lohnt sich vor allem dann, wenn die GmbH ansonsten keine Geschäftstätigkeit aufnimmt, da sich dann die Gewerbesteuer kürzen lässt.

In beiden Fällen wird jedoch ein entsprechendes Depotkonto benötigt, um an den Finanzmärkten in Aktien, Zertifikate, Derivate und Fondsanteile zu investieren.

Nicht jeder Broker bietet Depotkonten für Unternehmen an

Auf der Suche nach einem passenden Depotkonto werden Unternehmer sicherlich schnell stutzig, denn es bieten bei weitem nicht alle Broker auch ein Firmen-Depotkonto an. Aus diesem Grund ist es sinnvoll, sich vorher über diese Option zu informieren. So lässt sich verhindern, dass irrtümlich die Konditionen von Anbietern gecheckt werden, die am Ende gar kein Firmen-Depot zur Verfügung stellen.

Zum Glück existieren jedoch einige Broker, die ihre Zielgruppe nicht so eng fassen und auch Geschäfts-Depotkonten im Angebot haben.

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Mit einem guten Depotkonto lässt sich Liquidität gewinnbringend investieren. Bildquelle: Depositphotos.com

Was ist bei einem Depotkonto zu beachten?

Bei der Suche nach einem passenden Depotkonto sollten Interessenten auf verschiedene Kriterien achten. Auf diesem Weg lassen sich die Kosten niedrig und die effektive Rendite hochhalten.

Die wichtigsten Kriterien im Überblick:

1. Jahresgebühr

Die fixe Jahresgebühr stellt für Anleger stets ein Ärgernis dar, weil sie auch dann Kosten verursacht, wenn keine Transaktionen durchgeführt werden. Zum Glück bieten heute viele Broker auch Depotkonten ohne Jahresgebühr an, so dass sich dieser Aspekt geschickt umgehen lässt.

2. Transaktionsgebühren

Die Transaktionsgebühren sind eines der wichtigsten Entscheidungskriterien in Bezug auf ein Depotkonto. Je nach Broker kommen dabei unterschiedliche Modelle zum Einsatz:

  • Flat Fee: Bei der Flat Fee wird jede Transaktion unabhängig vom Ordervolumen mit der gleichen Gebühr belegt. Dies lohnt sich vor allem dann, wenn der Nutzer viele Transaktionen mit hohem Volumen tätigt.
  • Volumenabhängige Gebühr: Hierbei wird stets ein kleiner Prozentbetrag (z.B. 0,25%) vom Ordervolumen als Gebühr berechnet. Dies lohnt sich vor allem für Trader, die Transaktionen mit eher kleinen Beträgen tätigen. Doch Achtung: oft gelten hier auch bestimmte Mindestbeträge.
  • Kombi Flat: Dieser Ansatz kombiniert einen Fixpreis pro Oder mit einem kleinen Prozentbetrag von Ordervolumen.

Gerade für Neukunden bieten Banken auch zeitlich befristete Sonderaktionen, bei denen für 3-6 Monat keine Ordergebühren anfallen. Das klingt zunächst sehr gut, jedoch sollten trotzdem die danach geltenden Gebühren gecheckt werden. Schließlich ist ein Depot keine kurzfristige Angelegenheit.

3. Handelsangebot

Neben niedrigen Kosten sollte ein Depot natürlich auch entsprechend umfangreiche Handelsmöglichkeiten bieten. Dies gilt zum einen für Assets wie Forex, CFDs, Aktien, Fonds, ETFs, aber auch für Handelsplätze. Neben den Standardbörsen stellen hochwertige Broker auch Handelsmöglichkeiten an eher ungewöhnlichen Handelsplätzen zur Verfügung.

Zusätzlich ist es sinnvoll, auch die Benutzerfreundlichkeit der jeweiligen Handelsoberfläche sowie die Limit-Möglichkeiten genauer unter die Lupe zu nehmen. Wer zudem gerne eine technische Analyse durchführt, sollte zudem auch die möglichen Indikatoren bei dem Broker checken.

Mit dem richtigen Depotkonto das Kapital bestmöglich arbeiten lassen

Auch Unternehmer haben ein vitales Interesse, dass das Kapital in der eigenen Firma arbeitet. Ergeben sich aktuell keine Möglichkeiten, die Gewinne sofort umfassend ins eigene Geschäft zu investieren, können Engagements auf dem Finanzmarkt durchaus interessant sein. Dafür wird jedoch ein leistungsfähiges Depotkonto benötigt. Wer hier genau hinschaut und die einzelnen Broker auf bestimmte Kriterien überprüft, kann das eigene Kapital am Ende bestmöglich arbeiten lassen.


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Roul Radeke ist Gründer und Geschäftsführer von Selbststaendigkeit.de. Das Onlineportal bietet Existenzgründern und Unternehmern News aus der Gründer- und Unternehmerszene, hilfreiches Wissen für die Gründung und Führung von Unternehmen, geförderte Existenzgründungsberatung (AVGS-Coaching) sowie digitale Produkte für die Selbstständigkeit.

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