Die verschiedenen Arten von geistigem Eigentum
Geistiges Eigentum umfasst generell unterschiedliche Kategorien. Diese erfordern jeweils spezifische Schutzmaßnahmen. Die bekanntesten Formen stellen Patente, Marken und Urheberrechte dar.
Patente schützen technische Erfindungen, wie zum Beispiel ein neu entwickeltes Produkt oder eine innovative Maschinenlösung. Marken wiederum sichern den Namen oder das Logo eines Unternehmens, wodurch im weiteren Sinne sowohl der Wiedererkennungswert als auch das Image geschützt werden. Urheberrechte decken dagegen kreative Leistungen wie Texte, Musik oder Bilder ab. Darüber hinaus gibt es noch das Designrecht, das ästhetische Schöpfungen absichert. Dieses ist von Bedeutung, wenn es beispielsweise um das Design eines Produkts oder die visuelle Gestaltung einer Verpackung geht.
Ein sorgfältig durchdachter Schutzmechanismus beginnt immer mit der Identifizierung der wichtigsten Schutzobjekte. Was ist einzigartig und besonders wertvoll für das eigene Unternehmen? Welche Innovationen oder Kreationen sollen auf lange Sicht unbedingt gesichert werden? Die Wahl des passenden Schutzes hängt dann von der Art des geistigen Eigentums ab und sollte gut durchdacht sein.
Schutz des geistigen Eigentums Was Gründer wissen müssen. Bildquelle: Depositphotos.com
Der Weg zu einem effektiven Schutz
Der Schutz des geistigen Eigentums erfordert in vielen Fällen eine Eintragung oder eine Anmeldung bei den zuständigen Behörden.
Ein Patent wird in Deutschland beispielsweise beim Deutschen Patent- und Markenamt, kurz DPMA, angemeldet. Dieser Prozess ist mit Zeit und Kosten verbunden. Bei internationalen Vorhaben, bei denen Produkte oder Dienstleistungen in mehreren Ländern vermarktet werden sollen, muss der Schutz außerdem entsprechend ausgeweitet werden. Hier ist es immer sinnvoll, den richtigen Rechtsanwalt an der Seite zu wissen, der sich mit internationalen Schutzrechten und den Feinheiten des globalen Marktes auskennt. Besonders bei Patenten, die in verschiedenen Rechtssystemen angemeldet werden müssen, ist professionelle Unterstützung entscheidend.
Urheberrechte hingegen erfordern keine formelle Registrierung. Sie bestehen automatisch mit der Schaffung eines Werkes. Dennoch kann es hilfreich sein, im Streitfall Beweise für die eigene Urheberschaft zu sichern, um im Fall einer Plagiatsklage gerüstet zu sein. Dies gilt auch für Designrechte, die ohne Anmeldung leider oft keinen ausreichenden Schutz bieten.
Häufige Fehler und wie sie sich vermeiden lassen
Viele Gründer unterschätzen noch immer die Bedeutung einer umfassenden rechtzeitigen Absicherung ihrer geistigen Leistungen. Ein weit verbreiteter Irrglaube ist beispielsweise, dass der Schutz durch eine einmalige Anmeldung im Heimatland ausreicht.
Tatsächlich gilt jedoch, dass dieser Schutz territorial begrenzt ausfällt. Wer nur in Deutschland eine Marke anmeldet, wird sie im Ausland nicht automatisch geschützt wissen. Gerade im Zuge der Internationalisierung, die viele Startups heute schon früh in Angriff nehmen, führt dies häufig zu kostspieligen Problemen.
Ein weiterer häufiger Fehler besteht in dem Versäumnis, gründlich zu recherchieren, ob vielleicht bereits ähnliche oder identische Schutzrechte bestehen. Diejenigen, die etwa eine Marke anmelden, die bereits in einem anderen Land eingetragen ist, riskieren langwierige Rechtsstreitigkeiten. Diese fallen nicht nur teuer, sondern auch sehr zeitintensiv aus. Sie können somit das Unternehmenswachstum erheblich behindern.
Zu welchem Zeitpunkt sollte sich um den Schutz gekümmert werden?
Für viele Gründer steht der Schutz des geistigen Eigentums nicht unbedingt im Fokus. Häufig dominieren vielmehr die operativen Fragen, wie zum Beispiel die Unternehmensfinanzierung, das Marketing oder die ersten Kundenkontakte den Alltag in der Gründungsphase.
Doch gerade in dieser frühen Phase entstehen oft die wertvollsten Innovationen und Ideen. Aus diesem Grund ist es ratsam, sich frühzeitig mit den Schutzmöglichkeiten auseinanderzusetzen, um so die Grundlagen für langfristigen Erfolg zu legen.
Die Anmeldung eines Patents oder die Sicherung eines Markennamens sollte demnach nicht auf die lange Bank geschoben werden. Wer zu lange wartet, riskiert, dass Wettbewerber ähnliche Ideen entwickeln und den Markt damit vor einem selbst betreten. Das kann im schlimmsten Fall dazu führen, dass das eigene Produkt nicht mehr vermarktet werden kann − zumindest nicht, ohne dabei gegen bestehende Schutzrechte zu verstoßen.
Die Rolle des geistigen Eigentums im Wettbewerb
Der richtige Schutz von geistigem Eigentum bietet allerdings nicht nur eine rechtliche Sicherheit. Nicht selten bedeutet er auch einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil.
Unternehmen, die ihre Innovationen wirksam schützen, positionieren sich langfristig besser im Markt. Patente verhindern in vielen Fällen, dass Wettbewerber ähnliche Technologien entwickeln, während Marken und Urheberrechte das Markenimage und den Wiedererkennungswert sichern.
Darüber hinaus dienen geschützte Innovationen immer auch als wertvolle immaterielle Vermögenswerte. Gerade in der Gründungsphase, in der Investoren angelockt werden sollen, schafft der Nachweis über Patente oder eingetragene Marken Vertrauen und steigert den Unternehmenswert. Das geistige Eigentum ist auch in finanzieller Hinsicht von großer Bedeutung, etwa im Zusammenhang mit Lizenzierungen oder dem Verkauf von Rechten.