SEO-Experten Ohren auf!
Was aber vor Jahren mit den ersten Siri-Phones von Apple noch für reichlich Gelächter ob der kuriosen Antworten der persönlichen Assistentin gesorgt hat, ist 2017 ausgereifter und intelligenter denn je. Die Siris, Cortanas und Alexas des Jahres 2017 sind in ihrer Entwicklung vorangeschritten, seit die Sprachsteuerung Siri 2011 auf dem iPhone eingeführt wurde. Immer häufiger fragen wir also heute die smarte Technik nach den Öffnungszeiten unseres Lieblingsitalieners, statt wie bisher die oft winzige Tastatur zu bemühen und klobige Keyword-Kombinationen einzugeben.
Zwar gibt es keine ausführlichen Studien über die Nutzung der Voice Search – vom „Global Al Survey Q4 2016“ von HubSpot einmal abgesehen, wonach 74 Prozent der Befragten im vergangenen Monat Voice Search genutzt haben. Aber der SEO-Manager, der Ohren hat zu hören, der höre auf die Zeichen der Zeit. Voice Search ist für SEO-Marketing eine Herausforderung, aber auch eine große Chance – wenn man die richtigen Schlussfolgerungen zieht.
Wer fragt, bekommt Antworten
Wo bislang knappe Keyword-Ketten wie „Restaurant italienisch Berlin“ bei der Google-Suche gereicht haben, um am Freitagabend bei Pasta und Kerzenschein satt und glücklich zu werden, sorgt die Voice Search für anspruchsvollere Anfragen. Wer spricht schließlich schon so, wie er schreibt? In Zeiten des smarten Alltags des „Internets der Dinge“ kommuniziert man eben auch mit virtuellen Gesprächspartnern wie mit der Nachbarin oder dem Kollegen. „Wo gibt es einen Italiener mit hausgemachter Pasta hier in der Nähe?“ klingt da schon ganz anders. Vor allem in den Ohren eines SEO-Experten.
Long-Tail-Keywords statt Schlagwort-Brocken
Bei solch einem veränderten Kommunikationsverhalten wird nämlich schnell deutlich, dass bei der Suchmaschinenoptimierung zukünftig etwas subtiler gearbeitet werden muss, um nicht den Anschluss zu verlieren. Long-Tail-Keywords können da ein erster Schritt sein, also knappe Sätze, grammatikalisch korrekt mit flektierten Verben und nah an der Alltagssprache. Aber kein SEO-Manager sollte sich mit dieser kleinen Anpassung schon zufriedengeben.
SEO steht für Search Engine Optimization, Selbststaendigkeit.de
Immer schon wissen, was gefragt wird
Wer seinen Zielgruppen die Fragen von den Lippen ablesen kann, ist klar im Vorteil bei den Suchanfragen. Dazu muss man die potentiellen Besucher kennen und im Voraus wissen, wie sie sprechen und worüber. Wer besucht die Website, Experten oder Ahnungslose? Gibt es Fachterminologie, die ich in die Fragen einbauen sollte? Wie würde ich selbst eine Suchfrage stellen? Es wird am Ende einen großen Unterschied bei der Ergebnisliste für Wintersportartikel machen, ob die Suchanfrage lautet „Wo gibt es günstige Snowboard-Bindungen?“ oder „Wo gibt es Alpinbindungen für Hardboots?“
Hochwertige Inhalte, die Sinn machen
Das bedeutet logischerweise auch für die Texte: Qualität vor Quantität. Textklopse, die mit Suchwörtern so dicht gespickt sind, wie Omas Käsekuchen mit Rosinen sind damit nicht gemeint. Stattdessen überzeugt man Google mit hochwertigen Texten, gut recherchiert und grammatikalisch einwandfrei, die als Treffer für Suchmaschinenanfragen bevorzugt werden, weil sie präzise Antworten liefern. Expertenwissen gibt es nicht auf jeder beliebigen Seite, und Google dankt die gute Recherche und Aufbereitung mit hohen Klickraten.
Google liebt FAQs
Der FAQ-Bereich ist zum einen ein Service-Angebot an Kunden und Website-Besucher und signalisiert, dass man gerne bereit ist, sich mit Sorgen und Anfragen der Interessenten auseinanderzusetzen. Zugleich sind die häufig gestellten Fragen aber auch ein nicht zu unterschätzendes Mittel der Suchmaschinen-Optimierung – das bedeutet freilich auch ein wenig Einsatz. Denn wer Fragen beantworten möchte, sollte sie kennen. Sinnvoll ist es also, in den Dialog mit den Kunden zu treten und beispielsweise durch Kommentare oder Rückmeldeformulare Fragen zu sammeln, sie im FAQ-Bereich aufzugreifen und zu beantworten. Diese aus dem Leben gegriffenen Fragen in Kombination mit wirklich hilfreichen Antworten bekommen in Suchmaschinen garantiert mehr Relevanz, als halbherzig formulierte Floskeln, die man überall lesen kann.
Voice Search – war’s das schon?
Sicher ist mit der wachsenden Bedeutung von Voice Search und Sprachassistenten noch nicht das Ende des Keyword-SEO eingeläutet, und die Tastatur wird auch nicht morgen abgeschafft. Aber es ist für die Suchmaschinenoptimierung wichtig, Trends von heute als Alltag von morgen zu erkennen. Wer rechtzeitig reagiert, hat hier die Nase vorn bzw. liegt beim Ranking ganz oben. Und wer weiß, was Alexa, Cortana, Siri und Google in Zukunft noch alles dazulernen.
„Voice Search bevorzugt hochwertigen, antwortbasierten Content“
Google Home, Amazon Echo, Apple HomePod aber auch das gute alte Smartphone – Sprachassistenten und Online-Sprachsuche auf dem Smartphone sind 2017 fast nicht mehr aus dem Alltag wegzudenken. Sebastian Petrov, Geschäftsführer der seosupport GmbH in Berlin erklärt im Folgenden Interview, welche Dynamik diese neue Technik für die Suchmaschinenoptimierung hat:
Voice Search: SEO trifft auf Spracherkennung, Selbststaendigkeit.de
Voice Search ist der neue Trend im „Internet der Dinge“. Was macht die Online-Suche per Sprachassistent im Alltag so attraktiv?
Voice Search ist in vielen Situationen schlicht komfortabler als die Eingabe von Suchbegriffen per Tastatur. Wenn man nur eine Hand frei hat oder sich über die Schreibweise eines Suchbegriffes im Unklaren ist, ist die Suche der Spracheingabe eine echte Alternative. Zumal es so einfacher wird, differenziertere Anfragen zu stellen.
Ist Voice Search der nächste große Trend bei der Suchmaschinenoptimierung oder eine Eintagsfliege, die man vernachlässigen kann?
Die Sprachsuche hat sich seit 2011 dank verbesserter und intelligenter Spracherkennungssoftware stark weiterentwickelt, und das wird auch in Zukunft so weitergehen. Voice Search versucht, die vom Nutzer formulierten Fragen zu verstehen und mit Direct-Answer-Snippets direkt zu beantworten, statt ausschließlich Ergebnislisten zu generieren. Dem muss man selbstverständlich auch mit angepassten SEO-Maßnahmen Rechnung tragen, auch wenn das klassische Keyword-SEO wohl nie ganz aussterben wird.
Wie muss Voice-Search-SEO aussehen, damit es erfolgreich ist?
Die Sprachsuche funktioniert am besten mit ganzen Sätzen oder Fragen, die der Nutzer stellt. Das heißt für SEO, den Anteil an Longtail-Keywords und W-Fragen zu erhöhen, da bieten sich beispielsweise fundierte Antworten in einem ausführlichen FAQ-Bereich an. Die besten Resultate bei der Voice Search erreicht man, wenn man passende Ergebnisse liefert, und das bedeutet hochwertiger, antwortbasierter Rich Content mit Expertenwissen.
Gibt es weitere Aspekte, die man bei der SEO-Voice-Search beachten sollte?
Nutzer von Smart Speakern und Smartphone greifen auf Voice Search besonders bei der Suche nach lokalen Angeboten zurück, sei es der nächste Zahnarzt oder ein Café in der Nähe. Local SEO wird also durch die Sprachsuche weiter an Bedeutung gewinnen. Das ist eine Chance für lokale Unternehmen, sich mit Hilfe von SEO besser zu positionieren.