Warum in Deutschland gründen?
Deutschland ist europa- und weltweit bekannt für seine gut qualifizierten Mitarbeiter und die erbrachte Qualität sowie die Zuverlässigkeit und Termintreue von Unternehmen. Dieser Ruf kann für Selbstständige von unschätzbarem Wert sein. Dabei ist es egal, ob Sie als Kleinunternehmen oder Kleingewerbebetreibende starten, sich dem Trading und Forex-Handel widmen oder direkt ein größeres Business-Projekt in die Tat umsetzen wollen. Um erfolgreich zu sein, braucht es in erster Linie Kunden. Durch den guten Ruf, den deutsche Unternehmen im Laufe der Jahrzehnte aufgebaut haben, können Sie einen Wettbewerbsvorteil geltend machen und bekommen nicht selten einen Vertrauensvorschuss. Auch die vergleichsweise hohe Qualifikation von Mitarbeitern ist ein wichtiger Pluspunkt, der Deutschland als attraktiven Gründungsstandort qualifiziert. Eine weitere Stärke Deutschlands als Wirtschaftsstandort ist die sehr gute Infrastruktur. Straßen sowie Kommunikationsnetzwerke sind landesweit sehr gut ausgebaut, die Internetverbindungen sind leistungsstark und die Energieversorgung ist stabil. Auf den ersten Blick mag dies durchaus dem Standard entsprechen, vor allem günstige Wirtschaftsstandorte außerhalb Europas haben aber mit Grundversorgungsproblemen und auch logistischen Schwierigkeiten zu kämpfen. Natürlich gibt es in Deutschland auch eine hohe Rechtssicherheit. Was erlaubt und was illegal ist, wird genauestens geregelt.
Deutschland den Rücken kehren? Was gegen eine Gründung spricht
Wie bei jedem Wirtschaftsstandort gibt es auch in Deutschland einige Nachteile zu berücksichtigen. Wenn Sie in Deutschland gründen, müssen Sie sich auf hohe Lohnnebenkosten und teils hohe Versorgungskosten einstellen. Diese liegen bei rund 27 % und damit nach wie vor unter dem EU-Schnitt. Vergleichsweise hat Spitzenreiter Schweden beispielsweise Lohnnebenkosten von über 50 %. Im direkten Vergleich mit dem Nachbarland Polen aber zieht Deutschland den Kürzeren. Wer Mitarbeiter beschäftigt, braucht also durchaus hohe Umsätze. Nur so lässt sich sicherstellen, dass das Unternehmen nicht dauerhaft in rote Zahlen stürzt. Gleichzeitig warten auch hohe Auflagen hinsichtlich des Umwelt- und Mitarbeiterschutzes. Dies kann für neue Gründer durchaus teuer werden, je nachdem, in welcher Branche Sie Ihr Business betreiben möchten.
Wirtschaftsstandort Deutschland: Vorteile für Selbstständige, Bildquelle: Depositphotos.com
Worauf ist bei der Gründung zu achten?
Wenn Sie planen, in Deutschland ein Unternehmen zu gründen, gibt es einige wichtige Regulatorien und Amtswege zu beachten. Zunächst müssen Sie ein Gewerbe anmelden und die passende Rechtsform wählen. Sobald Sie eine Tätigkeit mit dauerhafter Gewinnabsicht betreiben, führt kein Weg an einer rechtlich wasserdichten Gründung vorbei. Hier kann es sich durchaus lohnen, einen Experten zurate zu ziehen, um nicht gleich im ersten Schritt Fehler zu begehen. Während die falsche Wahl der Rechtsform vor allem wirtschaftliche und organisatorische Schwierigkeiten mit sich bringen kann, können Fehler bei der Gründung sowie dem Gang zum Finanzamt auch rechtliche Konsequenzen mit sich ziehen. In weiterer Linie benötigen Sie einen Businessplan, um sicherzustellen, dass Ihr Unternehmen die ersten Monate und Jahre auf Kurs bleibt. Wenn Sie sich selbstständig machen, übernimmt kein Arbeitgeber mehr die Zahlungen für Ihre Kranken- und Rentenversicherung. Wussten Sie übrigens, dass folgende selbstständige Berufsbilder automatisch pflichtversichert sind?
- Handwerker
- Künstler
- Hebammen
- freiberufliche Lehrer
Alle anderen Selbstständigen müssen aktiv einen Antrag auf Pflichtversicherung in der Rentenversicherung stellen. Viele Unternehmen versuchen hier etwas Geld zu sparen und verzichten auf die Rentenversicherung. Wer nicht nebenher privat vorsorgt, kann am Ende des Berufslebens durchaus negative Überraschungen erfahren.
Start-ups noch zeitgemäß?
Corona und der Ukrainekrieg haben den Hype und das goldene Zeitalter der Start-ups in Deutschland etwas gebremst. Daher stellt sich natürlich die Frage, ob es heutzutage überhaupt noch zeitgemäß ist, ein Start-up in Deutschland zu gründen. Grundsätzlich ist es natürlich nie zu spät, um eine Business-Idee in die Tat umzusetzen. Gründer müssen sich aber bewusst sein, dass Business-Angels und andere Geldgeber zurzeit etwas vorsichtiger auf dem Markt agieren. Nicht jedes x-beliebige Start-up bekommt Millionenbeträge von Investoren. Wichtig ist daher, eine Geschäftsidee in ein Geschäftsmodell umzusetzen, das Hand und Fuß hat und sich auch über längere Zeit hinweg von selbst finanzieren kann. Natürlich ist es noch nicht zu spät, um auch heuer ein Start-up zu gründen. Es bedarf aber durchaus etwas mehr Überzeugungsarbeit und Planung, um letztendlich auch erfolgreich zu pitchen.