Viele Wege führen zum Ziel
Eine eigene Berufsausbildung zum CAD-Konstrukteur gibt es in Deutschland bislang nicht. Viele wählen den Weg über ein klassisches Maschinenbau- oder Ingenieursstudium. Ohne ein Studium befähigt etwa eine Ausbildung zum technischen Zeichner, Produktdesigner oder technischen Systemplaner zu einer Karriere als CAD-Konstrukteur. Personen, die sich aus ihrem bisherigen beruflichen Umfeld lösen und einen neuen Weg einschlagen möchten, haben darüber hinaus die Chance eine Weiterbildung wahrzunehmen und auf diesem Wege den Einstieg in den Beruf als CAD-Konstrukteur einzuschlagen.
Gewerbeanmeldung und Formalitäten
Wer sich nun als CAD-Konstrukteur selbstständig machen möchte, muss zunächst einmal die üblichen Behördengänge absolvieren. Die erste Hürde stellt hier für viele die Gewerbeanmeldung dar, hier gilt es sich im Vorhinein gründlich zu informieren und die entsprechenden Angaben, wie die genaue Beschreibung der Tätigkeit ordnungsgemäß zu tätigen. Ein späteres Ändern ist zwar möglich, aber unnötig.
Nach erfolgreicher Gewerbeanmeldung stellt das Gewerbeamt einen Gewerbeschein aus und alle zuständigen Behörden werden über die Gewerbeanmeldung in Kenntnis gesetzt. Neben dem Finanzamt auch die zuständige Berufsgenossenschaft, die IHK, das Amtsgericht oder auch das Gewerbeaufsichtsamt. Rein formal könnte es jetzt also schon losgehen, doch zunächst gilt es für die richtige technische Ausstattung zu sorgen.
Hardware und Software – die technische Grundlage
Die technische Ausstattung bildet für einen CAD-Konstrukteur die Grundlage für seine Arbeit und sollte dementsprechend hochwertig sein. Viele der notwendigen Anschaffungen können allerdings ganz oder zum Teil von der Steuer abgesetzt werden, sodass nicht am falschen Ende gespart werden sollte.
Schneller Speicher, hohe Auflösung
Für professionelle CAD-Programme müssen vor allem auf einen starken Speicherchip zugreifen können. Darüber hinaus sind eine schnelle Grafik und eine hohe Bildschirmauflösung zwingend notwendig, um CAD-Software ohne Einschränkungen ausführen zu können.
Für einen leistungsstarken CAD-Rechner und Monitor sollte man mindestens 2000 Euro investieren um anständig arbeiten zu können, nach oben hin ist fast keine Grenze gesetzt. Selbstverständlich kommt es auch stark auf die jeweilige Tätigkeit und die verwendete Software an, welche Hardware Basis man zum Arbeiten als CAD-Konstrukteur benötigt. Eine genaue Recherche im Vorfeld spart oft Ärger im Nachhinein.

Als CAD-Konstrukteur in die Selbstständigkeit, Bildquelle: Selbststaendigkeit.de
Anwendungs- und Branchenspezifische Software
Die Auswahl an CAD-Programmen und Anbietern ist groß. Zwar ist es durchaus hilfreich, sich die Grundlagen der einzelnen Systeme anzueignen, Selbstständige CAD-Konstrukteure spezialisieren sich im Laufe der Zeit jedoch meist auf ein CAD-Programm. Welche Software hier die beste Wahl ist, hängt von einer Reihe von Faktoren ab. Geht es beispielsweise um 2D- oder 3D-Konstruktionen, welche Dimension haben die Baugruppen, die konstruiert werden müssen oder ist der Rechner überhaupt leistungsstark genug, um eine bestimmte Software zu verwenden?
Wichtig ist, dass die jeweilige Software genau auf die eigenen Ansprüche und Bedürfnisse abgestimmt ist. Je nach Branche kommen daher unterschiedliche Programme infrage, welche teils sehr unterschiedliche Funktionen bieten. Mitunter kann die Anschaffung einer CAD-Software die Finanzen eines frisch gebackenen Selbstständigen CAD-Konstrukteur belasten, gerade für Einsteiger gibt es allerdings sehr preiswerte CAD-Lizenzen von Autodesk.
Persönliche Anforderungen
Neben den rein technischen Kenntnissen muss ein selbstständiger CAD-Konstrukteur vor allem auch über Teamfähigkeiten verfügen, auch wenn er den größten Teil seiner Arbeit eigenständig absolviert. Dennoch ist in der Regel eine starke Absprache zwischen unterschiedlichen Beteiligten und Abteilungen unumgänglich. Darüber hinaus sollten folgende Voraussetzungen erfüllt sein, um erfolgreich als CAD-Konstrukteur arbeiten zu können:
- analytisches Denken und räumliches Vorstellungsvermögen
- Kenntnisse angewandter Mathematik
- methodisches Verständnis
- Kreativität
- Kunden- / Auftrags-orientiertes Arbeiten
- Präsentationsfähigkeit
Fazit
Selbstständige CAD-Konstrukteure haben beste Berufsaussichten und Karrierechancen. Im Schnitt verdienen sie einen Stundensatz von 60 Euro, je nach spezieller Qualifikation auch deutlich mehr. Vergessen sollte man dabei nie, dass gerade bei Selbstständigen, auch oft das Spezialwissen in Verbindung mit Verhandlungsgeschick darüber entscheiden, welche Entlohnung letzten Endes erzielt werden kann. Zukünftig werden Technologien der Industrie 4.0 für eine steigende Nachfrage an CAD-Konstrukteuren sorgen und das Berufsbild weiter diversifizieren. Spezialisierung ist ein wichtiger Schlüssel zu beruflichem Erfolg, es ist ratsam sich möglichst frühzeitig auf einen bestimmten Bereich zu fokussieren. Selbstverständlich ist es dabei wichtig, stetig auf dem neusten Stand zu bleiben und sein Wissen durch Fort- und Weiterbildungen stetig zu erweitern.