Mehrwertsteuer Leitfaden – 7 oder 19 %?

Verfasst von Dennis.Singh. Zuletzt aktualisiert am 2 November, 2024
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Die Mehrwertsteuer ist für ein Unternehmen sowie für die Wirtschaft aller Länder sehr wichtig. Das Entwicklungsinstrument wird dabei in Deutschland von dem Regelsteuersatz mit 19 % und dem ermäßigten Umsatzsteuersatz mit 7 % geregelt. Die einzelnen Prozentsätze werden auf unterschiedliche Waren und Dienstleistungen versteuert. Wann welcher Prozentsatz versteuert werden und wie die Steuer auf die Waren und Dienstleistungen übertragen werden muss, erfahren Sie in diesem Artikel.  

Die Wichtigkeit der Mehrwertsteuer

Die Mehrwertsteuer ist eine Art von Umsatzsteuer, welche den Mehrwert innerhalb einer Wertschöpfungskette besteuert. Unter den Faktoren, die von der Steuer eingenommen werden, gehören zum Verkauf stehende Waren und Dienstleistungen. Die Zahlung der Steuer erfolgt unmittelbar nach dem Verkauf eines Faktors. Den Preis übernimmt hierbei der Kunde, der den Faktor in Anspruch nimmt beziehungsweise die Ware oder Dienstleistung kauft.

Die Mehrwertsteuer bereichert die deutsche Wirtschaft enorm. Aus diesem Grund gilt sie als die wichtigste Einnahmequelle des Staates. Für Verbraucher ist sie ebenso ein Vorteil. Denn neben einer unbewussten Beteiligung der Verbesserung der deutschen Wirtschaft ermöglich die Mehrwertsteuer eine staatliche Preiskontrolle. In Krisenzeiten kann der Staat die Steuer senken, wodurch Lebensmittel vergünstigt werden.

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Das Entwicklungsinstrument wird in Deutschland von dem Regelsteuersatz mit 19 % und dem ermäßigten Umsatzsteuersatz mit 7 % geregelt. Bildquelle: stock.adobe.com: Stockfotos-MG - 176957418

Wichtig für Unternehmen: Der Mehrwertsteuerumsatz

Für Unternehmen in jeder Unternehmensphase ist die Mehrwertsteuer ein wichtiger Begriff und bildet in der Buchhaltung einen durchlaufenen Posten. Die einzelnen Schwerpunkte des Themas sollten deshalb besonders gut durchleuchtet werden. Besonders wichtig zu wissen ist, welche Mehrwertsteuer auf die eigenen Produkte anfällt. Denn der Online- oder im Laden ausgeschriebenen Preis, den der Kunde später zahlt, ist die Mehrwertsteuer plus der Waren- oder Dienstleistungspreis. Gibt man lediglich den Preis ohne Mehrwertsteuer an, so verdient man am Ende durch den Steuerabsatz weniger.

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Aus diesem Grund sollte man als Unternehmer immer genau die Mehrwertsteuer berechnen. Für die Rechnung empfiehlt es sich, einen Mehrwertsteuer-Rechner oder ein Buchhaltungsprogramm zu verwenden. Ein auf die Steuer eingestellter Rechner bietet die Möglichkeit, ausgehend von einem Netto- oder Bruttobetrag den jeweils anderen Betrag auszurechnen. Der Rechner greift dabei auf die deutschen Mehrwertsteuersätze zurück. Diese liegen nach Leistungsfaktor bei 19 und 7 %.

Mehrwertsteuerumsatz - 7 % vs. 19 %

Der Mehrwertsteuerumsatz beträgt in Deutschland je nach Ware und Dienstleistung 7 % oder 19 %. Die 19 % sind der Regelsteuersatz, welcher im Paragrafen 12 des Umsatzsteuergesetzes (UstG) geregelt wird. Der Satz fällt auf die meisten Leistungen an. Als Normumsatz ist der neunzehnprozentige Satz auf so gut wie alle Waren zu beziehen. Einige Faktoren sind jedoch von diesem Regelsteuersatz befreit und erhalten einen geringeren Steuersatz. Die befreiten Ausnahmen erhalten einen sogenannten ermäßigten Umsatzsteuersatz von 7 %. Dieser ist im Paragrafen 12 Abschnitt 2 des Umsatzsteuergesetzes (UstG) geregelt.

Der ermäßigte Umsatzsteuersatz gilt für die Lieferung, Einfuhr und den innergemeinschaftlichen Erwerb vieler essbarer Lebensmittel. Des Weiteren ist er für die meisten land- und forstwirtschaftlichen Produkte sowie Bücher, Broschüren, Kunstgegenstände und eine Reihe weiterer Waren zuständig. Dienstleistungen, welche unter den siebenprozentigen Satz fallen, sind Leistungen wie Eintrittsberechtigungen für Theater, Konzerte, Kinos und Museen. Zu den Leistungen mit einem siebenprozentigen Satz kommt der öffentliche Nahverkehr, welcher in einem 50-Kilometer-Radius mit Bussen, Zügen, Straßenbahn und Taxis zählt.

Wann genau welcher Mehrwertsteuerumsatz gilt, kann nicht immer genau nachvollzogen werden. Umso wichtiger ist es für ein Unternehmen, sich mit einem Steuerberater zu verbinden oder der Mehrwertsteuer des einzelnen Produktes auf den Grund zu gehen. Ohne die korrekte Mehrwertsteuer kann das Unternehmen einen Schaden nehmen. Des Weiteren ist ohne sie keine Steuererklärung beim Finanzamt möglich.

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Die Mehrwertsteuer ist Ländersache. Bildquelle: stock.adobe.com: Ratirath - 577229864

Mehrwertsteuer – Satz ändert sich bei Dienstleistungen

Wie bereits erwähnt kann der Mehrwertsteuersatz nicht immer genau nachvollzogen werden. So haben Brot, Butter und Kuhmilch beispielsweise 7 %. Der Sojamilch hingegen werden 19 % zugesprochen. Und währenddessen Kartoffel und Äpfel mit 7 % versteuert werden, müssen Süßkartoffeln und Apfelsaft mit 19 % versteuert werden.

Neben den Satz der Waren kann sich auch der Steuersatz von Dienstleistungen unterscheiden. Was bei den Leistungen dazu kommt, ist, dass die Leistungen je nach Handhabung einen unterschiedlichen Steuersatz haben können. Bestellt man beispielsweise in einem Restaurant etwas zum Mitnehmen, so sind im Preis nur 7 % Mehrwertsteuer. Entscheidet man sich jedoch dazu, das Essen im Restaurant zu verspeisen, so liegt ein Mehrwertsteuersatz von 19 % vor.

Mehrwertsteuersatz in der EU

Die Mehrwertsteuer ist Ländersache. Ihr Prozentsatz, ihre Veränderung und ihr Erhalt werden somit von den einzelnen Weltändern bestimmt. Viele Bewohner Deutschlands gehen davon aus, dass der Mehrwertsteuersatz in Deutschland höher ist als in anderen Ländern. In Europa liegt Deutschland mit seiner Mehrwertsteuer jedoch verhältnismäßig weit unten:

Der normale Steuersatz liegt in den europäischen Ländern meist bei mehr als 20 %. In Ungarn liegt der Mehrwertsteuersatz beispielsweise bei 27 %. In Schweden, Dänemark und Kroatien übersteigt er ebenso Deutschland mit einem Prozentsatz von 27 %. Länder, welcher weniger als Deutschland haben, sind Malta und Luxemburg mit jeweils 18 und 17. Des Weiteren stehen Rumänien und Zypern gemeinsam mit Deutschland auf einem Satz von 19 %. Der Rest der EU-Länder liegt höher als Deutschland.


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