Charge Card – zinsloser Kurzzeitkredit
Es gibt vier verschiedene Arten von Kreditkarten: die Charge Card, die Revolving Card, die Debit Card und die Prepaid Card. Die Charge Card ist der in Deutschland am häufigsten genutzte Kartentyp. An einem festgelegten Stichtag werden die Umsätze des vergangenen Monats gesammelt abgerechnet und sind dann fällig. In den meisten Fällen erfolgt der automatische Einzug von einem mit dem Kreditkartenkonto verknüpften Girokonto.
Der Abrechnungsrhythmus bringt es mit sich, dass Sie laufend kurzfristige, zinslose Kredite mit einer maximalen Laufzeit von einem Monat erhalten. Das wirkt sich positiv auf Ihre Liquidität aus. Allerdings müssen Sie nach der Kreditkartenabrechnung eine größere Summe zahlen. Achten Sie deshalb darauf, nicht den Überblick über Ihre Ausgaben zu verlieren. Da die Nutzung einer Charge Card ein gewisses Überschuldungsrisiko birgt, sind die Anforderungen an die Bonität des Inhabers entsprechend hoch.
Revolving Card – Ratenkredit bei Bedarf
Noch mehr Möglichkeiten bietet die klassische Credit Card oder Revolving Card. Sie lässt sich zunächst so verwenden wie die Charge Card. Einmal im Monat erfolgt eine Abrechnung und der bis zu diesem Stichtag gewährte Kredit ist zinslos. Sie haben dann die Möglichkeit, den Betrag vollständig auszugleichen. Falls Sie zu diesem Zeitpunkt jedoch einen höheren Liquiditätsbedarf haben, können Sie die Teilzahlung nutzen. Dafür vereinbaren Sie mit der Bank einen maximal nutzbaren Kreditrahmen und die Höhe der Rückzahlungsraten. Die Raten werden als absoluter Betrag oder prozentualer Anteil von der Kredithöhe festgelegt.
Für den durch die Teilzahlung zusätzlich gewährten Geschäftskredit fallen jedoch relativ hohe Sollzinsen an. Achten Sie deshalb darauf, dass Sie ihn nicht unnötig in Anspruch nehmen. Denn bei einigen Kartenangeboten können Sie die automatische Sofortbegleichung des Abrechnungsbetrages durch Bankeinzug nicht auswählen. Das bedeutet, Sie müssen das Geld direkt nach der Kartenabrechnung selbst auf das Kartenkonto überweisen, um nicht unbeabsichtigt den teuren Rahmenkredit in Anspruch zu nehmen.
Debit Card – direkte Abbuchung
Eine ebenfalls häufig verwendete Kartenvariante ist die Debit Card. Im Grunde genommen handelt es sich dabei nicht um eine Kreditkarte im engeren Sinne, da kein Kredit gewährt wird. Denn die Debit Card funktioniert wie eine Girocard. Die Umsätze werden zeitnah automatisch von dem mit der Karte verknüpften Girokonto eingezogen. Eine Girocard eignet sich zwar im Inland fast überall zum Bezahlen und für Bargeldabhebungen. Im Ausland ist das jedoch nur eingeschränkt möglich. Deshalb lohnt sich die Debit Card. Denn diese können Sie überall dort einsetzen, wo Kreditkarten des jeweiligen Herausgebers akzeptiert werden, und das sind bei den bekannten Gesellschaften im In- und Ausland sehr viele Stellen. Auch Onlinegeschäfte, die nur Kreditkartenzahlungen erlauben, sind mit einer Debit Card kein Problem.
Eine ebenfalls häufig verwendete Kartenvariante ist die Debit Card, Selbststaendigkeit.de
Wenn Sie für Einkäufe oder Barabhebungen sowohl die Girocard als auch die Debit Card einer Kreditkartengesellschaft nutzen können, prüfen Sie sie Kosten. Tendenziell ist im Inland die Girocard und im Ausland die Kreditkarte günstiger. Das gilt jedoch nicht immer, denn die Konditionen der einzelnen Banken unterscheiden sich. Im Gegensatz zu Charge oder Revolving Cards dient die Debit Card zwar nicht der kurzfristigen Liquiditätserhöhung. Dafür ist aber das Risiko geringer, den Überblick über die monatlichen Ausgaben zu verlieren.
Prepaid Card – Kreditkarte ohne Bonitätsprüfung
Die Prepaid Card ist ein weiterer Kreditkartentyp, der ebenfalls keinen Kredit ermöglicht. Die Karte ist mit einem Konto verbunden, auf das Sie Guthaben überweisen müssen, bevor Sie die Karte nutzen können. Nur dieses Guthaben lässt sich dann für Kreditkartenzahlungen und Barabhebungen verwenden. Die Motivation, eine Prepaid Card zu nutzen, ist zum einen die Gleiche wie bei der Debit Card: die höhere Akzeptanz im Ausland und bei Online-Einkäufen.
Zum anderen gibt es für viele Selbstständige noch einen weiteren wichtigen Grund, der für eine Prepaid Card spricht: man erhält sie ohne Bonitätsprüfung. Denn im Gegensatz zu allen anderen Kreditkartentypen ist es nicht möglich, sich mit einer Prepaid Card zu verschulden. Das ist vor allem für Gründer und Selbstständige in den ersten Jahren ein Thema. Denn wer kein regelmäßiges Einkommen vorweisen kann, hat schlechte Chancen, eine andere Kreditkarte zu erhalten. Ein Nachteil der Prepaid-Karten besteht darin, dass sie von vielen Autovermietern nicht akzeptiert werden, da sich damit kein Kautionsbetrag sperren lässt.
Kostenfaktoren und Zusatzleistungen
Beachten Sie bei der Auswahl einer Kreditkarte die individuellen Konditionen. Neben den genannten Kartentypen gibt es auch Mischformen. So ist es möglich, dass sich der Verfügungsrahmen einer Revolving Card durch Überweisung auf das Kartenkonto erhöhen lässt. Informieren Sie sich genau über die Kosten, die mit der Kartennutzung verbunden sind. Das sind im Wesentlichen die Grundgebühr, die Kosten für Zahlungen und Barabhebungen im In- und Ausland sowie bei Revolving Cards mit Ratenzahlung die Sollzinsen. Es gibt auch Kreditkarten ohne Grundgebühr. Mitunter gelten für einen beschränkten Zeitraum Sonderkonditionen oder die Kosten sind umsatzabhängig.
Einige Karten beinhalten Inklusivleistungen, was jedoch mit einer höheren Grundgebühr verbunden ist. Das können z. B. Versicherungen, Rabatte bei bestimmten Unternehmen oder Existenzgründungen und auch der Zugang zu VIP-Lounges auf Flughäfen und Bahnhöfen sein. Überlegen Sie bei der Entscheidung für eine Karte, wofür Sie diese hauptsächlich brauchen und ob Ihnen eventuelle Zusatzangebote Nutzen bringen.
Für Charge- und Revolving Cards erhalten Sie monatlich Kreditkartenabrechnungen, in denen alle Umsätze und Gebühren aufgeführt sind. Prüfen Sie diese sofort, denn Beanstandungen sind nur innerhalb bestimmter Fristen möglich. Wenn Sie eine Debit oder Prepaid Card nutzen, kontrollieren Sie die Bewegungen auf dem zugehörigen Konto. Falls Sie den Verdacht haben, dass Ihre Kartendaten missbräuchlich verwendet wurden, lassen Sie die Karte umgehend sperren. Das gilt auch bei Verlust.