Kreditinstitute führen Überweisungen von Deutschland oder anderen EU-Ländern nach Brasilien als klassische Auslandsüberweisung aus. Für Zahlungen an Drittstaaten ist es empfehlenswert, die Services von Online-Anbietern und speziellen Transferdiensten in Anspruch zu nehmen. Sie sind meist günstiger und transferieren das Geld schneller als Banken. Nehmen Sie den Wechselkurs genau unter die Lupe. Manche Anbieter nutzen die Möglichkeit, im Währungstausch versteckte Gebühren zu berechnen. Neben der klassischen Überweisung bieten einige Dienstleister auch Bargeldabholungen an. Ein Preis- und Konditionenvergleich der unterschiedlichen Transfervarianten lohnt sich in jedem Fall, um Kosten zu sparen.
Meldepflicht beachten
Auslandsüberweisungen an Personen in Drittstaaten unterliegen gemäß § 67 Außenwirtschaftsverordnung der Meldepflicht. Diese Pflicht gilt für Beträge ab 12.500 Euro. Der Verwendungszweck des Geldes hat keinen Einfluss auf die Meldepflicht. Die Meldung ist unkompliziert per Telefon bei der Bundesbank möglich. Diese gesetzliche Regelung gilt für jede Person, die seit mehr als einem Jahr in Deutschland wohnt. Wer die Meldepflicht nicht beachtet, riskiert ein Bußgeld von bis zu 30.000 Euro. Für Geldtransfers, die der Aus- oder Zurückzahlung von Privat- oder Unternehmenskrediten mit einer maximalen Laufzeit von einem Jahr dienen, gilt die Meldepflicht nicht.
Überweisungsvariante wählen
Im Prinzip kann der Geldbetrag direkt über die Hausbank überwiesen werden. Passende Überweisungsformulare sind in der Bankfiliale vorhanden. Wenn Sie z.B.. Geld nach Brasilien schicken möchten, benötigen Sie für den Geldtransfer den vollständigen Namen der Empfängerin oder des Empfängers, die Kontonummer und den Namen der Bank inklusive Filialnummer. Anschließend wählen Sie die gewünschte Überweisungsart. OUR steht für „our customer charged“. Die Person, die das Geld überweist, trägt die Kosten für den Geldtransfer in Vorkasse. BEN ist die Kurzform für „beneficiary pays costs“. Bei diesem Verfahren zahlt die Empfängerin oder der Empfänger die Kosten für die Überweisung. Beachten Sie, dass die Kosten vom Überweisungsbetrag abgezogen werden. Falls Sie sich für die Überweisungsvariante SHARE entscheiden, werden die Kosten zu gleichen Teilen von beiden Seiten übernommen. SHARE wird als Standard von den meisten Banken genutzt.
Fünf wertvolle Tipps, um günstig Geld nach Brasilien zu überweisen, Bildquelle: Stock Images by Depositphotos
Weitere Gebühren einkalkulieren
Wechselkurse unterliegen Schwankungen. Je günstiger der Zeitpunkt, umso besser der Wechselkurs. Informieren Sie sich vor der Überweisung genau über den aktuellen Wechselkurs. Ist der Kurs schlecht, warten Sie nach Möglichkeit einige Tage. Ein genauer Vergleich lohnt sich, da die Banken unterschiedliche Wechselkurse verwenden. Häufig wird der Wechselkurs auch genutzt, um auf unübersichtliche Weise Gebühren zu verstecken. Zuzüglich zur Grundgebühr nutzen Kreditinstitute diese Margen, um Kosten zu decken und Gewinne zu machen. Mit einem Vergleich kann vor allem bei hohen Überweisungsbeträgen Geld gespart werden. Für den Währungswechsel wird üblicherweise eine Gebühr berechnet. Natürlich kann der Geldbetrag auch in Euro überwiesen werden. Allerdings fallen Kosten für den Kurswechsel dann bei der Empfänger-Bank an. Weitere Ausgaben entstehen durch Überweisungs- und Swift-Gebühren. Um Kostenfallen bei Überweisungen an Drittstaaten zu vermeiden, sollten Sie sich über die Konditionen von Banken und spezialisierten Transferdiensten informieren. Diese Transferdienste haben sich auf Auslandsüberweisungen spezialisiert und können um bis zu 90 Prozent günstiger sein als die klassischen Kreditinstitute.
Spezialisierte Transferdienste in Anspruch nehmen
Transferdienstleister wie geldtransfer.org haben sich auf das Versenden von Geld an Drittstaaten spezialisiert. Diese Unternehmen bieten günstigere Wechselkurse und Geldtransfers an als die meisten Kreditinstitute. Einige Transferanbieter wechseln das Geld nicht direkt. Stattdessen wird eine Zahlung aus der umgekehrten Richtung in Höhe des Überweisungsbetrags an die Empfängerin oder den Empfänger umgeleitet. Der eigene Geldbetrag wird für eine andere Überweisung von beispielsweise Brasilien in den Euroraum genutzt. Durch dieses hoch spezialisierte Verfahren entfallen zusätzliche Gebühren für den Währungstausch.
Andere Anbieter arbeiten mit einem Netzwerk aus lokalen Konten, über die die Geldauszahlung abgewickelt wird. Mittlerweile geht der Trend stark zu unkomplizierten und benutzerfreundlichen Apps für Smartphones. Die relativ jungen Unternehmen Currencyfair, Transferwise, Azimo Geldtransfer und World First bieten einen interessanten und kostengünstigen Transferservice an. Diese Anbieter verzichten komplett auf zwischengeschaltete Banken, wodurch zusätzliche Kosten entfallen. Direkte Geldtransfers und die kurzen Überweisungszeiträume sind absolute Pluspunkte.
Einige Transferdienstleister bieten widerum ergänzende Services an. Dazu gehören beispielsweise die Handyaufladung im Zielland, schnelle Swift-Überweisungen und Bargeldlieferungen zur Haustür. Doch auch etablierte Anbieter wie Xe oder OFX sind seriös und bieten ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis.
Wer Paypal nutzt, kann diesen Dienst auch für Überweisungen an Personen in Drittländern in Anspruch nehmen. Der Paypal-Dienst Xoom hat sich auf Geldtransfers ins Ausland spezialisiert. Eine Grenzüberschreitungsgebühr zwischen 1,8 und 3,3 Prozent wird berechnet.
So gehen Sie vor
Fragen Sie, ob das Geld auf ein Konto überwiesen oder bar ausgezahlt werden soll. Vergleichen Sie die Preise. Die Kosten variieren stark und tagesaktuell, was mit den Währungskursen zu tun hat. Auf den Websites der Unternehmen finden Sie Preisrechner, die eine wertvolle Hilfe bei der Kalkulation sind. Vergessen Sie nicht, Banküberweisungen ab einer Höhe von 12.500 Euro bei der Bundesbank zu melden. Spezialisierte Transferdienste sind günstiger und schneller als die klassischen Auslandsüberweisungen. Die Empfängerin oder der Empfänger hat kein Girokonto Brasilien? Auch dafür gibt es die passende Lösung. Anbieter wie Western Union, Azimo, World Remit oder Moneygram bieten Bargeldabholungen ohne Bankkonto an. Überweisungen ohne eigenes Bankkonto sind ebenfalls möglich, da Beträge bar ein- und ausgezahlt werden können. Wichtig ist, dass sich Sender und Empfänger ausweisen können, um einen sicheren Geldtransfer zu gewährleisten