Grundkenntnisse und Lernablauf
Wie für jedes neue Themen benötigen Sie zunächst die Grundlagen und eine Struktur. Ihr Vorgehen könnte also wie folgt aussehen:
- Um die schriftliche AEVO Prüfung erfolgreich zu bestehen, sollten Sie unbedingt die Rahmenbedingungen klären. Sie finden die wichtigsten Fragen im Laufe dieses Artikels.
- Am besten erlernen Sie die Inhalte durch das Beantworten von Beispielfragen, die dem tatsächlichen Test ähneln. Anfangs kann es schwierig sein, die Fragen zu verstehen, da Ihnen die Fachbegriffe fehlen werden. Diese sind teilweise sehr ähnlich und somit schwierig in Relation zu setzten.
- Bevor Sie mit den Fragen anfangen, sollten Sie deshalb zunächst die Inhalte kennen, für die ich später im Artikel gute Quellen auflisten werden.
- Es ist außerdem wichtig, von Anfang an zu wissen, welche Gesetze relevant sind, da Sie diese während der Prüfung verwenden dürfen. Sie sollten sich angewöhnen, bei Wissenslücken in den Gesetzestexte nachzuschlagen, denn wenn Sie diese erfolgreich durchsuchen können, ist bereits ein großer Teil geschafft, denn in den Paragraphen finden Sie einen Großteil der Antworten auf Fragen, die auf rechtliche Themen abzielen.
Die Rahmenbedingungen
Beim selbständigen Lernen besteht Ihr größter Nachteil in der Vorbereitung auf die konkrete Prüfungssituation Ihrer spezifischen IHK. Ihr lokaler Kurs kennt natürlich die Rahmenbedingungen, aber Sie können diese auch erfahren. Nachdem Sie sich die Webseite Ihrer IHK ausführlich durchgelesen haben, rufen Sie unbedingt Ihren IHK Berater vorher an, eventuell auch mehrfach, und erfragen die Rahmenbedingungen. Klären Sie am besten die folgenden Aspekte:
- Findet die Prüfung am PC oder auf Papier statt?
- Gibt es Fragen mit Freitext oder nur Multiple-Choice?
- Welche Hilfsmittel dürfen verwendet werden? (Diese finden Sie auch häufig auf der Webseite. Sie sollten die Hilfsmittel unbedingt verwenden. Sparen Sie wirklich nicht an einem Gesetzbuch.)
Sie sollten außerdem Fragen zur praktischen Prüfung stellen. Da Sie diesen vermutlich direkt hintereinander stellen werden, folgend auch in diesem Artikel:
- Darf ich frei wählen, ob ich eine praktische Unterweisung oder eine Präsentation auswähle bzw. sind überhaupt beide Optionen erlaubt?
- Wenn ich eine praktische Unterweisung wähle, wer ist mein Partner? (Eigens mitgebrachter Partner, ein Prüfer, ein oder mehrere andere Prüflinge) und ist dies vorher festgelegt?
- Darf ich mein Thema selber frei wählen und muss ich dieses vorher einreichen?
- Muss ich Alternativthemen einreichen?
- Muss ich ein schriftliches Konzept abgeben? Muss ich dieses bereits vorab einreichen?
Gegebenenfalls fragen Sie Ihren Ansprechpartner außerdem, was Sie sonst noch wissen sollten. Vergessen Sie dabei nicht, dass die Aufgabe Ihres IHK Beraters ist, Sie zu beraten. Stellen Sie also alle Fragen, die Sie wissen möchten.
Relevante Gesetze
Sie finden die Gesetze am besten auf der Plattform Gesetze im Internet. Besonders relevant sind die folgenden Texte:
Sie sollten außerdem die Ausbildungsverordnung und den Rahmenplan für Ihren jeweiligen Ausbildungsberuf einmal gelesen haben. Diese sind häufig ein einziges Dokument und Sie finden es mithilfe einer simplen Websuche. Schauen Sie sich außerdem diese Grafik als Übersicht dazu an.
Die 4 Handlungsfelder
Eine generelle Liste aller Anforderungen an Sie, finden Sie in Form einer Tabelle als: Empfehlung zum Rahmenplan für die Ausbildung der Ausbilder und Ausbilderinnen. Wenn es Ihnen hilft, können Sie sich daraus eine Checkliste erstellen.
Auf dem fantastischen YouTube Kanal LEARNDOCS von den Herren Michael Steffens und Rolf Henequen, finden Sie viele passende Videos.
Klären Sie vorher die Rollen des Ausbildenden, des Ausbilders, des Ausbildungsbeauftragten und des Auszubildenden. Diese Worte sind alle sehr ähnlich und können, je nach Unternehmen, teilweise die selbe Person sein.
Für die grundlegende Struktur fangen Sie mit diesem YouTube Video an.
Die detaillierten Inhalte sind in vier Abschnitte aufgeteilt. In den folgenden Videos werden eine Menge an Fragen, dessen Antworten und weitere Anmerkungen strukturiert zusammengefasst. Hören Sie sich diese jeweils mindestens zwei Mal aufmerksam an, um gut vorbereitet zu sein.
Handlungsfeld 1: Ausbildungsvoraussetzungen prüfen und Ausbildung planen - Zum YouTube Video
Handlungsfeld 2: Ausbildung vorbereiten und bei der Einstellung von Auszubildenden mitwirken - Zum YouTube Video
Handlungsfeld 3: Ausbildung durchführen - Zum YouTube Video
Handlungsfeld 4: Ausbildung abschließen - Zum YouTube Video
Beispielfragen: Eine ausführliche Liste an Fragen ist gar nicht so einfach zu finden. Üblicherweise gibt es immer nur ein paar Testfragen. Nach etwas Suchen habe ich dann eine große Liste an 250+ extrem prüfungsnahen Fragen entdeckt. Bei einem Blick darauf wird Ihnen auffallen, dass die Fragen sehr textintensiv sind. Dies trifft auch auf die Prüfung zu.
Themen für eine Suche
Die folgenden Phrasen und Themen sollten Sie einmal in eine Suche eingegeben haben, um sich eine Zusammenfassung durchzulesen:
- Die Entstehung von neuen Ausbildungsberufen
- Folgen von Verstößen gegen das BBiG
- Wie unterstützt die zuständige Stelle bei der Ausbildung
- Welche berufsvorbereitende Maßnahmen in der Ausbildung gibt es
- Was sind die Mitbestimmungsrechte des Betriebsrat und der Jugend- und Auszubildendenvertretung
- Was ist das Ziel des betrieblichen Ausbildungsplanes
- Die wesentlichen Inhalte des Ausbildungsvertrages (Im BBiG zu finden)
- Was ist das Verzeichnis der Berufsausbildungsverhältnisse
- Wie und wann meldet man Ausbildende bei der Berufsschule an
- Didaktische Prinzipien
- Methodische Prinzipien
- Richtlernziel, Groblernziel, Feinlernziel
- Was sind typische Lernschwierigkeiten in der Ausbildung
- Welche Möglichkeiten der Verkürzung gibt es in der Ausbildung
- Wie funktioniert die vorzeitige Zulassung zur Abschlussprüfung
- Was sind häufige Ursachen für Ausbildungsabbrüche
- Welche Schlichtungsmöglichkeiten gibt es in der Ausbildung
- Welche Formen der Lernerfolgskontrolle gibt es
Fazit
Fangen Sie nicht an, sich seitenweise Notizen zu machen oder tagelang auswendig zu lernen. Sie haben keinen Vorteil daraus, mehr als 50 Punkte zuzüglich eines Puffers zu erreichen. Konkret bedeutet das für Sie, dass Sie einmal alle Themen gehört haben sollten und sich intensiv mit dem Thema beschäftigt haben. Die Durchfallquote ist auch überschaubar. Solange Sie die Prüfung nicht auf die leichte Schulter nehmen, brauchen Sie sich keine Sorgen zu machen. Die IHKs sind übrigens Interessenvertreter der Wirtschaft und somit auf Ihrer Seite!
Ein Kurs ist auf keinen Fall zwingend nötig. Eine Lernapp oder ein E-Book kann allerdings durchaus hilfreich sein. Ich kann dazu die AEVO/AdA Prüfungsvorbereitung von TestHelden empfehlen. Alternativ dazu die App AEVO Held. Für unterwegs war diese Art zu Lernen sehr angenehm.
Zusammenfassend sei gesagt, viel Erfolg! Die Prüfung ist schaffbar, auch autodidaktisch und komplett ohne einen Kurs möglich, denn es gibt wie immer sehr gute Quellen dazu online.
Fun fact: Dieser Artikel wurde am selben Tag meiner eigenen schriftlichen Prüfung geschrieben. Update: Bestanden.