SAP-Berater – Ausbildung, Aufgaben, Verdienst

Verfasst von Roul Radeke. Zuletzt aktualisiert am 13 Januar, 2024
Lesezeit Minuten.
Ein Job als SAP-Berater (englisch: SAP Consultant) ist für viele IT-Experten ein erstrebenswertes Berufsziel. Die Tätigkeit gilt als abwechslungsreich und wird sehr gut vergütet. Wer sich für eine Karriere in der SAP-Beratung interessiert, muss einige Voraussetzungen erfüllen.  

Ausbildung oder Studium: Wie wird man SAP-Berater?

Es gibt diverse Möglichkeiten, um eine Karriere als SAP-Berater zu beginnen. Neue IT-Ausbildungen wie beispielsweise Fachinformatiker/in, Kaufmann/-frau für Digitalisierungsmanagement oder Kaufmann/-frau für IT-System-Management bilden eine gute Grundlage. Anschließend können die Interessenten ein Praktikum im Bereich SAP durchlaufen, um die entsprechenden theoretischen und praktischen Kenntnisse zu erlangen.

Ein anderer Weg führt über ein Studium. Wer Betriebswirtschaftslehre, Informatik oder Wirtschaftsinformatik studiert und mit hervorragenden Noten abgeschlossen hat, besitzt eine gute Grundvoraussetzung für eine Karriere als SAP-Berater. Für den Einstieg empfehlen sich wiederum ein Praktikum und die Mitarbeit an möglichst vielen SAP-Projekten.

Aber auch Quereinsteiger ohne IT-Ausbildung oder Informatik-Studium haben eine Chance. Aufgrund des enormen Fachkräftemangels kann nahezu jeder SAP-Berater werden. Interessierte Personen, die beispielsweise eine kaufmännische Ausbildung vorweisen können oder andere Studiengänge wie Naturwissenschaft oder Jura abgeschlossen haben, können eine SAP Weiterbildung über einen Bildungsdienstleister absolvieren.

WBS Training bietet als lizenzierter Bildungspartner der SAP-SE eine große Auswahl an SAP-Beraterseminaren und SAP-Anwenderausbildungen und bereitet die Teilnehmer damit sukzessive auf das große Themengebiet SAP vor.

Was bedeutet SAP?

Das Unternehmen SAP-SE gehört zu den weltweit führenden Anbietern von Softwareprodukten für die Steuerung von Geschäftsprozessen. Das im Jahr 1972 gegründete Unternehmen hieß zunächst „Systemanalyse Programmentwicklung“. Später wurde der Firmenname zu SAP abgekürzt. Die Abkürzung wird darüber hinaus für die Software-Lösungen des Unternehmens verwendet. Dazu zählen unter anderem die Produkte SAP R/2, SAP R/3 und SAP S/4HANA, mit denen die SAP-SE einen internationalen Standard für ERP-Software (ERP = Enterprise Ressource Planning) etablierte.

Tätigkeitsfelder: Welche Aufgaben übernimmt ein SAP-Berater?

In Bezug auf das Aufgabenspektrum gibt es keine Vorgaben, weil der Beruf rechtlich nicht geschützt ist. Der SAP Consultant beschäftigt sich im Allgemeinen mit der Einführung einer SAP Software und deren Anpassung.

Er fungiert dabei als Schnittstelle zwischen SAP-SE und den Unternehmen, die die SAP-Produkte einsetzen. Er bespricht bei der Planung und Projektsteuerung alle Schritte mit den IT-Abteilungen der Unternehmen. Darüber hinaus unterstützt er die SAP-Anwender beim Einsatz der SAP Software. Mit dieser können die Unternehmen ihre CRM-Software (Customer Relationship Management), ihre SCM-Software (Supply Chain Management) und weitere Daten verwalten.

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SAP-Berater – Ausbildung, Aufgaben, Verdienst, Bildquelle: Depositphotos.com

Anforderungen und Voraussetzungen: Welche Eigenschaften sollten SAP-Berater besitzen?

Wie bereits erwähnt, benötigt ein SAP-Experte auch Kenntnisse im Bereich Betriebswirtschaft sowie technisches Fachwissen. Deshalb stellt ein Wirtschaftsinformatik-Studium eine gute Grundlage für eine Karriere als SAP Consultant dar. Der Aufgabenbereich des SAP-Beraters umfasst das Erkennen der Bedürfnisse von Unternehmen unterschiedlicher Größe und die Entwicklung passender technischer Lösungen. Gleichzeitig leitet er die SAP-Projekte.

T-Shaped ist gefragt

Der SAP Consultant sollte mindestens ein T-Shaped-Profil besitzen, um den hohen Anforderungen gewachsen zu sein. Das bedeutet: Er ist ein Generalist mit einem oder besser mehreren Spezialgebieten. Aber warum ist T-Shaped so gefragt?

Wer heute auf Arbeitssuche geht und Stellenanzeigen für IT-Berufe durchforstet, dürfte schnell feststellen, dass die Unternehmen immer anspruchsvoller werden. Das liegt einerseits am Fachkräftemangel. Viele Unternehmen haben Schwierigkeiten, IT-Experten zu finden. Sie setzen dementsprechend auf Mitarbeiter, die richtige Allroundtalente sind. Diese erledigen dann Aufgaben, die eigentlich mehrere Spezialisten übernehmen müssten.

Andererseits haben sich der IT-Bereich und die Arbeitswelt in den letzten Jahren stark verändert. Teams arbeiten heute interdisziplinär und flexibel. Jeder Mitarbeiter muss stets offen für neue Ideen, schnelle Richtungsänderungen sowie Experimente sein und sich aktiv einbringen, damit ein Produkt wirklich flexibel entwickelt werden kann.

Hard und Soft Skills: Was muss ein SAP-Berater noch mitbringen?

SAP-Beratung bedeutet immer auch Teamarbeit. Wer Schwierigkeiten hat, mit vielen Menschen unterschiedlichster Kenntnisstände und Interessen zusammenzuarbeiten, wird in seinem Beruf auf Dauer vermutlich nicht erfolgreich sein.

Soft Skills, die ein SAP-Berater mitbringen muss, sind

  • Überzeugungskraft,
  • Kommunikationsstärke und
  • Empathiefähigkeit.

Diese ergänzt er durch die eigenen Hard Skills, den Fachkenntnissen über alle verfügbaren SAP-Programme.

Flexibel zu sein – räumlich, zeitlich und geistig – ist eine weitere Stärke, die ein SAP Consultant mitbringen muss. Eine gewisse Reisebereitschaft gehört zum Job des SAP Consultant dazu. Nicht selten kommt es vor, dass er regelmäßig und über längere Zeiträume im In- und Ausland unterwegs ist – überall dort, wo seine Fachkenntnisse für eine kompetente SAP-Beratung gebraucht werden. Dagegen arbeiten SAP-Berater nur in Ausnahmefällen im Home-Office.

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SAP-Berater müssen ein hohes Maß an Wissen mitbringen, haben dafür aber auch sehr gute Verdienstmöglichkeiten. Bildquelle: Stock Images by Depositphotos

Verdienst: Zu welchem Gehaltsbereich zählen SAP-Berater?

SAP-Berater zählen zum gehobenen Gehaltsbereich. Dies liegt an der großen Verantwortung, die sie übernehmen. Der wirtschaftliche Erfolg der Kunden hängt mit ihren Tätigkeiten zusammen. Funktioniert zum Beispiel eine Software-Lösung nicht oder kommt sie mit großer Verspätung zum Einsatz, wirkt sich dies möglicherweise negativ auf das gesamte Geschäft des Kunden aus.

Ein SAP-Berater, der einige Jahre Berufserfahrung vorweisen kann, verdient schätzungsweise zwischen 60.000 und 80.000 Euro brutto im Jahr. Wer sich auf bestimmte Themen spezialisiert oder eine leitende Funktion innehat, verdient wesentlich mehr. Das Gehalt eines Senior SAP Consultant liegt zum Beispiel zwischen 80.000 und 90.000 Euro oder höher.

Manche Unternehmen belohnen hervorragende Leistungen zusätzlich mit Erfolgsprovisionen und Boni, etwa wenn der SAP-Berater mit seinem Team ein festgelegtes Ziel pünktlich erreicht hat. Über die Höhe der Zusatzvergütung entscheiden die Unternehmen individuell.

Fazit: Gute Karriereaussichten für SAP-Berater

Der IT-Bereich zählt derzeit zu den Berufsbranchen, die besonders schnelllebig sind. IT-Fachkräfte müssen in der Lage sein, sich dieser Entwicklung anzupassen. Auf der anderen Seite haben talentierte SAP-Berater, die in ihrem Fach herausragende Kenntnisse und Fertigkeiten haben, am Markt gute Chancen, einen hoch dotierten Job zu bekommen.

Dafür ist jedoch nicht nur ein hohes Maß an Wissen erforderlich. Zu den wichtigsten Skills eines SAP-Beraters zählen Stressresistenz, Flexibilität, Kommunikationsstärke und Empathiefähigkeit. In vielen Fällen müssen SAP-Berater weite Wege zurücklegen, um die Kunden zu erreichen. Neben der Fähigkeit, die Kunden kompetent zu beraten, müssen sie auch bereit sein, sich ständig weiterzubilden. Eine Spezialisierung auf bestimmte Bereiche wirkt sich nicht zuletzt auf das Gehalt aus, das je nach Wissensstand und Berufserfahrung zwischen 60.000 und 90.000 Euro liegen kann.


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Roul Radeke ist Gründer und Geschäftsführer von Selbststaendigkeit.de. Das Onlineportal bietet Existenzgründern und Unternehmern News aus der Gründer- und Unternehmerszene, hilfreiches Wissen für die Gründung und Führung von Unternehmen, geförderte Existenzgründungsberatung (AVGS-Coaching) sowie digitale Produkte für die Selbstständigkeit.

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