Existenzbedrohende Risiken für Unternehmen – 3 Beispiele und Schutzmaßnahmen

Verfasst von Roul Radeke. Zuletzt aktualisiert am 30 März, 2024
Lesezeit Minuten.
Wachstum allein ist kein Erfolgsgarant. Die Gewinnoptimierung ist zwar elementar für betriebswirtschaftlichen Erfolg, garantiert aber nicht die Existenzsicherung. Unternehmen, welche die Gefahren durch Risiken wie Cyberangriffe, Betriebsunterbrechungen und Naturkatastrophen unterschätzen, manövrieren sich schnell ins Aus. Wir gehen anhand der drei genannten Szenarien auf wichtige Schutzmaßnahmen ein.   

Betriebsunterbrechungen – es drohen erhebliche Vermögensschäden

Ob Hacker-Angriff, ein Feuer in der Produktion, Terroranschläge oder Überschwemmungen: Es gibt viele Ursachen, die den Betrieb lahmlegen können und damit immense wirtschaftliche Schäden anrichten. Während Sachschäden oft verkraftet werden, weil sich die Kosten in Grenzen halten beziehungsweise Versicherungsschutz besteht, wird das finanzielle Risiko durch Vermögensschäden in Verbindung mit einer Betriebsunterbrechung nach wie vor von zahlreichen Unternehmen vernachlässigt. Dabei gehen die Schäden schnell in die Millionen. Brennt beispielsweise eine Produktionslinie ab, liegt der materielle Schaden womöglich „nur“ im Bereich von mehreren zehntausend Euro. Der Schaden durch Gewinneinbußen aufgrund der stillstehenden Produktion über Wochen kann hingegen existenzbedrohende Ausmaße annehmen.

Schutz verspricht die Betriebsunterbrechungsversicherung, eine der wichtigsten Versicherungen für Selbstständige . Ereignet sich an einem versicherten Objekt ein Sachschaden, leistet der Versicherer Entschädigung für damit verbundene Gewinneinbußen und deckt laufende Fixkosten wie Löhne und Gehälter. Tragen Dritte die Verantwortung für ein schädigendes Ereignis, das eine Betriebsunterbrechung zur Folge hat, besteht Schadensersatzanspruch. Um diesen erfolgreich geltend zu machen, braucht es professionelle Unterstützung. Es gilt den entgangenen Gewinn nachvollziehbar zu kalkulieren und überzeugende Belege dafür aufzubereiten, um entgangene schadensbedingte Vermögensvorteile darzulegen. Sachverständige für die Ermittlung von entgangenem Gewinn der Morongowski Sachverständigengesellschaft mbH sind auf derartige Bewertungsfragen spezialisiert und erläutern auf ihrer Internetseite die Berechnungsgrundlagen.

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Cyberangriffe – die Bedrohung aus der digitalen Welt, Bildquelle: Depositphotos.com

Angriffe durch Cyberkriminelle häufen sich. Immer mehr Unternehmen fürchten die potenziellen Risiken, die mit Angriffen einhergehen können. Gelingt es Hackern sich mit Hilfe von Schadprogrammen Zugriff auf betriebseigene Server beziehungsweise Computer zu verschaffen, ist Erpressung eine denkbare Konsequenz. Inzwischen gehen die Forderungen in die Millionen. Insbesondere Konzerne mit entsprechenden Umsatzzahlen sind gefährdet. Unternehmen, die sich ihre Wettbewerbsfähigkeit sichern möchten, müssen sich vorbereiten. Werden Cyberrisiken unterschätzt, kann das nicht nur erhebliche Auswirkungen auf die Finanzen haben, sondern auch das Image langfristig schädigen und die Chance auf Geschäftsabschlüsse auf Jahre verbauen. Nicht zu vergessen sind die sensiblen Daten, die womöglich an die Öffentlichkeit gelangen und sämtliche Wettbewerbsvorteile zunichtemachen.

Im Bundeslagebild Cybercrime 2018, welches das Bundeskriminalamt (BKA) jährlich veröffentlicht, wurden zahlreiche Studien zum Thema zusammengefasst. Unter anderem wird auf die Ergebnisse einer Forsa-Befragung unter 300 Entscheidern in kleinen und mittleren Unternehmen aufmerksam gemacht, wonach 30 Prozent bereits wirtschaftliche Schäden durch Attacken von Cyberkriminellen erlitten. „Bei rund drei Viertel der Befragten sollen sich diese Angriffe in den letzten zwei Jahren ereignet haben“, so das BKA. Um sich vor Cybererpressung, Datenskandalen und Co. zu schützen, braucht es Expertenrat. Allgemeine Tipps nachfolgend arrangiert:

  • Sichere Passwörter auf jedem betrieblich genutzten Gerät, ob Computer, Laptop oder Smartphones, sind ein Muss.
  • Moderne Internetsicherheitspakete bieten Echtzeitschutz und beugen Schäden durch Schadprogramme vor.
  • Damit sich Cyberkriminelle keine bekannten Sicherheitslücken zunutze machen können, sind Software und Betriebssysteme auf dem Laufenden zu halten. Kontinuierliche Updates dürfen keinesfalls vernachlässigt werden.
  • Sind Unternehmer und Mitarbeiter in öffentlichen WLAN-Netzen unterwegs, ist die Verwendung eines virtuellen privaten Netzwerks, kurz VPN, empfehlenswert.
  • Cyber Threat Intelligence (CTI) Analysen helfen Sicherheitsrisiken zu identifizieren, zu bewältigen und somit zu verhindern. Die Einführung einer CTI Abteilung beziehungsweise die Beauftragung eines externen CTI Dienstleisters ist ein sinnvoller Schritt.
  • Gleiches gilt für eine individuelle Cyber-Risikobewertung, um einen geeigneten Versicherungsschutz zu wählen.
  • Wachsame, gut ausgebildete und auf Datenschutz geschulte Mitarbeiter tragen zur Sicherheit der gesamten Unternehmung bei. Durch Aufklärung sind unnötige Pannen vermeidbar.

Naturkatastrophen – globale Auswirkungen und Gefahr für den Handel

Nicht nur in extremen Risikogebieten wie Indien oder Australien drohen Unternehmen massive Sach- und Vermögensschäden. Auch hierzulande nehmen Naturkatastrophen wie Stürme und Überschwemmungen zu. Waren, Fabriken und Bürogebäude sind gefährdet. Gleiches gilt für existenzielle Lieferketten, Transportwege und die Versorgung mit Energie. Außerdem treibt der mit Naturkatastrophen verbundene Wandel im Absatzmarkt Entscheidern Sorgenfalten auf die Stirn. Nicht nur das Konsumverhalten von Verbrauchern ändert sich in Zusammenhang mit dem Klimawandel. Aktionäre reagieren bei extremen Ereignissen und regulatorische Maßnahmen der Politik stellen die Geschäftswelt auf den Kopf.

Eine Maßnahme gegen betriebswirtschaftliche Risiken kann die Beauftragung eines Risikomanagers sein, der sowohl die Risikoeinschätzung übernimmt als auch wirkungsvolle Lösungen entwickelt. Es braucht ein Risikomanagement, das im Ernstfall umgehend alle nötigen Maßnahmen einleitet, um Folgekosten zu minimieren und die Existenz zu sichern. Zudem müssen Betriebe ihren eigenen Weg finden, um sich klimafreundlich auszurichten und sich bestmöglich der Nachfrage anzupassen. Unverzichtbar ist eine Elementarschadenversicherung, dessen Umfang und Deckungssummen optimal an die Unternehmung angepasst werden müssen. Elementarschäden werden in der Regel auch durch eine gute Inhaltsversicherung abgedeckt.


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Roul Radeke ist Gründer und Geschäftsführer von Selbststaendigkeit.de. Das Onlineportal bietet Existenzgründern und Unternehmern News aus der Gründer- und Unternehmerszene, hilfreiches Wissen für die Gründung und Führung von Unternehmen, geförderte Existenzgründungsberatung (AVGS-Coaching) sowie digitale Produkte für die Selbstständigkeit.

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