Eine virtuelle Beratung in der Bank – ist das die Zukunft?

Verfasst von Roul Radeke. Zuletzt aktualisiert am 9 März, 2024
Lesezeit Minuten.
Immer stärker setzt sich die Internetbank durch. Hier erhält der Kunde jedoch keinerlei Beratungsleistung und muss stets alleine entscheiden, welche Abschlüsse er tätigen will und welche Produkte er in Sachen Geldanlagen für sich persönlich nutzen wird. Ist es jedoch immer die Lösung, selbst seine Bankgeschäfte ohne Informationen von Geldexperten und Profis im Vorfeld zu erhalten? In diesem kleinen Ratgeber stellen wir eine These in Aussicht, die vielleicht in den nächsten Jahren auf uns zukommen wird.  

Beratung nur noch mit einem Roboter – ist das die Lösung?

Mit der künstlichen Intelligenz sind wir mittlerweile in unserer schnelllebigen Zeit schon sehr weit gekommen. Allerdings stellt sich für viele Menschen die Frage, ob ein Computer den Menschen auch bald voll und ganz ersetzen kann? Jedenfalls ist die Beratung per Knopfdruck oder per Mausklick längst keine neue Erscheinung des 21. Jahrhunderts mehr. Vielmehr nutzen viele Kunden den Service, dass eine Roboter-Stimme Ihnen das sagt, was zu tun ist. Dass hierbei keinerlei persönliche Beratung erfolgt, liegt auf der Hand. Doch Menschenkraft ist teuer – ohnehin müssen viele Banker nur noch eines: verkaufen. Insofern sollten Sie sich selbst einmal die Frage beantworten: „Werde ich bei meiner Bank noch fair und neutral beraten?“ Im Zweifel ist es auch lohnenswert, sich ein eigenes Bild zu machen. Helfen können Ihnen hier Vergleichsportale zum Thema Geldanlage, Finanzen und Aktienhandel, zum Beispiel Forexhandel.org oder ähnliche.

Ein Banker leistet nicht immer objektive Arbeit für den Kunden

Jeder Bankberater oder auch viele Vermögensberater verkaufen dem Kunden vor allem eines: Die Produkte, die der Bank oder dem Finanzdienstleister die höchsten Gebührensätze bringen. Haben auch Sie sich als Kunde schon von einem Bankberater in eine Ecke gedrängt gefühlt, weil er Ihnen Fonds, Versicherungen und andere Geldanlagen verkaufen musste, die Sie nicht brauchten? Genau aus diesem Grunde heraus sagen sich viele Kunden: „Ich informiere mich selbst! Banker möchten sowieso nur das verkaufen, was der Arbeitgeber, also die Bank, ihnen vorgibt!“ Dabei ist es jedoch fraglich, ob der Bürger mit einer Direktbank auf Dauer besser fahren wird. Hier schließt er schnell Wertpapiere oder andere Geschäfte zwar sehr preisgünstig, jedoch auch ohne objektive Beratung ab. Weiß jeder Kunde hierbei ganz genau, welchen Vertrag er unterschreibt? Natürlich gibt es durchaus sehr gut informierte und belesene Kunden. Oft jedoch stellt sich erst viele Jahre später heraus, dass das Geschäft mehr als ein Fehlkauf war und der Kunde nicht im Vorfeld wusste, dass er sein Geld verlieren kann. Augenscheinlich kann man hierbei zu dem Entschluss kommen, dass eine Beratung im Vorfeld sicher besser gewesen wäre, oder?

Künstliche Intelligenz ist auf Dauer preiswert

Keine Frage – ein gut funktionierender Computer, den man anders auch als künstliche, mit dem Kunden sprechende, Intelligenz darstellen kann, kann auch in der großen Welt der Finanzen sicher bald den Menschen komplett ersetzen. Wird es bei dieser Beratungsleistung absolut fair und diskret einhergehen? Natürlich unterschreibt man viele Bedingungen und Datenschutzerklärungen im Vorfeld, jedoch, sind wir auch einmal ehrlich: Welcher Kunde blickt hier noch durch?

Natürlich ist das virtuelle Beratungszimmer bei einer Bank noch nicht wirklich fundiert ausgebaut. Dennoch ist die Frage mehr als berechtigt, wie weit uns hier die Technologie noch vorantreiben wird. Frau Müller, die Sparkassenberaterin, wird mit großer Wahrscheinlichkeit irgendwann komplett wegrationalisiert, oder? Die genaue Antwort steht in den Sternen…

Die These, dass auch in der Kranken- und Altenpflege immer stärker die Hilfe ohne menschliche Arbeitskraft möglich ist, kennen wir bereits. Sicher wird versucht, Menschen auf Dauer früher oder später ganz zu ersetzen – kann dies auf Dauer gutgehen?

Eine virtuelle Beratung in der Bank – ist das die Zukunft_TB

Ist der Computer die „Beratung light“ der Zukunft? Selbststaendigkeit.de

Die Internetbank ist aus der Welt der Finanzen nicht mehr wegzudenken

Direktbanken wachsen schon seit vielen Jahren wie Pilze aus dem Boden. Aufgrund der geringen Margen, die alle Filialbanken durch die sehr niedrige Zinspolitik derzeit vorweisen können, sind viele Filialbanken für den jungen, der Technik aufgeschlossenen, Kunden viel zu teuer. Wer will schon Gebühren für Kreditkarten, Geschäftskonto und Co bezahlen? Warum sollte man auch niedrige Zinsen in Kauf nehmen oder gar eine Nullzinsrunde auf dem Geldmarktkonto? Direktbanken bieten oft eine bessere Verzinsung als viele Sparkassen und Filialbanken. Ganz klar – geringe Personal- und Gebäudekosten sprechen absolut dafür, dass der Kunde bei der Direktbank unterm Strich mehr Geld generieren kann. Doch längst ist nicht alles in Sachen Cyberkriminalität aufgedeckt, was noch auf uns zukommen kann. Deshalb fühlen sich viele Kunden unwohl dabei, rein übers Internet ohne Beratung ihre Bankgeschäfte abschließen zu müssen.

Der goldene Mittelweg – die künstliche Intelligenz?

Die Idee ist nicht neu: Wir möchten uns helfen lassen, dabei aber nicht ausschließlich auf die teure menschliche Arbeitskraft bauen. Ist der Computer die „Beratung light“ der Zukunft? Wir können mit unseren Antworten per Sprachcomputer die weitere Beratungsleistung und letztendlich auch die Empfehlung des Computers steuern. Wenn wir laut, klar und deutlich sprechen, können vermutlich all unsere Fragen beantwortet werden. Dabei soll die Beratung verschlüsselt und mit einem Passwort geschützt stattfinden. Ob diese Art und Weise der Beratung auch in Sachen Geldanlage und Finanzen rundum gelingen mag? Erste Anfänge sind längst gemacht – wie es in dieser Angelegenheit auf Dauer weitergehen wird, sehen wir in den kommenden Jahren.

Natürlich liegen viele Antworten über die künstliche Intelligenz noch in der Zukunft. Sicherlich gibt es niemals sofort eine fundierte Lösung, in Sachen komplizierte Geldanlage wie Depotanalyse, Baufinanzierung und Vermögensoptimierung die menschliche Arbeitskraft komplett zu ersetzen. Doch, wer dachte schon vor 15 Jahren, dass das Smartphone zur Grundausstattung von jedem 13jährigen im Jahre 2019 gehört? Die Technik ist immer schnell im Vormarsch – zu schnell?

Eigene Entscheidungskraft und gute Informationen sind Gold wert

Wir alle werden hier keine Lösung finden, die für jeden Kunden perfekt passt und in der er eine individuelle, für ihn lukrative, Geldanlage findet. Nicht alle Berater bei Banken und Sparkassen sind schwarze Schafe. Ebenso ist es keinesfalls richtig, dass der Anleger mit einer Direktbank im Internet stets besser und billiger fährt, als wenn er eine persönliche Beratungsleistung in Anspruch nimmt. So oder so ähnlich wird es sicherlich auch in Sachen künstlicher Intelligenz in Deutschland in naher Zukunft aussehen. Diese Beratungsleistung über einen Computer oder über eine virtuelle Bankfiliale, die mit viele Automaten vollgepackt ist, ist noch nicht ganz spruchreif.

Nachdem viele Computer-Freaks immer wieder auch Finanzdaten und ganze Computersysteme hacken, sollte man hier sehr sorgsam vorgehen. Nicht jeder Computer kann den Menschen ganz ersetzen – viele Dinge jedoch überlassen wir in unserer Welt der vorherrschenden Technik und längst nicht mehr der menschlichen Arbeitskraft. Ist das schade oder ein Gewinn für die Menschheit?

Sie sollten selbst entscheiden, mit welcher Art der Bank Sie sich wohlfühlen

Gott sei Dank ist der Kunde überall noch König, wenn es um die Grundauswahl der richtigen Bank geht. So können es sich gerade viele ältere Kunden durchaus leisten, noch zur Filiale einer Bank oder Sparkasse zu gehen. Kein Mensch muss übers Internet Verträge abschließen, wenn er dies nicht möchte. Gut so – es ist schließlich alles eine Frage des Geldes, welche Summen man für Beratungsdienstleistungen der Bürger ausgeben will. Filialbanken sind nicht prinzipiell nur teuer – wer weiß, vielleicht werden auch veränderte Zinsen irgendwann einmal wieder eine andere Situation am Markt zulassen? Wenn die Zinsen steigen sollten (was derzeit nicht in Aussicht steht) können auch viele Sparkassen und Banken wieder mehr Gelder einnehmen, da die Zinsmarge ansteigt. Das heißt im Umkehrschluss – Banken können wieder günstigere Preismodelle an ihre Kunden weitergeben. Ob dies der Kunde wirklich zu spüren bekommt? Es bleibt abzuwarten, was in Sachen Finanzen und Geldanlagen die Zukunft bringen wird.

Eines steht fest: Jeder mündige Bürger entscheidet selbst und ganz alleine, wie und wo er seine Finanzgeschäfte tätigen will. Genau diese große Freiheit wird uns sicher auch in Zukunft erhalten bleiben. Gut so, oder?

Fazit

Der technische Fortschritt geht an uns Menschen niemals vorüber. Umso wichtiger erscheint es, stets auf seinen gesunden Menschenverstand zu vertrauen. Bitte überlassen Sie in Sachen Finanzen und Geldanlagen nichts dem Zufall – schließen Sie dort ab, wo Sie sich wohlfühlen. Was spricht dagegen, sich im Vorfeld immer in mehrere Alternativen einzulesen?


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Roul Radeke ist Gründer und Geschäftsführer von Selbststaendigkeit.de. Das Onlineportal bietet Existenzgründern und Unternehmern News aus der Gründer- und Unternehmerszene, hilfreiches Wissen für die Gründung und Führung von Unternehmen, geförderte Existenzgründungsberatung (AVGS-Coaching) sowie digitale Produkte für die Selbstständigkeit.

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