Gefahren für den Datenverlust
Betroffen vom Datenverlust waren häufig zwar Banken, aber sie waren nicht die einzige Branche, der sensible Informationen abhanden gekommen waren; auch der Deutsche Bundestag gehörte dazu. Berichtenswert war der Presse, wie der Datenverlust zustande kam, sodann ob und wann er repariert werden konnte. Immerhin besagt eine Studie von Kaspersky Lab 2016, dass in Deutschland 26.000 Industriesteuerungen über das Internet erreichbar sind und fast die Hälfte Lücken an den Schnittstellen der Benutzer aufweist, und zwar über alle Branchen hinweg. Die größten Gefahren für einen unfreiwilligen Datenverlust der Unternehmen gehen von folgenden Angreifern aus:
- zu 53 Prozent von Hackern
- zu 43 Prozent von Trojanern
- zu 41 Prozent von Betrügern, die den Firmen die Daten entlocken (Phishing)
- zu 40 Prozent von Mitarbeitern, die ihre Arbeitgeber vorsätzlich schädigen.
Die Länder, von denen die meisten Angriffe ausgehen, sind:
- zu 27 Prozent Russland
- zu 20 Prozent Nordamerika
- zu 18 Prozent China
- zu 13 Prozent die Länder der EU
- zu 10 Prozent Großbritannien.
Entscheidungsträger aus dem IT-Bereich und aus den anderen betrieblichen Bereichen räumen ein, dass:
- 52 Prozent nicht freigegebene Programme zur Steigerung der Produktivität eingesetzt haben
- 83 Prozent das damit verbundene Risiko eines Datenverlustes klar ist
- 42 Prozent wissen, dass der Verlust sämtlicher Unternehmensdaten den Verlust der Existenz ihrer Firma bedeuten könne
4 Tipps zur Vermeidung eines Datenverlustes
Dieses Szenario möglicher Risiken, die zu einem unbeabsichtigten Datenverlust bei Firmen führen kann, ist Anlass für die folgenden 4 Tipps zur Vermeidung eines solchen Datenverlustes.
1.Tipp: Kritische Einschätzung der eigenen Hardware
Ein Datenverlust kann ohne Vorwarnung und immer über jedes Unternehmen hereinbrechen. Deshalb ist die Einstellung falsch: "Uns kann so etwas nicht passieren; denn unsere Hardware ist auf dem neuesten Stand und wird regelmäßig gewartet." Vertrauen in die eigene Technik ist zwar gut, aber "Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste". Festplatten können nämlich störanfällig werden, so dass Lacks auftreten können. Ein weiteres Risiko geht von den Endgeräten aus. Damit sind die vielen Laptops gemeint, auf denen die Mitarbeiter die Daten des Unternehmens mit sich herumtragen. Sie ermöglichen einerseits einen dezentralen Zugriff auf die Betriebsdaten und andererseits ein dezentrales Risiko ihres Verlustes. Deshalb muss der neueste Stand der Software in regelmäßigen zeitlich festgelegten Abständen kritisch hinterfragt werden.
2. Tipp: Verschiedene Backup-Möglichkeiten nutzen
Backups sind wichtige Tools, mit denen die Datensicherheit in Unternehmen gewährleistet werden kann. Für sie gilt die 3-2-1-Regel, wenn sie erfolgreich sein sollen. Die Daten sollen dreifach vorhanden sein, als Original mit zwei Kopien. Zwei Technologien zur Datensicherung sollten eingesetzt werden, und eine Kopie sollte auswärts gelagert werden.
Im Folgenden finden Sie verschiedene Möglichkeiten, mit denen Sie Backups vornehmen können:
- Backup 1 - Betriebssystem: Betriebssysteme enthalten eigene Tools zur Datensicherung, mit denen Daten gesichert und wiederhergestellt werden können. Auch können Abbilder von Laufwerken und Systemen angefertigt werden.
- Backup 2 - Externe Medien: Externe Medien eignen sich gut als Tools der Datensicherung, weil sie außerhalb des Unternehmens und mobil sind. Zu ihnen zählen die mobile Festplatte, Flashspeicher, CD, DVD, Blu-ray und USB-Stick.
- Backup 3 - NAS-System: Ein NAS (Network Attached Storage) ist ein Netzwerk lokaler Speicher. Es lässt sich in andere Netzwerke integrieren und verschafft die Möglichkeit, dass mehrere Personen gleichzeitig auf die Daten zugreifen. Zum Schutz vor Datenverlust ist die Ablage der Daten auf verschiedenen Festplatten möglich und sinnvoll.
- Backup 4 - Cloud: Die Cloud ist ein Backup, bei dem die Zugriffe der Nutzer kontrolliert werden können. Sie bietet die größtmögliche Sicherheit, sofern sich die Server auf deutschem Boden befinden. Die Daten können auch verschlüsselt werden.
Datenverlust vermeiden: Mit diesen 4 Tipps reduzieren Sie das Risiko eines vollständigen Datenverlusts, selbststaendigkeit.de
3. Tipp: Aktualisierung der Software
Die gesamte Software eines Unternehmens sollte stets aktuell sein. Die automatische Nutzung von Updates hält sie auf dem neuesten Stand und damit auch auf der Höhe der Zeit gegen Angriffe auf die Software. Sie ist also eine notwendige Form der Datensicherung. Die höchsten Gefahren gehen vom Datendiebstahl aus; deshalb sollte mit jeder Aktualisierung der Software zugleich der neueste Stand der Verschlüsselung der Firmendaten verbunden sein, damit weder Kundendaten noch Finanzdaten, um die begehrtesten Ziele des Datendiebstahls zu nennen, in unbefugte Hände gelangen.
4. Tipp: 3 vorbeugende Schutzmaßnahmen gegen Datenverlust
Gegen Datenverlust helfen vor allem vorbeugende Schutzmaßnahmen, von denen drei Maßnahmen zu empfehlen sind:
- Maßnahme: Pflegliche Behandlung der Hardware
Die Hardware sollte weder Erschütterungen noch Hitze noch Dauerbetrieb ausgesetzt werden, damit eine äußere Beeinträchtigung vermieden wird; denn nur eine pfleglich behandelte Hardware bietet ausreichend Schutz gegen unwillkommenen Datenverlust. - Maßnahme: Verschlüsselung der Festplatte
Die Verschlüsselung der Festplatte ist eine notwendige Schutzmaßnahme gegen kompletten Datenverlust. Sie greift nämlich schon dann, wenn der Datenträger selbst verloren gegangen ist, wie zum Beispiel ein Laptop mit sensiblen Daten während einer Geschäftsreise. Die umfangreichste Schutzmaßnahme ist die Verschlüsselung der gesamten Festplatte einschließlich des Betriebssystems. - Maßnahme: Komplette Löschung der Festplatte
Im Falle eines Verkaufs des Datenträgers, der sensible Daten enthält, ist die komplette Löschung der Festplatte die notwendige Schutzmaßnahme, damit die Daten nicht in unbefugte Hände fallen; denn nicht ausreichend gelöschte Dateien können ohne hohen Aufwand wiederbelebt werden. Deshalb ist eine Radikalkur die sicherste Methode, mit der eine Festplatte erfolgreich gelöscht werden kann. Sie ist übrigens ein gewollter Datenverlust.
Datencrash – Und jetzt? Möglichkeiten der Datenrettung
Eines bleibt festzuhalten: Die einzige wirksame Waffe gegen Datenverlust ist dann doch nur das Backup. Nichtsdestotrotz haben Sie natürlich immer auch ein Restrisiko. Aber was passiert, wenn das Backup nicht wie erwartet funktioniert hat oder vergessen wurde und Ihre Daten tatsächlich verloren gegangen sind? In diesen Fällen kommen die folgenden Möglichkeiten der Datenrettung in Betracht:
Wiederherstellung der Daten
Auf Basis genauer Systemkenntnisse wissen Experten, welche Daten in welchen Verzeichnissen oder Segmenten von Datenträgern zu finden sind. Diese ermöglicht letztlich eine schnelle Wiederherstellung von gelöschten Daten. Wichtig: Hier ist eine genaue Kenntnis von Betriebssystemen und deren Eigenheiten notwendig.
Datenrettung im Labor / Reinraum
Wenn Sie absehen können, dass Sie durch eine Wiederherstellung der Daten nicht zum gewünschten Ziel gelangen, dann sollten Sie die Aufgabe einem Datenrettungslabor übergeben. Dieses macht sich mit Feinmechanik und Fachwissen auf die Spur des Datenbestandes.
Online-Datenrettung
Die Online-Datenrettung ist noch vergleichsweise kurz am Markt vertreten, aber mitunter sehr erfolgreich. Die Datenanalyse erfolgt hier per Software am Telefon mit einem Experten. Dieser führt dann direkt online die notwendige Rekonstruktion der verloren geglaubten Daten vor.
Datenrettung mit Software-Tools
Hier gibt es verschiedene Anbieter am Markt, die ein entsprechendes Software-Tool anbieten. Empfehlenswert ist hier der Data Recovery Wizard von EaseUS . EaseUS wurde 2004 gegründet und gehört zu den weltweit führenden Software Anbietern wenn es um Datenrettung, Partitionsmanagement oder Datensicherung geht. Die Datenrettungs-Software Recovery Wizard wird in unterschiedlichen Varianten angeboten, auch kostenlos.
In folgenden Fällen lohnt sich ihr Einsatz:
- Daten wurden gelöscht: Ihre Daten wurden versehentlich gelöscht, ein Papierkorb wurde versehentlich geleert oder der “Umschalt + Entf“-Befehl wurde ohne Backup ausgeführt.
- Daten werden formatiert: die Dateien formatierter Partitionen, Laufwerke oder Karten sowie einer RAW oder unzugänglichen Festplatte sollen gerettet werden.
- Partition wird verloren: die Dateien von verlorenen Partitionen durch Neupartitionierung, Boot-Manager, unsachgemäßem Klon, System-Neuinstallation, Laufwerk-Unfall sollen wiederhergestellt werden.
- Weitere Datenverlust-Szenarien: hier werden auch Datenwiederherstellungen nach Systemabsturz, Festplattenfehler, Virenbefall oder unerwarteter Stromabschaltung unterstützt.
In diesem kurzen Video erfahren Sie mir über diese Möglichkeit der Datenrettung:
Fazit
Der Datenverlust ist ein Eingriff in ein Unternehmen, das bis zu dessen Existenzverlust führen kann. Damit er nicht eintritt, ist eine Reihe von Maßnahmen erforderlich, wie sie mit den dargestellten 4 Tipps zur Vermeidung eines Datenverlustes beschrieben sind. In den meisten Fällen ist der Datenverlust unwillkommen. Nur wenn eine Festplatte verkauft werden soll, empfiehlt sich ein gewollter Datenverlust, damit die gespeicherten Informationen nicht in die falschen Hände geraten.