Marktanalyse: Diese Optionen und Möglichkeiten gibt es
Haushaltshilfen sind gesucht, rar und fristen – völlig zu Unrecht – oft ein Schattendasein. Anstatt sich als Putzfrau zu sehen, könnte es der richtige Weg sein zu prüfen, wie eine Selbstständigkeit als Haushaltshilfe aussehen könnte – und dafür gibt es durchaus viele Möglichkeiten, wie ein Blick auf die Tätigkeiten im Haushalt zeigt:
- Eine Haushaltshilfe könnte Reinigungsarbeiten anbieten. Vorkenntnisse im Bereich der Gebäudereinigung sind dabei von Vorteil.
- Eine Haushaltshilfe kann im Haushalt anfallende Dienstleistungen anbieten, wie etwas das Kochen, die Gartenarbeit, das Wäschewaschen und Bügeln sowie das Einkaufen. Eine Qualifikation als Hauswirtschafterin kann den Einstieg erleichtern.
- Eine Haushaltshilfe kann auch Betreuungsleistungen anbieten – für all die Lebewesen, die im Haushalt leben. Das kann die Pflege der älteren Hausbewohner sein, die Versorgung der Kinder oder die Betreuung der Haustiere. Eine Zusatzqualifikation als Pflegekraft oder Erzieherin kann von Vorteil sein.
Die Möglichkeiten im Bereich der haushaltsnahen Dienstleistungen sind umfangreich. Grundsätzlich lassen sich viele Aufgabenbereiche miteinander kombinieren. Eine entsprechende Vorbildung oder Zusatzqualifikation hilft dabei, einen USP herauszuarbeiten, um die eigene Leistung als selbstständige Haushaltshilfe positiv zu vermarkten.
Tipp:
Wer über eine entsprechende Zusatzqualifikation, beispielsweise in der Pflege, verfügt, kann die Zusammenarbeit mit einer Krankenkasse prüfen. Doch auch, wer bereits Erfahrungen als Dorf- und/oder Betriebshelfer machen konnte, könnte über die Krankenkasse in weitere Einsätze vermittelt werden. Zudem gibt es diverse Online-Plattformen, auf denen Aufträge zu finden sind.
Preiskalkulation: Erschwerte Bedingungen durch den Schwarzmarkt
Grundsätzlich müssen Selbstständige jeder Fachrichtung einen Preis kalkulieren, der nicht nur die Kosten deckt, sondern auch einen Verdienst ermöglicht. Wer im Haushalt tätig ist, kann an einigen Stellschrauben drehen, um die Kosten niedrig zu halten und möglichst effizient zu arbeiten. Die folgenden Tipps sollen hierfür eine Inspiration bieten.
- Sparpotential Wäsche: Wo die Wäsche gewaschen und gebügelt wird, ist eine Sache der Organisation und des Zeitraums, die im Haushalt verbracht wird. Wer über einen längeren Zeitraum im Haus aktiv ist, putzt, kocht, die Kinder umsorgt und das Unkraut jätet, kann dabei die Wäsche im Haushalt erledigen. Je nach Vereinbarung kann die Bügelarbeit dann im Haushalt oder an der heimischen Dampfbügelstation absolviert werden. Achtung: Arbeiten, die nicht direkt im Haushalt ausgeführt werden, müssen in jedem Fall dokumentiert werden. Hier gilt es Zusatzkosten, wie etwa Stromkosten, zu regulieren.
- Sparpotential Einkauf: Wer direkt für mehrere Haushalte den Wocheneinkauf erledigen muss, kann – mit ein wenig Übung – die Einkäufe direkt auf einen Streich erledigen. Achtung: Was dringend dafür nötig ist, ist ein durchdachter Einkaufszettel und ein Einkaufswagen, der eine Sortierung der verschiedenen Einkäufe zuletzt. Auch hier gilt, ähnlich wie bei der Wäsche, dass die Einkaufszeiten und die Fahrtkosten dokumentiert werden müssen – und dann anteilig verrechnet werden, was im Übrigen sogar den Kunden Geld spart.
- Sparpotential Fahrtkosten: Die Fahrtkosten können natürlich an den jeweiligen Kunden weiterverrechnet werden, doch auch die Kunden freuen sich, wenn die Haushaltshilfe für sie spart. In puncto Fahrtkosten könnte das bedeuten, dass nur Aufträge in der näheren Umgebung angenommen werden, die sich schnell und günstig erreichen können. Sind mehrere Haushalte an einem Tag anzufahren, hilft eine gut geplante Tagestour dabei, doppelte Wege zu vermeiden.
Auch beim Einkaufen lassen sich Zeit und Fahrtkosten sparen, wenn beispielsweise der Einkauf für mehrere Haushalte direkt auf einen Streich erledigt werden kann. Bildquelle: pixabay.com © Alexas_Fotos (CC0 Public Domain)
Trotz dieser Möglichkeiten, effizient zu arbeiten, bleibt die Problematik, die die Schwarzarbeit in diesem Bereich bildet. Viele Haushaltshilfen arbeiten schwarz, sind nicht angemeldet und nicht versichert. Dadurch dass sie ihr Einkommen nicht versteuern müssen, können sie deutlich geringere Stundensätze verlangen, was für selbstständige Haushaltshilfen zur Hürde bei der Preiskalkulation werden kann.
Rechtliches: So funktioniert der Sprung in die Selbstständigkeit als Haushaltshilfe
Um als Haushaltshilfe selbstständig aktiv werden zu können, ist zunächst eine Gewerbeanmeldung nötig. Auch das Finanzamt muss darüber informiert werden, dass eine selbstständige Tätigkeit aufgenommen wird. Wer spät im Jahr mit der Selbstständigkeit startet oder die Anfangsphase noch ruhig angehen muss oder möchte, könnte unter die Kleinunternehmerregelung fallen. Sie ist bis zu einem Jahresumsatz von 22.000 Euro möglich und wirkt sich vor allem buchhalterisch aus, denn es müssen keine Steuern erhoben werden.
Selbstständige Haushaltshilfen müssen darauf achten, sich nicht der Scheinselbstständigkeit schuldig zu machen. Diese läge dann vor, wenn der Auftraggeber über die Maßen weisungsberechtigt ist, was den Ort und die Zeit der Arbeit angeht und, wenn die Haushaltshilfe exklusiv nur für einen Haushalt tätig ist. Eine Betriebshaftpflichtversicherung kann eine sinnvolle Absicherung sein, um Schäden, die bei der Arbeit entstehen, kostentechnisch zu deckeln.