Warum mache ich das? Oder die Frage nach der Motivation
Volle Kraft voraus? Das ist generell eine gute Taktik – wenn man weiß, wohin und vor allem: warum. Haben Sie sich überlegt, warum Sie selbstständig werden (oder sein) wollen?
In meiner Beratertätigkeit erlebe ich es immer wieder, dass die Hauptmotivation die ist, viel Geld zu verdienen und sich eine gewisse Freiheit erlauben zu können. Beides ist durchaus legitim, aber wenn die Zeiten einmal hart werden, sollte eine persönlichere, verbindlichere Motivationssetzung im Vordergrund stehen, die Sie wirklich am Ball hält.
Ob Sie sich in die Selbstständigkeit begeben, um sich dadurch die Freiheit zu schaffen, als digitaler Nomade den Erdball zu bereisen, sich die Möglichkeit schaffen wollen, Beruf und Familie besser unter einen Hut zu bekommen oder ob es um globalere Ziele geht, wie die Welt von Plastikmüll zu befreien – wichtig ist, dass Sie dafür brennen. Denn ohne starke Motivation ist die beste Geschäftsidee nur halb so viel wert.
Am besten, Sie schreiben sich Ihre persönliche Motivation irgendwo auf, an einem Platz, wo Sie sie immer wieder sehen können. Damit Sie auch an Tagen, an denen nicht alles so rund läuft, wie Sie es gerne hätten, darauf zurückgreifen können. Und natürlich liegt es an Ihnen, sie ab und an nachzujustieren.
Wo genau will ich hin? Oder die Frage nach dem Ziel
Im Grunde scheint es einfach: Sie wollen an die Spitze! Oder zumindest gute Geschäfte machen. Doch das ist – wie so oft, wenn es um unternehmerische Ziele geht – zu schwammig. Eine klare Vision gehört her! Egal, ob Sie den besten Bio Fairtrade-Kaffee weltweit anbieten oder der Berater mit den meisten Erfolgsgeschichten sein wollen – definieren Sie diese Ihre Vision klar für sich und vor allem: tragen Sie sie auch nach außen!
Ihre Zielsetzung sollte in Ihrer CI (Corporate Identity) aufscheinen. Ihr Auftritt sollte dies bekräftigen und für alle – Kunden, Mitbewerber, aber auch das eigene Team – deutlich sichtbar machen. Je besser es nach außen sichtbar wird, desto bessere Unterstützung haben Sie auf Ihrem Weg. Ihr Logo, Ihre Visitenkarten, Ihre Webseite, Ihre (eventuellen) Mitarbeiter, all diese Faktoren müssen Ihre Ziele widerspiegeln.
Daher ist es auch absolut unerlässlich, dass Sie sich über die Ziele im Klaren sind. Nur wenn Sie wissen, wo Sie hinwollen, hat es Sinn, mit voller Energie reinzugehen. Stellen Sie sich ein Ruderboot vor. Sie rudern wie besessen, haben sich aber nicht den Kopf darüber zerbrochen, wo es eigentlich hingehen soll. Der Effekt: Sie werden schnell dort sein – die Frage ist nur, ob Sie dort überhaupt hinwollten! Oder – wenn verschiedene Kräfte innerhalb eines Unternehmens zum Tragen kommen: Sie werden viel Energie in Ihr Unternehmen stecken und sich unter Umständen nur im Kreis drehen.
Also, lassen Sie uns Ziele definieren!
Wichtig ist es hier, alles wegzulassen, was nicht dazu passt. Wenn Sie den besten Bio Fairtrade-Kaffee vertreiben, dann ist das Ihre USP (Unique Selling Proposition). Genau das, und nicht das ausgefallenste Bier, das freundlichste Personal oder die größten Kuchen. Die können Sie außerdem noch haben, aber gestalten Sie Ihr Ziel, Ihre Vision so simpel und nachvollziehbar wie möglich.
Dies gilt natürlich ebenso für Selbständige, Berater, Coaches, Redner, Grafiker und alle anderen Dienstleister. Ihre Kunden sollen Sie nach einer Weile schon an einem Wort, einer Geste, einer Farbe erkennen. Und damit sind wir schon bei der nächsten Frage:
Wofür stehe ich? Oder die Frage nach der Positionierung
Mehr dazu lesen Sie in Teil 2 dieser dreiteiligen Blog-Serie, den Sie schon bald an dieser Stelle lesen können.
Solange wünsche ich Ihnen alles Gute für Ihre Gründung.
Bis bald,
Ihr
Roman Kmenta
Unternehmer, Autor, Keynote Speaker