Situation der Start-ups in Deutschland
Einige Start-ups von heute werden die Global Player von morgen sein, die Wohlstand und Beschäftigung sichern. Umso erschreckender ist es, dass die Zahl der Start-ups in Deutschland auf niedrigem Niveau stagniert: Einer Schätzung des Bundesverbands Deutscher Startups zufolge gibt es aktuell rund 8000 Start-ups in Deutschland. Hierbei werden nur Unternehmen erfasst, die jünger als zehn Jahre sind, ein hoch innovatives Geschäftsmodell haben und ein signifikantes Mitarbeiter- und/oder Umsatzwachstum anstreben. Grund für die verhältnismäßig geringe Zahl an Start-ups in Deutschland ist die zunehmend gute Beschäftigungslage. Auch die Politik hat es zuletzt versäumt Anreize für die Existenzgründung zu schaffen. Besonders schwerwiegend sind allerdings die finanziellen Rahmenbedingungen für Gründer: Eine Erhebung des Bundesverbands Deutscher Start-ups in Kooperation mit der Uni Duisburg-Essen kommt zu dem Ergebnis, dass sich 82% der deutschen Start-ups über eigene Ersparnisse finanzieren. Dies hängt damit zusammen, dass insbesondere Start-ups unter der zunehmend verschärften Kreditvergabepolitik der Banken leiden, denn mittlerweile steht Sicherheit über Liquidität - doch diese können viele Start-ups nicht vorweisen. Entsprechend eingeschränkt ist deren Zugang zum Kapitalmarkt, zumindest auf konventionellem Wege.
Alternative Lösungen der Start-up-Finanzierung
Erfreulicherweise können Start-ups mittlerweile auf eine breites Spektrum an Finanzierungsmöglichkeiten, abseits des klassischen Bankkredits, zurückgreifen. Die Wichtigsten stellen wir Ihnen hier kurz vor.
Die Finanzierung.com GmbH ist die Alternative zur Bank und vermittelt Unternehmen jeder Größe Finanzierungen zu Top-Konditionen. Die Schwerpunkte des Unternehmens liegen im Bereich Leasing, Factoring und Finetrading.
Alternative Start-up-Finanzierung. Bildquelle: Depositphotos.com
Peer-to-Peer-Lending (P2P)
Bei Peer-to-Peer-Lending handelt es sich um im Internet vermittelte Kredite von Privatinvestoren. Hierbei haben auch Unternehmen mit schwächerer Bonität sowie kleinere Unternehmen die Möglichkeit, Zugang zum Kapitalmarkt zu erhalten. Allerdings müssen diese bei der Kreditvergabe auch mit einem höheren Zinssatz rechnen. Insgesamt wurden über Peer-to-Peer-Plattformen in Deutschland bereits über 160 Mio. € an Krediten vermittelt – viele davon über große Plattformen, wie Smava oder Auxmoney.
Venture Capital
Eine weitere Möglichkeit für junge Unternehmen Kapital zu erhalten, ist ,Venture Capital’. Hierbei zahlt ein Investor (oft hierauf spezialisierte Gesellschaften) hohe Summen an Risikokapital an ein Unternehmen und erhält im Austausch entsprechend Anteile an diesem. Der Vorteil dieser Finanzierungsform ist, dass Unternehmen die Summe, im Falle des Scheiterns, nicht zurück zahlen müssen und somit kein Risiko eingehen. Wächst das Start-up, kann der Investor seine Anteile gewinnbringend verkaufen. Im Jahr 2017 konnten Start-ups insgesamt fast 4,3 Mrd. € an Risikokapital in Finanzierungsrunden einsammeln. Im Vergleich: 2016 waren es laut dem Ernst & Young Startup Barometer noch 2,3 Mrd. € und damit fast die Hälfte.
Media for Equity
Wie bei der Methode des ,Venture Capital’ erwirbt ein Investor (i. d. R. ein Medienunternehmen) Anteile an einem Start-up. Dieser zahlt allerdings nicht monetär, sondern bietet dem Unternehmen Werbemöglichkeiten verschiedener Art (z. B. Anzeigen oder TV-Werbezeit). Der Vorteil dieses Investment-Modells liegt im starken Marketingboost, da insbesondere junge Unternehmen auf Werbung angewiesen sind, um ihren Bekanntheitsgrad zu erhöhen.
Work-Investment
Start-ups haben oft mit hohen Fixkosten zu kämpfen – besonders gewichtig: die Personalkosten. Um diese zu umgehen, bietet sich das Finanzierungsmodell des Work-Investments an. Hierbei werden Mitarbeiter nicht mit Geld, sondern mit Unternehmensanteilen bezahlt. Insbesondere Experten, die das Unternehmen beraten und unterstützen, übersteigen oft das monetäre Budget. Eine Bindung an das Unternehmen über Work-Investment ist daher äußerst lohnenswert.
Freiheit und Unabhängigkeit für Ihre Visionen. Bildquelle: https://pixabay.com/de/crowdfunding-menge-investitionen-3158320
Wettbewerbe
Besonders lukrativ sind verschiedene regionale und nationale Wettbewerbe für Start-ups, bei denen hohe Siegesprämien winken. Je nach Wettbewerb, wird die innovativste Idee, der beste Businessplan oder das vielversprechendste Wachstumskonzept honoriert – das variiert.
2017 fanden erstaunliche 190 Wettbewerbe für Start-ups statt, beispielsweise der ,KfW Award Gründen’ oder der ,start2grow’ Award.
Crowdfunding
Bei Crowdfunding investiert ein Schwarm an Investoren in ein Unternehmen oder ein bestimmtes Produkt, wobei jeder Investor vergleichsweise geringe Zahlungen leistet. Üblicherweise erhalten die Investoren nicht-finanzielle Gegenleistungen, zum Beispiel ein Produkt des Unternehmens. Dieses ist für das Unternehmen in mehrfacher Hinsicht hilfreich: Einerseits entstehen verhältnismäßig geringe Kosten, andererseits erhält das Unternehmen erstes Feedback durch die Verbreitung des Produkts und kann dieses gegebenenfalls anpassen, bevor es einem breiteren Publikum zugänglich wird. Darüberhinaus müssen keine Unternehmensanteile veräußert werden. Im Jahr 2016 konnten deutsche Start-ups insgesamt fast 23 Mio. € über Crowdfunding sammeln.
Freiheit und Unabhängigkeit für Start-ups
Die alternativen Möglichkeiten der Start-up-Finanzierung sind enorm. Wer sich nicht an einen einzelnen Finanzdienstleister binden will, um keine zu große Abhängigkeit einzugehen, kann sich zahlreicher alternativer Finanzierungsmöglichkeiten bedienen. Diese bieten Start-ups die Freiheiten, die in Gründung- und Wachstumsphase fundamental wichtig sind.