Ok, Google: Welche Daten werden für die Analyse des Userverhaltens herangezogen?

Verfasst von Roul Radeke. Zuletzt aktualisiert am 11 März, 2024
Lesezeit Minuten.
Dass das milliardenschwere Unternehmen Google Inc. mit seinen zahlreichen Tools und Dienstleistungen Tag für Tag Unmengen an Nutzerdaten über Suchanfragen, die App-Nutzung, angesehene YouTube-Videos und besuchte Webseiten sammelt, ist schon lange kein Geheimnis mehr. Doch welche Daten speichert Google dabei genau und welche Folgen ergeben sich für den sogenannten gläsernen User?  

Das Google Dashboard gibt einen Überblick über die gesammelten Daten

Um einen ersten Eindruck über den Umfang der gesammelten Daten zu erlangen, können Nutzer unter google.de/dashboard auf eine Übersicht zugreifen. Auf dem Dashboard finden sich alle mit dem Google-Konto verknüpften Google-Dienste wie Google+, Google Photos, Google Maps und YouTube. Google bereitet innerhalb der jeweiligen Anwendung nach unterschiedlichen Kategorien auf, die vom Nutzer eingesehen werden können. Ebenso können weiterführende Einstellungen unter anderem in Bezug auf ein Opt-Out vorgenommen werden.

Google History – Diese nutzerbezogenen Daten sammelt Google

Wer Google-Dienste in Anspruch nimmt, stimmt dabei automatisch der Datenschutzerklärung und somit dem Speichern der Daten zu. „Welche Daten dabei von Google legal gespeichert und ausgewertet werden, kann vom Nutzer in der Datenschutzerklärung eingesehen werden“, so Marian Wurm, Gründer und geschäftsführender Gesellschafter der Löwenstark Online-Marketing GmbH. Laut dieser Erklärung sammelt Google zum einen Daten, die vom Nutzer beispielsweise innerhalb seines Kontos selbst mitgeteilt werden. Unter diese Daten fallen unter anderem Name, E-Mail-Adresse, Telefonnummer und Kreditkartenangaben. Auch alle anderen Inhalte, die ein Nutzer selbstständig in die entsprechenden Google-Anwendungen eingibt – zum Beispiel Kalendereinträge, E-Mails, Notizen, Sprachbefehle und eingetippte Suchanfragen – werden gespeichert.

Dienstbezogene Daten

Darüber hinaus sammelt Google auch Daten, die der entsprechende Dienst selbst erfasst: Dazu zählen beispielsweise Daten zum verwendeten Gerät, dem Betriebssystem und der Bildschirmgröße – sowohl bei der Verwendung eines Smartphones oder Tablets als auch bei der Nutzung eines PCs. Diese Daten können hilfreich sein, um eine über Google aufgerufene Webseite optimal an den Viewport des Endgeräts anzupassen.

Auch innerhalb von Google History lassen sich die mit einem Google-Konto verknüpften und gesammelten Aktivitäten wie beispielsweise der vollständige Suchverlauf inklusive Bildersuche und Google Maps vom Nutzer einsehen. Nutzer, die mit Google Chrome surfen, können zudem ihren Browserverlauf einsehen; Nutzer mit einem verknüpften YouTube-Account erhalten eine Übersicht über alle geklickten Videos.

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Android-Geräte leiten gezielt Informationen an Google weiter

Doch das sind nicht alle personenbezogenen Daten, die Google sammelt: Durch die vollständige Kontrolle über die Marke Android und das dazugehörige Betriebssystem, kann Google auch auf alle Telefondaten und den App-Verlauf von Android-Smartphones zugreifen, ihn speichern und auswerten. Hierbei sammelt der Internet-Riese nicht nur Daten über das verwendete Gerät wie die IMEI-Nummer und die Telefonnummer, sondern auch über Anrufer-Nummern und Anrufdauer, WLAN-Verbindungen und über genutzte Anwendungen. In Bezug auf die verwendeten Apps sammelt Google sowohl Daten über die Nutzungsdauer als auch über die genauen Nutzeraktivitäten innerhalb einer App. Darüber hinaus werden auch vollständige Sprachkommandos gespeichert. Durch das Sammeln und Speichern standortbezogener Daten, dem durch die Verwendung von Google Maps zugestimmt wird, erhält der Nutzer innerhalb von Google History auch einen genauen Verlauf darüber, wo er sich zu welchem Zeitpunkt aufgehalten hat. Die Daten werden dabei automatisch vom Android-Smartphones an die Google-Server übermittelt – unabhängig davon, ob das Gerät gerade in Benutzung ist oder nicht.

Alle gesammelten Daten werden dabei gemäß der entsprechenden Uhrzeit organisiert, so dass eine genaue Rekonstruktion des Tagesablaufes eines Nutzers möglich ist. Genau aus diesem Grund ist es ratsam, das verknüpfte Google-Konto gut abzusichern und vor fremden Zugriffen zu schützen.

Wozu Google den digitalen Fußabdruck verwendet

Die gesammelten Nutzerdaten werden von Google dabei vor allem für die Personalisierung von Werbung genutzt, die dem Nutzer sowohl auf Google-eigenen Seiten als auch auf Seiten im Werbepartnernetzwerk ausgespielt wird. Da das Unternehmen sich hauptsächlich durch Werbung finanziert, sind alle Produkte und Datenschutzbestimmungen auf dieses Geschäftsmodell zugeschnitten.

Laut Google ist dabei das Zuschneiden von Werbung auf sensible Nutzerinformationen wie dem Gesundheitszustand oder der Religionszugehörigkeit nicht möglich, da diese Daten nicht an Partnerunternehmen weitergeleitet werden.

So können Nutzer sich vor dem Sammeln der Daten schützen

Auch wenn Nutzer nicht in ihrem Google-Konto angemeldet sind, werden ihre Daten dennoch mithilfe von Cookies gesammelt. Die Zuordnung der Aktivitäten zu einem Nutzer ist allerdings schwieriger. Um das Tracking durch Cookies zu umgehen, kann der Nutzer innerhalb des Browsers in den privaten Modus wechseln.

Um das Sammeln von Nutzerdaten nachhaltig zu unterbinden, werden die Einstellungen innerhalb des Google-Kontos unter dem Reiter „Aktivitätseinstellungen“ angepasst. Neben einem vollständigen Opt-Out ist auch das Deaktivieren einzelner Archivierungsfunktionen wie die Erfassung der App-Nutzung oder die Standortspeicherung möglich. Auch das vollständige Löschen der bereits gesammelten Daten ist möglich. Inwiefern diese Daten wirklich gelöscht werden und das Sammeln von Daten tatsächlich deaktiviert wird, ist umstritten. Innerhalb der Einstellungen lassen sich außerdem Anpassungen in Bezug auf die Ausspielung personalisierter Werbung innerhalb der Google-Dienste und auf Drittseiten vornehmen.

Auch andere Big Player wie die sozialen Netzwerke Facebook und Twitter und der Messenger-Dienst WhatsApp speichern personenbezogene Daten. Um sich zu schützen, sollten Nutzer die individuellen Privatsphäre-Einstellungen genau prüfen und an die eigenen Bedürfnisse anpassen.


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Roul Radeke ist Gründer und Geschäftsführer von Selbststaendigkeit.de. Das Onlineportal bietet Existenzgründern und Unternehmern News aus der Gründer- und Unternehmerszene, hilfreiches Wissen für die Gründung und Führung von Unternehmen, geförderte Existenzgründungsberatung (AVGS-Coaching) sowie digitale Produkte für die Selbstständigkeit.

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