Digitale Themen in der Planungsphase
Vom Businessplan über das Marketing bis zu geeigneten Versicherungen, Gründer haben diverse Aspekte bei der Aufnahme einer Geschäftstätigkeit zu bedenken. Der Erwerb digitaler Kompetenzen kommt hinzu, selbst wenn der betriebliche Schwerpunkt nicht auf IT oder einer verwandten Branche liegt. Mit der zunehmenden Vernetzung von Arbeitsplätzen und Maschinen sind digitale Grundfähigkeiten unerlässlich – alleine schon, um die Kommunikation und den potenziellen Datenaustausch mit Kunden zeitgemäß zu gestalten.
In der Planungsphase einer Firmengründung oder Selbstständigkeit sollte dies nicht verdrängt werden. Die eigene Fachkompetenz oder eine gute Geschäftsidee helfen nur eingeschränkt weiter, wenn das technische und digitale Rahmenwerk nicht zur modernen Arbeitswelt passt. Das Gute hierbei: Der Erwerb grundlegender Kenntnisse ist kein Hexenwerk und hilft auch IT-fremden Branchen, sich schnell zurechtzufinden. Die Nutzung entsprechender Schulungs- oder Bildungsangebote ist hierbei eine Grundlage.
Herausforderung Industrie 4.0 – Chance oder Risiko für Gründer? Bildquelle: Depositphotos.com
Frühzeitig fachliche Unterstützung einholen
Speziell im Umfeld der Industrie 4.0 sind Themen zu bedenken, die den betrieblichen Alltag und die hiermit verbundenen Kosten beeinflussen. Themen wie ein intelligenter Umgang mit den vorhandenen Ressourcen oder Kosteneinsparungen in Bereichen wie Logistik und Beleuchtung sind Detailfragen, die am Ende des Tages einen wesentlichen Einfluss auf die fortlaufenden Betriebskosten nehmen.
Frühzeitig Informationen einzuholen und den direkten Kontakt zu Fachhandwerkern und anderen Fachkräften zu suchen, steigert die Aussichten auf eine erfolgreiche Entwicklung des Betriebs. Hier lässt sich beispielsweise erfahren, ob und in welchem Umfang Photovoltaik zum betrieblichen Energie-Mix beitragen kann oder welches Potenzial die Verknüpfung von Computern, Maschinen und Anlagen (Stichwort: IoT) mit sich bringt.
Gerade für kleine und mittelständische Betriebe macht sich das Einholen solcher Informationen bezahlt, selbst wenn eine direkte Umsetzung nicht direkt gewünscht oder möglich ist. Mit dem Wachstum des eigenen Unternehmens rücken diese Themen stärker in den Vordergrund, worauf mit einer Planung von Beginn an intelligent eingegangen wird.
Chancen verstehen und zielgerichtet umsetzen
Um alle wichtigen Voraussetzungen für den Einstieg in die Industrie 4.0 zu erfüllen, ist Fachwissen und Kapital zur Umsetzung nicht ausreichend. Hier sollte nicht am B2B-Kunden mit seinen spezifischen Vorstellungen der Zielgruppe vorbeigeplant werden.
Klare Ziele sind zu formulieren, um einen konkreten Nutzen der Einführung innovativer und technischer Errungenschaften vom ersten Tag an zu erkennen. Dies gilt auch für das Personal, das Themen wie Digitalisierung und Automatisierung offen angehen sollte – nicht als ersten Schritt, durch den der eigene Arbeitsplatz überflüssig wird. Um eine entsprechende Überzeugungsarbeit zu leisten, können externe Fachkräfte durch individuelle Schulungen aufzeigen, wie sich Digitalisierung und menschliche Arbeitskraft effektiv miteinander verbinden lassen.
Ein realistischer Blick auf den Kostenfaktor
Für viele Betriebe, speziell im industriellen Umfeld, wird die Gründung oder Firmenübernahme einen gesunden Kapitalstamm voraussetzen. Die Bereitschaft, sich zeitgemäßen, digitalen Technologien zu öffnen und zu einem modernen Arbeitgeber zu werden, muss oft nicht alleine teuer bezahlt werden. Neben einer staatlichen Gründungsförderung sind weiterhin staatliche Programme verfügbar, die aktiv zur Digitalisierung von Betrieben beitragen und zusätzliches Kapital für die Entwicklung von Unternehmen bereitstellen.